Ne Anfängerfrage...
Wir kommen immer wieder in Situationen, in denen ich vom Lütten möchte, dass er gewisse Dinge unterläßt. Leider scheitere ich zur Zeit immer wieder. Ist bestimmt ganz normal, er testet natürlich auch aus, was geht. Nur bin ich völlig unsicher, was das richtige Verhalten von mir wäre, um ihm zu zeigen, dass ich gewisse Dinge nicht möchte.
Beispiel: Er sitzt im Hochstuhl und ißt. Dann fängt er an zu Prusten und zu Spucken (natürlich mit vollem Mund). Ich sitze neben ihm und sage laut und bestimmt "NEIN" und gucke ernst. Daraufhin lacht er und macht weiter. Ist normal, aber ich hätte ja gern, dass er aufhört damit. Also sage ich wieder "Nein", interessiert ihn aber nicht. Versuche, ihn vom Prusten abzulenken, schlagen auch fehl. Irgendwann reichts mir dann und ich nehme ihn aus der Situation raus, also aus dem Hochstuhl und setze ihn irgendwo anders hin und gebe ihm entweder was zum Spielen oder auch nicht.. Dann hört er auf. Hat aber dann meist noch nicht viel gegessen. Setze ich ihn dann nach einer Weile wieder in den Hochstuhl, nimmt er einen Löffel Brei und das Spucken und Prusten geht wieder los.
Kann doch nicht Sinn der Sache sein, oder?
Hunger hat er, den Brei findet er auch lecker. Ich vermute, dass er mal antestet, wie es um meine Geduld bestellt ist. Es gibt Situationen, in denen er ein "nein" gut versteht und auch entsprechend darauf reagiert.
Wie verhalte ich mich in solchen Situationen am Besten?
Kommentare
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Ich muss dazu sagen, dass er sowieso nie meckert, wenn er Hunger hat. Man könnte glatt vergessen ihn zu füttern, wenn man nicht von allein dran denkt, dass er was essen muss. :roll:
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Ich hab ehrlich gesagt auch die Erfahrung, dass Spielen mit Essen trotz Hunger die Ausnahmen - also eine Phase :roll: - ist. Normalerweise fängt das Gematsche und Gesprotze erst an, wenn der Hunger gestillt ist :roll: ;-)
Ich hab gute Erfahrung gemacht, mein Sohn ist kein Musterknabe aber er weiß genau, wann ich etwas richtig ernst meine...
Edit: ich finde die Formulierung jetzt nicht soo wichtig, gut an dem 'ICH möchte dass du....' ist, dass du dir beim Sprechen automatisch die Frage stellts, ob du das echt willst oder es dir eigentlich wurscht ist ;-) Dann könntest du ihm auch ein großes tuch umbinden, ne Zeitung drunterlegen und ihn prusten lassen... wenn du das nicht willst, sollte er genau das merken, an der Art wie du es sagst. Das er in dem Alter allerdings aufhört zu tun, was er lassen soll ist aber leider etwas viel verlangt ;-)
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Ist mir leider auch klar.... Aber ich denke, dass man schon in diesem Alter den Grundstein dazu legt, ob man später ernst genommen wird oder nicht ;-)
Daher möchte ich es schon jetzt richtig machen und nichts einschleifen lassen...
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Meine Lütte macht dieses Gepuste auch seit paar Tagen. :roll: Ich sehe das aber weniger als Grenzen austesten (machen das so Kleine Babys schon?) als überhaupt austesten. Sie hat wahrscheinlich rausgefunden wie das geht und findet es spannend... toll ist das für uns Mamas natürlich nicht ;-) aber ich persönlich lasse sie dann lieber bzw. lasse den Brei erstmal weg, als dass ich "nein" sage...
Wo habe ich das gelesen? "so wenige neins wie möglich bzw. vor jedem nein fragen "ist es Bequemlichkeit, die mich das nein aussprechen lassen oder wirklich gefährlich?"
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Ich konnte bei Johann auf jeden Fall in dem Alter auch beobachten, dass er Vieles sehr oft nochmal gemacht hat, um genau herauszufinden, WAS das Nein verursacht. Er hat eine zeitlang immer Sachen mit Karacho an die Fensterscheibe gedonnert. Was ein "Nein" zur Folge hatte. Er hat es dann nicht mit dem selben Gegenstand 100x probiert, sondern ein paar Mal und dann den Gegenstand gewechselt. So hat er mit der Zeit gemerkt: "Aha, es ist nicht das Spielauto, das geknallt wird und auch nicht der Schuh, sondern DASS etwas ans Fenster geknallt wird." Sobald er das verstanden hat, was ich genau meine, hat er es auch gelassen ;-) Hätte ich jetzt einmal ja, das nächste Mal nein gesagt und das dritte Mal gar nicht reagiert, wie hätte er dann herausfinden können, was genau gemeint ist?
Ich denke, das meinte hexchen1910, mit dem ernstgenommen werden: "Wenn ich dies und das tue, dann reagiert Mama so oder so. Darauf kann ich mich, als Kind von hexchen1910, verlassen!" Das hat mit Strenge doch gar nichts zu tun ;-)
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Da kann ich eigentlich nur bei guniem unterschreiben. Das Zitat da oben ist zwar nicht wirklich von mir - ist wohl irgenwas bei zitieren falsch gelaufen - aber ich sag trotzdem was dazu ;-)
Also in einem Punkt geb ich dir recht und ich glaube Kinder nehmen einen ernst, weil wir sie ernst nehmen. Aber ganz ehrlich: viele Mütter vergessen ganz gerne mal dabei sich selber ernst zu nehmen, es kann doch nicht sein, dass ich erst nein sagen darf, wenns gefährlich wird :shock: Es gibt so vieles zwischen gefährlich und Bequemlichkeit. Und Nein sagen ist bei uns gar nicht bequem, weil ich eben finde, dass ich's dann auch aufrechterhalten muss.
Wenn mein Sohn etwas macht, was nicht gefährlich ist, was ich aber trotzdem total nervig finde, darf ich mich auch mal selber ernst nehmen. Und durchsetzten, dass ich das nicht will. Zum Beispiel liebt der Muckel meine Tasche, die würde er so gerne auseinander nehmen. Ich will das nicht, obwohl es nicht gefährlich ist. Ich will ihm auch zeigen, dass nicht nur er sondern auch ich und andere Menschen ihre Grenzen haben, finde ich ganz wichtig für ihn zu lernen. Und ich will nicht irgendwann innerlich kochen, weil er ständig meine Grenze überschreitet, das ist für ihn auch nicht gut.
Trotzdem versuche ich die Neins gering zu halten, weil ich auch lieber habe, dass alle zufrieden sind.
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war nicht böse gemeint...
Nichtsdestotrotz kann ich bei meiner Tochter diese Verhaltensweisen (austesten) nicht feststellen... und bei uns gibt es auch mal ein Nein (wenn es sein muss... z.B. wenn sie an mir zerrt und es weh tut).
Aber Kinder sind eben auch verschieden ;-)
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Richtig. Das meinte ich.
Natürlich versuche ich, das Wort "nein" nicht inflationär zu gebrauchen, aber ich möchte erreichen, dass er versteht, dass "nein" heißt, er soll etwas nachlassen.
Dass er rumprobiert und Sachen macht, eben weil er es jetzt kann, finde ich normal und ich lasse ihn machen. Er darf Rumprusten und Spucken wie er will, aber eben nicht mit dem Essen.
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Liegt wahrscheinlich daran, dass wenn ich höre "...dass man schon in diesem Alter den Grundstein dazu legt, ob man später ernst genommen...", ich immer an frühere Erziehungsmethoden denken muss (früh anfangen, möglichst im Säuglingsalter, und dem Kind zeigen, dass es sich dem Willen der Eltern unterordnen muss... :flaming01: )
sorry - da hat sich etwas bei mir verselbständigt... :oops:
Zum Nein will ich noch kurz etwas los werden. Es geht nicht darum Neins zu vermeiden, sondern einfach kritisch zu hinterfragen, ob es jetzt wirklich notwendig ist. Gerade in dem Alter denke ich muss man etwas mehr Geduld aufbringen, wir sprechen hier doch von unter 1jährigen.
Aber ich stimme Euch auch zu: Natürlich ist es besser wenn die Mutter Grenzen zieht, als innerlich zu brodeln und dann irgendwann zu explodieren ;-) und bestimmt hat jeder auch eine andere Schmerzgrenze...
Vielleicht bin ich auch nur sehr verwöhnt hier und habe ein wirklich "braves" Kind ;-) das mit dem "Brei pusten" hat sie heute schon nicht mehr gemacht...
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Klar! Ich denke, da sind wir uns alle einig - zumal das Neinsagen ja jetzt auch nicht die Lieblingsbeschäftung von Müttern ist, und anstrengend ist es noch dazu ;-) Nur ging es hier ja konkret um das Essen und ich finde, da kann man - dem Alter des Kindes angemessen - schon deutlich sagen, was man haben will und was nicht...!
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er hats sofort gelassen - bis heute :biggrin:
ich wuerds auch wieder tun :-)
blackaliss
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Ha, so unterschiedlich können Kinder sein :shock: , mein Sohn würde sich durch sowas derart angespornt fühlen, dass wir beine innerhalb von 3 Minuten von Kopf bis Fuß vollgeprustet wären, der hätte den Spaß seines Lebens :biggrin:
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Ich hatte nichts dagegen, dass Franz in diesem Alter noch gematscht und geprustet hat, auch das Essen muss ja entdeckt werden. Also ich weiß mit meinem Alter, wie es ist mit Kartoffelbrei zu spucken - Franz weiß es jetzt auch, die Erfahrung wollte ich ihm nicht vorenthalten :biggrin:
Mit einer entsprechenen Unterlage unterm Stuhl und Tisch funktionierte das prima. Die Phase ging eh nicht lang, dass wurde alles schnell uninteressant.
Heute hab ich hier einen Zwerg sitzen, der bereits mit Messer und Gabel isst, was ja nun auch nicht häufig zu sehen ist in diesem Alter.
Ich hab bis jetzt die Erfahrung gemacht, dass man es ruhig locker angehen kann, die Kinder entwickeln sich trotzdem nicht zum Höhlenmenschen :biggrin:
Das muss jetzt aber nicht unbedingt auf jede Familiensituation passen. Manchmal ist die persönliche Grenze der Mütter ziemlich schnell erreicht. Was ich z. B. nicht abkann, ist dieses Gehampele beim Wickeln. Da könnt ich z. B. schreien ;-)
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Wir haben hier auch schon alle Stellungen durch. Im Kindergarten wickeln sie prinzipiell im Stehen, weil die Kinder das so möchten, daheim will er aber lieber liegen...klar, da kann er die olle besser Mutter trietzen :biggrin:
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