Amoklauf in BaWü / Winnenden

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Kommentare

  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich werde mich aus der Diskussion zurückziehen. Ich habe nirgends behauptet, dass die Killerspiele schuld sind oder dass Waffen nicht verboten sind. Das ist vielleicht, wenn überhaupt, ein kleiner Faktor im Riesenpuzzle. Eines der Opfer in Winnenden kenne ich flüchtig über meine Familie, das habe ich heute erfahren.
    Ich gehe mit Gretchen konform. Ich denke, die Ursachen sind so vielfältig, da kann sich keiner ein abschließendes Urteil erlauben.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dawn schrieb:
    Ich habe nirgends behauptet, dass die Killerspiele schuld sind oder dass Waffen nicht verboten sind.

    Ooh :sad: ich hoffe, dass Du damit nicht mein Geschriebsel meinst, denn Dich - sowie irgendjemanden hier in dieser Diskussion - wollte ich damit nicht direkt ansprechen. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht mehr, wer hier welche Position vertritt. Ich hab mir die Beiträge nur schnell durchgelesen.
    Mir tut es sehr leid, dass Du direkt von dieser Tat betroffen bist. :troest:
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also ich hab nirgendwo behauptet dass Spiele Schuld sind. Ich habe aber geschrieben, dass sie sicher einen großen Einfluss auf Menschen haben, die sowieso schon gefährdet sind. Ich sag mal so: der Otto-Normalverbraucher kann sicher zwischen Realität und Spiel unterscheiden. Aber Ich finds auch grenzwertig zu sagen: meine Kids dürfen mit allem spielen, ich kanns eh nicht verhindern.

    Mir ist klar, dass bei so einem Menschen sehr viel mehr falsch läuft. Aber niemand kann in die Psyche eines Menschen reinschauen und daher weiß man nie, ob es den eiinzelnen mehr oder weniger beeinflusst als einen anderen. soll heißen, dass ich Dinge ablehne, die man mit Gewalt in Verbindung bringt (Waffen, Panzer usw) und es das in diesem Haushalt einfach nicht geben wird (weder Film noch PC noch als Spielzeug), denn das Gewaltpotential wird trotz allem dadurch (wenn auch nur Unterbewusst) gefördert. Beim einen wirkt es sich nur stärker aus, bei einem anderen wie z.b. Gretchen schrieb, eben weniger.

    Aber grundsätzlich denk ich, das hat auch mit dem aktuellen Fall nicht viel zu tun. Wobei ich es schon schrecklich finde, wie leicht Jugendliche überhaupt an Waffen kommen. Anscheinend sind unsere Gesetze nicht streng genug.... :roll:
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch auf die Gefahr hin, mich hier mit meiner Meinung in die Nesseln zu setzen: ...ich denke, sowas KANN man gar nicht verhindern. Diese Diskussionen nerven mich besonders ... sowas hat es immer gegeben und wird es immer geben. Das Problem sind nicht die Ballerspiele, das Problem sind die Medien die das ganze in einer Art und Weise in die Haushalte tragen, daß man permanent Angst haben muss. Man bekommt alle Infos darüber, alle Details über den Täter nur damit man unglaublich sensibilisiert ist und in jedem der irgendwie schwarze oder Tarnkleidung trägt einen potentiellen Amokläufer sieht.
    Solche Taten hat es immer gegeben genau wie andere Kriminaltaten ... womit ich das auf keinen Fall irgendwie gutheißen will, diese Tat (und auch alle anderen) sind furchtbar, schrecklich, dramatisch, wahnsinnig!!
    Nur dank den Medienzeitalters bekommen wir sie brühwarm serviert und machen uns Angst und Sorgen und können gar nicht mehr normal leben weil wir uns um sowas nun "auch noch" Gedanken machen - passiert sowas bei uns? Würde der und der sowas tun? Kann ich es verhindern?
    Meiner Meinung nach, besteht ein gewisses Grundpotential an Aggression in jedem ... in Männern nunmal mehr (deshalb ja auch wohl 96 von 100 Amokläufern männlich) ... und das wird mit Sicherheit gepusht durch Spiele o.ä. und nicht zuletzt durch die Medien...würden die nicht so detailliert informieren, hätten potentielle Täter vllt auch gar nicht den Drang nach nachzuahmen.
    Ich denke - da kommen einfach Faktoren zusammen, die gemixt einen unberechenbaren Cocktail abgeben ... gewisses Potential, vllt Liebeskummer, die Waffe die so rumlag (auf jeden Fall sollten die Eltern dafür gerade stehen!!! Auch wenn ich jetzt lieber nicht wissen will, wie es DENEN geht...), Spiele, Schulfrust, Depressionen ... das kann man nicht vorhersehen. Vllt hätte man nach der Ankündigung im Internet was tun müssen - vielleicht. Ich weiß es auch nicht...

    Nur ich bin der Meinung, gewisse Situationen rufen sowas bei einigen Menschen hervor.... gehört jetzt vllt nicht hierhin aber: warum gibt es sonst in kriegen SOVIELE unglaubliche Vergewaltigungen von Soldaten an einheimischen Frauen?? ....
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte jetzt nicht so viel Zeit und auch nicht die Muse mir hier alles durchzulesen. Aber da die Diskussion ja auch wieder mal auf Ballerspiele anzielt... ich gebe Lamere Recht. Die Medien puschen es wieder mal auf. Mir hats vorhin schon wieder gereicht, dass der ehemalige Freund des Täters vor einem Monitor mit dem Startbildschirm von Counter Strike: Source interviewt wurde. Ja was soll sich die Masse denn da denken? Viele labern doch bloß mit. :roll:
    ... ich persönlich, und auch auf die Gefahr hin, dass ich nun angegriffen werde, gebe in erster Linie den Eltern die Schuld. Sie haben es ihrem Sohn zu leicht gemacht. Warum hatte der Vater seinen Schlüssel für den Waffenschrank nicht bei sich? Ich finde sowas absolut unverantwortlich! By the way finde ich es sowieso unverantwortlich und abnorm Waffen im Haus zu haben...
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mäusle schrieb:
    Anscheinend sind unsere Gesetze nicht streng genug.... :roll:

