So hier kommt endlich auch unser Geburtsbericht - kaum sind 5 Wochen vorbei, schon finde ich mal ein paar Minuten Zeit, um etwas zu tippen.
Oder besser gesagt: schon habe ich mal ein paar Minuten die zweite Hand frei... :-)
Montag, 7. Juni, 0.30 Uhr
Nach einem eher sehr unerquicklichen nächtlichen Telefonat mit meinem Expartner platzt meine Fruchtblase - 12 Tage nach dem errechneten Entbindungstermin. Ich rufe in der Klinik an und soll sofort kommen - daraufhin packe ich meine Kliniktasche zum 99sten Mal um, bestelle mir ein Taxi und rufe Bertold nochmal an - der daraufhin sofort von Frankfurt aus losfährt.
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Montag, 7. Juni, 1.30 Uhr
Im Krankenhaus angekommen, werde ich erstmal eine gute Stunde im Kreissaal ans CTG gelegt - Wehenline Null... und daraufhin auf die Station zum schlafen geschickt, um Kräfte zu sammeln für den anstrengenden Tag, der auf mich zukäme... Als ob ich jetzt schlafen könnte! Mein Herz rast vor Aufregung...
Montag, 7. Juni, 4.00 Uhr
Bertold schlägt im Krankenhaus auf - und ich schicke ihn per Taxi in meine Wohnung nach Hause, weil sich in der Nacht nichtsmehr tun wird. Mit dem Taxi - weil er exakt bis vor den Klinikeingang kam, wo ihn die Polizei mit aufs Revier und ihm dort die Autoschlüssel abnahm. Er hatte den Geschwindigkeitsrekord zwischen Frankfurt und Nürnberg gebrochen und 0,6 Promille... Blöd gelaufen.
Montag, 7. Juni, 9.00 Uhr
CTG - Wehenlinie Null, Muttermund zu. Der Oberarzt kommt um mit mir zu besprechen wie es weitergeht. Ein Zäpfchen wird vor den Muttermund plaziert, das die Wehentätigkeit anregen soll... Ich gehe mit Bertold im Park vor dem Krankenhaus spazieren und steige unzählige Male die Treppen ins zweite Untergeschoß zum Kreissaal rauf und runter. Davon kriege ich zwar Muskelkater - aber keine Wehen. Es hat fast 30°C und ich schwitze mir die Seele aus dem Leib...
Montag, 7. Juni, 16.00 Uhr
CTG - Wehenlinie Null, Muttermund zu. Nächster Versuch. Ich bekomme nochmal ein Zäpfchen vor den Muttermund und Antibiotika wegen der Infektionsgefahr... und gehe wieder spazieren und treppensteigen.
Montag, 7. Juni, 22.00 Uhr
CTG - Wehenlinie Null, Muttermund zu. Der diensthabende Arzt empfiehlt, heute keinen weiteren Einleitungsversuch mehr zu machen, sondern mich lieber auszuschlafen, um Kräfte zu sammeln für die Geburt, nachdem ich die Nacht davor kaum geschlafen hatte. Also schicke ich Bertold wieder nach Hause, marschiere ins Bett und verbringe eine weitere unruhige Nacht auf der gynäkologischen Station neben einer Frau, die Zwillinge bekommt - und heftige Wehenhemmer bekommt, weil sie seit Wochen vorzeitige Wehen und einen geburtsreifen Befund hat... Das kommt mir alles völlig absurd und irreal vor.
Dienstag, 8. Juni, 9.00 Uhr
CTG - Wehenlinie Null, Muttermund zu. Nächster Versuch. Ich bekomme dieses Mal ein Gel an den Muttermund, das die Wehen auslösen soll - inzwischen nennen mich die Ärzte und Hebammen dort ihr Sorgenkind und schließen Wetten ab, wie lange ich noch brauche und ob ich bei ihrer nächsten Schicht noch da sein werde... und ich gehe wieder spazieren und
treppensteigen...
Dienstag, 8. Juni, 16.00 Uhr
CTG - Wehenlinie Null, Muttermund zu. Nächster Versuch. Dieses Mal kommt der Oberarzt persönlich, um das Gel richtig zu plazieren, weil er seinem Kollegen nicht zutraut das richtig gemacht zu haben, nachdem sich absolut nix tut. Er sagt: „Das gibt es nicht, irgendwas davon hilft immer.“ Jetzt fangen schon die Ärzte an, sich zu streiten, und ich werde zum Wettbewerbsobjekt – wer schafft es wohl, mich zum Gebären zu bringen...
Was es wohl als ersten Preis für den Sieg gibt...?
Dienstag, 8. Juni, 16.30 Uhr
CTG - es gibt Wehen! Muttermund 2cm, aber Gebärmutterhals noch vorhanden. Ich bekomme wieder Antibiotika und werde spazieren geschickt, laufe mit Bertold Runde um Runde im Wiesengrund. Inzwischen wohnt Bertold quasi vor dem Krankenhaus auf der Wiese...
Dienstag, 8. Juni, 19.00 Uhr
CTG - Wehen immernoch da, alle 8 Minuten, gut zu veratmen. Muttermund 2cm. Meine Eltern stehen plötzlich im Kreissaal um mich zu besuchen – sehr passender Augenblick...
Mein Vater ist völlig entsetzt, weil meine Füße schmutzig sind (ich war am Nachmittag auf der Wiese barfuß gelaufen) und nötigt meine Mutter, mir die Füße zu waschen. Meine Eltern haben Sorgen...
Ich hatte mich mit Bertold nochmal auf der Wiese zum Spazierengehen verabredet und nehme
meine Eltern gleich mit - in den nächsten Biergarten zu Schnitzel und Pommes. Nach 2 Tagen Diakonie-Essen brauche ich dringend etwas Vernünftiges zwischen die Zähne... ;-)
Das Schnitzel scheint etwas in Gang zu bringen, denn die Wehen werden immer stärker und kommen auf einmal alle 4 Minuten - der Rest vom Schnitzel bleibt liegen, Bertold bringt mich zurück zum Krankenhaus...
Dienstag, 8. Juni, 21.00 Uhr
CTG - Wehenlinie laut der diensthabenden Oberärztin null - sie erklärt mir, ich hätte keine Wehen und das würde noch ewig dauern. Der Muttermund ist auf einmal nur noch 1cm offen... Die Ärztin macht auf mich den Eindruck einer russischen Gefängnisaufseherin - so brutal bin ich noch nie untersucht worden. Dagegen hatten alle männlichen Ärzte bisher Samthandschuhe an... ich stehe kurz vor einer Vollkrise und bin kurz davor, ihr mit dem Hintern ins Gesicht zu springen - wenn das keine Wehen sind, was mir da den Atem nimmt, dann weiß ich auch nicht! Ich bin wohl „etwas“ gereizt...
Wieder werde ich spazieren geschickt, und soll danach schlafen - soll mich aber im Kreissaal melden, wenn die Schmerzen schlimmer werden (die ich ja laut Ärztin garnicht habe...).
Langsam habe ich den Eindruck, die halten mich für eine Simulantin...Kann man eine Geburt vortäuschen...?
Dienstag, 8. Juni, 22.30 Uhr
Ich gehe mit Bertold nochmal bis zu einem Biergarten - wir streiten uns fast wieder über alte Geschichten unserer Trennung und über unsere Ängste. Als ob ich grade nix anderes zu tun hätte. Auf dem Rückweg zur Klinik werden die Wehen so häufig und so schmerzhaft, daß ich schon denke, ich kriege unseren Sohn auf der Straße - ich muß alle paar Meter anhalten, weil eine heftige Wehe kommt.
Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt...
Mittwoch, 9. Juni, 5.00 Uhr
Ich wandere mit vielen Pausen in den Kreissaal, halte die Schmerzen nichtmehr aus - die Wehen kommen seit 21 Uhr alle 4 Minuten und mit Wegatmen ist nix mehr zu machen - mit schlafen natürlich auch nicht... Das CTG zeigt immernoch nur einen schwachen Ausschlag. Das Ergebnis dieser harten Nacht - Muttermund 2cm, Gebärmutterhals immernoch vorhanden...
Jetzt kommt der Wehentropf, der fast augenblicklich Wirkung zeigt – die Wehen werden noch heftiger.
Mittwoch, 9. Juni, 11.30 Uhr
Die niederschmetternde Nachricht nach 18 Stunden Wehen: Muttermund 2,5 cm, Gebärmutterhals „leicht“ verkürzt. Ich kann nichtmehr, bin fix und fertig. Die Ärzte versuchen als letzte Möglichkeit eine PDA - damit sich das Gewebe vielleicht entspannt und ich mich etwas erholen kann...das klingt allerdings schon sehr nach Verzweiflungstat.
Innerhalb von 15 Minuten habe ich keine Schmerzen mehr, die Wehenberge
werden unter dem Wehentropf allerdings immer heftiger.
Mittwoch, 9. Juni, 12.30 Uhr
Die Dosis des Wehentropf wird erhöht. Ich bin gerade kurz eingenickt, da steht auf einmal Richy neben mir am Kreissaalbett - ein Bekannter. Ich schaue wie ein Auto, wo der jetzt herkommt und was er hier sucht... und versuche ihm begreiflich zu machen, daß ich mitten unter der Geburt bin und der Zeitpunkt für einen Plausch jetzt "etwas" ungünstig ist...
Er überhört das geflissentlich und erzählt mir von seiner neuen Wohnung - bis ich ihm schließlich sehr deutlich erklären muß, daß ich jetzt gerne mein Kind auf die Welt bringen würde - und zwar ohne ihn. Die Hebamme ist etwas konsterniert und ich muß ihr erstmal erklären, daß sie hier nicht den Kindsvater zu mir in den Kreissaal gelassen hat, sondern
einen entfernten Bekannten. Manche Leute haben echt die Ruhe weg...
Mittwoch, 9. Juni, 13.00 Uhr
Muttermund 3cm, Gebärmutterhals fast verstrichen. Die Wehen werden nochmal stärker, fangen an sich zu überschlagen, es gibt keine Pausen mehr dazwischen. Die Herztöne von meinem Zwerg rutschen unter 100 – die Dosierung des Wehentropf wird wieder runtergeschraubt und die Wehen hören sofort fast ganz auf.
Der Oberarzt kommt zu mir, um mit mir zu sprechen. Er sagt, ich soll mich mit der Möglichkeit eines Kaiserschnittes beschäftigen, weil die kritische Zeit seit dem Blasensprung bereits überschritten sei und sie keine weiteren Möglichkeiten hätten, die Geburt voranzutreiben - und die Dosis des Wehentropfs können sie nicht weiter erhöhen, weil mein Zwerg darauf schlecht reagiert - Er gibt mir noch Bedenkzeit bis 16 Uhr und will
dann nochmal untersuchen, ob sich am Muttermund etwas getan hat.
Ich bin völlig aufgelöst und rufe meine Eltern an, bitte sie Bertold zu verständigen, damit er gleich in die Klinik kommt.
Mittwoch, 9. Juni, 14.30 Uhr
Bertold ist noch nicht da und ich rufe ihn nochmal an...
Mittwoch, 9. Juni, 15.45 Uhr
Ich schwanke zwischen Angst und Wut - wo bleibt der Mistkerl nur...? Ich hab mich noch nie in meinem Leben so verdammt hilflos und alleine gefühlt und bin in völliger Panik...
Als Bertold endlich kommt, bin ich schon völlig aufgelöst und mit den Nerven am Ende, denn der Oberarzt will nichtmehr länger warten und ich habe seit Stunden in Panik auf ihn gewartet und konnte nicht verstehen, warum er nicht kommt, wo ich ihm doch die Dringlichkeit geschildert habe und er wußte, daß ich seit dem Abend davor heftige Wehen habe...
Der Oberarzt redet nochmal mit uns beiden und legt uns nahe, nichtmehr länger zu warten - weil ich nochmal 20 Stunden Wehen wahrscheinlich nicht durchstehe, der Zwerg auch nicht und der Muttermund einfach nicht aufgehen will, das Infektionsrisiko immer größer wird...
Wir stimmen dem Kaiserschnitt schließlich zu, um unseren Sohn nicht in Gefahr zu bringen. Ab jetzt geht alles ganz schnell...
Mittwoch, 9. Juni, 16.30 Uhr
Bertold kneift – er will bei der OP nicht dabeisein. Ich werde in den OP-Saal gebracht, wo das Ärzteteam schon wartet und die Anästhesistinnen vom Mittag meine PDA hochschrauben... immer weiter, weil ich immernoch Schmerzen spüre. Das kenne ich schon vom Zahnarzt – Betäubungsmittel wirken bei mir unter Angst sehr schlecht und nur mit Verzögerung... ich brauche immer die Pferdedosis, um dann irgendwann abzukippen, wenn es doch noch wirkt.
Mir wird schließlich schwindelig und schlecht, mein Kreislauf und Blutdruck sacken in den Keller, das Rütteln an meinem Bauch ist seltsam...
Mittwoch, 9. Juni, 16.47 Uhr
Unser Sohn Ben wird aus meinem Bauch ans Licht der Welt (oder der OP-Lampe) geholt.
4.150g schwer, 54cm lang, 36cm Kopfumfang, lange dunkle Haare und völlig unverschrumpelt – dafür mit heftigem Schluckauf...
Ich darf in ganz kurz angucken... nach der positiven Antwort auf meine Frage, ob alles dran und dort ist wo es hingehört, sacke ich weg...
Mittwoch, 9. Juni, 19.00 Uhr
Ich wache auf der Intensivstation auf, noch ziemlich benommen, mit tauben Beinen und an X-Schläuchen befestigt, als die Hebamme mit Bertold und Ben reinkommt und sie mir meinen Sohn zum ersten Mal in den Arm legen. Er war bis dahin mit seinem Papa im Kreissaal im Papa-Sessel gesessen und hatte ihn zuerst kennengelernt.
Ein unglaublich berührender Moment – mir kommen sofort die Tränen, als ich meinen kleinen Zwerg endlich zum ersten Mal im Arm halten und über die Backe streicheln kann. Ich bin unglaublich erleichtert und finde ihn einfach wunderschön.
Ich schätze, in dem Augenblick hab ich mich sofort mit einer Heftigkeit verliebt wie noch nie zuvor in meinem Leben...
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Neben mir liegt eine sehr alte Frau auf der Intensivstation, ich höre sie manchmal leise röcheln und husten...ihr Mann sitzt bei ihr am Bett. Als sie Bertold mit Ben reinkommen sehen und er ihn mir in den Arm legt, sagt er zu ihr: „Siehst Du – die einen kommen und die anderen gehen...“
Mittwoch, 9. Juni, 21.00 Uhr
Endlich darf ich von all den Überwachungsgeräten und der Intensivstation weg und auf die Wochenstation – dort warten Bertold und Ben schon auf mich. Bis dahin hab ich die Schwester alle 5 Minuten mit den Fragen genervt, wo mein Sohn jetzt ist, ob es ihm gutgeht und wann ich endlich zu ihm darf...
Donnerstag, 10. – Samstag, 12. Juni
Das Aufstehen klappt schon wieder recht gut, die Schmerzen halten sich in Grenzen, allerdings darf ich die Klinik nicht verlassen – und das bei fast 30°C draußen... Unser Sohn schläft fast ohne Unterbrechung und ich fürchte schon, einen Schnarchsack geboren zu haben. ;-) Die Tage über habe ich ihn im Zimmer und muß mir von der Schwester anhören, ich würde ihn verwöhnen – weil ich ihn nicht in seinem Glaskasten lasse, sondern immer zu mir ins Bett hole, wenn er maunzt. Aber ich muß ihn doch immerzu anschauen...
Nachts ist er im Kinderzimmer und die Schwester holt mich dreimal nachts, um ihn zu stillen – das klappt fast von Anfang an sehr gut, denn meine Milch ist bereits einen Tag vor der Geburt eingeschossen...
Bertold besucht uns jeden Tag in der Klinik...
Sonntag, 13. Juni 10.00 Uhr
Meine russische Gefängnisaufseherin ist wieder da – heute macht sie Visite und ich nutze die Gunst der Stunde: Was mir der Oberarzt am Vortag mit tausend Bedenken verweigert hat (so ein Warmduscher) - ich weiß, daß sie damit kein Problem haben wird (wer Sibirien übersteht, der ist nicht so ein Weichei ;-)). Ich darf nach Hause - endlich! Hatte schon einen heftigen Gefängniskoller...und das furchtbare Essen...
Sonntag, 13. Juni 14.00 Uhr
Nur ganz kurz nach Hause und sofort wieder los - wir machen unsere erste Kinderwagen-Ausfahrt in den Stadtpark... stolz wie Bolle.
Abends wird im Wiesengrund gegrillt – ich bin so froh, wieder „in Freiheit“ zu sein und unseren Sohn endlich bei uns zu haben, daß ich am liebsten gar nicht in die Wohnung will – nur immerzu rumlaufen und allen unser Prachtstück präsentieren – und ihm die Welt zeigen...
...
Seitdem habe ich unendlich viel Zeit damit verbracht, meinen Sohn fasziniert anzuschauen, ihn beim Schlafen zu beobachten und nochmehr beim Wachsein... unruhig darüber zu wachen, weil er so stoßweise atmet und noch unruhiger darüber, wenn er zu ruhig atmet... mich darüber zu wundern, daß er nur schlafen und noch mehr darüber, daß er nach 5 Tagen nichtmehr schlafen wollte...mich zu beherrschen ihn nicht dauernd anzufassen und hochzunehmen wenn er schläft und mich dann darüber zu wundern, daß er immer herumgetragen werden will...:-)
Und ich kann es garnicht erwarten, wenn er wieder etwas Neues entdeckt, wenn er das erste Mal nach etwas greift, das erste Wort spricht, sein erstes Lätzchen vollkleckert, den ersten unsicheren Schritt macht...und will doch keine Sekunde missen, weil es einfach wunderschön ist, jeden Augenblick zu erleben.
Inzwischen – nach 5 Wochen - wiegt er 5.250g und ist 59,5cm groß, macht die Nächte zum Tag und verbringt fast den ganzen Tag auf dem Arm, wo er zufrieden und glücklich ist, er hat einen gesegneten Appetit, lacht morgens als erstes meine Brüste an (Juhu – Futter!), verträgt sowohl Chili con Carne als auch rohe Zwiebeln und indisches Curry – nur keine Auberginen, schläft am liebsten bei wilden Fahrten über Kopfsteinpflaster und Schotterpisten oder auf Mamas oder Papas Brust, war schon mehrmals mit zum Grillen, findet es klasse, jeden Tag mit uns stundenlang draußen zu sein, mag es, wenn es windig ist , findet es scheiße, alleine irgendwo zu liegen, hat seine erste Nacht am Lagerfeuer hinter sich, das erste Grillen am Strand, seine erste Party und hat den ersten Besuch bei Ikea verschlafen, ist gerade besonders fasziniert von den Abflußrohren im Bad, der Leuchte über dem Eßtisch, dem grünen Krakenbild über Papas Couch und dem Gummibaum im Büro und steckt gerade mitten in seinem ersten Wachstumsschub. Die Eltern sind selig und pflegen ihre wahnsinnigen Augenringe...
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Sein Papa war die erste Woche bei uns um ihn kennenzulernen, zu erleben und mich zu unterstützen und Ben und ich waren die vergangene Woche in Frankfurt bei ihm. Er macht das ganz prima als Papa und ist glaube ich auch ziemlich glücklich mit dem Kleinen. Wir kommen jeden Tag besser damit klar, Eltern zu sein – wenn auch alles furchtbar neu und aufregend ist... Und auch ich schaffe es langsam, mich nicht von allen Seiten verunsichern zu lassen, die uns da immer erklären, wir würden ihn mit dem Rumtragen verwöhnen (die Kinderkrankenschwester), man müßte ihn schreien lassen (unsere Mütter) man dürfte mit einem so kleinen Baby nicht so viel raus (alle Omas) und so viel Action machen (fast alle) und ich würde mich grottenfalsch ernähren und er wäre deshalb unglücklich und hätte Schmerzen – weil er abends vor dem Einschlafen schreit (der Onkel)...
Ben geht’s dabei prächtig und er ist einfach großartig.
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Und fast sieht es ein bißchen danach aus, als ob Ben auch uns beiden dabei hilft, besser mit uns selber klarzukommen, besser miteinander zu kommunizieren – und achtsamer miteinander umzugehen – trotz Trennung und all der alten Ängste. Das wäre sehr schön.
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Ich für meinen Teil weiß auf jeden Fall jetzt endlich, wo ich hinwill im Leben und wofür sich einfach alles lohnt – jede Schwierigkeit, jede Anstrengung, jedes Dazulernen und jede noch so utopisch erscheinende Bewältigung dieses alten Affen Angst – dazu brauche ich nur dieses kleine Wunder anzuschauen, daß gerade über meiner Schulter hängt und laut schnarcht.
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Alle Ängste, ich könnte mit meiner Mutterrolle nicht klarkommen, oder meinen Sohn nicht genug lieben, sind wie weggeblasen – ich schaue Tag für Tag in sein kleines Gesicht, er schneidet Grimassen oder lacht mich an... und ich fließe fast über vor Glück und habe keine Angst vor der Zukunft mehr. Irgendwie werden wir das alles schon hinkriegen – und zwar gut.
Ich weiß, ich bin angekommen - egal, was die Zukunft auch bringt. Just landed.
Katja
*mit Zwergenkönig Benjamin Finn Noah*
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Kommentare
3,579
ein super schöner Bericht :applause: Du hättest eigentlich noch 10 weitere Seiten schreiben können, ich bin ganz fasziniert
Herzlichen Glückwunsch zu eurem süssen Ben :fantasy05:
Und jetzt weiss ich endlich wer hinten den getosteten Socken steckt ;-)
Aber wie ich es so lese, hast du trotz Kaiserschnitt alles gut überstanden, oder ?
Geniesse die Zeit mit deinem Kleinen, sie geht leider viel zu schnell vorbei.
318
herzlichen Glückwunsch zu Deinem wunderschönen :baby01: Ben !!!
Was für ein spannender Geburtsbericht! Biste sicher, dass Du nicht Schriftstellerin bist? Es ist sooo wahr, wie Du die Zeit nach KH beschreibst...
Zum Glück sind unsere Kinder reine Glückshormonfabrikanten, da verkraftet man so eine fiese Geburt besser!
Alles Gute zur gelungenen Landung ;-) !!!
59,500
3,093
Hast du schön geschrieben :razz:
Ganz ganz herzliche Glückwünsche nochmal zur Geburt von Eurem süßen Kleinen Schatz :laola02:
3,117
herzlichen glückwunsch zu deinem süssen wonneproppen
241
erstmal *drück* die geburt habt ihr beide trotz riesiger berge und täler supi gemeistert.
ich sitze hier und mir laufen die tränen übers gesicht, weil du so einen süßen bericht geschrieben hast. ich bin supi gerührt, weil es mich an alles erinnert. bei uns sind schon fast 9 monate ins land gestrichen. ich nenne einen kleinen turbokrabbler und dauer steher mein eigen...
ich wünsche euch alles liebe, viel geduld und noch mehr ein gutes verhältnis zum papa.
38,644
hast Du vielleicht Bilder übrig für die Galerie?
1,868
Genieße ihn jede Sekunde (tust Du ja offensichtlich eh) und Euch alles, alles Gute!!!
2,943
Und so ein rührender Bericht *schnief*, man vergisst dabei völlig, dass man sich so einen Geburtsverlauf eigentlich nicht wünscht. :fun11:
Aber Du scheinst das Wunder trotz aller Widrigkeiten begriffen zu haben.
Glückwunsch und alles Liebe und Hoffnung auf ein neues Glück als Familie. :fantasy01:
3,009
dein bericht war ja ganz wunderschön geschrieben.
am süßesten ist ja das bild mit der kleinen nase und dem hübschen mund. so richtig perfekt, der kleine kerl.
.~.*.~.*.~. HERZLICHEN .*. GLÜCKWUNSCH .~.*.~.*.~.
1,709
werden Kinder des Lichts die Sterne anzünden.
(Phil Bosmans)
Wünsche Dir und Deinem Ben alles Liebe und Gute
6,187
Willst du nicht anfangen, Romane zu schreiben? Echt, ich hätte noch ewig weiterlesen können .. ich glaube, für einen Roman über Ben und die erste Zeit hättest du hier jede Menge Käuferinnen...
181
Sehr schöner Bericht und Du hast einen super süßen Wonneproppen :baby01:
Noch schöner zu lesen ist das der Papa auch dabei war und ihr versucht irgendwie doch erst mal zu dritt zu sein.....
Ich wünsch Euch alles Gute :laola01:
Zoe 1 Tag vor ET (ich mag auch endlich mein kleines Faultier im Arm halten und knutschen :knutsch01: )
25,096
Super schöner Bericht, und genieß die Zeit mit deinem Ben.
4,118
Und diesen Richie will ich kennen lernen! Wie kan man nur so dreist sein?!?! :biggrin:
521
Schnief - ganz schön geschrieben!
Ich wünsch Euch alles alles Gute!
3,151
556
bisher kannte ich ja nur Deine Füße :biggrin: Warst Du fünf Wochen weg? Oje wie die Zeit vergeht. Von Deinem Füßefoto habe ich schon viel erzählt.
Dein Bericht ist Klasse, hat mir ein bißchen von meiner Angst genommen....
Ich wünsche Euch alles Gute.
1,729
Herzlichen Glückwunsch zu dem hübschen Klaubaby (ich würd ihn glatt verschleppen) ;-)
1,316
59,500
Ein Geburtstrauma hab ich wohl nicht zurückbehalten, auch wenn es nicht besonders lustig war - aber dafür freue ich mich viel zu sehr über den kleinen Stinker.
Es hat mir sehr viel bedeutet und auch geholfen, daß Ben´s Papa bei der Geburt und danach an unserer Seite war und ich finde es wunderschön, wenn er mit ihm umgeht. Ich finde wir sind als "neue Eltern" ein so gutes Team, wie wir es als Partner nie waren...
Und ja - ich finde auch, Ben ist das wunderhübscheste Baby von der Welt... auch wenn er inzwischen kaum noch Haare, einen Eierkopf und ein Pickelface hat. ;-)
@Marlies:
Wie viele von den 467 Stück dürfen es denn sein...?
Katja
*mit Ben der Bär*
38,644
598
wunderschön!
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Ben.
Peter
2,744
Herzlichen Glückwunsch zum Zwergenkönig.
:laola02:
Gruß
360
Und nochmal Glueckwunsch. Ist ja erstaunlich, wie du Dich noch an alles erinnern kannst.
Auch tolle Fotos. Endlich sieht man Dich mal!
111
herzlichen Glückwunsch!!!!
Was für ein wunderschöner Bericht.......
Julika