Hallo Muttis!
Mein Sohn Andreas, 2 Jahre alt, ist zum größten Teil lieb und gut drauf. In letzter Zeit meckert er bei jedem bisschen, wenn ihm etwas nicht gefällt oder passt. Wenn er seinen Willen nicht bekommt, wirft er sich auch schon mal hin und schreit. Ich lass ihn dann liegen und beachte ihn nicht. Manchmal schimpfe ich auch mit ihm und beachte ihn dann nicht. Kurz danach steht er dann meist wieder auf. Aber in letzter Zeit ist er immer wieder so übel gelaunt. Heute war ich mit ihm an der Bushaltestelle und haben auf dem Bus gewartet. Mein Sohn wollte auf die Straße fahren mit seinem Bobbycar und ich hab ihn natürlich festgehalten. Darauf hin ist mein Sohn im wahrsten Sinne des Wortes ausgetickt. Er hat sich hingeschmissen, geschrien wie am Spies, um sich geschlagen und getreten. Er war nicht mal zu beruhigen. Ich hab mich so geschämt für ihn, die Reaktionen der Leute hätte ihr sehen müssen. Normalerweise ist mir das egal, aber diesmal hab ich mich echt geschämt (es waren auch Nachbarn da). Ich habe dann meinen Sohn, Bobbycar und Taschen, was nicht ganz leicht war, genommen und nach Hause getragen (Bushaltestelle ist bei uns in der Straße). Bringt ja nichts, wenn er sich so verhält noch mit ihm irgendwas zu unternehmen. Er hat den ganzen Weg zurück bis in sein Zimmer sich so verhalten. Vorallem sein lautes Geschrei, dass man durchs ganze Treppenhaus gehört hat. Ich hab ihn ins Zimmer getan, Jacke und Schuhe ausgezogen und ihn ausgeschimpft, und ihn aufs Bett getan. Ich hatte, das Gefühl meine Ermahnung interessiert ihn nicht, da er kurze Zeit später mit seinem Spielzeug gespielt hat. Ich habe ihn dann nochmals ausgeschimfpt, ihm seine Spielsachen abgenommen und ihn ins Bett schlafen geschickt. es hat zwar etwas gedauert, aber nachdem er eine Stunde geschlafen hat, war er auch lockerer. Auch wenn er immer über manches gemerkert hat. Was hätte ihr in dieser Situation gemacht??? Ich hatte das Gefühl ihn gar nicht beruhigen zu können oder wie meine Verwandte gesagt hat, ich habe ihn gar nicht unter Kontrolle. Hab ich richtig gehandelt???? Was hättet ihr gemacht??? Wir haben noch ein kleines Mädchen, wenn ich mir vorstelle, dass vielleicht mal beide so sein könnten, wird mir schlecht. Bitte gebt mir Tipps und Ratschläge, Danke schon mal im Vorraus. Bye, Mel
Kommentare
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schau mal in diesen Thread, da findest du lauter Beispiele, dass eigentlich alle Kinder in dem Alter solche Phasen haben:
viewtopic.php?f=26&t=48886
Schimpfen wird da nichts bringen. Er macht das nicht mit Absicht oder um dich zu ärgern. Er kann einfach nicht anders. Mir hat als mein Sohn in diesem Alter war das Buch "Wenn Kinder trotzen" von Jan Uwe Rogge ganz gut geholfen ihn besser zu verstehen und damit umzugehen.
viele Grüße
Eowyn
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Eigentlich ist es ja nur so, dass sie langsam feststellen, dass der eigene Wille nicht der Wille der anderen Menschen in ihrem Umfeld ist. Klar, dass das frustrierend ist und da sie noch nicht wissen, wie man mit so einem Gefühl umgehen kann, wird erst einmal getobt.
