ufff, das ist ja für mich so ein Thema, über das ich stundenlang diskutieren kann...
Die eigentliche Ursache ist nach wie vor unerforscht. Das einzigste, was erforscht ist, welche Risikofaktoren den SIDS ( Sudden Infant Death Syndrome) minimieren...Risikofaktoren sind zB.
Außerdem werden die Kinder auch wohl in Risikogruppen eingeteilt, zB Frühchen oder Kinder von sehr jungen Müttern.Das wird dir der Kinderarzt, Hebamme etc aber auch erklären. Jedes Jahr kommen neue Erkenntnisse dazu oder es wird wieder was geändert. Als ich vor 8 Jahren in die Lehre ging, da wurden die Neugeborenen zB noch unter eine Decke in Seitenlage gebettet. Heute sollen sie auf dem Rücken schlafen und nur im Schlafanzug...
Auch ist das Co-Sleeping, bekannter als Familienbett eine umstrittende Sache. Aber dazu sag ich hier nix ;-)
Soweit ich weiss, wird neuerdings auch das Schnullern als minimierend gesehen, weil die Kinder beim nächtlichen Schnullern nicht in den Tiefschlaf fallen! Ebenso ists mit dem Stillen....
Es gibt dazu soooo viele Unterschiedliche Meinungen und Theorien. Da ist es schlicht unmöglich, alles richtig zu machen. Wichtig ist, dass das was man tut als richtig zu empfinden und dahinter zu stehen...( zB Familienbett etc)
Ich denke, man weiß es nicht hundertprozentig, kennt aber einige mögliche Ursachen und darum gibt es einige schlüssige Hinweise, wie man dazu beitragen kann, SIDS zu verhindern. Jedenfalls ist das so meine Quintessenz aus allem, was ich gelesen habe. Wir sind gut mit den Ratschlägen gefahren, also das übliche: Schlafsack, auf dem Rücken schlafen lassen, im Schlafzimmer der Eltern schlafen lassen, rauchfreie Umgebung, gute Matratze, viel Luft im Bett und so weiter. Uns gaben all diese Maßnahmen Sicherheit, und natürlich sind wir trotzdem im ersten Jahr häufig ins Zimmer geschlichen - und ja, ich gestehe, ich stand auch am Bett und habe dem Atmen zugesehen. Dennoch: ich hatte niemals wirklich Angst. Denn letzten Endes hatten wir alles getan, was uns sinnvoll und möglich erschien. Ein Restrisiko gehört zum Leben dazu. Das alles gilt natürlich für ein gesundes Kind. Bei einem kranken Kind ist das sicher noch mal anders, man überlegt sich zusätzliche Maßnahmen und hat sicher auch mehr Sorgen und Ängste.
Sehe ich auch so. ganz schrecklich sind ja die neumodischen Überwachungssysteme...Da hat man ja die angst, es könnte alarmieren den ganzen Tag im Nacken...
Also, ich kann mich im Prinzip nur anschließend, wichtig finde ich noch eine Sache: SIDS ist keine monokausale Todesursache, soll heißen: es handelt sich um einen Sammelbegriff für alle Säuglinge die sterben, ohne, dass vorab eine Erkrankung bekannt oder im Nachhinein feststellbar war. Die Zahlen sind stark rückläufig seit die Fälle untersucht und auch seit verschiedene Empfehlungen ausgesprochen werden. Ob das nun daran liegt, ob wir alles richtiger machen, oder daran, dass 'gefährdete' Kinder stärker überwacht werden oder ob es nur eine statistische Verschiebung ist durch die bessere Abklärung der Todesursache, kann nicht wirklich geklärt werden.
Sehe ich auch so. ganz schrecklich sind ja die neumodischen Überwachungssysteme...Da hat man ja die angst, es könnte alarmieren den ganzen Tag im Nacken...
Wenn Du mit 9 Jahren Deinen eigenen Bruder (4 Monate alt) tot im Bettchen gefunden hast, dann gehst Du lieber auf Nummer sicher mit diesen neumodischen Überwachungssystemen. Ich habe damals bei Kylian die Hölle durchgemacht, die ersten 4 Monate. Es lief soweit hinaus, dass ich nächtelang nicht mehr geschlafen hab, dem Kind beim Atmen zugesehen habe und dass wir sogar Nachtschichten eingeführt haben, weil ich Panik hatte. Das Erlebnis von damals hat mich persönlich einfach zu stark traumatisiert, als das ich mit dem Restrisiko welches es nach allen vorbeugenden Maßnahmen gibt, umgehen hätte können.
Allerdings haben wir unser Überwachungssystem von der KK gestellt bekommen, da die KK das übernimmt, wenn in der Familie Fälle von SIDS aufgetreten sind. Dazu war vorher auch ein KH-Aufenthalt notwendig mit 2 tägiger Intensivüberwachung im Schlaf, welche bei Kylian wohl auch sehr deutliche Auffälligkeiten zeigten. Die restlichen 8 Monate konnten wir dann alle wenigstens wieder ruhig schlafen. Wir hatten in dieser Zeit im Übrigen nur 3 Alarme. 2 Fehlalarme und ein ernster. Aber lieber diese beiden Fehlalarme, als den einen nicht gehabt zu haben, bei dem es ernst war.
Weiß ich, Marlies. Ich wollte auch keine Panik machen oder ähnliches. ;-) Nur wollte ich eben anmerken, dass es eben auch die andere Seite der Medallie hier gibt und ich fand dieses herabspielen auch einfach nicht gut.
Edit: Was mir grade noch einfiel: Dinge wie dieses Angel Care und was es nicht alles "frei" käuflich auf dem Markt gibt, halte ich im Übrigen für ebenfalls nicht geeignet bzw schlichtweg schlecht. Das war auch, trotz der 4 Monate Angst, für uns nie ein Thema.
@ Armana: :traurig07: tut mir sehr leid, dass du als Kind sowas Schlimmes erleben musstest.
Ich selbst kenne aus meinem erweiterten Bekanntenkreis drei Fälle, wo das Kind tot im Bett lag. Nähere Umstände sind mir nicht bekannt.
Wir haben uns einfach (zumindest nachts) an die gängigen "Regeln" gehalten und ich hatte ein gewisses Vertrauen in mein Kind, dass es leben will und ich mir keine Sorgen machen muss. Ich kann es ja später im Leben (leider) auch nicht vor allen Gefahren schützen.
Ja, das mit dem Vertrauen stimmt auch irgendwie... Ich hatte immer so das Gefühl, mein Kind gibt mir auch ein Zeichen. Also das klingt sicher albern, aber immer wenn ich ins Schlafzimmer geschlichen bin, um zu gucken, ob das Kind auch schön atmet, hat ihre Hand gezuckt. Klar, heute kann ich sagen, die hat vermutlich gezuckt weil sie mich irgendwie wahrgenommen hat, auch wenn sie immer weitergeschlafen hat. Aber ich hab das immer so als Zeichen genommen: ist schon alles okay, hau ab und lass mich pennen
@Armana...Ds ist ja schrecklich was du erleben musstest.. :troest: Konntet ihr beim ersten ernsthaften Alarm bei Kylian gleich gut reagieren?
Panik habe ich noch nicht,und auch ein AngelCare nicht ins Auge gefasst, aber die Tips die ihr hier habt..Schlafsack,nicht rauchen(mach ich sowieso nicht), keine Überhitzung,stillen etc....das werde ich auch umsetzen.
Ich weiss allerdings nicht,wie ich reagiere und damit umgehe,wenn der Zwerg dann da ist..Aber sicherlich ist es so,dass man nicht immer die Hand dazwischen halten kann, und eben im Vorfeld als nach bestem Gewissen machen kann.
Deshalb also exklusiv für Euch: Co-Sleeping – ein Risiko?
