Hallo Ihr!!
Ich muss Euch mal um Eure Meinung bitten...
Ich habe eine Tante, die auch unter Depressionen, Angstzuständen und Panikattacken leidet! Sie nimmt Psychopharmaka und geht irgendwie voll in Ihrer Krankheit auf! Damit meine ich z.B., dass sie bei allen immer gleich darauf wie folgt hinweißt: "Ja mei, da muss ich erst schauen, ob das geht, wegen meiner Krankheit...Bei mir ist das nicht so einfach, weil ich doch so krank bin...Ich bin ja so fertig, weil ich nicht mehr kann...jetzt hab ich 2 Wochen Hoffnung geschöpft und nun hauts mich wieder rein...usw.!
Ich muss dazu sagen, dass sie auch sonst alles hat...sie kann nicht mehr walken, weil ihr da immer so schlecht wird! Trainieren geht nicht mehr, weil sie da Probleme mit dem Knie und mit ihrem Ellbogen bekommen hat! Außerdem kommen dann auch immer wieder Meldungen wie: "jetzt muss ich gehen um meine Medikamente zu nehmen..."
Sie will irgendwie immer im Mittelpunkt stehen und ist der Ärmste Mensch von der Welt!
Wisst Ihr, versteht mich nicht falsch...wie ihr wisst, weiß ich nur allzu gut, wie mies es einem gehen kann und ich jammer auch ziemlich viel! Aber diese Frau macht mir tierisch Angst! Sie tut ihr ganzes Leben schon mit so einem Mist rum und angeblich kommen ihre 'Zustände' ja nur, weil sie nicht schlafen kann...deshalb nutzt da ja auch keine Therapie was! Blablabla! Jedefalls denk ich mir dann immer, na hoffentlich gehts mir nicht auch so und ich hab ständig damit zu tun und geh da völlig drin auf! Manchmal hab ich das Gefühl sie will das gar nicht anders, im Gegenteil, sie will alle übertrumpfen, indem es ihr immer am schlechtesten geht.
Ich muss mich da echt zusammen reißen, dass ich mich da nicht reinsteigere und meinen Weg weiter gehe...also, stark bleiben, und nicht aufgeben und immer dran zu glauben, dass es irgendwann ganz aufhört! ABer wenn ich mir sowas ansehe...
So, sorry es war lang und ihr kennt sie natürlich nicht! Aber würd mich trotzdem über Eure Meinung freuen! Vielleicht habt ihr ja ähnliche Familienmitglieder!
Danke :knutsch01:
Kommentare
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Meine Großmutter mütterlicherseits (man durfte sie nie Oma nennen, sondern Großmutti) war der Fall deiner Tante, allerdings so hintenrum. Sie klagte nie offen Mitleid heischend, sondern immer so, dass man sich bei ihr erkundigen musste, geht's denn, Großmutti? Und dann kam, Ja, ja, oh, dieser Schmerz... auch sie hatte es wirklich nicht leicht, das ist ganz klar--sie hatte Brustkrebs, der nicht ganz ausheilte und dann bekam sie später einen Rückfall. Aber meine Mutter hat es gehasst, wie sehr Großmutti auf diese Weise Mitleid einforderte, und zwar wirklich einforderte. Fünf Jahre vor ihrem Tod hat meine Mutter den Kontakt zu ihr abgebrochen, nachdem es schon in Telefonterror ausgeartet war, und hat sie auch bis zum Schluss nicht mehr besucht. Auf der Beerdigung, als entfernte Bekannte und Freunde sie als "tapfere, tolle Frau" priesen, bekam Mama einen Heulanfall vor Wut.
Vier Jahre später bekam meine Mutter dann schlimm Rheuma und Arthrose. Es ging ihr wirklich dreckig und sie hat es uns kaum je merken lassen--wenn, dann merkten wir es daran, dass sie schlapp und wenig unternehmungslustig wirkte. Ihre positive Einstellung zum Leben hat sie sich bewahrt--und dann bekam sie ein Jahr später Brustkrebs.
