Anstellungsschlüssel im Kiga

bearbeitet 31. 10. 2008, 16:13 in Kita- Kiga- Tagesmutter
Hallo,

wir hatten gestern Elternabend im Kindergarten. Dabei hiess es in einer Gruppe, dass die Erzieherinnen am Rande des Machbaren wären, da sie zu zweit 25 Kinder zu betreuen haben (Betreuungsschlüssel ist also 1:12,5). Aus diesem Grund übernehmen die Eltern(beiräte) immer mehr Jobs (z.B. Betreuung des Brotzeitraums, Kochen und Backen mit den Kindern, ...).

Komischerweise kommen die Erzieherinnen zumindest in zwei der drei anderen Kindergärten hier im Ort mit dem gleichen Betreuungsschlüssel wesentlich besser zu Rande und brauchen keine Unterstützung durch die Eltern.

Meine Frage ist nun, wie bei Euch der Betreuungsschlüssel im Kindergarten ist und wie die Erzieherinnen damit zurecht kommen.

Wäre super, wenn Ihr mir sagen könntet, wie es bei Euch aussieht.

Viele Grüsse,

Puschelruebe

Kommentare

  • littlejakelittlejake

    3,185

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also bei uns ist der Betreuungsschlüssel eigentlich genauso wie bei euch. Allerdings ist in diesem Jahr eine Praktikantin dabei, so dass sich ein Betreuungsverhältnis von 1: 8 ergibt.
    Aber so pauschal würde ich das nicht festlegen wollen. Vielleicht haben die Erzieherinnen in eurem Kindergarten nur besonders viele Projekte am Laufen und machen viel mit den Kindern, so dass sie auf die Hilfe des Elternbeirats angewiesen sind.
    So etwas wäre mir persönlich bedeutend lieber als wenn die Erzieherinnen zwar alleine zu recht kommen, dafür aber nur das Mindestmaß an Engagement zeigen.
    Bei uns wird trotz des wirklich außergewöhnlich guten Betreungsschlüssels noch viel von den Eltern bzw. dem Elternbeirat organisiert. Momentan basteln wir im Akkord für den Weihnachtsmarkt, helfen beim Kreativnachmittag mit, usw.
    Für mich ist das eigentlich selbstverständlich, dass sich die Eltern mit engagieren, egal wie der Betreuungsschlüssel ist.
    Um welche Situationen geht es denn konkret bei euch?

    Edit: hab gerade nochmal genauer gelesen :oops: . Also das Backen oder Kochen finde ich ok. Während der Betreuungszeit eine Aufsichtsrolle zu übernehmen finde ich dagegen kritisch. Ich weiß auch nicht, wie das aus versicherungsrechtlicher Sicht ist. Denn die Aufsichtspflicht liegt ja während der regulären Betreuungszeit eigentlich bei den Erzieherinnen...
    Vielleicht mangelt es ihnen auch einfach an der richtigen Organisation?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Littlejake,

    eigentlich wurde uns der Kiga so "verkauft", dass die Kinder täglich zwischen verschiedenen Angeboten in verschiedenen Räumen (Basteln, Werken, Malen, Toben, ...) wählen können. Diese Öffnung wurde immer gross hervorgehoben. Gestern wurde uns gesagt, dass diese Öffnung mindestens bis Weihnachten ausgesetzt wird. Die schönen extra dafür gedachten und eingerichteten Räume bleiben von allen ungenutzt. :sad:
    Projekte wurden bisher keine angegangen (zumindest was an die Eltern kommuniziert wurde). Es gab zwar Waldwochen, aber die waren nur für die Vorschulkinder.
    Sogar Spaziergänge und ähnliches sind bis mind. Weihnachten ausgesetzt, weil angeblich noch die "Strukturen" in den Gruppen fehlen.

    Was mich an der Sache so ärgert ist, dass ich zumindest aus zwei anderen Kindergärten weiss, dass die Erzieherinnen einmal die Woche mit den Kindern kochen, dort alle Kinder an den Waldwochen teilnehmen dürfen, die Kinder Drachen gebastelt haben und mi denen auch zum Drachensteigen gegangen sind. Dort wurde das normale "Leben" nicht bis Weihnachten ausgesetzt, obwohl auch dort viele neue Kinder gekommen sind und auch der Betreuungsschlüssel der gleiche ist.
    Das einzige "Highlight", das ich bisher mitbekommen habe, ist einmal Turnen pro Woche. Das war's dann.