So kuschelig es im Familienbett sein mag – bei vielen Eltern bleibt die Angst im Hinterhopf: Ist das nicht gefährlich? Kein Wunder, schließlich werden Mütter und Väter auch heute noch von vielen Seiten vor dem gemeinsamen Schlafen gewarnt. Beispiele: Sowohl die „Gemeinsame Elterninitiative plötzlicher Säuglingstod“ als auch verschiedene medizinische Fachverbände wie Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin e.V. empfehlen: Babys im ersten Jahr im Elternschlafzimmer schlafen lassen, aber im eigenen Bett! Der Grund für diese Empfehlung: Die Angst vor dem plötzlichen Kindstod. Diese noch immer häufigste Todesursache im ersten Lebensjahr stellt Wissenschaftler und Mediziner vor ein Rätsel: Niemand weiß, woran die Babys genau sterben. Verschiedene Studien haben aber gezeigt, dass Eltern das Risiko für ihre Kinder senken können, wenn sie drei Dinge beachten: Nicht rauchen! Kind auf den Rücken legen! Schlafsack statt Zudecke! Seit diese Tipps verbreitet werden, ging in Deutschland die Zahl der Todesfälle drastisch zurück.
Die Empfehlung, Babys nicht im Elternbett schlafen zu lassen, leitet sich aus verschiedenen Studien ab, die ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod zeigen, wenn Eltern mit ihrem Kind das Bett teilen und mindestens einer von ihnen gleichzeitig Raucher ist. Diese Kombination von Risiko-Faktoren wird in pauschalen Empfehlungen für alle Eltern oft nicht genügend ausdifferenziert. So ist etwa in einer Broschüre zum sicheren Babyschlaf des Landes Rheinland-Pfalz zu lesen, Co-Sleeping mache das Eintreten des plötzlichen Kindstod 15 Mal so wahrscheinlich – dabei wurde diese Zahl in einer Studie in einer Gruppe von ausschließlich rauchenden Eltern ermittelt und auch so veröffentlicht!
Die einzige Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem Co-Sleeping nicht rauchender Eltern und einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Kindstod zum Ergebnis hat ist die Untersuchung R.G. Carpenters. Er verglich 745 SIDS-Todesfälle aus 15 Ländern und stellte fest: Auch bei nicht rauchenden Eltern ist das Risiko für den plötzlichen Kindstod in den ersten sieben Lebenswochen im Elternbett erhöht. Allerdings wies Carpenter in derselben Studie auch nach, dass Kinder nach der siebten Woche kein erhöhtes und nach der 22. Woche sogar ein reduziertes SIDS-Risiko haben (1).
Die Studienergebnisse Carpenters werden seit ihrer Veröffentlichung kontrovers diskutiert, Epidemiologen kritisieren den Aufbau der Studie, insbesondere die geringe Auswahl von Kindern sowie die Tatsache, dass sie aus 15 von ihren sozialen und gesundheitlichen Standards nicht vergleichbaren Ländern stammen. Die WHO-/Unicef-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ legt in einer Erläuterung ihrer Haltung zum Thema Bed-Sharing dar, dass durch die kleine Gruppe in der Studie fragliche Ergebnisse erzielt wurden: So wurde in Carpenters Studie beispielsweise ein erhöhtes SIDS-Risiko für Kinder nicht verheirateter Eltern ermittelt, das mit einem Faktor von 1,79 sogar noch über dem in der Studie ermittelten Risiko für nicht rauchende mit ihren Kindern in einem Bett schlafende Mütter liegt (1,61).
In einer anderen Studie zum Thema Co-Sleeping, bei der 325 SIDS-Fälle in England mit einer Kontrollgruppe von 1300 Kindern verglichen wurden, konnte ausdrücklich keinerlei Risikoerhöhung durch Co-Sleeping bei nicht rauchenden Eltern festgestellt werden (2) .
Die Frage ist also: Ist es gerechtfertigt, aufgrund dieser unsicheren Datenlage in den ersten sieben Lebenswochen allen Eltern vom Co-Sleeping abzuraten?
Viele andere neuere Studien sprechen dagegen. Vor allem ein in der Diskussion um die Vermeidung von SIDS-Risiken bislang oft vernachlässigter Punkt ist hier maßgeblich: Die schützende Wirkung des Stillens. Mehrere Studien konnten belegen, das Stillen das SIDS-Risiko um 20 bis 50 Prozent (!) senkt (3).
Weitere Studien konnten belegen, dass co-sleeping die Stillquoten erhöht und in diesem Sinne dazu beiträgt, vor dem plötzlichen Kindstod zu schützen (4). Dies ist für Deutschland besonders interessant, da hier nur 10 Prozent aller Babys die von der WHO dringend empfohlenen 6 Monate gestillt werden (5).
