Hallo,
vor 5 Jahren, während meiner letzten SS, war ich schon bei Euch täglich im Forum. Hier habe ich viel wertvolles Wissen erlangt und mich sehr wohl gefühlt.
Jetzt bin ich wieder da, inzwischen 41 Jahre alt und mit unserem 5. Wunschkind in der 22. Woche schwanger
Eigentlich geht es mir in - oder mit - dieser Schwangerschaft bisher gut, wenn es da nicht die 3 Punkte geben würde die mich richtig stressen.
Der erste Punkt ist, mein Gewichtsstress. Mein FA, der mich jetzt in der 4. SS betreut, ist sehr gewissenhaft, vorsichtig und nimmt sich Zeit. Nur vertritt er die Auffassung, dass eine Gewichtszunahme von 1kg in 4 Wochen in Ordnung ist und nicht mehr. Das setzt mich sehr unter Druck, da ich das nicht einhalten kann. Leider bin ich schon mit Übergewicht (mit einer Größe von 178 cm u. 95kg) in die SS gestartet. Bisher habe ich 6.0 kg zugenommen, davon 2 kg in den letzten knapp 4 Wochen. Am Donnerstag habe ich wieder VU und mir ist jetzt schon ganz bange vor den (moralisch vernichtenden) Kommentar meines FA bezüglich meines Gewichtes. Ich ernähre mich gesund gemäß den Empfehlungen der Gestose Frauen, allerdings anteilsmäßig etwas reduziert, da ich die tägliche empfohlene Menge gar nicht schaffe. Süßigkeiten sind auch nicht mein Thema. Meine Trinkmenge besteht aus täglich ca. 1,5 l Wasser, 0,5-1l Apfelsaftschorle, 0,5 l Milch und 2 Tassen SS Tee. Ich habe bisher keine Wassereinlagerungen und mein Blutdruck liegt im Schnitt bei 120/75. Beim FA liegt mein Blutdruck aus Stressgründen aber immer höher bei ca. 140/85 :confuded:
Ich möchte meine SS genießen und nicht alle paar Tage mit Angst auf die Waage steigen. :sad: Ich möchte auch nicht mehr ständig denken, darf es der Joghurt oder die Scheibe Brot noch sein? Wie kann ich mich davon frei machen und meinem FA entsprechend gegenüber treten? Gibt es hier vielleicht noch jemand mit dem Problem? Wie geht Ihr damit um? Habt Ihr evt. Ratschläge für mich? Vielleicht sollte ich auch noch sagen, dass meine Gewichtszunahme bei den vorangegangenen Schwangerschaften meiner beiden Jungs (95 u 98) mit gesamt 6 und 8 kg. vernichtend gering war, im Verhältnis zu den beiden Mädels (88 u 04) mit einmal 20 und einmal 17 kg. Wir haben noch kein outing, aber der SS nach, würde ich auf ein Mädchen tippen...
Der 2. Punkt ist die Pränataldiagnostik und der 3. Punkt unsere Geburtsvorstellung. Mein FA hätte uns mehr als sehr gerne zu einer Fruchtwasseruntersuchung geschickt, die wir ablehnten. Wir haben für uns entschieden, dass wir ein Kind mit Down Syndrom nicht abtreiben lassen würden, damit wurde die Untersuchung überflüssig. Bisher gibt es keine Auffälligkeiten. Trotzdem ist das bei jeder VU immer noch Thema, sein Argument ist mein Alter, mein Argument, dass wir auch ein Down Kind bekommen würden, übergeht er. Er vermittelt uns das Gefühlt, irgendwie unverantwortlich zu handeln, weil wir die FU abgelehnt haben. Kennt Ihr so etwas und wir geht Ihr damit um? Handeln wir wirklich unverantwortlich dem ungeborenen Kind gegenüber, weil wir es durch die Untersuchung nicht gefährden wollen, und es auch lieben möchten, wenn es wirklich anders wäre?
Mein Gyn. kommt auch schwer darüber hinweg, dass wir uns gegen seine Vorstellung und Empfehlung entschieden haben, unser bisher jüngsten Kind 2004 zu Hause zu bekommen. Es war eine unkomplizierte wunderschöne, nur 4,5 Std. dauernde Hausgeburt, unserer immerhin 4380gr schweren Tochter. Und auch diesmal ist eine Hausgeburt unser Wunsch, vorausgesetzt ist natürlich ein normaler SS Verlauf.
