Vielleicht ist das auch ein Thema für den Kummerkasten oder so, aber im Endeffekt handelt es sich ja (schon jetzt) um eine Geschwisterproblematik.
Ich bin, je näher die Geburt rückt irgendwie in einem ziemlichen Zwiespalt. Einerseits freue ich mich schon sehr darauf wieder ein Baby zu haben, es kennen zu lernen und zu sehen wie er größer wird und jeden Tag Neues lernt, aber andererseits plagen mich auch Zweifel wie unser Alltag nach der Geburt weitergeht.
Auch Hannah gegenüber plagt mich das schlechte Gewissen. Unser Tagesablauf hat sich im Moment so gut eingespielt, sie ist von kleineren (oder auch mal größeren) Ausrastern abgesehen ein so liebenswerter kleiner Mensch, dass ich mir schwer vorstellen kann, wie ich noch Platz für einen weiteren Menschen in meinem Herzen haben soll.
Wie kann ich denn sowohl ihr als auch dem neuen kleinen Baby gerecht werden? Tu ich ihr wirklich einen Gefallen damit, dass sie ein Geschwisterchen bekommt, dafür aber mich, ihren Papa und zwangsläufig alle Menschen die sie liebt teilen muss.
Wäre sie nicht vielleicht glücklicher, wenn einfach alles so weiterlaufen könnte, wie es bisher war? Mensch, wenn ich das so schreibe, dann hoffe ich wirklich, dass unser kleines Wutzle keinen seelischen Schaden bekommt, weil ich mir solche Gedanken und Zweifel seinetwegen mache...
Kennt das irgendjemand oder sind meine Gedanken vollkommen irrational und nur deswegen so präsent, weil ich gerade mangels Bewegung viel Zeit zum Grübeln habe? :confuded: :confuded:
Ich bin jedenfalls total hin und her gerissen und fürchte, ich hätte vor einigen Monaten schon darüber nachdenken sollen, bevor ich unbedingt ein zweites Baby haben wollte... Mann, bin ich schrecklich :sad: :sad:
Kommentare
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Das wird sich alles schon einspielen...und es ist ja nicht der Einzigste Aspekt eines Geschwisterchens für hannah das sie teilen muss..es gibt auch durchaus positives was sie dadurch mitnimt und lernt...
Und ich bin mir sicher..wenn der Kleine da ist...sind die Gedanken,ob du noch Platz im herzen hast,vergessen ;-)
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Und ich habe diese Gedanken heute noch :oops:
Ich denke oft an die Zeit mit Mika zurück, als wir noch ein Zweiergespann waren. Wenn mich so eine Phase überkommt, dann denke ich mir aber: Vincents "Zustand" ist normal - er kennt es nicht anders mich zu teilen und empfindet es als völlig normal und ist trotzdem glücklich. Und wenn ich mir Mika so ansehe habe ich auch nicht das Gefühl, dass er unglücklich ist oder so. er holt sich seine Nähe, wenn er das braucht.
Ich versuche dann Zeiten, in denen wir nur zu Zweit sind dann optimal zu nutzen um Sachen mit ihm zu machen, die in Vincents Beisein einfach überhaut nicht gehen (malen, bauen, bücher ansehen usw.) Vincent drängt sich halt sonst immer dazwischen ist total eifersüchtig wenn MIka nur auf meinem schoß sitzt, macht "unser" Gebautes kaputt, reißt uns die Bücher aus der Hand und mitmalen will er auch nicht.
Also ja,... es wird sicher erst mal eine Umstellung, die einen Kinder brauchen länger um damit klar zu kommen, die anderen weniger lang, du selbst wirst auch Zeit brauchen, aber irgendwann ist es normal, für alle. Und dann findet ihr euren Rythmus. versuche einfach deine Große überall mit einzubinden und ihr ganz wichtige Aufgaben im zusammenhang mit dem Baby zu geben: "Magst du etwas den Bauch streicheln?" - "kannst du mir bitte eine Pampers holen?" usw. das wird schon! Versuche da entspannt ranzugehen, das packt ihr schon. :troest:
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Ich bedaure eben so ein bißchen das Ende dieser besonderen, innigen Beziehung zwischen Hannah und mir und gleichzeitig finde ich es auch traurig, dass ich so etwas mit meinem Sohn wohl nicht haben werde, weil schlicht und einfach die Zeit fehlt um so eine enge, teilweise symbiotische Beziehung aufzubauen. Wenn ich an die Anfangszeit mit Hannah denke, da war ich vollkommen auf sie konzentriert und auch wenn es mich manchmal genervt hat, dass sie so an mir geklebt hat, war das schon eine einzigartige Phase.
