Geburtsbericht unserer Tochter Emilie.
Achtung lang! :oops:
Am Freitag den 24.10.08 war ich mir sicher,bald ist es soweit,die ganze Woche lief ich schon mit unregelmäßigen Wehen herum. Aber diese waren nicht so schmerzhaft wie an diesem Tag. Ich beobachtete genau die Abstände,und musste doch wieder feststellen,daß nach fünf Stunden der Spuck vorbei war. "Sicherlich kommen die Wehen in der Nacht wieder",sagte ich mir,denn die Nächte zuvor war es ja auch schon so. Also übte ich mich weiter in Geduld,mein Mann musste am Abend zur Nachtschicht,und ich hatte richtig Angst davor alleine zu sein. Spät am Abend telefonierte ich noch mit einer Freundin und hatte bis dahin auch keine Wehen mehr,so daß ich sie informierte das es wohl doch noch dauern wird,und das wohl eine ruhige Nacht werden würde,vielleicht die letzte zum ausschlafen?
Kaum hatten wir das Gespräch beendet fingen die Wehen wieder an,ich war aber nicht beunruhigt,und errinnerte mich an die Nächte davor. Doch dann kamen sie alle 5 Minuten,um ca 4h rief ich meinen Mann auf der Arbeit an,daß er kommen soll.
Recht schnell war er da,und ich fühlte mich gleich besser.Die Wehenabstände wurden wieder größer und größer,und so schlief ich dann doch wieder ein. Am nächsten Morgen berieten wir uns,ob sich mein Mann Urlaub nehmen soll,oder nicht,ich war mir unsicher,schließlich wollten wir keinen Tag verschenken. Die Entscheidung fiel am Samstag Mittag,da die Wehen wieder regelmäßig und stark alle 5 Minuten kamen. Die Schwiegereltern holten die Zwillinge ab,und gingen mit ihnen auf die Kirmes,am frühen Abend brachten sie uns die Beiden wieder,und fuhren nach Hause. Dabei wollte ich da schon,daß sie die Zwei mitnehmen,ich war mir sicher das Emilie in der nächsten Nacht zur Welt kommt. Um 18h war die Hebamme da und konnte mir schon von guten 3 cm berichten,ich war froh das die Wehen nicht umsonst waren. Da ich aber immer wieder Wehenpausen die Tage zuvor hatte,konnte sie mir nicht versprechen das es nun soweit war. Ich selbst war mir aber sicher. Kaum war die Hebamme weg,waren wir bei 2 Minuten,mein Mann kümmerte sich ums Essen,denn ich war ausschließlich mit den Wehen beschäftigt,diese musste ich ab dann schon veratmen. Nach dem Essen schickte mein Mann die Kinder ins Bett,doch ich wollte das sie abgeholt werden,da ich mir sicher war,daß es soweit war. Nach einigen hin und her,gab mein Mann nach und rief seine Eltern an.
Ab ca 21h lag ich schon in meinem Pool,daß war sooo schön,ich konnte die Wehen gut aushalten,und ließ mich einfach treiben.
Um 22h sollte ich meine Hebi anrufen,trotz der kurzen Abstände habe ich auch wirklich erst dann angerufen,wir vereinbarten das sie in ca einer Stunde da ist. Die Stunde dauerte ewig,denn die Wehen wurden immer heftiger. Pünktlich war sie da,und kontrollierte wie weit wir waren und ob es dem Baby gut geht. Schon 6 cm waren geschafft und dem Kind ging es prima.
Immer schmerzhafter wurden die Wehen,und die Hebamme atmete mit mir mit,was mir sehr half.
Ich änderte ständig die Position im Pool,mein Mann hingegen machte sich ständig Gedanken über die Wassertemperatur,diese war aber noch immer genau richtig,und so suchter er andere Beschäftigungen,wollte ständig etwas besorgen,da er sich so hilflos fühlte.
Als wir irgendwann bei 7 cm waren,gab mir die Hebi Kügelchen und ein Zäpfchen,ab da brach eine Wehe nach der Anderen über mich hinein, dazu fing meine Tochter an sich hin und her zu schmeißen,ihr Köpfchen bohrte sich ohne Pause in mein linkes Becken,sie suchte mit ihrem Köpfchen den Ausgang und wollte einfach nur noch raus. Es gab keine Pause mehr für mich,kaum war eine Wehe geschafft legte Emilie los,und ich wusste nicht mehr wohin mit meinem Schmerz. Immer schwerer viel mir das veratmen,und die tiefen Töne halten,ständig verviel ich in die hohen Töne und wäre am liebsten weggelaufen. Irgendwann stand ich nur noch neben mir,ich konnte meine Augen nicht aufhalten,ich war wie weggetreten. Als ich dann auch noch sagte:" Ich kann nicht mehr," war die Luft raus,die Stimmung kippte,es war plötzlich so ruhig um mich. Die Hebamme untersuchte nochmal und fand das wir abbrechen sollten da ich mich nicht mehr öffnen konnte,und Emilie Platz brauchte um runter rutschen zu können. Mir war zu diesem Zeitpunkt alles recht,ich wollte nur noch das es aufhört,und das Emilie aufhört mit ihrem Kopf hin und her zu wühlen.
Also machten wir uns fertig,mir konnte es nicht schnell genug gehen.Wir wurden im Krankenhaus angekündigt,und schon fuhren wir los,zum Glück ist es nicht weit dachte ich mir nur,und hoffte auf baldige Erlösung.