In neueren Studien konnte außerdem gezeigt werden, dass Co-Sleeping nicht nur indirekt durch Erleichterung des Stillens dem plötzlichen Kindstod vorbeugt, sondern auch direkt vor SIDS schützen kann (6). Gestillte Kinder im Familienbett werden signifikant häufiger intuitiv in Rückenlage gebettet, aus der heraus sie am leichtesten nachts in Stillposition gebracht werden können. Unbewusst regulierten die Mütter durch sanfte Berührungen bei ihren Babys die Schlaf-Körpertemperatur der Babys und verhinderten so intuitiv einen Haupt-Risikofaktor: Überhitzung. Schlafen Säuglinge nachts bei ihren Müttern, sind die Bewegungen von Mutter und Kind sind aufeinander abgestimmt, sie wachen beide häufiger auf und verbringen mehr Zeit in aktiven Schlafphasen (= schlafen weniger tief) im Vergleich zu getrennt schlafenden Mutter-Kind-Paaren. Die noch unzureichende Fähigkeit des Säuglings, aus dem Schlaf zu erwachen, wurde in einigen SIDS-Untersuchungen als Todesursache vermutet. Lange Tiefschlafphasen verschlimmern diese unzureichende Fähigkeit unter Umständen. McKenna nimmt deshalb an, dass die psychologischen Gegebenheiten beim gemeinsamen Schlaf von Mutter und Kind, insbesondere wenn das nächtliche Stillen hinzukommt, manchen Babys helfen, nicht in einen gefährlichen weil zu tiefen Schlaf zu fallen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass in Kulturen wie Japan oder Hong-Kong, in denen co-sleeping ebenso selbstverständlich ist wie das junge Mütter weder rauchen noch Alkohol trinken, im internationalen Vergleich mit den niedrigsten SIDS-Raten überhaupt aufwarten können (7).
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt deshalb zur Prävention des Plötzlichen Kindstods jungen Müttern dringend, ihr Baby zu stillen und es mit zu sich ins Bett zu nehmen, wenn es ihnen und ihrem Partner damit gut geht. Dies stuft die WHO als besten Schutz vor dem plötzlichen Kindstod ein, sofern niemand im Familienbett Raucher/in oder betrunken ist oder unter dem Einfluss von Medikamenten steht. Im Familienbett sollte das Baby auf dem Rücken und in einem Schlafsack gebettet werden, Wasserbetten und Sofas sind als Familienbett nicht geeignet. Und: Weil Babys im Familienbett viel Körperwärme kriegen, brauchen sie weniger warme Nachtkleidung als Kinder, die in der Wiege schlafen. Die Raumtemperatur sollte möglichst zwischen 16 und 18 Grad betragen (8).
(1)Carpenter, R.G. et al: Sudden unexplained infant death in 20 regions in Europe: case control study. Lancet, 2004.
(2) Blair P.S., Babies sleeping with parents: case-control study of factors influencing the risk of sudden infant death syndrome. Bmj, 1999
(3) Alm, B et al: A case control study of smoking and sudden infant death syndrome in the scandinavian countries, 1992 to 1995. The Nordic Epidemiological SIDS Study. Arch Dis Child, 1998.
Dwyer, T. and A.L. Ponsonby, Sudden Infant Death Syndrome – insights vom epidemiological research. Epidemiol Community Health, 1992.
Bruen, M.J.: SIDS and breastfeeding. Human Lactat., 1991.
Findeisen, M et al: German Study on sudden infant death: design, epidemiological and pathological profile. International Journal of Legal Medicine, 2004.
Mc Vea, K.L: et al: The role of breastfeeding in sudden infant death syndrome. Human Lactat., 2000.
Ford, R.P.: Breastfeeding and the risk of sudden infant death syndrome. Int. Journal of Epidemiology, 1993.
Guffanti, S. et al: SIDS. Pediatr. Med. Chir., 2004.
