Heute bei Radio Hamburg
"Getreu dem Motto "Man lernt nie aus", sollen in Hamburg auch Eltern wieder auf die Schulbank geschickt werden. Schulsenatorin Christa Goetsch will ihnen Unterricht in Erziehung verpassen.
Ein heikler Vorschlag. Denn natürlich sind die meisten Eltern sich sicher, dass sie in Punkto Erziehung alles richtig machen. Goetsch will den Eltern mehr Wissen über Erziehung vermitteln.
Verhalten reflektieren
Die Eltern sollen zwar keine Belehrung erhalten. Sie sollen ihr Verhalten in bestimmten Situationen reflektieren und Alternativen trainieren, heißt es in dem Schreiben vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung.
Hausaufgaben für die Eltern
Der Unterricht findet an zehn Abenden und in der Schule der Kinder statt. Zu den Themen, die bearbeitet werden, gehören unter Anderem das Führen von Streitgesprächen und das Setzen von Grenzen. Die Eltern bekommen dabei sogar Hausaufgaben auf.
Sogar Pflicht?
Die Seminare werden für Eltern, die ihre Kinder in die Klassen null bis sieben einschulen, eventuell sogar zur Pflicht. In Berlin gibt es Elternseminare zum Thema Erziehung bereits an 46 Schulen. "
Ehrlich mich graust der Gedanke das ich die Schulbank drücken soll und von Lehrern Erziehung lernen soll. Vor allem wenn das hier wirklich Pflicht werden soll. Es wird sogar erwogen Hausbesuche zu machen.
Kommentare
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Die Motivation dahinter ist sicher nicht verkehrt..nur die Umsetzung bringt denk ich so nix.
Das in vielen Familien Erziehungsdefizite vorliegen da brauchen wir uns denk ich nix vormachen. Nur das löst man nicht durch Zwangs-seminare durch Lehrer. :confuded:
Nur wie das weiß ich auch nicht.
Das was passieren muß da bin ich auch der Meinung. Denn wenn ich höre das eine Erzieherin im KIGA ein beißendes, spukendes und trettendes 5 Jähriges Kind nicht mal festhalten darf..sondern lediglich mit ihm reden... :confuded:
Da muß was geschehen denke ich.
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Ich würde so eine Pflicht ablehnen bzw. mich gegen eine Einführung wehren.
Wenn ich schon lese, dass das "Setzen von Grenzen" dazugehört. Das widerspricht völlig meinem Umgang mit meinem Kind. Die Grenzen sind da...die muss man nicht künstlich setzen. Das erscheint mir wie eine Veranstaltung der Supernanny, deren Methoden ich vollkommen ablehne.
Ob dadurch etwas besser wird, wag ich ehrlich zu bezweifeln. Denn die Familien, bei denen es im Argen liegt, haben doch eher persönliche Probleme. Es wäre bei solchen Familien vielleicht besser, sich erstmal um die Bedürfnisse der Eltern zu kümmern. Wenn das aufgearbeitet ist, kommt der respektvolle Umgang mit den Kindern von ganz allein. Das passt natürlich nicht auf alle Familien...ich wollte nicht wieder verallgemeinern ;-)
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Da hast Du sicherlich recht.
Aber die Regularien und Einschränken in unserem täglichen Leben werden immer mehr, nur weil einige ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen. Wo soll das denn irgendwann mal enden?
Dass man uns die Kinder gleich nach der Geburt wegnimmt, weil die Eltern "unfähig" sind?
So weit hergeholt ist das gar nicht - es wachsen immer wieder die Diskussionen auf, dass eine Kindergartenpflicht eingeführt werden soll (da graust es mir), wenn das fest steht, kommt bestimmt irgendwann eine Krippenpflicht...solche Einschränkungen haben eine Spiralwirkung. Wenn das eine Gesetz durch ist, wurde damit der Weg geebnet für das nächste usw. usf. - ich finde diese Entwicklung bedenklich.
Ich möchte mich einfach wehren, dass meine Freiheit immer mehr beschnitten wird und besser wird dadurch auch nichts...
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es gibt immer zwei seiten, jemandem vorzuschreiben wie er sein kind erziehen soll find ich totalen quatsch. aber das es einfach familien gibt die unterstützung brauchen ist ja wohl auch fakt. das problem ist, wenn man es nicht zur pflicht macht, gehen ja wieder genau die problemfälle nicht hin. sicher würde auch ich mir auf den fuß getreten fühlen, aber gänzlich sagen es ist schlecht...ich weiß nicht.
Die Seminare werden für Eltern, die ihre Kinder in die Klassen null bis sieben einschulen, eventuell sogar zur Pflicht. In Berlin gibt es Elternseminare zum Thema Erziehung bereits an 46 Schulen.
achja??? :shock:
hier in berlin wird jede mutti die ein kind geboren hat etwa 6-8 wochen nach der geburt besucht vom amt. der termin wird einfach vergeben und man bekommt schriftlich bescheid. klingt jetzt erstmal schlimm, ist es aber nicht. weil jemand der den besuch nicht möchte kann absagen. aber die geben einem tips welche gelder zustehen wo man hingehen kann bei problemen, welche ärzte im umfeld sind, welche kitas es gibt etc. die sind natürlich auch zuhörer und merken durch den privaten besuch recht schnell ob was im argen liegt oder nicht.
aber wie gesagt auch das ist keine pflicht.
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Mäusle ich kann dir da nicht zustimmen. In Problemfamilien müßte viel früher Hilfe angeboten werde und nicht die Eltern zum Seminar zitiert werden wenn die Kinder in die Schule kommen. Ich glaube nicht das sich in den Familien dadurch was ändern wird. Und außerdem sind 10 Abende für mich auch ne Menge Zeit plus Hausaufgaben :roll: Ob die auch überlegt haben das sich dafür manche einen Babysitter nehmen müssen den sie sich nicht leisten können?
Ich fühle mich hier einfach immer mehr in der Kindererziehung von der Stadt eingeschränkt. Ab nächstem Jahr haben wir nicht mal mehr ein Mitspracherecht bei der Wahl der Oberschule. Das entscheidet dann die GS alleine ob das Kind an eine sogenannte Stadteilschule kommt oder aufs Gymnasium.
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Ich finds total grotesk, zumal ich auch nicht glaube, dass Lehrer da unbedingt die beste Kompetenz haben. Und ein Kind, was gut in der Schule ist, ist noch lange nicht problemfrei.
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Es kommt mir so unwahrscheinlich vor"
Also es tut mir leid, aber das, was viele meiner Kollegen (bin Lehrerin) unter "Erziehung" verstehen, deckt sich - ich formulier es mal vorsichtig - nicht unbedingt mit meinen Ansichten... Die meisten sind Behaviouristen, die mit wenig "Zuckerbrot" und viel "Peitsche" arbeiten und das nach nach außen vehement als einzig wahres Rezept verkaufen. Etwas antiquiert das Ganze...
Demokratische Erziehung ist noch ein Fremdwort für die meisten.
Und mal ganz ehrlich... Wenn die Kinder erst mal in der Schule sind, sind die allermeisten Weichen bereits gestellt. Als würden da die Probleme erst anfangen. Das ist doch naiv!
Davon ganz abgesehen, dass ich es höchst bedenklich finde, wenn der Staat sich in solche Dinge einmischt! :confuded: Da werden doch Grenzen überschritten!
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Sarah (studiert ja Lehramt) hat das gestern schon in der UnI erfahren.
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Ja, leider :confuded:
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Ich fände es viel besser, wenn es mehr Familienhebammen geben würde. Die sind von Anfang an da und nicht erst im Schulalter, wo bei einer Problemfamilie sowieso schon alles versau* wäre. (Familienhebammen natürlich auch nur für Problemfamilien)
Mal abgesehen davon kann ich tesoro nur zustimmen - die Lehrerausbildung ist grottenschlecht und ich möchte mir von keinem Lehrer sagen lassen, wie es denn eigentlich richtig wäre...denn das lernt man doch auch gar nicht in der Uni.
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Hier ist der Kindergarten ab 4 Jahren Pflicht für ALLE Kinder. Das finde ich als Ansatz nicht schlecht. Dann holt man die Kinder schon vor der Schule aus gegebenenfalls problematischen Umfeldern heraus und gleichzeitig werden die Eltern entlastet ;-) Und die Kinder starten nicht schon mit einem Manko in die Schulzeit..! Gibt aber sicher auch Nachteile.. nur kenne ich sie noch nicht..!
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Kindergarten in der Schweiz kannst du mit dem deutschen KIGA nicht vergleichen. Ist ja bei euch eher Vorschule als Kiga. Dafür sind die Kinder vorher zu Hause..
Ich weiß es von meinem Patenkind das in Zürich lebt. Eine Krippe für unter 4 Jährige kostet ja richtig viel Geld und ist nicht der Alltag.
Hier gehen die meisten Kinder spätestens mit 3 Jahren in den KIGA viele auch schon früher. Und man hat mit 3 Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Platz.
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Naja Anja Rechtsanspruch ist gut. Trotzdem habe ich keinen KiTa-Platz für Torben weil der nächste frei Platz ne Stunde einfacher Fahrweg wäre :confuded: Aber das hat ja nun auch nichts damit zu tun das man mich auf die Schulbank setzen will und mir dann jemand wie meine Tochter erklärt wie ich mein Kind zu erziehen habe. Wie gesagt ich habe noch Hoffnung das es nicht so durch kommt.
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darf ich gerade mal aus dem Fenster springen :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01:
Jeder Mensch/Eltern haben doch das Recht ihre Kinder nach ihren Erziehungsgrundsätzen zu erziehen? Jeder hat doch andere Wertvorstellungen, oder nicht?
Und was kommt dann als nächstes?
Impfpflicht? in verbindung mit dem recht auf einen KITA-Platz? (in Frankreich ist das so)
U verpflichtend? Werd als Mutter jetzt schon von Screeningzentrum angeschrieben die U wahrzunehmen, wenn ich noch 14 Tage bis fristende habe... Werd ich bald in Handschellen abgeführt, weil ich eine U nicht wahrgenommen habe?
Wird mir bald per Gesetz vorgeschrieben wie ich mein Kind zu erähren habe? - du musst per Gesetz 6 Monate stillen, sonst gehts ins Kittchen (hab letztens gelesen, dass Kinder die per Flasche großgezogen werden, sozial und beziehungsunfähig seien (na bravo))
Darf ich überhaupt noch selbst entscheiden ein KInd zu bekommen? Nach dem Motto jede Frau ab 12 muss einen Gentest machen und dann - "Du hast ein so und so hohes genetisch bedingtes Risiko diese und jene Krankheiten weiter zu geben also KEINE Kinder, denn die Folgekosten sind zu hoch..." UNd dann was per Gesetz???
Mir platzt gerade die Hutschnur. :grr:
So eine Art Staat hatten wir schonmal in Teilen Deutschlands. Und was kam bei raus?????
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Ferbern, Knast-Zahn und andere Schlaf-Programme (Allein das Wort Programm sollte stutzig machen) basieren auf dem gleichen Prinzip, (hier: Belohnungs-Entzug statt Strafe).
Naja, es funktioniert. Bei Hunden, wie bei Kindern gleichermaßen.
Aber meinen menschlichen und ethischen Maßstäben kann das nicht genügen.
Obwohl man zur Ehrenrettung meines Berufstandes sagen muss, dass es nochmal eine ganz andere Sache ist, 30 Kinder dazu bringen zu müssen, dass sie alle gleichzeitig das Gleiche lernen möglichst ohne dabei die anderen zu stören :roll: ... :biggrin: , als ein Kind dazu zu bekommen, dass es seine Hausaufgaben macht.
Ich frage mich halt nur, ob Lehrer dazu in der Lage sein können, wenn doch ihre Arbeit mit der, die im Elternhaus passiert so gar nicht identisch ist, Eltern im Erziehen zu unterrichten.
Also ich könnte das definitiv NICHT!
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Uns wurde auf einem Elternabend vorgeschlagen den Kindern (8. Klasse) nur Taschengeld zu geben wenn sie schön im Unterricht mitmachen. :roll: