Hallo,
Ich habe folgendes Problem: Sobald der Vater Fläschchen gibt, verweigert Baby das Trinken.
Dann beginnt Sie laut zu schreien und hört nicht damit auf. Eine Stunde zu warten, bis ihr Hunger so mächtig wird, dass es dem Baby egal ist ob ich oder Vater Fläschchen gibt, wäre sinnvoll, aber dieser Zeitraum ist verbunden mit ununterbrochenem Geschrei.
Ich halte es bis dahin meist nicht aus und nehme Baby in den Arm, und gebe ihr dann letztlich die Milch - aber das bringt den Vater in Rage, denn er möchte sich ja eine genauso tiefe Bindung zu ihr aufbauen wie ich. Wir streiten deswegen häufig. Weiß jemand Rat?
Kommentare
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Bei Franzi war und ist es immer noch so. Und das ist völlig normal. Die Mutter ist anfangs DIE Bezugsperson überhaupt. Essen, Schlafen, Trinken, Schmusen - das geht am Besten auf Mamas Arm. Vorausgesetzt die Mutter-Kind-Bindung ist normal. Man darf ja auch nicht vergessen, dass die Natur es vorgesehen hat, dass das Essen NUR von der Mama kommt. Wie hätte denn Dein Mann reagiert, wenn Du gestillt hättest? Dann hätte es ja auch nicht füttern können. Wie alt ist denn eigentlich Dein Baby? Bei uns wurde es immer besser, je älter Franzi wurde. Doch auch jetzt ist es immer noch so, dass er nach mir schreit, wenn er Schmerzen hat oder müde ist oder dergleichen. Das tut dem Papa natürlich auch weh und gerade am Anfang war mein Mann oft traurig, weil er Franzi nicht beruhigen konnte oder mit ihm schmusen durfte. Wenn Dein Baby noch arg klein ist, würde ich immer für es da sein. Lass es bitte nicht schreien oder dergleichen. Mit Gewalt kann man keine Bindung aufbauen! Wenn es größer wird, kann man Gute-Nacht-Rituale einführen, in welche der Papa involviert ist. Franzi wollte z. B. als Säugling und jetzt auch immer noch mit dem Papa baden. Da hab ich mich immer völlig rausgehalten. Das Badezimmer war und ist nur für die Beiden. Wie gesagt, sowas kann man einführen und das stärkt auch die Bindung von Baby und Papa. Aber bei einem ganz kleinen Baby sollte man sich wirklich erstmal darauf einstellen, was das Baby möchte. Wenn es partout das Essen nicht vom Papa will, dann würde ich das respektieren und den kleine Zwerg nicht auch noch quälen, indem man ihm das Essen vorenthält.
Du machst das schon richtig so!
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Ist es bei Euch nicht so, dass die Kinder eine engere Bindung zu Dir als zu Papa haben? Oder kann man das bei Euch Hälfte/Hälfte sehen? Mich würde das mal interessieren, wie das in anderen Familien mit der Bindung so ist.
Bei uns ist es nämlich tatsächlich so, dass Franzi zu mir eine stärkere Bindung aufgebaut hat, als zu meinem Mann. Natürlich liebt er ihn innig, wickeln, baden, schmusen, spielen etc. - das macht mein Mann ja auch alles. Aber wie gesagt, wenn Franzi Schmerzen hat oder müde wird etc., dann ist er abgemeldet. Dann will er nur noch zu mir.
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Jolanda hängt bisher etwas mehr an mir. Aber der Papa war ja auch immer von Mirco besetzt ;-)
Ich denke wirklich nicht, dass das etwas mit dem Stillen zu tun hat. Man muss nur eben wirklich die Väter mit einbinden. Mein Mann hat tatsächlich von Anfang an wenn er zuhause war jede Windel gewechselt. Das heißt wenn wir Urlaub gemacht haben musste ich das überhaupt nicht machen :biggrin: Als Jolanda klein war hat er sie ins Tragetuch genommen und ist mit Mirco auf den Spielplatz gegangen.
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Ich finde das interessant, wie der Bindungsaufbau funktioniert und warum ein Elternteil immer mehr involviert ist, als der andere.
Ich hab übrigens nicht geschrieben bzw. hab ich mich vielleicht auch falsch ausgedrückt, dass das Stillen für den Bindungsaufbau verantwortlich ist. Das Stillen vereinfacht den Bindungsaufbau ungemein, aber letztendlich spielen da natürlich noch massig andere Faktoren eine große Rolle. Und Kinder, die mit der Flasche groß werden, entwickeln ja schlußendlich auch alle mehr oder weniger innige Bindungen zu ihren Eltern, wie halt gestillte Kinder auch.
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Seit einer Woche klappt nichts mehr. Denn der Papa war vier Tage die Woche auswärts arbeiten. So bekam sie abends das Fläschchen immer von mir. Nun ist sie eindeutig auf mich fixiert. Es ist natürlich ein schönes Gefühl, zu wissen, dass das Baby mich braucht, aber abends war ich immer froh, wenn Papa mir Arbeit abgenommen hat.
Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich Linkshändler bin, aber zum Rechtshändler erzogen, und Baby ausschließlich mit links füttere. Das macht/kann Papa nicht. Tamara lässt sich von mir auch nur auf der rechten Seite tragen, sonst schreit sie. (und wollte immer nur an die rechte Burst) weil ich eben immer meine linke freie Hand brauche.
Es ist auch so, dass sie immer bei mir sein will. Sobald ich sie ablege, protestiert sie. wenn Papa sie nimmt, schreit sie nzwischen nur noch. Das macht ihn natürlich traurig. Papa denkt, es läge am Trinkverhalten, dass sie nur noch schreit, weil sie alle 1,5 bis 2 h Hunger hat und ich sie dann füttere, obwohl Papa für den vier-Stunden-rhythmus ist. (Aber sie hält nicht durch)
Papa wirft mir Inkonsequenz vor, und will sie ausschreien lassen, um den 4 h- Rhythmus zu kriegen. Das ist natülich seeeeehr anstengend.
Was soll ich da jetzt machen? Wir steiten uns ständig deswegen. Es ist natürlich richtig, dass, würde ich sie stillen, der Vater gar nichts zu sagen hätte, und es wäre ein natürlicher Vorgang. Sie müsste dann auch nicht ständig schreien, aber mein Schatz verweigert die Brust total. Mir ist es mittlerweile sehr wichtig sie wieder stillen zu können, aber na ja ... Baby denkt nicht im Traum dran.
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Braten: wir wollen ja versuchen, dass sie nachts mal länger durchschläft, deswegen versuchen wir die Milchmenge zu steigern, so dass sie weniger am Tag das Fläschchen bekommt.
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Auch wenn das für euch vielleicht bequemer wäre: für ein Baby ist es nicht normal nach der Uhr gestillt oder gefüttert zu werden. Bitte füttert euer Kind ganz nach Bedarf! Die Zeit mit einem Baby ist anstrengend, einfach weil man sich wirklich nach den Bedürfnissen des Kindes richten muss. Und das heißt in der Regel, dass man nachts öfter geweckt wird und eben auch häufig füttern muss. Aber diese Zeit geht auch vorbei und man wird, wenn man die Bedürfnisse des Kindes gestillt hat, mit einem ausgeglichenen, selbständigen Kind, das einem vertraut, belohnt.
Vielleicht lest ihr mal das Buch "in Liebe wachsen" von Carlos Gonzalez!
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Ansonsten kann ich Dich vielleicht damit trösten, dass es bei Sarah damals ähnlich war: sie hat ausschließlich Mumi aus dem Fläschchen bekommen und während der ersten Monate war ihr völlig egal, wer sie gerade gefüttert hat - hauptsache, sie wurde satt. Ab einem gewissen Alter hat sie aber v.a. nachts und morgens nach dem Aufstehen darauf bestanden, dass ich ihr die Flasche gebe; mein Mann hatte ab da keine Chance mehr und das hat sich bis jetzt auch nicht mehr geändert.
Für mich persönlich war das natürlich etwas schade, da ich ab diesem Zeitpunkt die Nacht- und Frühschichten nicht mehr einfach meinem Mann überlassen konnte (z.B. am Wochenende)...seitdem muss immer ich ran oder es gibt ein riesen Theater.
Andererseits kann ich aber nicht behaupten, dass dies letztendlich der Vater-Tochter-Bindung geschadet hätte. Es gibt so viele andere Punkte, die der Papa übernehmen kann und die eine enge Bindung zum Kind ermöglichen. Mag sein, dass die für Papa vielleicht nicht so angenehm sind wie Fläschchen geben, aber da muss man(n) eben Prioritäten setzen und überlegen, was einem wichtig ist ;-)
Und wenn es da zwischen Euch ständig Spannungen gibt, überträgt sich das vielleicht auch auf Deine Tochter...eventuell ist das auch mit ein Grund, dass sie scheinbar relativ unruhig ist und nicht so gerne zu Papa möchte?! Bitte nicht übel nehmen, das war jetzt nur so ein Gedanke...
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Papa und ich haben entschieden, dass wir nach Hamburg fahren zum Kiss-Arzt, weil wir einsehen, dass es so nicht weitergehen kann. Bis dahin werde ich sie weiterhin nach ihren Bedürfnissen füttern, soweit haben mein Freund und ich uns auch geeinigt. Das mit Kiss lasse ich auf jeden Fall abklären.
Und das Buch - gibt es das online zum downloaden?
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ayse