Sie entschied sich sofort zur Amputation, trug aber im nächsten Sommer mit Implantat aber schon wieder Bikini. Sie ist jetzt 60, und ihr pfeifen mehr Männer auf der Straße nach als mir--seit sie und mein Vater nach Spanien gezogen sind, ist ihr Rheuma fast vergessen. Sie hat diesen Sommer noch eine neue Brust-OP, weil das Implantat nicht mehr saß, aber das nimmt sie so mit und freut sich auf die nächste Bikinisaison.
Ich denke, es hat ne Menge mit positiver oder negativer Lebenseinstellung zu tun, und sicher auch mit Geltungsbedürfnis. Großmutti musste auf Grund ihrer "großen Tapferkeit" Aufmerksamkeit einsammeln, weil sie ansonsten keine Qualitäten zu haben glaubte; meine Mutter ist einer von den Menschen, die lieber mit ihrer positiven Ausstrahlung beeindrucken. Vielleicht ist dieses Jammern (wie von Leuten wie deiner Tante und meiner Großmutter) auch falsch verstandene positive Ausstrahlung, in gleichem Maße wie das Suchen nach Aufmerksamkeit; ankommen tut es aber ganz anders...
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Ich sollte mir das nur echt langsam mal abgewöhnen immer gleich Angst zu bekommen, auch so zu werden oder bereits zu sein!
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also ich denke nicht das du dich sorgen mußt ;-)
Bei deiner Tante liegt es anscheinend so, das sie sich "wohl" fühlt mit dem Krankheitsbild! Sie versucht so die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen, die sie meint ohne Krankheit nicht zu bekommen.
Irgendwann in ihrem Leben hat sie sich für diesen Weg entschieden! Warum? Meist kann man sowas schon auf frühe Erlebnisse zurück führen.
Aber das soll nicht dein Problem sein. Denn egal was einem Menschen in seinem Leben und/oder in seiner Kindheit wiederfahren ist, mit etwas Mut und dem Willen etwas zu ändern kann man alles überwinden. Zumindest soweit das der Leidensdruck nachläßt!
Und wie ich oben schon geschrieben hab.......es liegt in deiner Hand dich für so ein Leben zu entscheiden, oder eben dagegen! Kein Mensch wird einfach so.....dem ist immer eine Entscheidung vorausgegangen! Wobei sich auch Deine Tante noch für ein anderes Leben entscheiden könnte ;-)
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Manchmal suche ich solch eine Bestätigung, die Du mir eben gegeben hast...das gewöhn ich mir auch noch irgendwann ab...aber es tut halt so gut, wenns einem grad nicht so gut geht!!
Vielen Dank!! :knutsch01:
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Glaubst du allenernstes das jemand der nicht solche Probleme hat nich auch ab und an mal die Bestätigung von anderen Menschen braucht????
Ziel ist es doch nicht ohne jegliche Form von "übers Köpfchen streicheln" auszukommen!
Ich brauch das auch immer mal wieder und mir persönlich ist keine Person bekannt die das nicht braucht!
Daran mußt du also nicht arbeiten.....wieder was auf der Liste abgehackt :biggrin:
Ach und wegen dem Selbstbewußtsein.....wenn du es magst kannst du ja mal kleine zettel in der Wohnung aufhängen mit Sprüchen drauf wie z.B. "ich bin ein toller Mensch", "ich bin Selbstbewußt", "ich bin schön", "ich kann meine Gefühle leben", "ich liebe mich", "ich bin extrem liebenswert" und so weiter und so fort. Was auch immer zu dir passt.......
Das kann auch schon helfen ;-) oder zumindest unterstützen :troest:
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Das mit den Zetteln mach ich gedanklich schon seit einiger Zeit...Ich lese auch das Buch 'Heute ist mein bester Tag' von Arthur Lassen! Das kann ich übrigens nur wärmstens weiter empfehlen!