Ich hoffe wirklich, dass ich auch dem zweiten kleinen Wutzle gerecht werden kann, damit er auch einen guten Start ins Leben bekommt.
Liebt ihr eure Kinder denn wirklich gleich stark, oder gibt es da Unterschiede?
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Mein Sohn war und ist bis heute eine Mama Klette, er hat noch gestillt als ich wieder schwanger wurde und alles. Oh man hab ich mir Gedanken gemacht wie das alles werden soll mit Baby, wie er das verkraftet mich zu teilen wo er doch so an mir hängt und alles. Und am Anfang hat er sich dann komplett gelöst und war fast nur noch mit Oma und Opa draußen oder mit seinem Papa was vorher undenkbar war. Das passte mir gar nicht, ich hatte Angst ihn zu verlieren und alles, er kam mir so anders vor als vorher. Ich hatte hier auch einen Thread dazu "Veränderung des Geschwisterkindes" oder sowas ähnliches. Das wurde dann aber wieder alles "normal". Das war wohl seine Art auf die Schwester zu reagieren. Er war so nie eifersüchtig oder sowas, war immer lieb zu ihr, hat sich total gefreut auf sie und das sie dann da war. Das hat sich bis heute nicht geändert und das finde ich so toll, ich hätte gedacht das er total eifersüchtig sein wird.
Am Anfang habe ich mir selber ein schlechtes Gewissen gemacht und so Sachen gedacht wie: wenn die Kleine jetzt nicht da wäre dann könntest du dies und das mit deinem Sohn machen usw. :oops:. Ich dachte immer mein Sohn stört vielleicht einiges aber im Endeffekt hab ICH das nur gedacht und mir eingeredet und er emfand das gar nicht so.
Lieben tu ich beide gleich aber ich finde mein Sohn ist irgendwie was besonderes weil er das erste Kind war. Ich weiß nicht ob das andere auch so empfinden? Man hatte viel zeit mit diesem Kind alleine und hat es ganz anders genossen. Jetzt beim zweiten ist das alles total anders aber deswegen liebe ich sie nicht weniger. Ja hört sich schon komisch an wenn ich das selber so lese das mein Sohn was besonderes ist...meine Kleine ist ja auch was besonderes nur eben anders ;-). Schwer zu beschrieben, vielleicht ist das auch nur bei mir so.
Auf jeden Fall schweife ich mal wieder ab. Also solche Gedanken sind ganz normal. Das wird alles wenn es sich eingespielt hat.
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Ich glaube Mutterliebe ist nichts was sich so einfach erschöpft. Man nimmt seinem Erstgeborenen nicht Liebe weg wenn man ein weiteres Kind bekommt.
Klar nimmt man ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit. Aber empfinde ich selber immer noch als etwas Positives. Ich finde Mirco hat es gut getan nicht mehr der alleinige Mittelpunkt zu sein. Und er findet seine Rolle als großer Bruder und Beschützer sicher auch oft toll. Das hat er in jedem Fall dazu gewonnen.
Wenn ich noch weiter denke: ich fände es jetzt in meinem Alter sehr schade, wenn ich keinen Bruder hätte. Mein Vater ist ja vor 3.5 Jahren gestorben. Meine Mutter ist 76 und ich denke schon manchmal daran, wie es ist wenn sie nicht mehr lebt. Ich bin froh dann noch meinen Bruder zu haben, mich mit ihm gemeinsam an unsere Eltern zu erinnern. Er ist einfach ein ganz wichtiger Teil meines Lebens, auch wenn wir uns als Kinder furchtbar gestritten haben ;-)
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mir ging und geht es ganz oft noch genauso. Gerade weil meine beiden Jungs nur 1 1/2 Jahre auseinander sind glaube ich schon oft daß Luca anfangs oft zu kurz gekommen ist weil man den Kleineren eben die Bedürfnisse noch schneller befriedigt.
Ich denke auch daß es eben bei Geschwistern immer so sein wird daß beide zurückstecken müssen, aber dafür kriegen sie auch ganz viel schönes dazu !!
Und mal ehrlich... wie kann man besser streiten, teilen, Kompromisse schließen lernen als mit einem Bruder / einer Schwester ?
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Ich habe mich vielleicht letztes Mal etwas mißverständlich ausgedrückt. Ich meinte nicht, dass ich eines der Kinder weniger lieben würde, sondern ob man unterschiedliche Arten von Liebe/ Beziehungen zu den einzelnen Kindern hat.
Vielleicht durch die unterschiedlichen Familienpositionen in denen die Kinder kommen? Die Zeit alleine mit meiner Tochter wird sich so eben nicht wiederholen lassen, so sehr ich mich auch bemühe.