    Gesetzlich kann man da kaum noch was machen. Das Waffengesetz wurde nach Erfurt verschärft. Wer seine Waffe ungesichert zuhause rumliegen lässt, macht sich strafbar. Das hilft nur auch nichts, wenn ein Jugendlicher sie dann in die Hand bekommt. :sad:
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mit Verboten und Strafen bewirkt man gar nichts .... wenn Waffen generell verboten werden, besorgt jemand, der so etwas plant, sich illegal eine ... Drogen z.B. sind schließlich auch verboten - wenn wir uns die Zahlen der Drogenabhängigen angucken, ist jedem klar, dass jeder, der Drogen konsumieren möchte, auch welche bekommt ... genauso mit den Ballerspielen: Wenn die verboten werden, werden sie irgendwo illegal im Internet runtergeladen ... das ist absoluter Blödsinn, wie so vieles, was in den Medien hochgepusht wird!!

    Nichtdestotrotz sehe ich immer noch eine Gefahr in allen Medien, die Gewalt beinhalten - damit meine ich "Ballerspiele", gewalttätige Filme, und ebenso detaillierte Berichte über GEwalttaten ... natürlich werden 99% derer, die so etwas toll finden, keine Gewalttäter ... aber wenn man mitkriegt, dass sein Kind sich viel mit so etwas beschäftigt, sollte man einfach hellhörig werden ...

    Einen Vorwurf kann man vielen machen ... den Eltern (niemand wird ohne Grund depressiv ... ), den ehemaligen Lehrern und Mitschülern, dass nicht mehr auf ihn eingegangen wurde, den Leuten, die seine Depression diagnostiziert haben, dass er nicht genauer durchgecheckt und ggf. zwangseingewiesen worden wäre ... und auch seine Freunde, die ihn vielleicht zu anderen Aktivitäten hätten animieren können, mit deren Hilfe er vielleicht neue Perspektiven gewonnen hätte? ... Letztendlich bringt das aber alles gar nichts - wichtig ist, daraus Konsequenzen für die Zukunft abzuleiten - die Lehrer zu sensibilisieren, dass sie potentiell gefährdete Schüler eher erkennen und nach Hilfsmaßnahmen suchen ... ein breiteres Angebot an psychologischer Betreuung an Schulen zu ermöglichen (es gibt Gegenden, da wartet man ein halbes Jahr auf einen Termin beim Schulpsychologen, weil einfach keine Kapazitäten da sind - das dürfte eigentlich nicht sein!!) ... etc. ... bei den Medien anzusetzen, das ist das falsche Ende!!

    Die Ankündigung im Chat hatte ich heute nur am Rande mitbekommen - hatte er nicht nur gesagt "morgen werdet ihr von mir lesen, merkt Euch den Ort Winnenden"? Daraus irgendwelche Maßnahmen abzuleiten, halte ich für nicht möglich - damit könnte ja alles mögliche gemeint sein, wer hätte also wissen können, dass er konkret in dieser Schule vor hat, Amok zu laufen?
  • MeteoraMeteora

    728

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Depressionen sind nicht gleich Depressionen. Ausserdem werde auch Menschen auf intakten Elternhaus depressiv.

    Wenn er sich nie in der Richtung geäußert hat, auf welcher Grundlage willst du jemanden Zwangseinweisen? Ganz zu schweigeden wenn jemande wirklich in seinem Loch hängt können ihm auch freunde nicht mehr helfen
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Armana schrieb:
    By the way finde ich es sowieso unverantwortlich und abnorm Waffen im Haus zu haben...

    15 oder 18 Stück!!! WOZU????? Eine könnte ich ja noch IRGENDwie nachvollziehen, aber so viele? Sind wir hier denn in Amerika???? :shock: :roll:

    Ich find schon allein die Tatsache vollkommen hohl, permanent zu sagen, daß er eben im schwarzen Tarnanzug war. Hätte er einen bunten Pulli angehabt, hätts wohl keine Zeile drüber gegeben.
    Und in der Pressekonferenz die die ARD gestern 18 Uhr übertragen hat, haben die Journalisten ja wohl auch mal wieder vollkommen bescheuerte Fragen gestellt ... ob den Ausländer unter den Opfern seien...ob es denn eine rechtsextreme Tat sei und und und ... vollkommen gierig nach brisanten Infos. :flaming01:

    ...ein verschärftes waffengesetz ist zwar schön und gut, aber wenn jemand sowas tun will, dann kommt er an ne Waffe. Sei es ein Messer oder was anderes.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meteora schrieb:
    Depressionen sind nicht gleich Depressionen. Ausserdem werde auch Menschen auf intakten Elternhaus depressiv.

    Das ist richtig - aber wenn ich merke, dass mein Kind Anzeichen einer Depression zeigt, gehe ich mit ihm zu einem Therapeuten und lasse das abklären ... und ich würde auch dafür sorgen, dass mein Kind regelmäßig zur Therapie geht, bzw. bei einer schweren Depression würde ich versuchen, mein Kind zu überzeugen, in eine stationäre Behandlung zu gehen ... auch wenn er "schon" 17 war, wäre es Aufgabe der Eltern gewesen, ihn da zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass er sich helfen lässt!
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lamere schrieb:

    15 oder 18 Stück!!! WOZU????? Eine könnte ich ja noch IRGENDwie nachvollziehen, aber so viele? Sind wir hier denn in Amerika???? :shock: :roll:

    Na, weil er sie gesammelt hat. Andere Leute sammeln Überraschungseier. Warum man allerdings für Waffen, die man sammelt, Munition im Haus hat, DAS verstehe ich nicht. Meine Waffen, mit denen ich schießen will, lasse ich im Schützenverein. Tja, aber so denke ich und ich sammle nun mal keine Waffen. Und von daher: man kann halt keinem in den Kopf gucken.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Snoopy82 schrieb:
    Das ist richtig - aber wenn ich merke, dass mein Kind Anzeichen einer Depression zeigt, gehe ich mit ihm zu einem Therapeuten und lasse das abklären .

