schoen? keine ahnung...

sophie33sophie33

1,977

bearbeitet 16. 12. 2008, 21:11 in Geburtsberichte
hallo,

ich nutze mal dieses forum, um mir einiges von der seele zu schreiben, was ich nun seit bald 8 monaten mit mir rumschleppe, ohne zu wissen, was oder ob ich etwas verarbeiten muss.
von der geburt selber gibt es wenig zu berichten, ausser dass sie teilweise komische zuege hatte. sie war eine "bilderbuchgeburt" ohne komplikationen und fuer ein erstes kind extrem schnell. ich war danach sofort wieder fit. ich musste mir auch keine nacht um die ohren schlagen. um 7h frueh ist die fruchtblase geplatzt. wir sind also ins KH, wo ich erstmal noch auf die prenatale station kam, da ich keine wehen hatte. um 11h47 (ja, das weiss ich noch, weil ich auf die uhr gesehen habe) kam die erste spuerbare wehe und um 15h57 ist mein kleiner mann geboren. bis auf einen dammschnitt und die tatsache, dass es zu spaet fuer eine PDA war, haette es besser nicht laufen koennen, obwohl mein kleiner einen monat zu frueh geboren wurde.
was sollte ich also zu verarbeiten haben? nichtsdestotrotz hatte und habe ich gemischte gefuehle, wenn ich an die geburt und die tage danach denke. irgendwie hat mich alles ueberrumpelt, auch wenn ich fast 8 monate lang zeit hatte, mich auf den augenblick vorzubreiten. und ich wusste ja auch, dass er sehr wahrscheinlich vor dem ET kommen wird (ich hatte probleme mit dem gebaermutterhals). als man mir meinen kleinen auf den bauch gelegt hat, war ich einfach nur erstaunt und wusste gar nicht, was ich tun sollte. ich haette also die moeglichkeit gehabt, meinen kleinen vom ersten moment an zu geniessen und mit ihm zu schmusen. ich habe diese moeglichkeit aber nicht genutzt! ich war einfach nur verdutzt, fast wie gelaehmt. dieses gefuehl hielt noch den ganzen restlichen tag und den folgenden an. er lag dann in diesen KH-bettchen neben meinem bett und ich habe ihn die ganze zeit nur angesehen, mich kaum getraut ihn zu nehmen, denn er war so klein und sah soooo zerbrechlich aus. ich habe erst nicht einmal daran gedacht ihn zu wickeln, worauf mich eine hebamme in der nacht aufmerksam gemacht hat. den einzigen kontakt, den mein armer kleiner mann in der ersten 48h von mir bekommen hat, war als die hebammen kamen und mir geholfen haben ihn anzulegen (alleine habe ich mich das nicht getraut) und als ich ihn mit hilfe der hebammen gebadet habe. in den folgenden tagen wurde es zwar besser, aber diese laehmungszustand hat erst richtig aufgehoert, als ich wieder zu hause war (wir mussten eine woche im Kh bleiben).
ich glaube, ich kann mir das nicht richtig verzeihen und bin auch enttaeuscht von der geburt und vor allem von mir und meiner reaktion. ich habe das gefuehl eine einmalige chance verpasst zu haben und eigentlich bin nur ich dafuer verantwortlich, denn die umstaende waren ja bestens.
und ich frage mich natuerlich, was um alles in der welt falsch gelaufen ist. vielleicht hat ja jemand aehnlich erfahrungen gemacht. es wuerde mich freuen, eure meinung zu hoeren.

sophie

Kommentare

  • ed24ed24

    1,208

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    manchmal dauert es etwas, bis sich die Mutterliebe und das Muttergefühl einstellt. Aber dann ist sie genauso wie bei allen auch. Also mach dir keine Vorwürfe. Genieße jetzt die Zeit mit deinem Kind umsomehr.

    Ich glaube, man kann als Mutter nie alles "richtig" machen. Wichtig ist nur zu seinen Entscheidungen zu stehen und sich NICHT als "schlechte" Mutter zu fühlen.

