bei Vater Geschrei

Trixy11Trixy11

182

bearbeitet 29. 11. 2008, 21:24 in Babys erstes Lebensjahr
Hallo,

Ich habe folgendes Problem: Sobald der Vater Fläschchen gibt, verweigert Baby das Trinken.
Dann beginnt Sie laut zu schreien und hört nicht damit auf. Eine Stunde zu warten, bis ihr Hunger so mächtig wird, dass es dem Baby egal ist ob ich oder Vater Fläschchen gibt, wäre sinnvoll, aber dieser Zeitraum ist verbunden mit ununterbrochenem Geschrei.
Ich halte es bis dahin meist nicht aus und nehme Baby in den Arm, und gebe ihr dann letztlich die Milch - aber das bringt den Vater in Rage, denn er möchte sich ja eine genauso tiefe Bindung zu ihr aufbauen wie ich. Wir streiten deswegen häufig. Weiß jemand Rat?

Kommentare

  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das kenn ich! Und viele andere Mamis hier im Forum auch. Die werden sich bestimmt noch melden.

    Bei Franzi war und ist es immer noch so. Und das ist völlig normal. Die Mutter ist anfangs DIE Bezugsperson überhaupt. Essen, Schlafen, Trinken, Schmusen - das geht am Besten auf Mamas Arm. Vorausgesetzt die Mutter-Kind-Bindung ist normal. Man darf ja auch nicht vergessen, dass die Natur es vorgesehen hat, dass das Essen NUR von der Mama kommt. Wie hätte denn Dein Mann reagiert, wenn Du gestillt hättest? Dann hätte es ja auch nicht füttern können. Wie alt ist denn eigentlich Dein Baby? Bei uns wurde es immer besser, je älter Franzi wurde. Doch auch jetzt ist es immer noch so, dass er nach mir schreit, wenn er Schmerzen hat oder müde ist oder dergleichen. Das tut dem Papa natürlich auch weh und gerade am Anfang war mein Mann oft traurig, weil er Franzi nicht beruhigen konnte oder mit ihm schmusen durfte. Wenn Dein Baby noch arg klein ist, würde ich immer für es da sein. Lass es bitte nicht schreien oder dergleichen. Mit Gewalt kann man keine Bindung aufbauen! Wenn es größer wird, kann man Gute-Nacht-Rituale einführen, in welche der Papa involviert ist. Franzi wollte z. B. als Säugling und jetzt auch immer noch mit dem Papa baden. Da hab ich mich immer völlig rausgehalten. Das Badezimmer war und ist nur für die Beiden. Wie gesagt, sowas kann man einführen und das stärkt auch die Bindung von Baby und Papa. Aber bei einem ganz kleinen Baby sollte man sich wirklich erstmal darauf einstellen, was das Baby möchte. Wenn es partout das Essen nicht vom Papa will, dann würde ich das respektieren und den kleine Zwerg nicht auch noch quälen, indem man ihm das Essen vorenthält.
    Du machst das schon richtig so!
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein Mann hat zu unseren Kinder eine super tiefe Bindung aufgebaut ohne Fläschchen zu geben. Ich finde das ist dafür nun wirklich nicht nötig. Er hat sie immer gewickelt wenn er zuhause war, hat das Baden übernommen, viel mit ihnen gekuschelt und sie auch viel getragen. Ich glaube nicht, dass die Bindung größer geworden wäre wenn er ihnen ein Fläschchen gegeben hätte. Und ich denke auch nicht, dass meine Bindung zu den Kindern enger ist nur weil ich sie gestillt habe.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und ich denke auch nicht, dass meine Bindung zu den Kindern enger ist nur weil ich sie gestillt habe.

    Ist es bei Euch nicht so, dass die Kinder eine engere Bindung zu Dir als zu Papa haben? Oder kann man das bei Euch Hälfte/Hälfte sehen? Mich würde das mal interessieren, wie das in anderen Familien mit der Bindung so ist.

    Bei uns ist es nämlich tatsächlich so, dass Franzi zu mir eine stärkere Bindung aufgebaut hat, als zu meinem Mann. Natürlich liebt er ihn innig, wickeln, baden, schmusen, spielen etc. - das macht mein Mann ja auch alles. Aber wie gesagt, wenn Franzi Schmerzen hat oder müde wird etc., dann ist er abgemeldet. Dann will er nur noch zu mir.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mirco ist totales Papa-Kind. Wir hatten bestimmt über ein Jahr, wo ich absolut nichts machen durfte wenn Papa da war. Da gab es ein irres Geschrei "Papa machen". Und auch jetzt rennt er eher zum Papa als zu mir. Wenn er nachts aufwacht und zu uns ins Bett kommt klebt er förmlich am Papa. Und Papa ist sein erstes Wort wenn er morgens aufwacht.