    Naja, wenn ich da an meinen Bruder in dem Alter denke, ist das wahrscheinlich schon schwierig, das irgendwie zu merken. Die Jungs sind doch dann sowieso nicht wahnsinnig mitteilsam im Gegensatz zu den Mädchen ;-) Bei meinem Bruder jedenfalls wusste man nie, was er denkt und was er macht und so wie ich das in meinem Bekanntenkreis mitbekommen habe, ist das wohl vielfach so..! DA dann zu merken, was ist noch normal und was ist schon der Beginn einer Depression stelle ich mir sehr schwierig vor - auch oder gerade als Eltern...!
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    tinat schrieb:
    Na, weil er sie gesammelt hat. Andere Leute sammeln Überraschungseier.

    ...ach. :shock: :roll: Den sollte man - bei aller Tragik der Tatsache, daß sie ja nun auch ihren Sohn verloren haben, und nun eine unfassbare Schuld auf sich geladen haben - verurteilen. Eltern haften für ihre Kinder, fertig aus. Unverantwortlich, das alles zuhause zu haben.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja, aber ob ein Kind einfach aus Gründen der Pubertät wenig erzählt, oder ob es sich den ganzen Tag in seinem Zimmer verkriecht und am PC sitzt, das ist für mich ein himmelweiter Unterschied ... ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der so verzweifelt ist, keine Hilfe annimmt, wenn seine Eltern sagen "Hey, was ist los mit Dir? Möchtest Du mit uns darüber reden?" ...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn ich an meine Jugendzeit denke kann ich mir nicht vorstellen, dass ich auf ein Hilfsangebot meiner Eltern eingegangen wäre! Und ich hatte wirklich eine schöne Kindheit und glaube nicht das meine Pubertät so schwer war!
    Ich denke das durch den Tod des Jungen für die Angehörigen der Opfer alles noch schwerer geworden ist. Soviele Fragen und keine Chance auf eine Antwort.
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...ich war auch depressiv und ich hab von niemandem Hilfe angenommen. :roll: Weder von Eltern, noch von Freunden. Ich denke, wenn man in so einem tiefen Loch ist, dann gehts nur darum, den eigenen Tag rumzukriegen. Alle anderen stören da nur oder sind lästig oder man wertet das als Einmischen nicht als Hilfestellung. Da haben mit Sicherheit die Psychiater was versemmelt. :roll:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich wußte bei Carlo auch lange nicht, ob er "nur" pubertär ist oder ob er andere,größere Probleme hat. Und ich war bei einer Erziehungsberatungsstelle und ich hab Carlo auch mit dahingenommen, aber da er dann nicht weiter dahinwollte, war das dann erledigt. Klar hab ich oft gefragt, wie es ihm geht und was ihn beschäftigt, mal hat er geantwortet, mal aber auch wochenlang nicht. Und manchmal musste ich mich auch einfach von seinen Problemen distanzieren, weil ich ne Pause brauchte.

    Theoretisch ist das alles viel einfacher als in der Praxis.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaub Eltern sind da etwas "betriebsblind" die merken meist als allerletztes, wenn mit den Kindern was nicht stimmt. meist merkt es eher das ganze Umfeld oder ganz fremde menschen :confuded:

    Ich sprech da aus eigener Erfahrung: meine Eltern wären die letzten gewesen, denen ich gesagt hätte, dass es mir psychisch nicht gut geht, ich hab auch heile Welt vorgespielt. :oops: und ich war da nur 1 Jahr älter und hatte bis dato ein ganz gutes Verhältnis zu meiner Mutter... ich denke den Eltern kann man zumindest für dieses Problem nicht die Schuld geben. Eher schon dass sie Waffen zuhause haben, meiner Meinung nach hat das da nix zu suchen und schon gar nicht so, dass das Kind ran kommen könnte!
  • MeteoraMeteora

    728

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ausserdem was willst du machen? Man kann sein Kind zu Therapeuten schicken aber es muss auch mitmachen. Und Einweissen geht auch nicht so einfach.

    Ausserdem ist es alles spekulation. Die Eltern haben sich ja bisher noch nicht geäußert wer sagt nicht das sie versucht haben ihrem Sohn zu helfen
  • sandra_83sandra_83

    1,193

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    und wer hat gesagt, dass er 24/7 am pc gezockt hat???

    ich selber war auch depressiv und ich habe auch von keinem hilfe angenommen, alles habe ich als nervig und einmischen angesehen, auch habe ich am anfang gar nicht gepeilt das es depressionen waren.
    ich finde die medien sind nicht die richtige grundlage um zu spekulieren, man erfährt nur was die meisten einschaltquoten oder die höchste auflage bringt. der einzige der wirklich hätte erzählen können was los ist, der ist tot.
    das er es im chat angekündigt hat ist nicht zu hundert prozent bewiesen.

    @mäusle
    was machst du wenn dein kind zu fasching cowboy oder polizist machen will. dazu gehört eine pistole.
    ich hatte das drama dieses jahr, ich habe ihm eine pistole gekauft. und glaube mir ich bin DER pazifist überhaupt.
    so blöd wie das klingen mag, aber jungen spielen gerne "krieg" und wenn sie keine waffe haben dann nehmen sie eben stöcke oder bauen sich eine aus lego oder was weiß ich. das liegt in der natur der dinge.

    wichtig ist die aufklärung, nicht das verbot.

    und übrigens auch ich schaue horrorfilme und das sind auch harte streifen. auch höre ich rock und hardrock und nein ich fahre nie zu schnell. die musik macht mich nicht agressiv in keiner form.
    ich finde rammstein nicht gewaltverherrlichend, nur können viele nicht "hören" was die wirklich singen.

    amokläufe gab es schon immer, nur heute hören wir schon davon bevor sie passiert sind. also haben wir auch mehr raum zum spekulieren.
    die eltern von dem jungen tun mir einfach nur leid. sie müssen damit leben das ihr sohn 16 menschen getötet hat, sie müssen damit leben das ihr junge tot ist und sie müssen damit leben das es vielleicht ein stück weit eigene schuld ist. ich finde das ist ein harter tobak. (es steht völlig ausser frage das waffen nicht in private häuser gehören)
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...das kann ich so unterschreiben sandra... :confuded: :sad:
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Snoopy82 schrieb:
    Einen Vorwurf kann man vielen machen ... den Eltern (niemand wird ohne Grund depressiv ... ), den ehemaligen Lehrern und Mitschülern, dass nicht mehr auf ihn eingegangen wurde, den Leuten, die seine Depression diagnostiziert haben, dass er nicht genauer durchgecheckt und ggf. zwangseingewiesen worden wäre ...

