Bei uns sind die ersten Zähne im Anmarsch. Ich will die mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen, weil sie keine Fluoridtabletten bekommt. Da hab ich jetzt die von Elmex hier. Muss ich (und wenn ja, wie?) ihr den Mund ausspülen nach dem Putzen?
Ach so, ich dachte, das Fluorid wirkt auf die Zähne direkt und nicht durchs Schlucken. Weil dann hätte Fluorid in Erwachsenenzahnpasta ja auch keinen Sinn, weil die die ja in der Regel eher nicht schlucken.
Aber ich wüsste auch ohnehin gar nicht, wie ich den Mund (so rein praktisch) ausspülen sollte.
du musst nicht zwangsweise mit Fluorid putzen. Das ist zwar nötig im Körper, jedoch wird inzwischen oft angezweifelt, dass es direkt auf den Zähnen Sinn macht. Der Zahnschmelz härtet ja von innen raus, zuviel Fluorid kann sogar zu "Über"härtung führen, sodass der Zahnschmelz brüchig wird und man somit empfindlichere Zähne hat. In unserem Wasser, im Speisesalz und in der Nahrung ist mehr als geug Fluorid drin, um den täglichen Bedarf zu decken. Schon gar nicht nehmen würd ichs, wenn das Kind noch nicht ausspucken kann.
Ich weiß, die Meinungen sind recht verschieden dazu, aber mein Zahnarzt ist z.b. etwas "aufgeklärter" arbeitet auch sehr viel homöopathisch und auch er meinte, dass das eine Erfindung der Werbeindustrie ist, Fluorid in Zahnpasta zu packen. Und im Forum sind ja auch viele "aufgeklärtere" Mütter vertreten, die sich nicht von den üblichen Prozeduren mitreißen lassen, egal um was es geht.
Ich selbst putz übrigens seit nun über 4 Jahren ohne Fluorid und hab gesündere Zähne denn je ;-) auch mein Zahnfleischbluten ist seitdem wie weggeblasen, sobald ich aber wieder fluoridhaltige ZP benutze (wenn meine mal ausgeht) fängt sofort die Schmerzempfindlichkeit und das Zahnfleischbluten wieder an.
Tim fing an mit dem ausspucken, wo er in den Kindergarten rüberkam. Also im April. Da aber eher noch sehr sporatisch. Und seit vielleicht 3 Monaten spült und spuckt er richtig aus. Das klappt jetzt richtig gut. ;-)
Also bei Babys und Kleinkindern ist das Flour in der Zahnpaster noch notwendig. Sie nehmen ja noch nicht soviel Salz und Brot zu sich das das für die Zähne reicht. ;-)
Habe mal einen chemischen Vortrag über Halogene, zu dem ja auch Fluor gehört, gehalten und habe - für die, die es interessiert - einen ausschnitt über physiologische Aspekte und die Rolle bei der mundhygiene zusammengefasst....
Physiologisches:
Fluor in Form von Fluorid ist für den Menschen essentiell und zu ca. 10 mg pro kg Gewebe im Körper enthalten. Fluoridreich sind die Zähne mit 0,1-0,7 g/kg und die Knochen mit 0,9 – 2,7 g/kg. Tägliche Aufnahmen von ca. 1 mg Fluorid pro kg Gewebe wirken der Karies und dem Knochenschwund (Osteoporose) entgegen. Aufnahmen von über 2 mg F- /kg Gewebe führen zur Gelenkversteifung (Osteosklerose).
Mundhygiene:
Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers und besteht zu 97% aus Hydroxylapatit [Ca5(PO4)3OH], die restlichen 3% sind Eiweiß und Wasser. Der Zahnschmelz schützt nicht nur mechanisch, aufgrund seiner enormen Härte (Moshärte 5), sondern auch chemisch den Erhalt des Zahnes. Hier spielt der pH-Wert im Mundraum und damit auch die im Mund befindliche Flüssigkeit, also der Speichel, eine wichtige Rolle.