    Ich habe inzwischen auch das Gefühl, dass der Kiga nicht gut organisiert ist (wir müssen z.B. als einziger Kindergarten hier am Ort das Essensgeld einmal im Monat bei den Erzieherinnen bar bezahlen und bekommen dafür handgeschriebene Quittungen). Zähneputzen nach dem Mittagessen geht angeblich auch aus organisatorischen Gründen nicht :fingers: und die Liste ließe sich noch lange vorsetzen.
    Mich ärgert einfach, dass man an erster Stelle die Eltern heranzieht, statt sich Gedanken zu machen, was man an den internen Strukturen verbessern könnte. So könnte z.B. die Brotzeit in einem eigenen Raum abgeschafft werden. Wenn die Kinder im Gruppenraum essen (der wäre locker gross genug), dann hätten die Erzieherinnen die Kinder ohne Probleme und grossen Aufwand weiter unter Aufsicht und man bräuchte auch keine Eltern, die tagtäglich einen Teil des Erzieherjobs machen.
    Stattdessen wird momentan von den Kindern (ab 2,5 Jahren) wirklich viel verlangt, weil die Erzieherinnen angeblich nicht mehr machen können. Die Kids sollen/müssen sich vor dem Morgenkreis ruhig und leise beschäftigen, sie sollen sich selber anziehen, sollen allein ohne Hilfe aufs Klo gehen, müssen um Erlaubnis fragen wenn sie in einer der Ecken (Bauecke, Malecke, ...) spielen wollen, ... . Für die grossen Kids ist das ja vielleicht ok, aber von den kleinen 2,5-jährigen ist das teilweise schon sehr viel verlangt.
    Auch da habe ich das Gefühl, dass es sich die Erzieherinnen sehr leicht machen. Vor allem ärgere ich mich in der Früh beim Abgeben der Kinder. Da sitzen die Erzieherinnen an einem Tisch beim Kaffeetrinken und gehen überhaupt nicht auf die Kinder zu. Stattdessen müssen die Kinder zu den Erzieherinnen gehen und sich per Handschlag "anmelden". Selbst wenn ein Kind vor der Gruppentür steht und weint kommt keine der Erzieherinnen und nimmt sich des Kindes an oder fragt mal nach ob sie helfen kann. Das finde ich schlichtweg daneben. :flaming01:

    Puh, das wurde jetzt wirklich lang. Wie gesagt, mich würde es interessieren ob das so normal ist oder ob's am Kiga liegt. Mir scheinen die anderen Kigas hier am Ort langsam immer paradiesischer. Auch aus unserer Kinderkrippe bin ich da ein ganz anderes Engagement der Erzieherinnen gewohnt.

    Viele Grüsse,

    Puschelruebe
  • littlejakelittlejake

    3,185

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich muss sagen, nach dem was du geschrieben hast finde ich das Verhalten schon auch komisch. Bei uns wird zwar nicht gekocht und die Brotzeit findet auch im Gruppenraum statt, aber ansonsten wird hier sehr viel mit den Kindern unternommen.
    Größere Bastelaktionen wie Drachen-Basteln war zwar bei uns eine Aktion der Väter zusammen mit ihren Kindern, aber organisiert wurde alles von den Erzieherinnen.
    Morgens ist es bei uns zwar auch üblich, dass die Kinder zur Begrüßung zu den Erzieherinnen hingehen und sich "anmelden", damit sichergestellt ist, dass jedes Kind registriert wird und die Aufsichtspflicht an die Erzieherinnen übergeben wurde.
    Aber, dass jetzt zu Beginn des Kindergartenjahres alles abgesagt wird, nur weil viele neue Kinder da sind kommt mir ehrlichgesagt wie eine faule Ausrede vor. Natürlich ist es mehr Arbeit, wenn man viele Kinder hat, die einfach noch nicht wissen, wie der Tagesablauf im Kindergarten so ist, aber das ist eben Teil ihres Jobs.
    Wie sehen das denn die anderen Eltern so? Könntet ihr nicht vielleicht eine Elternversammlung deswegen einberufen und die Dinge dann abschließend mit den Erzieherinnen besprechen?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja, eigentlich war ja der Elternabend dafür da solche Punkte zu besprechen. Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass da einer der Kritikpunkte von den Erzieherinnen aufgenommen wurde (gab' auch kein Protokoll des Abends, wie ich das aus der Kinderkrippe kannte). Eine der Mütter hat dann auch gesagt, dass sie das nicht in Ordnung findet, wenn sie das Gefühl hat, dass keiner der angesprochenen Punkte weiterverfolgt wird. Aber geändert hat das nichts. Alles wurde damit abgeblockt, dass wir das bei der Leiterin direkt ansprechen müssen oder man angeblich eben nichts tun kann.

    Ich kenne zwar ein paar Mütter, die ähnlich viel am Kiga auszusetzen haben wie ich, die haben aber Angst davor etwas zu sagen, weil sie befürchten, dass ihre Kinder das zu spüren bekommen. Einer der neuen "Kleinen" wurde innerhalb der ersten vier Wochen Eingewöhnung sieben Mal in eine andere Gruppe "strafversetzt", weil er "nicht brav" war - die Eltern glauben aber, dass diese Strafmassnahmen deshalb kamen, weil seine Eltern anfangs eben auch einige Punkte angesprochen haben.
    Na und die Mütter, die schon länger im Kiga sind haben grösstenteils schon resigniert. Das hat man auch am Elternabend gemerkt.

    Wir überlegen nun mit der Sozialreferentin der Gemeinde zu sprechen. Die ist zugleich sozialpädagogische Beraterin (oder so ähnlich) beim Kiga-Träger. Vielleicht bringt das ja was. Ich hatte sie während meiner Zeit im Elternbeirat der Kinderkrippe kennengelernt und da hatte ich eigentlich einen ganz guten Eindruck von ihr. Vielleicht kann sie ja auch manches erklären und andere Punkte weitergeben ohne den Namen der Eltern zu nennen.

    Naja, wir werden ja sehen. Wir hoffen auf den Platz in dem anderen Kiga und versuchen bis dahin unserem Kleinen das Leben in dem Kiga so angenehm wie möglich zu machen.

    Viele Grüsse,

    Puschelruebe
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