    Ich weiß ehrlich nicht genau, warum wir anhand solch schrecklicher Ereignisse immer so selbstgefällig werden: Natürlich kennt jeder das Rezept, dass unsere Kinder nicht zu Amokläufern werden lässt, und noch besser wissen wir was bei anderen falsch gelaufen ist... Klar sind Depressionen hausgemacht, man hätte den Jungen ja aufschrauben und reinschauen können, dann hätte man gewußt, dass er ein Killer ist und das Problem beheben könne... Vielleicht ist das alles doch nicht so einfach? Er war doch in Behandlung, woher wissen wir, dass seine Eltern nicht alles getan haben? Ich finde es ehrlich gesagt anmaßend, solche Urteile zu fällen, ohne die genauen Umstände zu kennen.
    Snoopy82 schrieb:
    Naja, aber ob ein Kind einfach aus Gründen der Pubertät wenig erzählt, oder ob es sich den ganzen Tag in seinem Zimmer verkriecht und am PC sitzt, das ist für mich ein himmelweiter Unterschied ... ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der so verzweifelt ist, keine Hilfe annimmt, wenn seine Eltern sagen "Hey, was ist los mit Dir? Möchtest Du mit uns darüber reden?" ...
    Diese Aussage zeigt mir, dass du nicht wirklcih weißt, was eine Depression ist. Es tut mir leid, dass ich dich da so angreife, doch Depressionen können so schlimme, zerstörerische Erkrankungen mit völlig unklarer Ursache und noch unklarer Therapie sein, dass mich eine derart naive Aussage ein wenig wütend macht. Denn du kannst es dir nicht vorstellen, wie hilflos es einen machen kann, wenn ein geliebter Mensch sich nicht helfen lässt, weil er nicht leben will und ihn eine schlimme Erkrankung daran hindert, überhaupt irgendetwas zu wollen. Glaubst du wirklich, dass jemand sein eigenes Leben aufgibt, weil er einmal zu wenig gefragt wurde, was mit ihm los ist? :confuded:
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @sopie
    Ich bin kein Laie und weiß, was Depressionen sind!

    Meine Aussage war auf die Schnelle etwas blöd formuliert - natürlich wird jemand, der schon tief in einer Depression drin ist, nicht sofort auf Hifsangebote (auch von seiten der Eltern) eingehen ... aber wenn man als Eltern von Klein auf Interesse zeigt für sein Kind, und miteinander kommuniziert, dann denke ich, merkt man, wenn irgendwas nicht stimmt, und hat eine Grundlage, um irgendwie im Kontakt zu bleiben mit seinem Kind! Auch, wenn man vielleicht oft zuerst mit Fremden sprechen möchte, und nicht mit den eigenen Eltern - wenn da eine gute Basis ist, hat man doch irgendwo im Hinterkopf, dass man da jemanden hat, der einen unterstützen würde!

    Gerade die Beispiele von denen hier, die depressiv waren oder einen depressiven kennen, zeigen doch: Ihr habt irgendwann die Kurve gekriegt ... ohne 15 Menschn zu erschießen!

    Und, nein, ich kenne kein Rezept, wie man verhindern kann, dass jemand zum Amokläufer wird.
    Aber ich bin der Meinung, dass in einem Fall, wo jemand nicht nur sich selbst umbringt, sondern noch 15 Menschen grundlos tötet, in der Vergangenheit sehr, sehr viel schief gelaufen ist.

    Natürlich kann jeder depressiv werden - es kommt auch häufig vor, dass derjenige keine Hilfe annehmen möchte/kann .... aber ich denke, dass ein riesengroßer Unterschied darin liegt, ob jemand depressiv ist und sich selbst umbringt (was schlimm genug ist) oder ob derjenige so eine Bluttat plant und ausführt!!

    Wenn Mitschüler erzählen, dass der Junge in der Schule fertig gemacht wurde, und Lehrer sagen, sie hätten davon nichts mitgekriegt, dann frage ich mich schon, wie das sein kann ... da ist einfach viel, viel mehr präventive Arbeit in den Schulen nötig ... dass Lehrer lernen, potentielle Mobbing-Opfer zu erkennen, das Thema in den Klassen immer wieder thematisieren ...

    Mir geht es dabei NICHT darum, irgendjemandem die Schuld zuzuschreiben - das würde ich mir nie anmaßen!! Es sind eher Überlegungen, wie es so weit kommen könnte, und was man machen kann, damit es eben nicht so weit kommt!
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier noch ein nachdenklicher Text (etwas lang), aber lesenswert:



    Der Amoklauf von Winnenden. Individuelle/kollektive Gewalt

    von Dietrich_Stahlbaum Pro @ 2009-03-12 – 15:51:48

    Ereignisse wie der Amoklauf von Winnenden erschüttern, weil sich dabei plötzlich menschliche Abgründe auftun, vor denen wir erschrecken. Wenn wir da genauer hineinschauen, erblicken wir uns selbst. Und um uns nicht in Frage stellen zu müssen, behelfen wir uns mit Erklärungen, die meistens zu kurz greifen, und glauben, dieser individuellen Gewalt eine noch stärkere kollektive Gewalt entgegen setzen zu müssen: schärfere Gesetze, mehr Verbote, mehr Überwachungstechnik, mehr Polizeipräsenz usf.

    Fragen wir nach den tieferen Ursachen von solchen Gewalttaten, dann sollten wir zuerst einmal uns selber befragen. Wenden wir nicht alle, nahezu alle, Gewalt an, um unsere Ziele zu erreichen: Macht, Profit, Karriere, Besitz, Suchtbefriedigung und Spaß? :das, was uns massenmediale Werbung als erstrebenswert suggeriert, weil es der Wirtschaft nützt.