    Gruß ed
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann Dich ein Stück weit verstehen. Ich hatte auch eigentlich eine leichte Geburt (allerdings mit PDA) und wusste nachher gar nicht so recht, was ich jetzt machen soll. Ich hab den kleinen Mann die ersten Tage einfach bei mir auf dem Bauch schlafen gehabt, aber auf Windelnwechseln o.ä. wäre ich nicht gekommen. Auch mit dem Stillen war ich irgendwie überfordert. Sie haben ihn mir direkt nach der Geburt angelegt - was nicht funktioniert hat - und dann habe ich gewartet, bis mir irgendjemand sagt, was ich jetzt eigentlich machen soll...! Ich denke, das hängt auch bisschen damit zusammen, dass man im Krankenhaus halt irgendwie die Selbstständigkeit aufgibt und dann im luftleeren Raum ist sozusagen. Ich weiss nicht, ob das jetzt verständlich ist....! Ich auf jeden Fall mache mir keine Vorwürfe und ich wünsche Dir, dass Du Dir auch keine mehr machst. Mein Frauenarzt hat das schön gesagt: "Die Geburt und das drumherum ist das Eine, aber viel entscheidender, wichtiger und länger ist doch, was nachher kommt!" Und Du schreibst ja selbst, dass Du daheim dann viel besser zurechtgekommen bist. Also, nicht hadern!
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mutter sein heisst nicht nur ein Kind zu gebären, sondern langsam in die Rolle rein zu wachsen. Von Gefühle des Glückes gleich nach der Geburt liest man viel, doch ganz viele brauchen erstmal Zeit um zu realisieren was da passiert ist und viele sind eben so wie du enttäuscht, weil das Gefühl anders wie erwartet ausgefallen ist.
    Natürlich ist die Geburt etwas ganz besonderes, aber was ist dieser eine Moment gegen die ganz anderen vielen Momente wo noch folgen werden?
    Dir wird immer wieder eine einzigartige chance gegeben werden Glück mit deinem Kind zu empfinden.

    Du hast an nichts schuld und brauchst dir auch keine Vorwürfe zu machen :troest:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So traumhaft sich das immer anhört, wenn eine Geburt so schnell geht, aber das kann auch einfach zu schnell sein. Ich glaube die meisten Frauen brauchen die Zeit der Wehen um sich auf den Übergang von Schwangerschaft zu Baby im Arm einzustellen.

    Such die Schuld für dein Gefühle nicht bei dir! Das ist wirklich nicht ungewöhnlich. Schade, dass du im KH so allein gelassen wurdest. Eigentlich hätte man dir damals das nackte Kind einfach immer wieder auf die nackte Brust legen sollen. Dieses Bonding hätte euch sicher gut getan.
  • sophie33sophie33