Mit zunehmendem Alter kann man ihnen dann schon auch mal erklären, wie man in solchen Situationen anders reagiert, bzw. es ihnen einfach vorlebt. Nicht dass ich jetzt behaupten möchte, dass Hannah in solchen Situationen sagt "mann, das finde ich jetzt aber doof!", aber teilweise kann sie schon anders reagieren als nur zu toben und zu schreien. In bestimmten Momenten rastet sie schon noch ziemlich aus, aber ich finde phasenweise wird es auch besser.
Wenn sie dann mal richtig sprechen können, kann es auch ganz süß werden, z.B. "ich will aber dürfen was ich mag!" ist im Moment ihr Lieblingsspruch... Da kann man ihr dann schon erklären, dass auch ich einen eigenen Willen habe und der ist im Moment eben anders als ihrer, usw.
Was mir jedoch meist auffällt ist, dass sie in solchen Austraster-Momenten eigentlich Trost braucht und nicht dass ich sie wegschicke und alleine lasse. Manchmal brauche ich schon eine kurze Auszeit von dem Theater, aber normalerweise finde ich, dass das wegschicken die schlechteste Lösung ist. Damit signalisiere ich ihr ja: ich mag dich nur, wenn du dich angepasst und lieb verhältst. Sobald es schwierig wird lasse ich dich alleine. Vor allem in dem Alter können sie das ja noch gar nicht verstehen warum man sich selbst deswegen so aufregt...
Ich wünsche dir aber trotzdem gute Nerven - die wirst du noch brauchen!
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ich kenne das zwar von meinem Sohn nicht, der war eher ein sehr ruhiges Gemüt, aber meine Tochter geht sicher auch mal in diese Richtung. Sie macht jetzt schon sehr deutlich, wenn ihr was nicht recht ist. Soll heißen, das hat nicht unbedingt was mit Erziehung zu tun, sondern auch mit dem Charakter der Kinder.
Das eine Kind findet es nicht so schlimm, wenn es nicht mit dem Bobbycar auf der Straße fahren darf, bei dem anderen bricht die Welt zusammen. Und gerade in dem Alter werden die Kleinen von ihren Gefühlen geradezu überrannt. Wut ist ein ganz neues Gefühl, da muss er einfach mit umgehen lernen. Er merkt, dass er Wünsche hat, und das ist auch gut so! Das ist ja ein Teil des Selbstbewusstseins, dass man weiß, welche Interessen und Wünsche man hat, wie man sich das Leben so vorstellt - und diese dann auch vertreten kann. Später tut man das natürlich in Absprache mit den Mitmenschen, aber in dem Alter geht das noch nicht. Erst mit etwa 4,5 Jahren können sich Kinder so gut in andere reinversetzen, dass sie die Motive der anderen verstehen und danach handeln können.
Deine Reaktion finde ich nicht so gut gelungen. Aber klar, die Leute gucken, man steht unter Druck... Aber davon solltest Du Dich frei machen. Mir scheint, Du hast wenig Unterstützung in Deinem Umfeld, kann das sein?
Deinem Sohn begegnest Du am besten mit Verständnis, Ruhe und Bestimmtheit. D.h. er darf eben nicht auf der Straße fahren. Ignorieren finde ich nicht richtig, er soll ja nicht alleine mit seiner Wut bleiben. Wenn er es zulässt, rede mit ihm oder nimm ihn in den Arm. Geh zu ihm runter in Augenhöhe und sag ihm, dass es gefährlich ist und lenke ihn ab. Zeig ihm einfach, dass Du verstehst, dass er wütend ist, aber dass Du es ihm trotzdem nicht erlaubst.
Die Strafe finde ich auch nicht gut, denn Du bestrafst ihn eigentlich dafür, dass Du Dich schlecht gefühlt hast, dafür, dass er Dich blamiert hat. Aber das ist nicht in Ordnung. Er darf wütend sein, das steht ihm zu. Ich weiß, es ist schwer, wenn die Leute gucken, aber steh zu Deinem Kind, das ist doch wichtiger als die Nachbarn.