    Jolanda hängt bisher etwas mehr an mir. Aber der Papa war ja auch immer von Mirco besetzt ;-)


    Ich denke wirklich nicht, dass das etwas mit dem Stillen zu tun hat. Man muss nur eben wirklich die Väter mit einbinden. Mein Mann hat tatsächlich von Anfang an wenn er zuhause war jede Windel gewechselt. Das heißt wenn wir Urlaub gemacht haben musste ich das überhaupt nicht machen :biggrin: Als Jolanda klein war hat er sie ins Tragetuch genommen und ist mit Mirco auf den Spielplatz gegangen.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ui...so kann es also auch gehen. Bin schon fast etwas neidisch :biggrin:
    Ich finde das interessant, wie der Bindungsaufbau funktioniert und warum ein Elternteil immer mehr involviert ist, als der andere.
    Ich hab übrigens nicht geschrieben bzw. hab ich mich vielleicht auch falsch ausgedrückt, dass das Stillen für den Bindungsaufbau verantwortlich ist. Das Stillen vereinfacht den Bindungsaufbau ungemein, aber letztendlich spielen da natürlich noch massig andere Faktoren eine große Rolle. Und Kinder, die mit der Flasche groß werden, entwickeln ja schlußendlich auch alle mehr oder weniger innige Bindungen zu ihren Eltern, wie halt gestillte Kinder auch.
  • Trixy11Trixy11

    182

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tamara ist vier Monate alt. Bisher bekam sie abends immer das Fläschchen vom Papa und es störte sie nie.
    Seit einer Woche klappt nichts mehr. Denn der Papa war vier Tage die Woche auswärts arbeiten. So bekam sie abends das Fläschchen immer von mir. Nun ist sie eindeutig auf mich fixiert. Es ist natürlich ein schönes Gefühl, zu wissen, dass das Baby mich braucht, aber abends war ich immer froh, wenn Papa mir Arbeit abgenommen hat.

    Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich Linkshändler bin, aber zum Rechtshändler erzogen, und Baby ausschließlich mit links füttere. Das macht/kann Papa nicht. Tamara lässt sich von mir auch nur auf der rechten Seite tragen, sonst schreit sie. (und wollte immer nur an die rechte Burst) weil ich eben immer meine linke freie Hand brauche.

    Es ist auch so, dass sie immer bei mir sein will. Sobald ich sie ablege, protestiert sie. wenn Papa sie nimmt, schreit sie nzwischen nur noch. Das macht ihn natürlich traurig. Papa denkt, es läge am Trinkverhalten, dass sie nur noch schreit, weil sie alle 1,5 bis 2 h Hunger hat und ich sie dann füttere, obwohl Papa für den vier-Stunden-rhythmus ist. (Aber sie hält nicht durch)

    Papa wirft mir Inkonsequenz vor, und will sie ausschreien lassen, um den 4 h- Rhythmus zu kriegen. Das ist natülich seeeeehr anstengend.

    Was soll ich da jetzt machen? Wir steiten uns ständig deswegen. Es ist natürlich richtig, dass, würde ich sie stillen, der Vater gar nichts zu sagen hätte, und es wäre ein natürlicher Vorgang. Sie müsste dann auch nicht ständig schreien, aber mein Schatz verweigert die Brust total. Mir ist es mittlerweile sehr wichtig sie wieder stillen zu können, aber na ja ... Baby denkt nicht im Traum dran.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Trixy11 schrieb:
    Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich Linkshändler bin, aber zum Rechtshändler erzogen, und Baby ausschließlich mit links füttere. Das macht/kann Papa nicht. Tamara lässt sich von mir auch nur auf der rechten Seite tragen, sonst schreit sie. (und wollte immer nur an die rechte Burst) weil ich eben immer meine linke freie Hand brauche.
    Hat sie insgesamt auch eine Lieblingsseite? Also auch wenn sie liegt. Eventuell hat sie eine Blockade.
  • bratenbraten

    2,538

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    warum soll denn ein 4-stunden-rhytmus eingehalten werden? isst der papa auch nach der uhr oder nach hunger ;-)?
  • Trixy11Trixy11

    182

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wegen des Kiss-Syndroms? Ja, sie bevorzugt meist eine Seite und schreit wiegesagt ganz viel.

    Braten: wir wollen ja versuchen, dass sie nachts mal länger durchschläft, deswegen versuchen wir die Milchmenge zu steigern, so dass sie weniger am Tag das Fläschchen bekommt.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Trixy11 schrieb:
    Wegen des Kiss-Syndroms? Ja, sie bevorzugt meist eine Seite und schreit wiegesagt ganz viel.
    Dann solltest du das mal abklären lassen! Das kann auch mit ein Grund sein, warum sie nicht an der Brust trinkt.