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo,

    danke fuer eure beitraege! es klingt zwar abgedroschen, aber mal darueber zu sprechen bzw. zu schreiben hilft einfach.
    @guniem: ich bin froh zu hoeren, dass ich nicht die einzige bin, die am anfang erstmal nicht auf die elementarsten sachen gekommen ist. die hebamme im Kh hat mich schon sehr erstaunt angeguckt, als ich die frage, ob ich meinen kleinen schon gewickelt habe, verneint habe und zugeben musste, dass ich da gar nicht dran gedacht habe...
    ja, vielleicht war wirklich einfach alles zu schnell. viele schreiben ja, dass sie z.b. gespuert haben, wie sie den kopf rausgepresst haben - auch wenn das natuerlich kein angenehmes gefuehl ist. ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich schon dabei war, mein kind zu gebaeren. das klingt idiotisch, aber so war es. ich habe ja auch vor lauter schreien nicht mitbekommen, was meine umwelt mir gesagt hat - ausser die eine hebamme, die mir dauernd "atmen" ins ohr gebruellt hat. das heisst also, im ersten augenblick tauchte mein kleiner quasi aus dem nichts auf (fuer mein empfinden).
    vielleicht beschreibe ich das noch mal genauer, falls sich jemand mal fuer einen erfahrungsbericht ueber eine hochgeschwindigkeitsgeburt interessiert.
    ich hatte also, ohne das jemals zu spueren, schon sehr frueh wehentaetigkeit, die den gebaermutterhals verkuerzt hat. mit ach und krach (medikamente, krankenhausaufenthalt und bewegungsverbot) habe ich dann noch bis 36+0 durchgehalten; am morgen von 36+0 ist mir, wie beschrieben die fruchtblase geplatzt. da mich ja alle gewarnt hatten (meine FÄ und die FAs im Kh), dass die geburt jetzt jeden moment beginnen koennte, sind wir also ins Kh, wo erstmal festgestellt wurde, dass ich keine wehen habe und dass es dem kruemel hervorragend geht. ich wurde dann also erstmal (wieder) auf die prenatale eingewiesen, mit den worten "wenn in 48h nichts passiert ist, wird eingeleitet". solange sollte ich, sofern es dem kruemmelchen weiterhin so gut geht, still liegen bleiben. um 11h habe ich dann noch das mittagsmenue ausgesucht. um 11h47 hatte ich zum ersten mal ein bisher noch nie dagewesenes gefuehl, habe mich zum hebammenzimmer geschleppt, um zu fragen, ob das eine wehe ist. da das dann quasi die erste spuerbare war, kam ich nicht mal an den wehenschreiber. man sagte mir, ich solle versuchen, die wehen zu veratmen, was mir sogar ziemlich gut gelang. ich habe dann noch in relativer ruhe mittag gegessen. mein partner ist sowieso wieder nach hause gefahren, denn die hebammen meinten, so schnell passiert jetzt ertsmal nichts. so gegen 13h waren die wehen immer noch regelmaessig und ziemlich stark und die hebamme meinte, wenn ich die unterstuetzung meines partners wollte, sollte ich ihn jetzt doch anrufen. sie kaeme dann in kuerze zur untersuchung. das tat sie dann auch, hat mich noch gelobt, wie gut ich doch mit den wehen zurecht kaeme. und dann ging's los: die untersuchung war so schmerzhaft, dass ich nur noch geschrien habe. die hebamme wollte wissen, ob ich weiterhin wehen haette. diese frage konnte ich aber nicht beantworten, denn die untersuchung hat so weh getan, dass ich die wehen nicht mehr gespuert habe. sie hat dann aufgehoert - der werdende papa ist in der zwischenzeit gekommen und war nicht wenig geschockt! sie meinte, dass sie nicht wuesste, wie weit ich sei, denn so koenne sie mich nicht untersuchen; sie ist dann eine andere kollegin holen gegangen. in der zwischenzeit ging's mir wieder recht gut und ich habe brav meine wehen veratmet. es kam dann also die zweite hebamme und es ging wieder los. die schmerzen waren echt unertraeglich. resultat: man wisse nicht genau, wie weit ich sei. ob ich mit einer PDA einverstanden waere, denn so koenne man mich einfach nicht richtig untersuchen. das wurde mir schon alles ins ohr geschrien, denn nach dieser untersuchung hoerten die schmerzen nicht mehr auf. ich konnte also nicht mal sagen, ob ich wehen hatte - oder vielleicht waren diese schmerzen ja presswehen, keine ahnung. danach weiss ich nicht genau, wie das alles kam. ich weiss nur, dass ich in den kreisaal geschoben wurde. wer das entschieden hat und warum, weiss ich nicht. da waren dann zwei andere hebammen, die wieder versucht haben mich zu untersuchen. ob es ihnen gelang und wenn ja, was bei der untersuchung rauskam, habe ich nicht mitbekommen. ich weiss auch nicht wieviel uhr es da gewesen ist. an die folgende zeit kann ich mich auch nur noch wage erinnern. ich weiss noch, dass ich verzweifelt etwas gesucht habe, um mich daran zu klammern. die eine hebamme hat immer so stangen vor mir hingehalten, die andere hat dann aber gesagt, frauen ohne PDA braeuchten haeufig etwas ueber dem kopf zum festklammern. sie hat dann mit meinem partner zusammen irgendetwas "gebastelt". ich weiss nicht, wie oder was, nur noch das gefuehl der erleichterung, als ich mich an etwas ueber mir haengen konnte. ich weiss noch wie der narkosearzt kam und gesagt hat, ich solle mich auf die seite drehen und stillhalten. das habe ich aber nicht geschafft. mein freund hat mir dann spaeter erzaehlt, dass sich der arzt an ihn gewandt hat und meinte: "so geht das nicht. ihre frau ist nicht bereit zu kollaborieren. so mache ich das nicht." ich verstehe ja, das er das risiko nicht eingehen wollte. aber der kommentar war echt bescheuert! und ich weiss noch, dass ich mir gedacht habe "wie um alles in der welt soll ich das jetzt noch ca. 8 stunden aushalten" - denn ich habe ja, wie gesagt, gar nicht mitbekommen, dass ich schon mitten in der geburt war.
    na ja, und ploetzlich hoerten die schmerzen bis zu einen gewissen grad auf, es hiess, der kleine sei da und dann ich hatte ihn auf dem bauch. erst habe ich die sehr intelligente frage gestellt, was das denn jetzt sei :roll: . dann warum er nicht schreit und dann hat er auch schon geschrien. er wurde mir an die brust gelegt, er hat sie aber nicht genommen. und da lagen wir dann, er und ich, und ich wusste nicht, was ich machen sollte... kurz darauf kam der kinderarzt (weil fruehgeburt) und der kleine wurde mir fuer eine - wie ich das empfand - sehr lange untersuchung weggenommen. in der zwischenzeit kam dann sofort die nachgeburt und ich wurde genaehnt (dammschnitt). anschliessend wurde mir dann mein kleiner gebadeter und angezogener sohn in den arm gedrueckt, ein foto zur erinnerung gemacht (!!!) und wir drei wurden alleine gelassen. auch da wusste ich nicht, was ich tun sollte, und bin einfach in der gleichen position verharrt. gluecksgefuehle, fehlanzeige!
    vielleicht waere es wirklich anders gelaufen, wenn ich eine laengere wehenphase gehabt haette, mit ruhepausen, um mir zu sagen, dass mein kleiner jetzt bald kommt. vielleicht auch, wenn ich mitbekommen haette, dass ich dabei bin, meinen kleinen auf die welt zu bringen. auf alle faelle wuensche ich mir oft, die zeit zuerueckdrehen und es besser machen zu koennen...

    LG
    sophie
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du bist da ja wirklich völlig überrumpelt worden. Kein Wunder, dass du damit nicht so einfach klar kommst. Ich vermute als die Hebamme dich das erste mal untersuchen wollte hattest du schon Presswehen. Da kann man das nämlich wirklich gar nicht aushalten, wenn da unten jemand ran will.

    Vielleicht solltest du an dieser ganzen Geschichte für dich noch einmal arbeiten. Manche Hebammen bieten das an, dass man die Geburt noch einmal aufarbeitet. Oder sonst eventuell eine Psychologin oder so. Das würde dir sicher gut tun! Denn es ist sicher nicht gut, wenn du immer an dir zweifelst was du hättest anders machen können.
  • NukaNuka

    2,340

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Trotzalledem möchte ich Dir erstmal ganz herzlich zur Geburt Deines Babys gratulieren ! :laola02:

    Das einen sofort unglaubliche Glücksgefühle überrumpeln und die Mutterliebe überwältigend ist, ist gelinde gesagt Quatsch. Ich kenne inzwischen soviele Frauen, bei denen das nicht so war, gerade wenn die Geburt irgendwie traumatisch war. Und das war sie bei Dir sicher, auch wenn es schnell ging. Du hast ja die ganze Geburt nicht realisiert, offenbar hat auch niemand daran gedacht, Dir zu sagen, daß Du unter der Geburt bist.

    Ich kann aber verstehen, daß Dir etwas fehlt. Ich habe auch bei beiden Kindern irgendwie gedacht "Baby? Aha. Schön, nimm weg, lass mich schlafen" :oops: Ich denke auch immer, ich hätte doch dieses noch besser machen können oder jenes - egal, hadere nicht an der Vergangenheit, sei jetzt für Dein Baby da.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kenne das Gefühl, das dich plagt, glaube ich. Mikas Geburt war keine Traumgeburt. Durch den KS war ich nicht so fit, brauchte Hilfe beim Stillen, das war natürlich eine Katastrophe. Von Bonding hat im KH niemand was gesagt. ich hätte ihn so gern auf meinem Körper gespürt, hätte mich aber nie getraut danach zu fragen. Außerdem - und ich glaube das war das Schlimmste - habe ich ihn erst 4 h nach dem KS gesehen und berühren dürfen. (wenn du magst kannst du es hier nachlesen, der geburtsbericht half mir ein wenig, das Geschehene zu verarbeiten).

    Was mich auch (immer noch) plagt ist der Vergleich Vincent/Mikas Geburt. Vincents Geburt war im Vergleich eine Traumgeburt. Außerdem hat das Stillen viel besser geklappt und ich habe immer das Gefühl, Mika etwas vorenthalten zu haben.

    Du siehst also, diese Gefühle haben viele Frauen. Die Schuld solltest du nicht bei dir suchen. Es ist ein Jammer, wie die meisten Kliniken heutzutage an das Thema Geburt rangehen. :sad:
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum