Papa wird abgelehnt

dccdcc

628

bearbeitet 24. 11. 2008, 09:29 in Kleinkinder
Hallo,

seit einigen Tagen lehnt Paul seinen Papa total ab. Sie giften sich fast nur noch an. Sonst hat Papa ihn immer abends bettfertig gemacht. In den letzten Wochen hatte Papa aber abends keine Zeit dafür und so habe ich das eben gemacht. Und jetzt wo Papa dies wieder erledigen könnte, streikt Paul total. Gestern war es echt extrem. Mein Mann wollte ihm den Schlafanzug anziehen, war auch ganz ruhig, aber Paul schrie wie in Panik "Mama, hilf mir". Er wollte sich nicht mal von ihm anfassen lassen. Bei mir ging es dann, er ließ sich völlig normal ausziehen.
Mein Mann lässt es sich zwar nicht anmerken, aber ich denke schon, dass ihn diese Ablehnung sehr verletzt. Schließlich hat er ja Paul anfangs fast zwei Jahr lang tagsüber allein betreut, während ich arbeiten war. Und nun darf er nicht mehr die kleinsten Dinge.

Neulich fragte er mich auch, wie ich das mache und warum Paul gar nicht auf ihn hört, ob ich ihm alles durchgehen ließe. Ich muss schon sagen, dass ich weniger streng bin, als mein Mann, aber in den wichtigen Dingen vermag ich mich schon durchzusetzen und dann hört Paul auch auf mich. Ich versucht dann meinem Mann zu vermitteln, dass ich eben ganz anders mit Paul rede. Wenn mein Mann möchte, dass Paul etwas tut oder sein lässt, dann kommt das immer gleich in so einem Befehlston. Da macht Paul sofort zu. Mein Mann bellt weiter und regt sich immer mehr auf und so schaukelt sich das dann hoch. Schlussendlich heult Paul und mein Mann ist sauer. Und vor allem ist mein Mann dann sehr nachtragend, was ja nun überhaupt gar nicht geht. Ich werde auch manchmal sauer, aber ich kann doch nicht ewig mit den Kindern böse sein. Schließlich lachen die ja oft 5 Minuten später auch schon wieder und sind nicht mehr sauer.
So das Problem ist nun aber, wenn ich meinem Mann versuche, das so zu verklickern, schnappt er ein. Er ist ja der Meinung, ich verziehe die Kinder, weil ich zu nachgiebig bin. Komischerweise klappt bei mir das abendlich Waschritual, die Kinder bleiben im Bett, sie essen und trinken, sie bleiben an der Hand oder zumindest in der Nähe, wenn wir draußen sind. Also dann bin ich gerne nachgiebig und kriege zwischendurch dann auch mal eine Umarmung und "Ich hab dich lieb" oder einen Kuss. Paul will seinem Papa inzwischen ja noch nicht mal mehr abends den Gute-Nacht-Kuss geben, wie früher immer.

Ich weiß jetzt gar nicht, in welchem Forum es besser aufgehoben ist. Am Beginn des Beitrags dachte ich, das Problem läge bei Paul, aber während des Schreiben erscheint immer mehr mein Mann das Problem zu sein. Man möge das Thema an eine andere Stelle verschieben, wenn es dort besser passt.

Was kann man tun, damit die beiden wieder besser miteinander klar kommen? Vielleicht sollte ich die beiden Mal allein lassen, also auch gar nicht verfügbar. Zuvor muss mein Mann natürlich in sich gehen und sich klar machen, dass im Kommando-Ton oder gar Gebrüll gar nichts geht.

Ich bin für Anregungen offen. Ich will wieder ein bisschen Harmonie in der Familie - gerade jetzt wo bald Weihnachten ist.

Liebe Grüße
Jana

Kommentare

  • Juliane2Juliane2

    955

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kann es sein, dass Paul es seinem Papa "übelnimmt", dass er eine zeitlang für das Zubettgehenritual keine Zeit mehr hatte? Oder dass er nun erlebt hat, dass von Mama ins Bett bringen auch geht/aktuell schöner ist? Vielleicht ist es auch einfach eine Phase? Der Kommandoton fördert natürlich nicht unbedingt ein gutes Verhältnis zwischen den zweien, wobei das natürlich von der Situation abhängt.
    Vielleicht kommt er auch einfach nur zur Zeit mit Dir besser klar?
  • milchbartmilchbart

    2,721

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So, wie du das beschreibst, könnte ich mir schon auch vorstellen, dass Paul sich evtl. bei dir besser aufgehoben fühlt. Kann, muß aber nicht der Grund sein. Genauso gut könnte es auch sein, dass er halt einfach mal das Ritual wechseln möchte.
    Marek wurde auch lange nur von Papa bettfertig gemacht. Seit einiger Zeit geht es, dass ich beide (MArek und Lina) zusammen ins Bett packen kann. Seither wählt Marek auch gezielt mich aus. Das wechselt. Mal möchte er lieber die Papa-Intensiv-Eins-zu-Eins-Betreuung, dann möchte er lieber mit Lina und mir zusammen im BEtt einschlafen.

    Ich würde aber auf jeden Fall immer wieder versuchen deinem Mann zu erklären, dass du nicht nachgiebig bist, sondern einfach einen anderen Weg wählst, um deine Ziele zu erreichen.
  • dccdcc

    628

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    lieben Dank für eure Antworten. Es liegt wohl doch teilweise auch an Paul. Er ist zur Zeit etwas schwierig. Das ist sogar im Kindergarten aufgefallen. Er flippt wegen Kleinigkeiten aus, schreit rum und knallt Türen. Jede bisher akzeptierte Regel wird versucht zu brechen, viele Verbote übertreten. Klar, dass da mit ihm geschimpft wird, aber dann ist derjenige immer gleich "böse". Er testest im Moment wie weit er bei wem gehen kann und wie derjenige reagiert. Also im Grunde wie daheim.

    Mein Mann hat sich Pauls Ablehnung glücklicherweise zu Herzen genommen und spricht wirklich in ruhigerem Ton mit ihm und beschäftigt sich auch etwas mehr mit ihm. Oder er hält sich aus manchen Konfliktsituationen lieber raus, bevor er explodiert. Ist zwar auch ein bisschen anstrengend für mich, aber sicher besser für Paul als angeschnauzt zu werden.

    Am Freitag war mal wieder so ein kleinerer Konflikt. Mein Mann hat Paul nach dem Baden aus der Wanne geholt, was Paul überhaupt nicht wollte und dementsprechend wieder geschimpft hat: "Du bist ein böser Papa." Ich war in der Nähe und konnte das mitanhören. Mein Mann dann so sarkastisch: "Ja, na klar, ich bin böse." Paul dann: "Geh doch weg." Mein Mann: "Sei jetzt still." Paul schon halb schreiend."Nein, sei du doch still." Mein Mann drohend: "Halt den Mund jetzt." Paul: "Halt du den Mund". So da bin ich rein, Paul an die Arme gepackt und auf Augenhöhe mit ihm streng gesprochen: "Jetzt reicht's aber! Überleg mal wie du mit uns redest!" Tja und komischerweise war dann Ruhe. Ich war ihm danach auch nicht böse und er mir auch nicht. Soviel zum durchgehen lassen.

    Ich überlege jetzt, ob ich mit meinem Eingreifen Papas Autorität untergraben habe, denn er konnte das Wortgefecht nicht selber lösen und Kinder habe ja für sowas ne feine Antenne und merken sich das auch.

    Ich musste aber einfach dazwischen gehen, denn ich weiß, wo das wieder geendet hätte. Und ich hatte keine Lust, ein in Tränen aufgelöstes Kind zu Bett zu bringen. Ich habe es aber mit meinem Mann später nicht thematisiert. Der war ohnehin schon genervt, auch wenn er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
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