(4) Chen, A. and W.J.Rogan: Breastfeeding and the risk of postneonatal death in the United States. Pediatrics, 2004
Chen, A. and W.J.Rogan: Breastfeeding and the risk of postneonatal death in the United States. Pediatrics, 2004
Gay, C.L., K.A. Lee and S.Y. Lee: Sleep patterns and fatigue in new mothers and fathers. Biol. Res. Nursery, 2004.
McKenna, J.J. et al: Bedsharing promotes breastfeeding. Pediatrics, 1997.
McKenna, J.J. et al: Experimental studies of infant-parent co-sleeping: mutual physiological and behavioral influences and their relevance to SIDS. Early Human Development, 1994.
(5) Dulon, M. und M. Kersting: Stillen und Säuglingsernährung in Deutschland – die „SuSe“-Studie. In: Ernährungsbericht 2000. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 2000. S. 81 – 95.
(6)McKenna, J.J. et al: Bedsharing promotes breastfeeding. Pediatrics, 1997.
McKenna, J.J. et al: Experimental studies of infant-parent co-sleeping: mutual physiological and behavioral influences and their relevance to SIDS. Early Human Development, 1994.
Young, J. et al: Night-time behaviour and interactions between mothers and their infants of low risk for SIDS: a longitudinal study of room-sharing and bed-sharing. University of Bristol, 1999.
Sears, William: Nighttime Parenting and Sudden Infant Death Syndrome. New Beginnings, 1999.
(7) Siehe: http://www.sidsinternational.org/statistics.html
(8) Vgl. „Darf ich mein Baby mit ins Elternbett nehmen?“ Informationsblatt der Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ von WHO und Unicef sowie „Kommentar und Bibliographie zur Bed-Sharing-Empfehlung der WHO/Unicef-Initiative Babyfreundliches Krankenhaus“, beides herunterzuladen unter www.babyfreundlich.org
Sehe ich auch so. ganz schrecklich sind ja die neumodischen Überwachungssysteme...Da hat man ja die angst, es könnte alarmieren den ganzen Tag im Nacken...
Wenn Du mit 9 Jahren Deinen eigenen Bruder (4 Monate alt) tot im Bettchen gefunden hast, dann gehst Du lieber auf Nummer sicher mit diesen neumodischen Überwachungssystemen. Ich habe damals bei Kylian die Hölle durchgemacht, die ersten 4 Monate. Es lief soweit hinaus, dass ich nächtelang nicht mehr geschlafen hab, dem Kind beim Atmen zugesehen habe und dass wir sogar Nachtschichten eingeführt haben, weil ich Panik hatte. Das Erlebnis von damals hat mich persönlich einfach zu stark traumatisiert, als das ich mit dem Restrisiko welches es nach allen vorbeugenden Maßnahmen gibt, umgehen hätte können.
Allerdings haben wir unser Überwachungssystem von der KK gestellt bekommen, da die KK das übernimmt, wenn in der Familie Fälle von SIDS aufgetreten sind. Dazu war vorher auch ein KH-Aufenthalt notwendig mit 2 tägiger Intensivüberwachung im Schlaf, welche bei Kylian wohl auch sehr deutliche Auffälligkeiten zeigten. Die restlichen 8 Monate konnten wir dann alle wenigstens wieder ruhig schlafen. Wir hatten in dieser Zeit im Übrigen nur 3 Alarme. 2 Fehlalarme und ein ernster. Aber lieber diese beiden Fehlalarme, als den einen nicht gehabt zu haben, bei dem es ernst war.
Na das ist ja auch was ganz anderes, Armana. Das tut mir sehr leid für euch! Und ich kann das sehr gut verstehen...Wenn ich durch meine Familie vorbelastet wäre, dann würd ich das genauso machen. Aber für eine völlig gesundes Baby, mit gesunder Familie etc, find ich es einfach trotzdem übertrieben...
Also, der Thread ist ja nun schon ein paar Monate alt, habe ihn aber erst jetzt gelesen und auch prompt eine Frage zum Co-Sleeping. Wir sind hier totale Verfechter des Co-Sleeping, was in den USA ja noch kontroverser diskutiert wird als in Europa. Keine meiner Bekannten hier lassen ihre Babies im Elternbett schlafen; und ich habe viele Bekannte!