    Auch wenn das für euch vielleicht bequemer wäre: für ein Baby ist es nicht normal nach der Uhr gestillt oder gefüttert zu werden. Bitte füttert euer Kind ganz nach Bedarf! Die Zeit mit einem Baby ist anstrengend, einfach weil man sich wirklich nach den Bedürfnissen des Kindes richten muss. Und das heißt in der Regel, dass man nachts öfter geweckt wird und eben auch häufig füttern muss. Aber diese Zeit geht auch vorbei und man wird, wenn man die Bedürfnisse des Kindes gestillt hat, mit einem ausgeglichenen, selbständigen Kind, das einem vertraut, belohnt.

    Vielleicht lest ihr mal das Buch "in Liebe wachsen" von Carlos Gonzalez!
  • DarkBlueDarkBlue

    1,019

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann mich Eowyn nur anschließen: lass bitte unbedingt abklären, ob evtl. eine Blockade vorliegt und richte Dich ansonsten einfach nach den Bedürfnissen Deines Babys, damit kannst Du gar nichts falsch machen! Das Buch kann ich auch nur empfehlen, v.a. für den Papa wäre es sicherlich eine sehr aufschlussreiche Lektüre ;-)

    Ansonsten kann ich Dich vielleicht damit trösten, dass es bei Sarah damals ähnlich war: sie hat ausschließlich Mumi aus dem Fläschchen bekommen und während der ersten Monate war ihr völlig egal, wer sie gerade gefüttert hat - hauptsache, sie wurde satt. Ab einem gewissen Alter hat sie aber v.a. nachts und morgens nach dem Aufstehen darauf bestanden, dass ich ihr die Flasche gebe; mein Mann hatte ab da keine Chance mehr und das hat sich bis jetzt auch nicht mehr geändert.

    Für mich persönlich war das natürlich etwas schade, da ich ab diesem Zeitpunkt die Nacht- und Frühschichten nicht mehr einfach meinem Mann überlassen konnte (z.B. am Wochenende)...seitdem muss immer ich ran oder es gibt ein riesen Theater.

    Andererseits kann ich aber nicht behaupten, dass dies letztendlich der Vater-Tochter-Bindung geschadet hätte. Es gibt so viele andere Punkte, die der Papa übernehmen kann und die eine enge Bindung zum Kind ermöglichen. Mag sein, dass die für Papa vielleicht nicht so angenehm sind wie Fläschchen geben, aber da muss man(n) eben Prioritäten setzen und überlegen, was einem wichtig ist ;-)

    Und wenn es da zwischen Euch ständig Spannungen gibt, überträgt sich das vielleicht auch auf Deine Tochter...eventuell ist das auch mit ein Grund, dass sie scheinbar relativ unruhig ist und nicht so gerne zu Papa möchte?! Bitte nicht übel nehmen, das war jetzt nur so ein Gedanke...
  • Trixy11Trixy11

    182

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Leider hatten wir in letzter Zeit ständig Krach miteinander und mir tat es leid vor der Lütten. Momentan ist er beruflich viel unterwegs und deswegen sieht er sie nur alle zwei bis drei Tage. Mir kam schon früh der Gedanke, dass sich die Spannungen auf sie übertragen und dies eine Ursache für die Schreiattacken ist. Sie lässt sich oft nur in meinen Armen trösten, wenn ich sie ganz eng an mich presse.
    Papa und ich haben entschieden, dass wir nach Hamburg fahren zum Kiss-Arzt, weil wir einsehen, dass es so nicht weitergehen kann. Bis dahin werde ich sie weiterhin nach ihren Bedürfnissen füttern, soweit haben mein Freund und ich uns auch geeinigt. Das mit Kiss lasse ich auf jeden Fall abklären.
    Und das Buch - gibt es das online zum downloaden?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du könntest schauen ob sie es bei euch in der Bücherei haben. Wir haben es auch in der Stillgruppe zum Ausleihen.
  • Ayse76Ayse76

    146

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also bei unserem große hatte mein Mann immer Nachts sich um ihn gekümmert, er hat ihn gewickelt und mir zum stillen gebracht. Ich brauchte mich um nichts kümmern. Bei unsere Tochter allerdings hat er nicht einmal gewickelt. Jetzt bei unserem kleinen kümmert er sich auch sehr um ihn. Er trägt ihn viel, kuschelt viel mit ihm. Und die beiden großen lieben ihren Vater über alles. Es gibt zwischen uns keine Unterschiede was die Bindung angeht. Auch der kleine ist sehr ruhig und ausgeglichen bei meinem Mann, ruhiger sogar als wie bei mir. Also ich denke das der Papa noch genug Zeit bekommen wird um mit eurem Baby zu kuscheln.

    ayse
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