@Ines: Wenns mir richtig mies geht muss ich furchtbar heulen und ich steiger mich dann meistens auch noch rein :roll: ! Da holt mich meistens meine Much wieder raus...
Naja, wie man sieht braucht man wohl wirklich des öfteren jemanden und das ist dann ja auch OK!
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ich kenne das all zu gut. Hab auch eine Tante die genau so ist wie deine aber die ist echt krank durch ihre Depressionen und kann nicht mehr alleine leben. Es gibt so eine Tante auf der Seite von meiner Mama und auch eine auf der Seite von meinem Papa. Bei mir fängt das jetzt auch an mit Panikattacken, Schweissausbrüchen, Durchfall und vor allem alles negativ zu sehen. Ich bin aber eine starke Person und probiere mich nicht reinzusteigern aber es geht mir oft sehr schlecht und habe dann auch Angst dass ich auch mal so eine Tante werde.Ich hoffe allerdings dass es bei mir nur noch die Hormone nach der SS sind die verrückt spielen, ich war zwar auch vor der SS manchmal depressiv aber nicht so wie jetzt. Naja hoffen wir das Beste! Bist du auch schon Mama?
Liebe Grüsse, deifie ;-)
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Ich vermute jatzt mal ganz einfach, dass es so einen Menschen, mit mehr oder weniger ausgeprägtem "Jammertalent", in jeder Familie gibt. So auch bei mir und in vielen Familien meines Bekanntenkreises.
Kurioserweise leben diese Menschen immer am längsten obwohl es denen, nach eigenen Angaben, doch so schlecht geht.
Wie Yasmin schon sagte, lass dich davon nicht runterziehen. Du bist (bin ich fest von überzeugt) ein toller und liebenswerter Mensch. Wenn ich mal so eine Phase des Selbstzweifels hat stelle ich mich immer vor den Spiegel und sage mit laut zb, .... du bist wunderschön, ... du bist die tollste und die beste, .... ich liebe mich usw.
Fast immer fange ich dabei schon an zu lachen und es geht mir danach wieder erheblich besser.
Versuch es mal!!!
Linus/Tanja
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ja, ich bin auch Mama! Meine kleine Selina ist inzwischen 6 Monate alt!
Ich habe auch immer wieder Angst so zu werden, aber dann denk ich mir wieder, dass es gar nicht soweit kommen kann, wenn ich jetzt schon Angst davor habe. Dann macht man doch eh schon was dagegen!
Hast Dus schon mal mit einer Therapie versucht? Ich war auch vor meiner SS eine zeitlang depressiv und die Therapie hat mir sehr geholfen! Ich war auch jetzt wieder häufiger bei ihr und mir gehts schon wieder relativ gut!! Ich hab zwar immer wieder solche Tage (siehe in dem Thread: 'verdammte Schei...', aber die werden immer weniger!
@Linus: Danke für deinen Tipp, funktioniert halt leider nicht immer aber immer öfter ;-)
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SORGE DICH NICHT-LEBE! von Dale Carnegie soll auch gut helfen, hab das von meiner Mama bekommen die auch manchmal Depris hat liegt leider bei uns in der Familie und da ich meiner Mama (die ich über alles liebe) in vielen Hinsichten ähnle hab ich wohl auch hier eine schlechte Eigenschaft geerbt. Gott sei Dank ist es ja nicht immer und auch noch nicht tragisch aber es ist leider wahr dass sie Leute einen auf einmal nicht mehr für voll nehmen und das schlimmste ist dass es auch einige gibt die diesen schwachen Punkt bei mir voll ausnutzen um mich zu ärgern und zu provozieren. :flaming01: Ich bin dankbar meine kleine Tochter zu haben die mir jeden Tag zeigt wie schön das Leben doch sein kann und wie sehr sie mich braucht (und mag)! :bounce02: So ich mach mich jetzt mal in die heia, gute nacht :eek02: deifie
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Es geht um das Erlangen von Aufmerksamkeit, um Beachtung. Wenn man sonst keine bekommt, dann eben, weil man so krank ist. Da wird aus jedem blauen Fleck ein stundenlang zu salbendes und zu bandagierendes Hämatom, aus jedem Furz im Bauch eine Kolik und aus jedem verlegenen Kreuz eine Bandscheibenvorfall. Und gegen und für alles werden kiloweise Pillen geschluckt - auch schon prophylaktisch, wenn man eventuell Schmerzen bekommen könnte udn ständig diese Doktorrennerei...das finde ich am krassesten.