Achso, herzlich willkommen im Forum!!! :fantasy05: :fantasy05:
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Klar, war er da gefrustet und da er vermutlich das in Worten noch nicht so gut ausdrücken kann, hat er seinen Frust rausgeschrieen etc.
Kevin ist auch so ein Wutmonster, ich habe sowas manchmal 3x täglich, dann wieder wochenlang gar nicht. Manchmal merke ich, wie er erst versucht mir mitzuteilen, was ihn jetzt so ärgert, aber es geht einfach noch nicht. Und dann wird er sauer...sauer, dass er irgendwas jetzt nicht darf, sauer, dass er sich mit nicht richtig mitteilen kann und wir deswegen auch ab und an uns missverstehen.
Ich sehe keinen Sinn darin, ihn in dem Moment zu bestrafen, auszuschimpfen oder ins Bett zu stecken. Ich versuche es unterwegs mit Ablenkung (peinlich ist es einem ja doch ), zu Hause lass ich ihn seinen Frust rausschreien. Ich bleibe in seiner Nähe, dränge mich ihm aber nicht auf, so dass er jederzeit zu mir kommen kann, wenn er dann soweit ist, getröstet zu werden.
Was ich ihm nicht durchlasse ist schlagen oder treten oder beissen. Da greife ich sofort ein.
Es war schwer, dass ich soweit gekommen bin, bei diesen Systemabstürzen cool zu bleiben (immer klappt es auch heute noch nicht). Aber alles andere bringt (bei uns zumindest) einfach nix. Wenn ich ihn ausschimpfe oder anschreie, wird für ihn in dem Moment doch alles nur noch schlimmer, er hat dann vielleicht noch das Gefühl "Mama hat mich nicht mehr lieb".
Wenn er sich dann beruhigt hat, versuche ich in aller Ruhe mit ihm zu Reden, nochmal zu erklären, wieso das jetzt nicht ging. Inwieweit er das dann schon versteht, keine Ahnung.
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Mein Sohn ist 20 Monate und fängt grad an mit Wutausbrüchen!Er ist total lieb, aber wehe er kriegt seinen Willen nicht...da wird sich auch mitten auf die Strasse geworfen und rumgeschrien.Zu hause erkläre ich ihm dann ganz kurz und knapp warum etwas jetzt nicht geht:zb.:Wir können nicht raus gehen weil es regnet und du nass wirst und dann wirst du krank.(so als beispiel).Dann lasse ich ihm seine 5 minuten auf dem Boden und wenn er anfängt sich zu beruhigen rede ich ganz normal wieder mit ihm als sei nix gewesen. Er wollte auch mal nicht vom Spielplatz runter und ich hatte ihn an der Hand.Er hat sich dann wütend auf die Kniee geschmissen und geschrien.bin wortlos neben ihm stehen geblieben(hatte ihm vorher schon 1000 mal gesagt warum wir gehn müssen)und siehe da...irgendwann...stand er auf und ging mit runter.Und dann behandel ich ihn auch ganz normal. Bestrafen würd ich ihn nie. Manchmal hat er auch einen ganzen vormittag knatsch-Stunden und damit unsere Nerven nicht blank liegen...geht er dann eben ne stunde früher in den Mittagsschlaf, aber nicht als Bestrafung....wir sagen einfach das es heia mach zeit ist und er pennt einfach 2 stunden wie immer. Danach sind alle wieder gut gelaunt und voller Kraft. Ob immer alles so richtig ist was wir machen....ich weiß nicht.Ich habe ihn auch schon angeschrien weil meine Nerven einfach blank lagen.....was mir im Nachhinein sehr leid tat...aber Eltern sind manchmal eben auch nur menschen
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wir haben das so zwischen 2-2 1/2 gemacht und konnten (fast) jede wut-situation damit abbiegen. schimpfen nützt gar nichts, da die kleinen diese zusammenhänge noch gar nicht verstehen. in so einem moment geht ja schließlich für sie etwas schief und dafür, dass man ein frust-erlebnis hat, wird man auch noch geschimpft - das passt nicht zusammen.