Kommentar zu Colitis Ulcerosa

Camilla73Camilla73

116

bearbeitet 26. 11. 2008, 00:34 in Gesundheit und Medizin
Liebes Forum,

Ich habe unten den Thread zur Colitis Ulcerosa gelesen. Ich hoffe sehr, dass es der kleinen Familie und vor allem ihrer Mami inzwischen besser geht.

Ich habe seit 1997 Colitis. Bei mir war es gerade umgekehrt, die Colitis ist während der Schwangerschaft plötzlich verschwunden gewesen und ich habe natürlich gehofft, dass sie bleibt wo der Pfeffer wächst. Sie hat sich letzte Woche leider plötzlich wieder zurück gemeldet - 19 Wochen nach der Geburt meiner Tochter. Zuerst bekam ich mal einen gehörigen Schrecken, weil ich keinesfalls abstillen wollte. Es wäre für mich emotionell nur sehr schwer möglich gewesen zu akzeptieren, dass diese blöde Darmgeschichte wieder da ist, und ich meiner Tochter plötzlich meine Brust verweigern soll.

Ich habe es noch einmal gecheckt: Salofalk (Meslazine) ist anscheinend nicht sehr ausgiebig getestet worden, gilt aber als nicht allzu gefährlich. Ich habe mich hier in England erkundigt und kann jetzt den Wortlaut nicht mehr wiedergegeben, den mir die Stillberaterin des National Health Service vorgelesen hat. Es gibt da wohl verschiedene Grade an "Gefährlichkeit". Geringe Spuren des Medikamentes wurden in Mumi nachgewiesen und es kann wohl beim Kind wässerigen Durchfall hervorrufen. Solange das Medikament als Zäpfchen und in kleinen Dosen genommen wird, sollten beim gestillten Kind keine Nebenwirkungen auftreten. Ich nehme die geringste Dosis, wenn ich bemerke, dass es los geht. Vor meiner Schwangerschaft brauchte ich abends etwa alle 4 Tage ein Zäpfchen. Ich habe seit letzten Donnerstag aber keine Symptome und habe daher bisher noch kein weiteres Zäpfchen genommen. Heute ist Montag. Meine Tochter hatte keinen Durchfall, nachdem ich das Salofalk genommen habe.

An alle stillende Mamis, die das gleiche Problem haben, kommt hier mein Rat:

Damit ihr die Dosis klein halten könnt, müsst Ihr unbedingt auf Euren Arzt und Euren Körper hören. Es hat keinen Sinn Camillentee zu trinken und zu hoffen, dass das von alleine weg geht. Je länger Ihr die Symptome verdrängt, desto schlimmer wird es und dann braucht Ihr Cortison, was viel schlimmer ist fürs gestillte Kind. Oder Ihr braucht höhere Dosen von Salofalk, was auch nicht so gut ist. Also besser täglich ein Zäpfchen oder noch öfter - je nach Eurem Befinden als Kamillentee (der überhaupt nichts bringt) und dann Cortison.

Als ich es das erste Mal bekam, half eine Ernährungsumstellung und ich brauchte keine Medikamente. Das ging später nicht mehr und die Ärzte meinten das geht überhaupt nicht. Ich hatte damals starke allergische Reaktionen auf Mensaessen und habe zwei Wochen lang eine Allergieausschlussdiät gemacht, um das Allergen zu finden. Ich bin aber gegen künstliche Duftstoffe allergisch, die habe ich gar nicht erst wieder eingeführt in meine Diät. Fertignahrung ist eh nicht so doll. Anscheinend reagiert jeder individuell sehr verschieden. Yoga und Sport sind auch gut. Eine Allergiediät ist stillenden Mamis nicht zu empfehlen, da sie nicht sehr ausgewogen ist.

Die Ursachenforschung ist leider sehr unbefriedigend: Leider ist nicht ganz erforscht, woher Colitis kommt. Es gibt aber Auslöser, die bei jedem individuell verschieden sind. Bei mir sind es künstliche Duftstoffe in Fertignahrung, die leider auch in vielen Restaurantspeisen drin sind und kaum vermieden werden können. Außerdem ist Stress ein großer Faktor. Wenn Ihr Euch also unter Druck setzt, dass die Colitis so schnell wie möglich weg muss, da Ihr sonst vielleicht abstillen müsst, dann wird die Colitis schlimmer. Das ist eine Krankheit, die Ihr als Teil Eurer selbst akzeptieren müsst (leider, das ist schwer). Mit der Zeit stellt sich ein Gleichgewicht ein und dann geht es. Natürlich ist es extrem belastend, wenn Ihr noch mit der Umstellung nach der Geburt Eures Kindes befasst seid und dann außerdem noch um ein neues körperliches Gleichgewicht ringen müsst. Aber Herausforderungen sind dazu da angenommen zu werden.

Ich hatte das Bedürfnis, diesen Rat zu posten, weil mir auffiel, dass viele den Thread lesen unten. Er gibt Frauen mit Colitis aber nur wenig Auskunft darüber, wie sie mit der Situation am besten umgehen sollen. Es ist eine blöde Krankheit und ich habe sie nie so ganz als Teil meiner selbst akzeptieren können. Letzten Donnerstag war ich ziemlich down. Aber inzwischen geht es schon wieder... Ich bin mir sicher, dass es auch anderen Leidensgenossinen so gehen wird. Ich hoffe, dass eine lange Stillzeit meine Tochter vor dieser (vermutlich) erblichen Erkrankung etwas schützen kann...

Alles Gute an alle stillende Frauen mit Colitis. :razz:

Susanne

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Das ist aber nett das du dir soviel Mühe gemacht hast und die Probleme mit der Colitis so ausführlich geschildert hast.
    Hoffe es geht dir im Moment gut und du bekommst gaanz lange keinen Schub mehr.

    Alles Gute

    Anja
  • Camilla73Camilla73

    116

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Anja,

    Vielen Dank. Eigentlich geht es ganz gut. - Alles unter Kontrolle.

    Herzliche Grüße

    Susanne
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