Wenn sie sich unbeobachtet fühlt, dann springt sie wie ein junges Reh - wenn jemand hinschaut, dann wird unter Stöhnen und Ächzen aufgestanden und davongehumpelt. Da werden Nervenzusammenbrüche simuliert und nur kräftig geheult und geschluchzt, wenn jemand es hören kann - sonst ist das ja effektlos.
Das Schlimme daran ist, daß meiner Mutter niemand mehr abnehmen würde, wenn sie tatsächlich mal ernsthaft krank werden würde. Niemand nimmt sie mehr ernst. Aber sie kapiert es nicht.
Manchmal tut sie mir leid, weil sie so verzweifelt damit um Aufmerksamkeit kämpft - anstatt daß sie sich selbst einbringt als Mensch. Aber das wird sie wohl nie kapieren. Sie ist gesund - und benutzt eingebildete Krankheiten als Aufmerksamkeitsheischer.
Mein Vater ist depressiv - und bündelt so ziemlich alle psychosomatischen Krankheiten, die man so haben kann. Allerdings drängt er sie niemandem auf, er leidet still. Die, die am lautesten klagen, sind wirklich selten die Kranken. was nun davon weniger schlimm ist, weiß ich nicht.
Im übrigen glaube ich nicht, daß sich das zwangsläufig vererbt - soetwas immer vor Augen zu habe und zu durchschauen kann auch so abschreckend sein, daß man zum genauen Gegenteil mutiert. Ich war noch nie wehleidig, bin froh, daß ich so gesund bin, nehme nur im absoluten Notfall Medikamente oder betrete eine Arztpraxis und heule nicht zum Zweck. Ich neige zwar manchmal auch zum negativen Denken, bin aber gerade dabei, damit aufzuhören.
Ob ich in anderer Art und Weise um Aufmerksamkeit ringe, lasse ich mal dahingestellt... ;-)
Meine Schwester ist auch nicht so.
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Genauso ist es!! Das ist nicht vererbbar!! Es ist lediglich das Vorbild, das sich in uns einprägt und wenn man an sich arbeitet, kann man auch was dagegen tun!!
Meine Mum war alkoholikerin hatte Depressionen und Angstzustände...nun hilft sie mir immer, wenns mir mal schlecht geht! Sie hat den Weg da raus geschafft! Und wir schaffen das auch!
Ich bin richtig stolz auf sie und werds auch irgendwann auf mich sein können!!
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Jeder Mensch hat die Wahl und trägt die Verantwortung für sein eigenes Leben. NUR ER entscheidet, wie er leben will. Leider kapieren das viele nicht und sehen sich immer als Spielball anderer, des Schicksals, irgendwelcher höheren Mächte - sie geben die Verantwortung ab. Das geht aber nicht - die Verantwortung darüber was wir sind und tun bleibt immer bei uns selbst.
Geben die Eltern für ein Kind kein gutes Vorbild ab, weil sie z.B. mißachtend mit anderen Menschen umgehen, Drogenmißbrauch betreiben, Gesetze brechen, etc. dann tragen sie auch die Verantwortung dafür, was sie ihrem Kind damit antun. Es wird für richtig halten, was sie tun, sie nachahmen und von ihnen genau dieses Verhalten lernen.