    Sind es Videos und Computerspiele, ist es die virtuelle Gewalt, die junge Männer in Allmachtsfantasien treibt und sie schließlich zu Mördern macht? Oder ist es nicht eher die ganz reale, tägliche, mehr oder minder subtile Gewalt in der Familie, am Arbeitsplatz, in unserer Gesellschaft?

    Sind wir nicht alle, nahezu alle von uns bereit, Gewalt mit Gewalt zu beantworten, wenn wir die Mittel dazu haben, oder sie stellvertretend für uns anwenden zu lassen?

    Wir haben die kollektiven Gewaltstrukturen (Johan Galtung nennt sie „strukturelle Gewalt“) derart verinnerlicht, dass wir es begrüßen, wenn „endlich einmal hart durchgegriffen wird“, „Vater Staat seine Muskeln spielen lässt“ und „für Ordnung sorgt“: sich als souverän erweist.

    Souveränität bedeutet höchste herrschaftliche Gewalt (eines Staates) (lt. Wahrig, Fremdwörter-Lexikon) und manifestiert sich durch die Fähigkeit auch zu militärischer Gewalt, also Kriege zu führen. Daran werden Staatsgäste erinnert, wenn sie mit militärischen Ehren empfangen werden und über den blutroten Teppich schreiten. Das ist keine Gehmeditation. Der gezogene Säbel verheißt Schutz für den Gast und ist zugleich eine Warnung.

    Das Ansehen von Regierenden steigt bei ihren Untertanen, sobald sie Gewalt anwenden, und ganz besonders, wenn sie einen vermeintlich „gerechten Krieg“ beginnen (in jüngster Zeit: Thatcher, Busch sen., Clinton, Busch jun.). Selbstverständlicherweise steigen dann auch bestimmte Aktienkurse.

    Wir lassen es zu, dass deutsche Soldaten auf den Balkan, in den Vorderen und in den Mittleren Orient geschickt werden und damit den Hegemonialbestrebungen und wirtschaftlichen Interessen einer Supermacht dienen. Diese Supermacht geht zzt. noch mit schlechtestem Beispiel voran, indem sie ihre technische Überlegenheit nutzt, um sich überall in der Welt, wo ihr Neokolonialismus auf Widerstand stößt, gewaltsam durchzusetzen, ohne Rücksicht auf Menschenrechte und Ökologie. Auch die Todesstrafe in den USA und in anderen Ländern ist Teil kollektiver Gewalt, die individuelle Gewalt nicht verhindern kann, und sie verstößt gegen das Lebensrecht aller Menschen.

    Wir, die reichen Industrienationen, beuten rücksichtslos die Natur aus, vor allem in den anderen Kontinenten, und wir halten uns Arbeitssklaven. Die Kehrseite unseres Wohlstandes, des materiellen, ist das Elend in der so genannten Dritten Welt. Eine der Hauptursachen: unsere Habgier.

    Unsere Bedürfnisse sind enorm. Wir wollen mehr, als für alle vorhanden ist. Und so lassen wir täglich vierundzwanzigtausend von uns verhungern. Achtzehntausend davon sind Kinder. Es sind Menschen, wie wir Menschen sind. Wir gehen achtlos über sie hinweg. Das „schlechte Gewissen, welches sich da und dort schüchtern meldet, wird durch Almosen an Bedürftige besänftigt und durch Weniges von dem, was von unseren Überflüssen abfällt.

    Das Abholzen der Urwälder, das Leerfischen der Meere, das Zerstören fruchtbaren Mutterbodens, landwirtschaftliche Monokultur und Massentierhaltung, Ressourcenverschwendung und die giftigen „Lateralschäden“ industrieller Produktion, des Straßen- und des Luftverkehrs: dies alles ist Gewalt, die wir der Natur antun, unserer Mitwelt und damit uns selbst.

    Rund um den Globus Exzesse brutaler Gewalt.

    Es ist ein ungeheures Gewaltpotential auch im kollektiven Unbewussten der Menschheit, die immer mehr dazu neigt, existentielle Probleme gewaltsam lösen zu wollen. Dessen materieller Ausdruck sind die ABC-Waffenarsenale.

    Das ist die Welt, in der unsere Kinder und Kindeskinder aufwachsen, erwachsen werden und dabei glücklich sein sollen. Demütigungen, emotionale Kälte, Achtlosigkeit, Beziehungsarmut, Desorientierung, Perspektivlosigkeit, Verlassenheit: ein ganzes Syndrom, entstanden durch psychische Verletzungen, die nicht heilen können und sich nur noch unter inneren Zwängen kompensieren lassen. Sie leiden darunter und wissen nicht warum, besonders in der Phase, in der sie schon als Erwachsene gelten – unter Erwachsenen, die an sich selber leiden und es nicht wahrhaben wollen.

    Gewiss, das lässt sich verdrängen, z.B. durch Konsum und Spaß. Aber Verdrängtes bleibt unter der Oberfläche des Bewusstseins, und es kommt eines Tages, wie schon in Erfurt, zur Eruption.

    Früher wurde jede Generation mindestens einmal in den Krieg geschickt, wo die jungen Männer „abgehärtet werden sollten. Da konnten sie sich für die in der Kindheit erlittene Gewalt auf „legale Weise rächen, aufgestaute Aggressionen abreagieren und bekamen dafür sogar Orden. Diese jungen Männer wurden dann zumeist brave Untertanen, die den Enkeln von ihren Heldentaten erzählen konnten. Heute lassen sich die nationalistischen und militaristischen Ideologien nicht mehr vermitteln. Der deutsche Idealismus hat abgewirtschaftet, und der alte Wertekatalog ist Makulatur. Der neue Wertekatalog ist der Warenhauskatalog. Aber er enthält nicht das, was besonders junge Menschen brauchen: andere Vorbilder, andere Lebensmuster, andere Beispiele menschlichen Verhaltens, - Verständnis, Güte und selbstlose Liebe.
    Ich glaube, wir müssen unsere Sicht- und unsere Verhaltensweisen radikal ändern. Wir müssen unser Leben ändern. Der Dualismus unserer westlichen Kultur hilft da nicht weiter.