So, mein Mann ist Raucher. Er hat zwischendurch schon mal sehr wenig geraucht, in den letzten Monaten hat das leider wieder zugenommen, so dass er jetzt nicht nur an der Arbeit konsumiert, sondern auch zu Hause auf der Terasse. Die Maedchen schlafen inzwischen schon seit ein paar Monaten auf ihren eigenen Matratzen in unserem Schlafzimmer, aber wir bekommen ja nun noch ein Kruemelchen, dass ich eigentlich schon nah bei mir haben moechte. Wie ist das denn mit so einem Babybalkon? Waere das unbedenklicher, hinsichtlich des Co-Sleeping, oder sollte Kruemelchen tatsaechlich besser im eigenen Bettchen schlafen?
Marlies, die Artikel hatte ich schon gelesen. Aber, so richtig beantwortet wird meine Frage bezueglich des Baby-Balkons nicht. Es heisst nur, dass Baby nicht im Elternbett schlafen sollte, wenn ein Elternteil Raucher ist. Der Baby-Balkon waere ja aber nur auf meiner Seite. Oder ist das immer noch zu nah an meinem Mann? Oder bist es einfach nur schon zu spaet am Abend und ich verstehe die Zusammenhaenge nicht mehr :biggrin:
@Frauke: mein Mann raucht auch, Vincent schläft daher nie in der Mitte sondern immer am Rand. Außerdem haben wir seit kurzem ein 3,2m Bett, da verteilt sich das besser :biggrin:
(sorry, dass ich mit keiner fundierten Aussage dienen kann, sondern nur mit persönlichen Praktiken)
Nunja....also ehrlich gesagt sind mir die persönlichen Praktiken auch lieber. Ich muss mich an die Empfehlungen halten.
Im Artikel steht eigentlich, dass Raucher nicht im gleichen Zimmer schlafen sollten (eben offiziell)
Ich steh gerade auf dem Schlauch.... Wieso sollten Raucher nicht mit im Zimmer schlafen?!?! Atmen die etwas aus oder warum?
Da wir beide Nichtraucher sind schliese ich Rauchen im Zimmer total aus. Deshalb weiß ich grad nicht weiter. :confused02:
Von solchen ''Ausdünstungen'' wußte ich gar nichts. Nein darüber brauchen wir uns keine Gedanken machen! Das war nur Interesse von mir. Man lernt ja gerne und immer dazu.
Von solchen ''Ausdünstungen'' wußte ich gar nichts. Nein darüber brauchen wir uns keine Gedanken machen! Das war nur Interesse von mir. Man lernt ja gerne und immer dazu.
doch ich merke das morgens schon, es riecht nach abgestandenem rauch im Zimmer obwohl die Klamotten "draußen" bleiben müssen. Also ich mit meiner empfindlichen Nichtrauchernase.
Aber, Bibilein, dann nützt es ja auch nix, wenn Vincent auf Deiner Seite schläft.
Ich persönlich frage mich allerdings, wieviel von dem Zusammenhang zwischen "Sekunddärrauch" und SIDS tatächlich wissenschaftlich begründet ist und wieviel einfach auch Politik ist. Nicht falsch verstehen: nicht das Passivrauchen (das ist ja wissenschaftlich belegt!), sondern die Ausdünstungen eines Rauchers. Ich denke, da spielt die moralische Keule eine grosse Rolle..!
War es nicht aber so, dass man die Empfehlung, dass Kinder im 1. Lj. im eigenen Bett schlafen sollen, gerade wegen einer Studie an rauchenden Eltern rausgegeben wurde?
Ich meine, das belegt jetzt zwar nicht die Ausdünstungen an sich, aber doch das es einen entscheidenden Einfluss hat. Ich kann mir da jetzt gerade nicht vorstellen, dass es politisch instruiert wurde, weil bei dieser Empfehlung ja nie etwas von rauchenden Eltern dabei steht oder verstehe ich dich gerade falsch?
Es wird doch in den Studien nicht ausdifferenziert zwischen: Rauchern, die immer und überall rauchen, Rauchern, die "nur" im Schlafzimmer nicht rauchen und Rauchern, die vor die Türe gehen. Deshalb kann man meiner Meinung nach auch nicht den Schluss zu ziehen, dass "Third Hand Smoke" ebenfalls zu einem erhöhten SIDS-Risiko führt..! Aber natürlich ist man schnell bei dieser Schlussfolgerung, weil es im Moment auch einfach zum guten Ton gehört ;-)
Will sagen: ich würde es grundsätzlich so halten wie Bibilein, bzw. wie ja auch von "offizieller" Seite hier angedeutet wurde und einen "rauch-ausdünstenden" Partner nicht als Hinderungsgrund für's Familienbett sehen.
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Kommentare
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Die eigentliche Ursache ist nach wie vor unerforscht. Das einzigste, was erforscht ist, welche Risikofaktoren den SIDS ( Sudden Infant Death Syndrome) minimieren...Risikofaktoren sind zB.
-Bauchlage
-Bettdecke
-Überwärmung
-rauchende Eltern etc
Außerdem werden die Kinder auch wohl in Risikogruppen eingeteilt, zB Frühchen oder Kinder von sehr jungen Müttern.Das wird dir der Kinderarzt, Hebamme etc aber auch erklären. Jedes Jahr kommen neue Erkenntnisse dazu oder es wird wieder was geändert. Als ich vor 8 Jahren in die Lehre ging, da wurden die Neugeborenen zB noch unter eine Decke in Seitenlage gebettet. Heute sollen sie auf dem Rücken schlafen und nur im Schlafanzug...
Auch ist das Co-Sleeping, bekannter als Familienbett eine umstrittende Sache. Aber dazu sag ich hier nix ;-)
Soweit ich weiss, wird neuerdings auch das Schnullern als minimierend gesehen, weil die Kinder beim nächtlichen Schnullern nicht in den Tiefschlaf fallen! Ebenso ists mit dem Stillen....
Es gibt dazu soooo viele Unterschiedliche Meinungen und Theorien. Da ist es schlicht unmöglich, alles richtig zu machen. Wichtig ist, dass das was man tut als richtig zu empfinden und dahinter zu stehen...( zB Familienbett etc)
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Der Atem der Eltern triggert den Atem der Babys ...also schützt vor SIDS. ;-)
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Wenn Du mit 9 Jahren Deinen eigenen Bruder (4 Monate alt) tot im Bettchen gefunden hast, dann gehst Du lieber auf Nummer sicher mit diesen neumodischen Überwachungssystemen. Ich habe damals bei Kylian die Hölle durchgemacht, die ersten 4 Monate. Es lief soweit hinaus, dass ich nächtelang nicht mehr geschlafen hab, dem Kind beim Atmen zugesehen habe und dass wir sogar Nachtschichten eingeführt haben, weil ich Panik hatte. Das Erlebnis von damals hat mich persönlich einfach zu stark traumatisiert, als das ich mit dem Restrisiko welches es nach allen vorbeugenden Maßnahmen gibt, umgehen hätte können.
Allerdings haben wir unser Überwachungssystem von der KK gestellt bekommen, da die KK das übernimmt, wenn in der Familie Fälle von SIDS aufgetreten sind. Dazu war vorher auch ein KH-Aufenthalt notwendig mit 2 tägiger Intensivüberwachung im Schlaf, welche bei Kylian wohl auch sehr deutliche Auffälligkeiten zeigten. Die restlichen 8 Monate konnten wir dann alle wenigstens wieder ruhig schlafen. Wir hatten in dieser Zeit im Übrigen nur 3 Alarme. 2 Fehlalarme und ein ernster. Aber lieber diese beiden Fehlalarme, als den einen nicht gehabt zu haben, bei dem es ernst war.
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Na ja, deshalb ist es dennoch umstritten. Sonst würden sich so viele hier nicht solchen Unsinn übers Familienbett anhören müssen
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Edit: Was mir grade noch einfiel: Dinge wie dieses Angel Care und was es nicht alles "frei" käuflich auf dem Markt gibt, halte ich im Übrigen für ebenfalls nicht geeignet bzw schlichtweg schlecht. Das war auch, trotz der 4 Monate Angst, für uns nie ein Thema.
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Ich selbst kenne aus meinem erweiterten Bekanntenkreis drei Fälle, wo das Kind tot im Bett lag. Nähere Umstände sind mir nicht bekannt.
Wir haben uns einfach (zumindest nachts) an die gängigen "Regeln" gehalten und ich hatte ein gewisses Vertrauen in mein Kind, dass es leben will und ich mir keine Sorgen machen muss. Ich kann es ja später im Leben (leider) auch nicht vor allen Gefahren schützen.
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@Armana...Ds ist ja schrecklich was du erleben musstest.. :troest: Konntet ihr beim ersten ernsthaften Alarm bei Kylian gleich gut reagieren?
Panik habe ich noch nicht,und auch ein AngelCare nicht ins Auge gefasst, aber die Tips die ihr hier habt..Schlafsack,nicht rauchen(mach ich sowieso nicht), keine Überhitzung,stillen etc....das werde ich auch umsetzen.
Ich weiss allerdings nicht,wie ich reagiere und damit umgehe,wenn der Zwerg dann da ist..Aber sicherlich ist es so,dass man nicht immer die Hand dazwischen halten kann, und eben im Vorfeld als nach bestem Gewissen machen kann.
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Na das ist ja auch was ganz anderes, Armana. Das tut mir sehr leid für euch! Und ich kann das sehr gut verstehen...Wenn ich durch meine Familie vorbelastet wäre, dann würd ich das genauso machen. Aber für eine völlig gesundes Baby, mit gesunder Familie etc, find ich es einfach trotzdem übertrieben...
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So, mein Mann ist Raucher. Er hat zwischendurch schon mal sehr wenig geraucht, in den letzten Monaten hat das leider wieder zugenommen, so dass er jetzt nicht nur an der Arbeit konsumiert, sondern auch zu Hause auf der Terasse. Die Maedchen schlafen inzwischen schon seit ein paar Monaten auf ihren eigenen Matratzen in unserem Schlafzimmer, aber wir bekommen ja nun noch ein Kruemelchen, dass ich eigentlich schon nah bei mir haben moechte. Wie ist das denn mit so einem Babybalkon? Waere das unbedenklicher, hinsichtlich des Co-Sleeping, oder sollte Kruemelchen tatsaechlich besser im eigenen Bettchen schlafen?
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http://www.hebamme4u.net/baby/ploetzlic ... -sids.html
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(sorry, dass ich mit keiner fundierten Aussage dienen kann, sondern nur mit persönlichen Praktiken)
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Im Artikel steht eigentlich, dass Raucher nicht im gleichen Zimmer schlafen sollten (eben offiziell)
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Da wir beide Nichtraucher sind schliese ich Rauchen im Zimmer total aus. Deshalb weiß ich grad nicht weiter. :confused02:
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Wenn Ihr beide nicht raucht, habt Ihr doch keine Probleme damit.
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doch ich merke das morgens schon, es riecht nach abgestandenem rauch im Zimmer obwohl die Klamotten "draußen" bleiben müssen. Also ich mit meiner empfindlichen Nichtrauchernase.
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Ich persönlich frage mich allerdings, wieviel von dem Zusammenhang zwischen "Sekunddärrauch" und SIDS tatächlich wissenschaftlich begründet ist und wieviel einfach auch Politik ist. Nicht falsch verstehen: nicht das Passivrauchen (das ist ja wissenschaftlich belegt!), sondern die Ausdünstungen eines Rauchers. Ich denke, da spielt die moralische Keule eine grosse Rolle..!
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Ich meine, das belegt jetzt zwar nicht die Ausdünstungen an sich, aber doch das es einen entscheidenden Einfluss hat. Ich kann mir da jetzt gerade nicht vorstellen, dass es politisch instruiert wurde, weil bei dieser Empfehlung ja nie etwas von rauchenden Eltern dabei steht oder verstehe ich dich gerade falsch?
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könntest Recht haben. Ich habe einfach Nutzen und risiko abgewägt und mich für das Familienbett entschieden, weil für mich die Vorteile überwiegen.
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Will sagen: ich würde es grundsätzlich so halten wie Bibilein, bzw. wie ja auch von "offizieller" Seite hier angedeutet wurde und einen "rauch-ausdünstenden" Partner nicht als Hinderungsgrund für's Familienbett sehen.