Aber als Erwachsener hat man immer die Wahl.
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Du hast natürlich Recht! Allerdings arbeite ich z.B. wirklich hart an mir und trotzdem passiert es mir immer wieder, dass ich in ein altes, negatives Fahrwasser abfalle! Ich behaupte fast, das dass momentan sogar noch überwiegt! Man hat als Erwachsener natürlich die Wahl, aber eingefahrene Verhaltensweisen aufzugeben bzw. zu ändern ist nicht ganz leicht - auch wenn man erwachsen ist!
Ich finde also, dass jeder dem es mal wieder nicht so gut geht, nicht an sich zweifeln sollte und zu hart zu sich sein sollte! Es geht nicht auf einmal und auch wenn man die Wahl hat ist trotzdem oft schwer die richtige Wahl zu treffen!!
Und außerdem ist es vielleicht ganz gut, dass man immer mal wieder ins überlegen kommt...dann kann es nicht mehr so schnell passieren, dass man zu tief reinfällt!
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ich kenn das... leider... meine schwiegermutter ist auch so. geht es einem schlecht, oder man hat schmerzen, dann hat sie das auch gerade, aber noch viel schlimmer, oder wenigstens hatte sie es schon.
als mir in der schwangerschaft übel war, sagte sie: "naja, man kann sich das auch einbilden..."
als es meinem kind anfang august sehr schlecht ging (er war im KH wegen hohem fieber, durchfall und erbrechen), war ihr kommentar:"naja, die kotzen ja alle mal"
und bei jeder feier, bei jedem telefonat ... und, und, und geht es nur um sie. das es anderen menschen schlecht geht zieht sie gar nicht in erwägung...
oh ich koche gerade... :flaming01: :flaming01: :flaming01:
gute gefühle hab ich für diese frau echt nicht mehr übrig!
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Ich weiß nicht. Alte, eingefahrene Muster abzulegen ist wirklich schwer, daß weiß ich selber sehr genau. Aber es fängt damit an, daß man sich entscheidet, also wählt, daß man jetzt etwas tun will...oder eben nichtmehr tun will.
Fällt es wirklich schwer, die richtige Wahl zu treffen? Wenn Du das abschreckende Beispiel vor Augen hast, dann fällt die Wahl nicht schwer - finde ich. Es durchzuhalten ist natürlich schwer, keine Frage.
Du kannst andere Menschen nicht ändern, immer nur dich selbst.
Es gibt aber einen Punkt, den ich früher nie glauben konnte, der aber funktioniert: Wenn Du dich änderst, dann ändern sich auch die Menschen, mit denen du umgehst. Zwangsläufig.
Vor allem wenn es Menschen sind, denen du etwas bedeutest - niemand wird so einfach von seiner Familie dauerhaft verstoßen, nur weil er für sich Grenzen setzt.
Daran arbeite ich auch gerade. In unserer Familie wurde zum Beispiel schon immer mit dem Thema Vorwurf und Schuldgefühl Macht und Kontrolle ausgeübt. Natürlich habe ich das auch von klein auf gelernt und der Versuch, mich davon zu befreien (als Täter) ist ebenso schwer wie der, sich gegen die Erpressungsversuche über das Thema "Du machst etwas falsch und hast dich schuldig zu fühlen" (als Opfer) abzugrenzen. Ich falle auch immer wieder dahin zurück, wenn ich unter Streß gerate udn das ärgert mich furchtbar, denn ich hasse das. Aber ich stelle auch fest, daß die Zurückweisung und Abrenzung gegenüber völlig absurden Schuldvorwürfen zwar erstmal zu einer negativen Reaktion bei meiner Familie geführt hat, daß aber langsam Änderungen zu spüren sind. Und wenn es erstmal nur ist, daß sie mich in Ruhe lassen - letztlich sind sie am Umgang mit mir interessiert und bemühen sich, mir anderst zu begegnen. Und da meine reaktion darauf dann auch positiv ist, speichert sich das auch irgendwo als "erfolgreich".