Eigentlich freut sich Hannah auch schon unheimlich auf das Baby und redet jeden Tag davon, was das Baby dann alles machen darf, wie sie mit ihm dann mal spielen will und dass sie beim Wickeln helfen mag, usw.
Aber ich fürchte eben, dass die Realität für sie dann doch ein ganz schöner Schock ist. Im Moment dreht sich eigentlich mein ganzer Alltag um sie. Wir lesen, spielen und gehen zusammen zum Turnen, so wie es in ihren Rythmus am besten passt.
Wenn sich da etwas verändert, reagiert sie nicht unbedingt sehr anpassungsfreudig darauf :confuded: . Naja, jetzt ist es natürlich etwas sehr spät sich darüber Gedanken zu machen... Irgendwie hatte ich die ganzen letzten Monate so eine Art rosa Brille auf, mit der ich mir das alles im Rosamunde Pilcher-Stil ausgemalt habe :oops: . Ich sitze stillend auf einer Schaukel unter einer Linde und Hannah spielt den ganzen Tag friedlich um mich herum... Alles in so einem zarten rosa Schimmer :fun11: :fun11: :fun11:
Ich fürchte ich bin ein Fall für die Klapsmühle, kann mal jemand die netten Herren in weiß zu mir schicken?!
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Danke für Deinen Beitrag! Das sind genau die Gedanken, die ich auch immer wieder habe. Und wir sind, was Geschwisterabstand und "Alter" angeht, fast gleich! Meine Tochter ist jetzt 2 Jahre und 9 Monate alt und ich bin jetzt 34+5... Ich hab mir vorgenommen, jetzt in den letzten Schwangerschaftswochen noch mehr bewusste Zeit mit dem Bauchbaby zu verbringen, weil dem gegenüber hab ich auch ein ganz schlechtes Gewissen, wenn ich diese Gedanken habe. Ich hoffe dann immer, dass es sich trotzdem willkommen fühlt. Ich kann es mir oft auch schwer vorstellen, dass ich nochmal so begeistert sein kann, wie ich das bei meiner ersten Tochter war. Ich war damals gleich soo wahnsinnig verliebt in sie und unser erstes Jahr hab ich als sehr sehr schön empfunden. Geht das tatsächlich nochmal und auch: Kann man nochmal so viel Glück haben?
Und schon wieder ist es aber so, wenn ich das so schreibe, dass ich denke, manno, das ist doch gemein dem kleinen Wesen im Bauch gegenüber.
In guten Momenten baut mich der Gedanke auf, dass dieser kleine Mensch, der da zu uns kommen will, schon wissen wird, warum er ausgerechnet zu uns kommen will und auch gerade jetzt. Und dass, was auch immer sich verändern wird, schon jetzt einfach zu uns gehört und gehören wird.
Ich hoffe jedenfalls sehr, dass ich auch für zwei Kinder eine gute Mama sein kann...
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Ich finde deine Gedanken auch gar nicht ungewöhnlich. Ich denke die macht sich in irgendeiner Form jede Mutter. Ich frage mich auch, wie Jolanda das wegsteckt wenn Nr. 3 dann da ist. Ich gehe im MOment davon aus, dass Mirco damit ganz gut klar kommt. Er ist einfach schon älter und an seiner Position als Ältester ändert sich ja nichts. Aber in Jolandas Kopf ist ganz fest "ich klein, Mirco groß" verankert. Und auch wenn ich ihr heute schon oft sage, dass sie dann wenn das Baby da ist auch zu den Großen gehört und ja jetzt auch schon ganz schön groß ist und dieses und jenes kann, so kommt das sicher nicht in allen Konsequenzen bei ihr an.
Ich behalte meine rosa Brille auch gerne noch eine Weile auf. Male mir aus, wie es sein wird, wenn Jolanda dann auch in den Kindergarten geht und ich vormittags nur das Baby zuhause habe. Gestern Abend habe ich mir schon überlegt, dass ich ja dann auch sowas wie Babymassage oder Babyschwimmen mit Nr. 3 machen könnte. Aber vermutlich wird es eben doch alles viel stressiger als ich mir das so denke und ich werde froh sein, wenn ich vormittags keine festen Termine habe ;-)
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Aber als sie dann da waren, Laura war toll! Sie hat gefüttert, beim wickeln geholfen etc. Kleine Aufgaben eben. Ich hab mich bemüht ihren Rhythmus so wenig wie möglich zu ändern, und als dann die sehr schwierigen 4 Monate (Blähungen etc.) vorbei waren hat alles prima funktioniert.
Und ich muss sagen, ich liebe jedes meiner Mädels, jedes auf eine andere Art. Laura wird immer meine Große bleiben und die Zwerge meine Zwerge. Und hergeben würd ich sie nie nie nie wieder!