Bei der letzten VU sagte er mir, dass es in meinem Alter extrem unverantwortlicher wäre, eine Hausgeburt anzustreben, da meine Risiken jetzt noch viel höher liegen würden. Stimmt das? Steigen die Risiken mit zunehmenden Alter tatsächlich? Ich habe mich bei keiner Geburt nur annähernd so wohl und sicher gefühlt, als bei der Hausgeburt. „Meine“ Hebamme kommt leider erst in gut zwei Wochen aus dem Urlaub zurück, so dass ich nach den tatsächlichen erhöhten Risiken gerne auch hier fragen möchte, um am Donnerstag "gewappnet" zu sein :shock:
Ich freue mich auf Eure Antworten. Schon jetzt lieben Dank.
LG Bini
Kommentare
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Erstmal herzlich willkommen zurück und eine wunderschöne SS.
Das was du über deinen Gyn schreibst spricht doch alles dafür das du nicht glücklich bist..und dir besser einen anderen suchst. Das was er macht ist Streß pur und bringt gar nix.
Wenn du damals zu Hause entbunden hast..hast du doch sicher eine Hebamme die dich mitbetreut. Wenn nicht dann such dir doch gleich eine. Die Hebamme kann dir dann auch einen FA nennen der mehr auf eurer Wellenlinie liegt und dir nicht weiterhin unnötigen Streß macht.
Alles gute weiterhin
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Genau das waren auch meine Gedanken!
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also versuch deine Hebamme zu mobilisieren. sie kennt sicher einen netten Gyn oder kann die Vorsorge auch selbst für dich übernehmen!
Ich wünsch dir noch eine wundervolle Schwangerschaft und eine traumhafte Hausgeburt ;-)
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Auch wir wurden fast schon gedrängt, eine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen (Klinikadresse in Baden-Baden lag jedes Mal auf seinem Tisch!), haben uns aber nach einer Kombi von Nackentransparenz und Bluttest dagegen entschieden.
Such dir bitte einen anderen Arzt...der Stress wird üblicherweise bei solchen FA nicht weniger und ich konnte ihn mit fortschreitender SS nicht mehr gut ertragen.
Kopf hoch, vertrau dir selbst und lass dir von der Hebamme helfen!
LG!
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In manchen Dingen ist unsere Situation ähnlich, letzte Schwangerschaft schon ein bißchen her, Übergewicht (170 cm/89 kg zu Beginn der Schwangerschaft), höheres Altersrisiko (bin Ende 39).
Mein Gyn ist auch sehr genau und sehr gewissenhaft, aber er würde nie versuchen, mir ein schlechtes Gewissen einzureden oder mir irgendwie Druck zu machen.
Gewicht: er wiegt mich nicht, sondern fragt mich, wieviel ich wiege. Finde ich sehr gut. Eine extreme Gewichtszunahme könnte ich ja schon rein optisch nicht vor ihm verheimlichen, also was soll der ganze Streß.
Pränataldiagnostik: Er hat mich umfassend und nach meinem Empfinden völlig neutral über die verschiedenen Möglichkeiten aufgeklärt. Wir haben eine NT-Messung und Bluttest machen lassen. Als das Ergebnis verdächtig war, hat er uns dass auch in aller Sachlichkeit erklärt, und uns die Entscheidung überlassen, ob wir eine FU machen lassen wollen. Wir haben uns dafür entschieden, denn es ging nicht um Down Syndrom, sondern um zwei andere, sehr viel schwerwiegendere Erkrankungen. Ein erhöhtes Risiko für ein Down-Syndrom hat er genau wie wir nicht als zwingenden Grund für eine FU angesehen, wenn wir gesagt hätten, wir nehmen ein behindertes Kind in Kauf.
Geburtsvorstellung: Kann ich nicht viel zu sagen, da ich aufgrund von Vorbefunden keine Hausgeburt wagen kann und will. Dass ich ambulant entbinden will, werde ich im im vorhinein nicht erzählen. Da reicht es, wenn er es erfährt, wenn es geklappt hat.
Du siehst, es gibt andere Typen von Gyn und deine Hebi kann dir sicher helfen, einen besseren zu finden, der dir nicht die ganze SS versaut. Du hast eine Hebamme, der du vertraust, du hast Erfahrung, du vertraust Dir und deinem Körper - Du brauchst ganz sicher keinen FA, der sich derartig über dich hinwegsetzt und Druck auf dich ausübt.