Als wir ankamen im Kreissaal ca 1:45h wurden wir von einer sehr jungen netten Hebamme begrüßt und einer Ärztin die ich schon von einem Auffenthalt im KH kannte. Ich war kaum fähig irgendwas zu sagen,und verbarg mein Gesicht unter meine stränigen Haare,die ich wie einen schützenden Vorhang empfand. Meine Hebi erzählte alles und die neue Hebi untersuchte kurz den Befund ,8-9 cm.
Ich sammelte mich,und sagte das ich ganz schnell eine Pda möchte. Doch dafür musste erst ein Zugang gelegt werden,und Blut ins Labor geschickt werden. Erst nach über einer Stunde kam die Anästisistin und wollte dann noch ein paar Fragen geklärt haben,worauf ich erstmal antwortete:"nichts fragen,einfach stechen!" Als dann alles geklärt war,guckte die Hebi nochmal nach dem MuMu dieser war nun komplett,und ich bekamm Angst,daß ich nun doch ohne Pda da durch muss. Emilie bohrte wärend der ganzen Zeit immer weiter mit ihrem Kopf und suchte,die Wehen waren noch immer trotz einem Schmerzmittel unerträglich,und so war ich froh als die Pda gelegt wurde. Zwar nahm sie mir den Wehenschmerz nicht,doch merkte ich bald den Kopf nicht mehr schmerzhaft ins Becken bohren,und so konnte ich mich in den Wehenpausen entspannen. Meine Hebamme verabschiedete sich nun,da sie ja nicht bleiben konnte. Kaum war sie weg,wurde mir die Fruchtblase eröffnet und ein Wehentropf angehängt,worüber ich arg schimpfte,denn ich war ja gerade froh über die Linderung meiner Schmerzen. Ich sagte der Hebi das ich nicht möchte das sie gleich abnabeln, daß ich keinen Damschnitt möchte und wollte auch nicht das Emilie mir gleich genommen wird,und möchte auch nicht das sie gebadet wird und so weiter. Dann fingen auch schon die Presswehen an,und ich durfte mitmachen,was mir große Erleichterung verschaffte. Wir wechselten vom Bett auf den Gebärhocker,dann in den Vierfüsslerstand,kurz darauf konnte ich schon das Köpfchen fühlen. Dann wechselten wir wieder auf den Hocker und schon kam das Köpfchen,ich machte die Augen auf und sah wie der Rest auch noch gleich hinterher rutschte. Schnell wurde sie mir auf die Brust gelegt und zugedeckt,ich werde dieses warme,weiche Gefühl nie vergessen,wie sie kurz weinend auf mir lag,und sich gleich wieder beruhigte. So sehr,daß die Ärztin sie mir schon wieder nehmen wollte,aber das ging ja nicht,da sie noch nicht abgenabelt war,doch es gab ja auch keinen Grund,denn kaum hatte die Ärztin sie gepackt schrie unsere Kleine aus Protest wieder,und durfte wieder in meinen Armen bleiben. Als die Nabelschnur auspulsierte durfte mein Mann diese durchschneiden. Mein Damm blieb bis auf einen Miniriss heile,und die Ärztin sagte,daß sie nicht mehr lange gewartet hätte,und schon alles bereit hatte für einen Schnitt. Emilie kam mit ihrer Hand am Hals auf die Welt und hat mir ein paar Risse in und an der Scheide hinterlassen,diese mussten dann versorgt werden,und mein Mann passte in der Zeit auf unsere Kleine auf. Sie wog 3040g war 51 cm groß mit einem KU von 34,5cm,wärend der ganzen Zeit waren ihre Herztöne prima,so das ich jede Presswehe richtig auskosten konnte und es keine Stunde dauerte bis das sie dann zur Welt kam,es war bereits 4:05h als sie zur Welt kam.
Die Plazenta lies ich mir einpacken, die werden wir noch im Garten vergraben und ein Bäumchen drauf pflanzen.
Am Mittag holte mich mein Mann aus dem Krankenhaus,Emilie war die ganze Zeit bei mir,und alle waren sehr nett zu uns,trotz dem kurzen Auffenthalt. Auf dem Weg nach Hause merkte ich nur,daß da unten etwas nicht stimmte,als am Nachmittag meine Hebi zu besuch kam stellte sie fest,daß ich durch das Pressen eine Anal-Trombose bekommen habe. Das ist ganz schön schmerzhaft,und so musste ich die ersten Tage im Bett bleiben und viel kühlen und cremen,aber wir haben die Zeit gut rum gebracht,schließich konnte ich unsere Kleine so richtig genießen in dieser Zeit. Jetzt geht es schon besser,ich kann halbwegs sitzen und laufen,und es ist am abheilen.
Alles in allen war es zwar schade das die Geburt doch nicht zu Hause geklappt hat,aber wir haben den größten Teil zu Hause verbracht,und den Pool konnte ich auch über einen langen Weg gut nutzen,ich bin nicht traurig das es nicht geklappt hat,sondern einfach nur froh und glücklich das wir eine gesunde Tochter haben,und das alles gut gegangen ist.
Unsere Prinzessin Emilie nicht erwartet und doch ersehnt macht unsere Familie nun komplett.
Kommentare
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Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Emilie! :igual: :igual:
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Danke für den Bericht! Wünsche euch weiterhin eine wunderschöne Zeit, mit eurer Süssen Maus!
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herzlichen glückwunsch zur kleinen maus!
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Dieser Geburtsbericht war auf jeden Fall schöner als der KS bei deinen Zwillingen ;-)
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danke schön,da hast du recht,so empfinde ich es auch.