Der Speichel unterstützt die Zahngesundheit, indem er eine wichtige Schutzfunktion auf die Zähne ausübt. Er hat neben der Unterstützung des Kau- und Schluckvorgangs die Funktion, im Mund entstandene oder mit der Nahrung zugeführte Säuren (z.B. durch Fruchtsäfte) zu puffern. Sein pH-Wert liegt etwa bei 7. Zudem stellt er Mineralien zur Verfügung und dient somit als Reparaturflüssigkeit für die Zahnhartsubstanzen.
Dies ist auch zur Vermeidung der Karies sehr wichtig, denn eine zu starke Säurekonzentration senkt den pH-Wert im Mund.
Bei einem pH < 5,5 wird der Zahnschmelz demineralisiert, er geht also in Lösung. Dies geschieht durch die im Mund befindlichen Bakterien (bis zu 250 Arten), denn zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktion und zu ihrer Vermehrung benötigen die Mundbakterien Energie. Diese gewinnen sie aus Kohlenhydraten, hauptsächlich aus den leicht vergärbaren Zuckern (Haushaltszucker (Saccharose), Fruktose, Glucose,…) z.B. durch die sog. Milchsäuregärung. Dabei wird z.B. die Glucose zu Milchsäure vergoren, welche wiederum den Zahnschmelz demineralisiert.
Durch die Demineralisierung des Zahnschmelzes wird die Plaque- und somit auch die Kariesbildung gefördert. Plaque oder Zahnbelag ist nichts anderes als eine riesige Anhäufung aller möglichen Bakterien auf dem Zahn. Sie sind durchsetzt mit Speiseresten und Mineralien aus dem Speichel. Anfangs besiedeln nur die eigentlichen Kariesbakterien, die Mutans Streptokokken, die Zähne, da nur sie über Klebefortsätze verfügen. Zucker sorgt dafür, dass sie sich explosionsartig vermehren können und somit auch andere Bakterienarten an ihnen anheften können. Durch mangelnde Mundhygiene und unter Zeiteinwirkung entwickelt sich ein kleines Bakterienbiotop. Für die Lebenserhaltung benötigen die Bakterien wiederum Zucker, den sie durch die Milchsäuregärung in Form von Milchsäure wieder nach außen absondern. Die Säure zerstört die Kristallstruktur des Hydroxylapatits. Dieser Vorgang wird als Karies bezeichnet. Je mehr Zucker die Bakterien bekommen und je länger er im Mund bleibt (vor allem bei klebrigen Süßigkeiten), desto mehr entsteht Karies.
Gegen die Säureeinwirkung können wir folgendes unternehmen:
1) Süßigkeiten - Heißhunger – Attacken bzw. Süßigkeiten allgemein vermeiden.
2) Die Zähne mit fluoridhaltiger Zahncreme putzen (aber erst nach ca. 30 – 60 min., da der Zahnschmelz durch die Säureeinwirkung noch weich ist).
Aber was hat es mit der fluoridhaltigen Zahnpasta auf sich?
Durch die Fluoridzusätze in Zahnpaste, aber auch in Speisesalz oder Trinkwasser, kommt es zu verschiedenen Wirkungen in der Kariesprophylaxe.
In der Zahnpasta sind Fluoride in Form von Natriumfluorid oder Aminfluorid enthalten. In den wohl bekanntesten Zahncremes, Aronal und Elmex ist Aminfluorid in Form von Olaflur enthalten.
Da Olaflur auch eine Säure ist, wirkt sie demineralisierend auf den Zahnschmelz und bringt somit das Calcium aus dem Apatit in Lösung. Die Einwirkung von Säuren sollte ja eigentlich verhindert werden, ist aber in diesem Fall vom Vorteil: Das herausgelöste Calcium-Ion bildet wie folgt mit dem Fluorid eine harte Calciumfluorid-Deckschicht, die so den Zahn vor weiterer Säureeinwirkung schützt.