    Claude AnShin Thomas, US-Vietnam-Veteran, seit 1995 engagierter Zen-Mönch und Mitglied der Buddhist Peace Fellowship, sagte bei einem Vortrag über die Grundlagen des Friedens:

    „Krieg ist ein kollektiver Ausdruck individuellen Leidens.“

    Und individuelle Gewalt? Denken wir einmal sehr tief darüber nach!

    [Text auch als Leserbrief an die Frankfurter Rundschau und das Medienhaus Bauer, Marl]
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielleicht bin ich zu dumm für den Text, aber mir ist er zu platt. Sehr viel Floskeln und irgendwie veraltet...! Es kommt mir so vor, als wäre der Text nicht zu diesem Anlass geschrieben, sondern einfach noch ein bisschen für das aktuelle Geschehen zurechtgebogen worden :traurig04:
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auf der Seite auf der die Ankündigung im Chat stattgefunden haben soll, dementiert dies der Betreiber.....

    Ich denke das was wir durch die Presse erfahren ist gelenkt.... Auch die Aussagen der Mitschüler ist fragwürdig. Da scheinen einige einfach geil drauf zu sein im TV gezeigt zu werden, so gab es aussagen das er eben nur vor dem PC gehockt hätte und sonst nix aber auf weiteres Fragen hin kannte derjenige Tim lediglich vom sehen... Gegen diese Zurückgezogenheit spricht auch die Mitgliedschaft im Tischtennisclub und einem weiteren Verein ( habe wieder vergessen was das war ) bei denen er meist mit dem Vater zusammen in Erscheinung trat. Klar war, er war ein Aussenseiter und hatte sich unglücklich verliebt gehabt im letzten Jahr. Möglich das dies die Depression ausgelöst hat, kann aber auch was ganz anderes gewesen sein, man weiß es nicht.

    Der Punkt ist das die Gründe für einen Amoklauf immer individuell sind und eigentlich nicht vergleichbar. Dennoch zeigen sich immer wieder Punkte die übereinstimmen.
    Menschen die durchdrehen und andere dabei Töten oder nur verletzen, gab es schon seit Menschheitsgedenken. PC Spiele und Medien wie wir sie heute haben jedoch nicht. Daher ist es in meinen Augen nicht sinnig hier einen Auslöser zu suchen. Im Gegenteil glaube ich sogar das so manche Schlägerei oder auch Überfall nicht stattfindet, weil hier die Aggressionen abgebaut werden können statt raus zu gehen und sich Opfer zu suchen oder solches zumindest herauszögern.

    Die Ursache für die steigende Gewaltbereitschaft sehe ich in der Gesellschaft selbst. Es geht uns schlichtweg zu gut. Existenzängste beziehen sich inzwischen lediglich auf ein Leben mit Verzicht z.B. Niemand muss ernsthaft fürchten zu verhungern, sondern kann sich sicher sein das er aufgefangen wird. Das erklärt auch den erhöhten Drang immer mehr Menschen sich in Gefahr zu begen, den Kick zu suchen. Man ist gelangweilt, da es scheinbar um nix nennenswertes mehr geht...
    Unser Leben besteht aus einem Streben nach mehr. Mehr Geld, mehr Raum, mehr Freizeit, mehr irgendwas.

    Menschlich gesehen eine Katastrophe und hoffentlich nie wieder realität aber was die Gesellschaft an sich betrifft so ganz ohne an Gefühle oder Einzelne zu denken, wäre ein Krieg oder eine andere Katastrophe mit großen Verlussten evtl. etwas wie eine Kur um zur Besinnung zu kommen.....

    Erschreckend wenn man den Blick in die Zukunft wagt.....
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    guniem schrieb:
    Vielleicht bin ich zu dumm für den Text, aber mir ist er zu platt. Sehr viel Floskeln und irgendwie veraltet...! Es kommt mir so vor, als wäre der Text nicht zu diesem Anlass geschrieben, sondern einfach noch ein bisschen für das aktuelle Geschehen zurechtgebogen worden :traurig04:


    Ich empfand den Text als das Beste, was ich in den letzten Tagen zu diesem Thema lesen konnte.
    Ich nehme aber auch an, dass er schon früher verfasst wurde - und zwar zu dem Amoklauf in Erfurt.
    An Aktualität hat er aber meiner Meinung nach nichts eingebüßt.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Deinen Text, Miaofeli, kann ich so unterschreiben.
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Snoopy82 schrieb:
    Wenn Mitschüler erzählen, dass der Junge in der Schule fertig gemacht wurde, und Lehrer sagen, sie hätten davon nichts mitgekriegt, dann frage ich mich schon, wie das sein kann ... da ist einfach viel, viel mehr präventive Arbeit in den Schulen nötig ... dass Lehrer lernen, potentielle Mobbing-Opfer zu erkennen, das Thema in den Klassen immer wieder thematisieren ...

    Was sollen Lehrer denn noch alles??? Darüber habe ich mich heute mittag mit meiner SchwieMu erst unterhalten, die ist nämlich Lehrerin an einer Hauptschule. Dort hatten sie auch mal nen Fall wo ein Junge von seiner Mutter (!!!!) so eine Softair geschenkt bekommen hat und daraufhin sind die Lehrer (!!!) eingeschritten und haben die Kripo verständigt die ihm das Ding auch sofort entzogen hat.
    Das kanns doch nicht sein oder?

    Und Mobbing MUSS ein Lehrer nicht mitbekommen, oftmals werden die Kinder doch aufm Nachhauseweg vermöbeltm gehänselt oder was weiß ich. Und ganz ehrlich: da sind wir wieder beim Elternhaus - warum vermöbeln/mobben Kinder andere Kinder? Da ist doch auch was nicht richtig... und selbst WENN die Lehrer dann was tun wollen weil sie es doch mitbekommen haben - viele Kinder lassen sich doch von Autoritätspersonen gar nichts mehr sagen. Und auch da ist im Elternhaus anzusetzen.