Jeder ist lernfähig, auch ältere Menschen...
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Ich finde es wirklich sehr gut wie Du schreibst! Schon Dein letzter Beitrag hat mich zum Nachdenken gebracht! Du hast echt eine ziemlich gute Einstellung und wohl auch den richtigen Biss! Das find ich total toll!
Was Du zum Thema Schuldgefühl usw. geschrieben hast trifft auch auf mich etwas zu! Ich habe ziemlich früh Verantwortung übernommen, hab mich um meine Mutter gesorgt und eben damals immer noch geglaubt (wohl mehr oder weniger unterbewußt) dass ich an Ihrer Trinkerei Schuld sein könnte!
Ich hab daher immer das Gefühl allen alles Recht machen zu müssen und kontrolliere immer genau was ich so sage oder tue! Es ist zwar schon viel besser geworden, aber die Angst man könnte mich nicht so mögen wir ich bin, kommt irgendwie immer wieder!
Aber auch ich arbeite daran und ärger mich, wenns mal wieder nach 7-Tage-Regenwetter aussieht! Aber alles hat irgendwann ein Ende!!
Danke für Deine tollen Beiträge bisher...Du bist echt ein TOLLES VORBILD!!!
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Mir fiel einfach gerade heute wieder auf, wieviel die Einstellung zum Leben mit der Lebensqualität zu tun hat - bei gleichen Voraussetzungen.
Ich hatte heute meine erste Stunde bei der Rückbildungsgymnastik. Bei der anfänglichen Vorstellung erzählte eine der Frauen, daß sie sich freue, hier so viele Leidensgenossinnen kennnenzulernen, mit denen sie sich über die Last austauschen kann, Mutter zu sein. Reihum erzählten alle, wie schwierig und stressig das Leben ist, seit sie Mutter sind und wie furchtbar ihre Geburt war. Und wie schwer das Leben seither ist und wann sie endlich wieder Sport machen dürften.
Ich kam mir schon ganz dämlich vor zu sagen, daß ich gerade glücklich bin als Mama und mir grade nix Schöneres vorstellen kann, als mich ständig um Ben zu kümmern und daß mein Sohn unproblematisch und toll ist.
Noch stranger kam mir das vor, als die Hebamme, die den Kurs geleitet hat, die ganze Stunde nur mit Ben beschäftigt war, weil der als einziger gequengelt hat, wenn er alleine ruhig daliegen sollte, während alle anderen Babys ruhig und friedlich in einer Reihe lagen, an ihren Schnullis genuckelt und sich kaum gemuckst haben. Meiner war eindeutig der anstrengendste in der Runde...
Ja, es ist manchmal anstrengend - aber ich finde es einfach toll, mich mit ihm zu beschäftigen. Hätte ich so ein ruhiges Kind wie ich heute dort gesehen habe, dann würde ich Mutter sein wahrscheinlich für völlig streßfrei halten...
Warum immer dieses Gejammer? Warum sich immer beklagen? Warum ist ein Kind eine Belastung und etwas, unter dem man leidet?
Ich denke, daß ein Kind so eine Einstellung sehr früh mitbekommt - und wer sollte da keinen Schaden davontragen, wenn man als belastend empfunden wird...
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Also das Mama sein mich toootal glücklich macht, kann ich nicht behaupten! Es gibt solche und solche Momente. Trotzdem würde ich meine Maus nicht mehr hergeben! Aber ich kann jeden verstehen, der die erste Zeit (und damit meine ich das 1. Jahr) als anstrengend empfindet!
Außnahmen bestätigen natürlich die Regel und ich freue mich für Dich, wenn es Dir mit Deinem Ben so gut geht! Bei Selina und mir wirds auch von Tag zu Tag schöner und besser!
Aber sowas kann man sich leider nicht aussuchen!