Ferner bewirkt Fluorid noch:
1) Die Einlagerung von Fluorid in den Zahnschmelz, wodurch dieser säureresistenter wird. Dabei kommt es zur Bildung von Fluorapatit [Ca5(PO4)3F].
2) Zusätzlich hemmen die Fluoride die Säureproduktion von kariesverursachenden Bakterien, indem sie in den Stoffwechsel der Mikroorganismen eingreifen.
Oh gut, wie ich sehe konnte man den Beitrag verstehen...hatte schon gedacht er ist noch zu chemisch
Wie braten schon sagte ist in der Kinderzahnpasta nur etwa 1/3 so viel (500ppm) Fuorid enthalten wie in der Erwachsenenzahnpasta (~1400ppm)...aber mit welcher Menge man putzt ist Einstellungssache...
Normalerweise, so denke ich, dürften die KLeinen, wenn sie bisher kein Speichelkontakt (z.B. durch Mundkuss, abgeleckten Löffel/Schnulli o.ä.) mit Erwachsenen hatten, keine Kariesbakterien haben, da das Ansteckungsrisiko gleich gegen null geht.
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Ich weiß, die Meinungen sind recht verschieden dazu, aber mein Zahnarzt ist z.b. etwas "aufgeklärter" arbeitet auch sehr viel homöopathisch und auch er meinte, dass das eine Erfindung der Werbeindustrie ist, Fluorid in Zahnpasta zu packen. Und im Forum sind ja auch viele "aufgeklärtere" Mütter vertreten, die sich nicht von den üblichen Prozeduren mitreißen lassen, egal um was es geht.
Ich selbst putz übrigens seit nun über 4 Jahren ohne Fluorid und hab gesündere Zähne denn je ;-) auch mein Zahnfleischbluten ist seitdem wie weggeblasen, sobald ich aber wieder fluoridhaltige ZP benutze (wenn meine mal ausgeht) fängt sofort die Schmerzempfindlichkeit und das Zahnfleischbluten wieder an.
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Physiologisches:
Fluor in Form von Fluorid ist für den Menschen essentiell und zu ca. 10 mg pro kg Gewebe im Körper enthalten. Fluoridreich sind die Zähne mit 0,1-0,7 g/kg und die Knochen mit 0,9 – 2,7 g/kg. Tägliche Aufnahmen von ca. 1 mg Fluorid pro kg Gewebe wirken der Karies und dem Knochenschwund (Osteoporose) entgegen. Aufnahmen von über 2 mg F- /kg Gewebe führen zur Gelenkversteifung (Osteosklerose).
Mundhygiene:
Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers und besteht zu 97% aus Hydroxylapatit [Ca5(PO4)3OH], die restlichen 3% sind Eiweiß und Wasser. Der Zahnschmelz schützt nicht nur mechanisch, aufgrund seiner enormen Härte (Moshärte 5), sondern auch chemisch den Erhalt des Zahnes. Hier spielt der pH-Wert im Mundraum und damit auch die im Mund befindliche Flüssigkeit, also der Speichel, eine wichtige Rolle.
Der Speichel unterstützt die Zahngesundheit, indem er eine wichtige Schutzfunktion auf die Zähne ausübt. Er hat neben der Unterstützung des Kau- und Schluckvorgangs die Funktion, im Mund entstandene oder mit der Nahrung zugeführte Säuren (z.B. durch Fruchtsäfte) zu puffern. Sein pH-Wert liegt etwa bei 7. Zudem stellt er Mineralien zur Verfügung und dient somit als Reparaturflüssigkeit für die Zahnhartsubstanzen.
Dies ist auch zur Vermeidung der Karies sehr wichtig, denn eine zu starke Säurekonzentration senkt den pH-Wert im Mund.
Bei einem pH < 5,5 wird der Zahnschmelz demineralisiert, er geht also in Lösung. Dies geschieht durch die im Mund befindlichen Bakterien (bis zu 250 Arten), denn zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktion und zu ihrer Vermehrung benötigen die Mundbakterien Energie. Diese gewinnen sie aus Kohlenhydraten, hauptsächlich aus den leicht vergärbaren Zuckern (Haushaltszucker (Saccharose), Fruktose, Glucose,…) z.B. durch die sog. Milchsäuregärung. Dabei wird z.B. die Glucose zu Milchsäure vergoren, welche wiederum den Zahnschmelz demineralisiert.
Durch die Demineralisierung des Zahnschmelzes wird die Plaque- und somit auch die Kariesbildung gefördert. Plaque oder Zahnbelag ist nichts anderes als eine riesige Anhäufung aller möglichen Bakterien auf dem Zahn. Sie sind durchsetzt mit Speiseresten und Mineralien aus dem Speichel. Anfangs besiedeln nur die eigentlichen Kariesbakterien, die Mutans Streptokokken, die Zähne, da nur sie über Klebefortsätze verfügen. Zucker sorgt dafür, dass sie sich explosionsartig vermehren können und somit auch andere Bakterienarten an ihnen anheften können. Durch mangelnde Mundhygiene und unter Zeiteinwirkung entwickelt sich ein kleines Bakterienbiotop. Für die Lebenserhaltung benötigen die Bakterien wiederum Zucker, den sie durch die Milchsäuregärung in Form von Milchsäure wieder nach außen absondern. Die Säure zerstört die Kristallstruktur des Hydroxylapatits. Dieser Vorgang wird als Karies bezeichnet. Je mehr Zucker die Bakterien bekommen und je länger er im Mund bleibt (vor allem bei klebrigen Süßigkeiten), desto mehr entsteht Karies.
Gegen die Säureeinwirkung können wir folgendes unternehmen:
1) Süßigkeiten - Heißhunger – Attacken bzw. Süßigkeiten allgemein vermeiden.
2) Die Zähne mit fluoridhaltiger Zahncreme putzen (aber erst nach ca. 30 – 60 min., da der Zahnschmelz durch die Säureeinwirkung noch weich ist).
Aber was hat es mit der fluoridhaltigen Zahnpasta auf sich?
Durch die Fluoridzusätze in Zahnpaste, aber auch in Speisesalz oder Trinkwasser, kommt es zu verschiedenen Wirkungen in der Kariesprophylaxe.
In der Zahnpasta sind Fluoride in Form von Natriumfluorid oder Aminfluorid enthalten. In den wohl bekanntesten Zahncremes, Aronal und Elmex ist Aminfluorid in Form von Olaflur enthalten.
Da Olaflur auch eine Säure ist, wirkt sie demineralisierend auf den Zahnschmelz und bringt somit das Calcium aus dem Apatit in Lösung. Die Einwirkung von Säuren sollte ja eigentlich verhindert werden, ist aber in diesem Fall vom Vorteil: Das herausgelöste Calcium-Ion bildet wie folgt mit dem Fluorid eine harte Calciumfluorid-Deckschicht, die so den Zahn vor weiterer Säureeinwirkung schützt.
Ferner bewirkt Fluorid noch:
1) Die Einlagerung von Fluorid in den Zahnschmelz, wodurch dieser säureresistenter wird. Dabei kommt es zur Bildung von Fluorapatit [Ca5(PO4)3F].
2) Zusätzlich hemmen die Fluoride die Säureproduktion von kariesverursachenden Bakterien, indem sie in den Stoffwechsel der Mikroorganismen eingreifen.
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Also lass ich sie das Zeug schlucken, wenn ich es eh nicht rausspülen kann.
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Wie braten schon sagte ist in der Kinderzahnpasta nur etwa 1/3 so viel (500ppm) Fuorid enthalten wie in der Erwachsenenzahnpasta (~1400ppm)...aber mit welcher Menge man putzt ist Einstellungssache...
Normalerweise, so denke ich, dürften die KLeinen, wenn sie bisher kein Speichelkontakt (z.B. durch Mundkuss, abgeleckten Löffel/Schnulli o.ä.) mit Erwachsenen hatten, keine Kariesbakterien haben, da das Ansteckungsrisiko gleich gegen null geht.