    Ich denke, ein wichtiger Punkt ist wirklich, sich mit seinem Kind von Beginn an zu beschäftigen, ihm zuzuhören, für es da zu sein, zu kommunizieren. Natürlich ist niemand vor Depressionen geschützt, aber vllt würde man sich dann eher helfen lassen...

    Ich finde es falsch bei den Lehrern allein anzusetzen. Sicherlich spielen die AUCH eine Rolle. Aber letztendlich ist das alles eine Verkettung von Umständen, wo man gar nicht weiß welches Puzzleteil letztendlich der Auslöser war.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Snoopy82 schrieb:
    @sopie
    Ich bin kein Laie und weiß, was Depressionen sind!

    Na ja, ich hab ja jetzt nicht einfach ein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen, du hast das ja selber noch mal bestärkt. Dein Fachwissen sei dir unbenommen, mir kommt es auch bei deinem letzten Post so vor, als hättest du es schon so gemeint, und schwächst es jetzt einfach ab. Der Kern einer Depression ist nicht wollen zu können - so hat das mal ein Freund formuliert. Wie 10% aller Magersüchtigen sterben, obwohl der Kühlschrank gut gefüllt ist bringen sich Depressive um, ob sie geliebt werden oder nicht.
    UND: Der Junge war in psychiatrischer Behandlung, es muss also schon aufgefallen sein, sonst wäre das nicht der Fall gewesen!

    Für mich ganz persönlich - und das ist nur meine ganz subjektive Meinung - hört sich das alles eben doch selbstgefällig an. Deine Überlegungen treffen alle zu aber sie greifen eben nicht in der Realität und daher helfen sie niemandem, man kann sich natürlich gut darin bestärken, dass man das selber alles ganz anders, viel richtiger und viel besser macht.
    Doch stell dir mal vor, dein eigenes Kind wird in der Schule zum Opfer, wird gemobbt, keiner hilft wirklich obwohl es alle versuchen, vielleicht ist deine Ehe auch nicht so, wie sie sein sollte, du hast nicht den Rückhalt, vielleicht bist du nicht immer die perfekte Mutter die du sein willst, dein Kind pupertiert, mauert, du kommst nicht ran, wird immer seltsamer, teilnahmslos, dir geht die Energie aus, doch du musst handeln, schleppst dein Kind zum Schulpsychologen, zum Arzt, zum Psychiater, das alles tutst du mit deiner letzten Energie, doch es hilft nichts... und eines Tages machst du das Radio an und hörst etwas von einem Amokläufer...
    Ich finde dass ist ein schlechter Zeitpunkt für Verurteilungen und Belehrungen - denn außer Allgemeinposten können wir wenig beitragen, den wir kennen die Umstände einfach nicht...
  • MeteoraMeteora

    728

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Übrigens dementier die Familie jetzt das der Junge in Bahndlung war. Er war angeblich auch nie in eine Klinik. Das mit dem Schiesstand im Keller soll auch nicht der Wahrheit entsprechen.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das hab ich auch gerade gelesen.
    Das ist natürlich wirklich alles spekulativ, was wir zu dem Thema von uns geben.
    Man ist aber so ratlos und versucht, das Geschehene zu erklären. Wenn man einen handfresten Grund kennt, kann man irgendwie besser damit umgehen. Den werden wir aber nie erfahren, weil da soviele Sachen ineinander gegriffen haben werden....
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube, dass es viele verschiedene Gründe sind, die einen Menschen so eine Tat begehen lassen und dass sie sich vielleicht ähneln, so eine Entscheidung aber trotzdem "individuell" und auch nicht unbedingt vorhersehbar ist.

    Ich glaube auch, dass es für uns wichtig ist, dass wir das Motiv kennen, weil wir uns dann besser davon distanzieren können. Wenn die GEsellschaft eine Tat dann wieder seziert hat, dann sucht sich jeder raus, wen er für schuldig hält und dann können wir leichter sagen, es war ja wegen den Eltern, den Depressionen, den Waffen, den Spielen, dem Mobbing in der Schule usw., ich bin ja gaaaanz anders, sowas passiert meinem Kind also auf keinen Fall.
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schrecklich wenn man sowas liest und ich habe tatsächlich tag täglich Angst, wenn mein Kind zur Schule geht! Aber nicht erst seit jetzt!

    Ja was soll man dazu sagen....hm. Ich weiss nicht ob es soooo leicht ist, dem Jugendlichen anzusehen er könnte ein Amokläufer werden...denn meist sind es ja die unscheinbaren und ruhigen. Wird in diesem Fall ja auch geschrieben....er war unscheinbar, sehr guter Tennisspieler und so weiter. Man kann glaub richtig sagen, 'der Schein trügt' ! Es sind nicht die wo total aus der Rolle fallen.
    Ja was machen die Eltern falsch ?
    Ich denke einfach, dass sind sehr viele Faktoren wo da zusammen treffen und den Jugendlichen irgendwann richtig 'explodieren' lassen. Das ' Problem' können Mitschüler sein, Lehrer, Bekannte, die Eltern....man weiss es wohl kaum.... aber man konnte damals beim Amoklauf in Emsdetten (leider) einen Blick auf die Gedanken des Täters werfen. Nachdem ich damals das gelesen hatte, dachte ich mir, irgendwo klar, dass dieser Junge irgendwann durchdrehte. Was natürlich absolut keine Rechtfertigung ist und ich es dennoch nie verstehen werde.
    Solche Taten sind einfach schrecklich.

    Hier (in Schwelm) wurde jetzt auch ein mutmasslicher Amokläufer verhaftet. Er wollte am 20.April seine Schule in die Luft jagen. Es ist jedoch unklar, ob er es tatsächlich ausgeführt hätte, aber er wäre wohl in der Lage gewesen mit seinem Arsenal wo er sich zugelegt hatte. Und alles andere hätte auch dafür gesprochen.
    Mir ist echt ganz anders...die Schule ist ca 8.5 km von meiner Wohung entfernt und in Schwelm wurde Luke geboren. Für mich total unwirklich wie nahe sowas gewesen ist. Ich wohne zwar in Wuppertal, jedoch ist Schwelm mit Wuppertal quasi 'verwachsen'! ....
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sopie74 schrieb:
    Für mich ganz persönlich - und das ist nur meine ganz subjektive Meinung - hört sich das alles eben doch selbstgefällig an.

    Ich weiß nicht, wie Du zu der Überzeugung kommst, aber ich betone gerne nochmals: ich bin mit Sicherheit nicht selbstgefällig!! Irgendwie kommt Dein Post auf mich ziemlich angreifend rüber :confused02:
    Deine Überlegungen treffen alle zu aber sie greifen eben nicht in der Realität und daher helfen sie niemandem, man kann sich natürlich gut darin bestärken, dass man das selber alles ganz anders, viel richtiger und viel besser macht.
    Natürlich habe ich auch Angst, dass ich mal in eine Situation komme, wo ich das Verhalten meiner Kinder völlig fehlinterpretiere oder falsch reagiere - in welcher Hinsicht auch immer! Wenn so ein Ereignis wie der Amoklauf passiert, ist es doch völlig normal, dass man sich fragt, wie es so weit kommen konnte - und an welchen Punkten man sich wie hätte verhalten können .. auch wenn meine Überlegungen ja scheinbar völlig realitätsfremd sind, ist es doch legitim, zu überlegen (und auch laut, bzw. schriftlich zu überlegen) was anders laufen könnte/ sollte ...
    Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass ICH alles anders, richtiger und besser mache - ich weiß nicht, warum Du das reininterpretierst??
    Ich finde dass ist ein schlechter Zeitpunkt für Verurteilungen und Belehrungen - denn außer Allgemeinposten können wir wenig beitragen, den wir kennen die Umstände einfach nicht...
    Das heißt, Deiner Meinung nach dürfte man zu dem ganzen Thema einfach gar nix sagen? Weil man ja die Umstände nicht kennt? ... Das sehe ich anders - wenn man nicht drüber spricht, und dadurch vielleicht die ein oder andere neue Perspektive eröffnet bekommt, dann bleibt doch alles beim alten ... und dass IRGENDETWAS in solchen Fällen schief gelaufen ist, steht doch außer Frage, oder?
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Snoopy82 schrieb:

    Ich weiß nicht, wie Du zu der Überzeugung kommst, aber ich betone gerne nochmals: ich bin mit Sicherheit nicht selbstgefällig!! Irgendwie kommt Dein Post auf mich ziemlich angreifend rüber :confused02:

    Mmmh, vielleicht interpretiere ich wirklich falsch, was ich lese und gerade die Aussage mit der Selbstgefälligkeit war auch, aber nicht nur auf dich gemünzt. Das ist immer ein großer Teil solcher Debatten, dass sich Menschen hinstellen und sagen, was wann wo falsch gelaufen ist, was hätte anders laufen sollen etc. pp. In den Schuhen dieser Menschen zu stecken, hieße eben auch deren Begleitumstände zu haben, der Übertrag aus deinem persönlichen Leben ist somit nicht sinnvoll, damit meine ich, es werden nicht alle Eltern immer die Möglichkeit haben immer ganz nah an dem Leben ihrer Kinder zu sein, ihnen immer die Stütze und Hilfe zu sein, die sie sein sollten. Das hat nicht nur mit dem perfekten Plan sonder auch mit Glück zu tun. Und manchmal fände ich's schöner, die Glücklichen würden weniger über die Unglücklichen urteilen, denn die Rollen können sich ändern

    Du hast das bei mir mit der Aussage zum Thema Depressionen bedient, ich finde so eine Aussage kann man ganz einfach nicht so stehen lassen, und es hat mich in der Tat ein wenig aufgebracht, dass du dann noch darauf pochst, kein Laie zu sein. Gerade dann würde ich eine solche Einschätzung sensibler formulieren. Aber sei's drum, ich wollte dich nicht persönlich angreifen und meine Formulierung war unpassend, das tut mir leid!
    Snoopy82 schrieb:
    Wenn so ein Ereignis wie der Amoklauf passiert, ist es doch völlig normal, dass man sich fragt, wie es so weit kommen konnte - und an welchen Punkten man sich wie hätte verhalten können .. auch wenn meine Überlegungen ja scheinbar völlig realitätsfremd sind, ist es doch legitim, zu überlegen (und auch laut, bzw. schriftlich zu überlegen) was anders laufen könnte/ sollte ...
    Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass ICH alles anders, richtiger und besser mache - ich weiß nicht, warum Du das reininterpretierst??

    Na ja, wenn du schreibst, die Eltern hättens erkennen müssen, die Lehrer hätten es erkennen müssen urteilst du natürlich schon über Umstände, die du a. gernicht näher kennst und die du b. selber garnicht erlebt hast. Du weißt nicht wie das Leben dieser Familie ist, unter welchem Arbeitsdruck die Lehrer da stehen etc. Das wirkt natürlich als ob du von dir selber sagt: 'Ich in deren Lage hätte dies und jenes getan...' Klar darfst du das sagen, doch ist es in meinen Augen eben nicht wirklich konstruktiv, den die grausame Realität - wie wir sie jetzt alle kennen - hätten doch sicher alle verhindern wollen, oder? Niemand hätte es in Kauf genommen, wenn irgendeiner dort es hätte absehen können.
    Snoopy82 schrieb:
    Das heißt, Deiner Meinung nach dürfte man zu dem ganzen Thema einfach gar nix sagen? Weil man ja die Umstände nicht kennt? ... Das sehe ich anders - wenn man nicht drüber spricht, und dadurch vielleicht die ein oder andere neue Perspektive eröffnet bekommt, dann bleibt doch alles beim alten ... und dass IRGENDETWAS in solchen Fällen schief gelaufen ist, steht doch außer Frage, oder?

    Klar ist was schief gelaufen, wahrscheinlich sogar alles auf einmal. Und jeder darf alles sagen, ich aber auch ;-) Und mir hat in dem Fall halt einfach streckenweise das WIE nicht gefallen, und das hab ich gesagt, etwas unsanft, zugegeben...
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