Er ignoriert uns manchmal völlig

JoellaJoella

2,666

bearbeitet 11. 11. 2008, 14:21 in Kleinkinder
Hallo!
Lars war schon immer sehr eigensinnig und möchte immer seinen Kopf durchsetzen. Wir bemühen uns dabei immer konsequent zu sein.
Leider interessiert Lars das alles nicht. Es scheint als würden ihn die Konsequenzen nicht im geringsten stören. Ebenso wenig wie positive Verstärkung. Auch das hilft nichts. Manche Bitten, Ansagen, Regeln überhört er einfach. Er ignoriert das alles völlig.
Wenn wir dann aber die Konsequenz durchziehen (auf einen Stuhl sitzen, beruhigen, nachdenken und dann darüber reden) dann bekommt er einen Wutanfall der sich gewaschen hat. Er tritt um sich, kratzt, beißt, schlägt mit seinem Kopf gegen meinen,...
Einfache Regeln die schon immer gelten, z.B. dass man ein Bonbonpapier eben nicht auf den Boden pfeffert sondern es in den Müll wirft oder Mama / Papa in die Hand gibt hält er nur ein wenn wir auf drei zählen. Auch das reizt er immer bis drei aus. Er hebt das Papierchen dann schon auf, aber eben erst "kurz vor drei". Das ist so ermüdend. Ich möchte doch nicht immer mit dem Kleinen schimpfen müssen. Das ist für ihn schlimm und für uns auch. Das kann keine Lösung sein. Momentan ist es sehr schlimm.
Heute hatten wir eine ganz böse Situation:
Wir waren mit einer befreundeten Familie auf einer riesig großen Wiese zum Drachen steigen lassen. Wir waren gerade beim Zusammenpacken der Drachen als die beiden Jungs (ungefähr gleich alt) Richtung Straße geraten sind beim Spielen. Es war noch weit weg, ich habe gerufen sie sollen umdrehen, keine Reaktion. Ich habe nochmal lauter gerufen. Als wieder keine Reaktion kam bin ich langsam hinterher. Ich habe gemerkt, dass sie nicht anhalten und auch nicht umdrehen, also habe ich angefangen zu rennen und ahbe immer wieder gerufen dass die Kinder stehen bleiben sollen. Die beiden hatten den Radweg schon überquert und waren schon auf dem Grünstreifen zwischen Radweg und Straße, der Sohn unserer Freunde hatte dann am Grünstreifen angehalten, aber meiner lief eben kichernd weiter. Ich habe noch nie solche Angst gehabt, da kamen so viele Autos und die Dämmerung war schon hereingebrochen und die Autos fuhren nicht eben langsam. Ich hätte ihn nicht mehr gekriegt. Es war wahrscheinlich Glück im Unglück dass ich direkt hinter Lars gestürzt bin und er deshalb erstaunt stehen geblieben ist. Er hat das ganze als Spiel gesehen, so wie er es immer macht. Er sieht es als Spiel und wenn er dann merkt dass die Konsequenzen eintreten merkt er erst dass es doch ernst ist und dann kommt der Wutanfall. Aber es ist immer das selbe. Es ändert sich nichts.
Irgendwas muss da aber passieren. Das kann so nicht weiter gehen. Könnt ihr uns einen Rat geben?

Kommentare

  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :troest: Du Arme, die Geschichte mit der Straße ist ja total heftig, du musst schreckliche Angst gehabt haben!
    Das ist natürlich schwierig von außen, ich kann dir nur sagen was ich mir vorstellen könnte: ihr scheint schon etwas 'dauergenervt' zu sein und ich könnte mir vorstellen, dass eure Ansagen für euren Sohn schon so etwas sind wie ein störendes Nebengeräusch, lästig aber nicht wirklich abzustellen. Deswegen versteht er dann in eine so gefährlichen Situation nicht den Unterschied zwischen dem was gerade passiert und dem was sonst so abläuft.
    Ich würde an eurer Stelle vielleicht mal versuchen, einfach mal ne Zeitlang nicht zu schimpfen, solange es nicht wirklich, wirklich wichtig und unumgänglich ist. Das ist dann nur wenn Gesundheit in Gefahr ist oder etwas massiv beschädigt wird. Also z.B. die Sache mit dem Bonbonpapier, da gehts ja eigentlich um nichts lebensnotwendiges, ich würde ihm sagen, dass du es nicht ok findest es dahin zu werfen, ihn bitten es wegzuräumen und wenn er nicht will erst mal gar nichts zu tun. Du kannst auch Konsequenzen einbauen, also wenn da schon ein ganzer Berg Papierchen liegt, kannst du vielleicht kein Puzzle mit ihm machen, weil kein Platz ist oder weil Deine Zeit mit Aufräumen draufgeht. Wenn er dann wütend wird ist das verständlich, das solltest du ihm immer zeigen, doch manchmal einfach nicht zu ändern.
    Ich glaube ihr habt keine Chance sein Verhalten zu ändern ohne selber den Kurs zu ändern. Viele Dinge von denen du schreibst sind aber eben auch ganz normales Verhalten in dem Alter, das Kind das die Ansagen der Eltern regelmäßig beim ersten mal mit einer adäquaten Reaktion beantwortet würde ich gerne mal kennenlernen ;-)
    Joella schrieb:
    Lars war schon immer sehr eigensinnig und möchte immer seinen Kopf durchsetzen. Wir bemühen uns dabei immer konsequent zu sein.

    Ich würde ein bissl umdenken, es geht nicht darum irgendetwas 'durchzuziehen', du hast es etwas negativ formuliert, dabei ist es doch wunderbar ein Kind mit starkem Willen zu haben, oder hättest du lieber eins das immer brav macht, was alle anderen sagen? Es geht darum, dass es euch allen mit eurer Situation gut geht, ihm wie euch, dann hat er bestimmt auch wieder mehr Spass daran, mit und nicht gegen euch zu sein.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zeitweise hatte ich beim Lesen den Eindruck, Du schreibst von Joelle :cool:
    Durchzug ist bei uns ständig großes Thema - wenn sie keine Lust hat, auf uns zu hören, ignoriert sie es einfach!! Und wenn ich dann die angedrohte Konsequenz durchziehe (z.B. Teller weg nach wiederholtem Aufstehen am Tisch), gibt's Geschrei ...

    Tipps hab ich keine - wir suchen selbst noch die ultimative Lösung und hoffen, dass sich das mit steigendem Alter und Vernunft "verwächst" :biggrin: ;-)

    Was bei uns zum Glück ganz gut funktioniert, ist, an der Straße stehen bleiben - da gibt's aber auch keine großartigen Reden meinerseits ... wenn sie anhalten muss, rufe ich STOP, dann weiß sie, sie muss sofort stehen bleiben! Klappt nicht immer, aber wenn sie mal nicht sofort stehen bleibt, hocke ich mich auf ihre Augenhöhe und erkläre ihr ganz ernst, wie gefährlich das ist ... wenn ich sie daran erinnere, dass sonst das Fahrrad zu Hause bleibt und sie an meiner Hand bleiben muss (wir sind meistens mit dem Fahrrad unterwegs), weil mir das sonst zu gefährlich ist, klappt's wieder gut!
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielen lieben Dank für eure Beiträge! Ein wenig besser geht es mir dadurch schon mal. Wenigstens ist Lars nicht der einzige der manchmal auf Durchzug schaltet. Es ändert zwar an der konkreten Situation nichts, aber es gibt ein besseres Gefühl. Ich habe schon ziemlich angefangen an mir zu zweifeln und die Situation an der Straße das war dann der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat.
    Lars hat es aber offensichtlich auch zugesetzt. Er hat mich heute nochmal gefragt ob ich noch böse sei wegen der Straße. Ich vermute er hat dran gedacht weil ich ihn in einer anderen Situation gelobt habe weil er brav angehalten hat. Ich hab ihm dann nocheinmal erklärt dass ich nicht böse war sondern ganz große Angst um ihn hatte und dass es eben sehr gefährlich ist.
    Was auch sehr viel Nerven und Kraft kostet ist wenn er auf Fragen keine Antwort gibt. Zum Beispiel wenn wir Abendbrot essen und ihn fragen was er auf sein Brot drauf will. Wir bekommen keine ANtwort. Wir zeigen ihm die Sachen die wir haben, keine Antwort. Dann richten wir unsere Brote, fangen an zu essen und spätestens dannh beschwert er sich, dass auf seinem Brot nichts drauf ist, es kann aber passieren dass er dann immer noch nicht sagt was er drauf haben möchte und dann nur richtig zornig wird. Das ist ein Verhalten das kann ich einfach auch nicht nachvollziehen. Ich frage mich dann echt wieso er es nicht einfach sagt. :traurig04:
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