Bevor mir meine Erinnerung wieder die genauen Details der Geburt verwischt, schreibe ich es jetzt so bald nach der Geburt auf...
Ich hatte ja schon seit fast 4 Tagen immer wieder regelmäßige Wehen, aber die Geburt schienen die leider nicht in Gang zu bringen. Am Donnerstag hatte ich deswegen wieder einen Termin bei meiner Hebamme und habe ihr da mein Leid geklagt, dass ich nachts deswegen schon nicht mehr schlafen kann und so bald ich morgens aus dem Bett steige und mich bewege die Wehen leichter werden oder gar komplett aufhören. Also bekam ich noch einmal Akupunktur und zum Schluss bekam ich noch ein paar Globulis gegen meine miese Stimmung. Als kleine Randbemerkung meinte sie noch: "manchmal springt davon auch die Fruchtblase". Wie schnell sich das bewahrheiten könnte habe ich da noch nicht geahnt.
An diesem Tag hatte ich keine einzige Wehe mehr und auch in der Nacht konnte ich überraschenderweise sehr gut schlafen. Bis zu dem Zeitpunkt als Hannah wach wurde und nach mir gerufen hat. Seit zwei Wochen schläft sie nämlich in ihrem eigenen Zimmer und Hochbett. Also schieße ich aus dem Bett (so schnell das als Elefant eben noch geht ;-) ) und stehe dann an ihrem Bett und streichle ihr den Rücken und decke sie wieder zu. Dabei überlege ich noch "wenn ich jetzt einen Blasensprung hätte, dann wäre wenigstens nur der Teppich nass". Erst als ich auf dem Weg zurück ins Bett bin merke ich, dass meine Schlafanzughose nass ist. Mein erster Gedanke war - oh nein, jetzt hast du auch noch in die Hose gemacht.... Erst als ich auf der Toilette sitze überlege ich genauer und mir fällt ein, dass ich überhaupt keine volle Blase hatte und versuche anhand des Geruchs herauszufinden ob es Urin oder Fruchtwasser ist. Peinlicherweise muss man sagen, dass mein Mann Chemiker ist, aber daran Lakmuspapier zu besorgen hat keiner von uns gedacht.
Also tapse ich ins Schlafzimmer und versuche meinen Mann zu wecken. Der ist komplett schlaftrunken und meckert, dass der Wecker doch noch gar nicht geklingelt hätte :roll: . Erst nach ein paar Minuten kapiert er wovon ich rede und wir beschließen noch ein paar Minuten zu warten und zu schauen ob noch etwas nachläuft oder ob es dabei bleibt.
Für den Fall, dass es doch Fruchtwasser war und daher die Geburt irgendwann in den nächsten Stunden anstehen könnte fange ich an die Küche aufzuräumen und zu putzen :roll: :roll: . Nachdem nichts mehr weiterläuft rufe ich vorsichtshalber doch im Geburtshaus an und vereinbare mit der diensthabenden Hebamme, dass wir uns in aller Ruhe fertig machen und innerhalb der nächsten Stunde dort auftauchen werden.
Inzwischen habe ich auch meine Mutter aus dem Bett geklingelt und sie ist zu uns nach Hause gefahren um bei Hannah zu bleiben.
Im Geburtshaus angekommen machen wir mit der Hose endlich diesen Lakmuspapier-Test und stellen fest, dass es tatsächlich Fruchtwasser und kein Urin ist (ich bin immer noch erleichtert, dass ich mir nicht unbemerkt in die Hose gepinkelt habe...). Nach einer ersten Untersuchung und einem CTG dürfen wir noch eine Weile schlafen und in aller Ruhe dort ankommen. Erst nach dem Frühstück wollen wir schauen ob sich von alleine Wehen eingestellt haben und im Falle des Falles mit weiteren Mitteln nachhelfen.
Ich kann tatsächlich noch 2 Stunden dösen und pünktlich zum Aufstehen habe ich die ersten Wehen. Daher ziehen wir uns an und gehen eine Runde um auf dem Rückweg erst einmal Semmeln zum Frühstücken zu besorgen. Zwischendurch muss ich schon die eine oder andere Wehe verarbeiten und als wir gegen halb acht wieder dort ankommen bekomme ich noch leckeren Eisenkraut-Tee zu trinken :groggy: .
Den Vormittag verbringen wir mit Wanderungen durch die Nachbarschaft (bei 1°C kein wirklicher Spass) und durch das Geburtshaus. Mittlerweile werden die Wehen auch schon so stark, dass ich währenddessen schon ganz schön veratmen muss. Erst als es im Geburtshaus gegen ein Uhr langsam still wird, gehe ich in die Badewanne. Der Muttermund ist zu dem Zeitpunkt erst bei 6cm und ich fange an an meiner Entscheidung zu zweifeln das Kind unbedingt auf natürlichem Wege zur Welt zu bringen. Da ich dieses Mal im Liegen schwächere Wehen habe, muss ich mich immer wieder anders positionieren um am Muttermund etwas zu bewirken. Nach 1,5 Stunden in der Wanne bin ich schon ziemlich verschrumpelt, aber der Muttermund ist immer noch nicht wesentlich weiter und zudem hat sich der Kopf etwas blöd eingestellt, so dass ich unter wirklich heftigen Wehen mit einer mini-Pause von 1 Minute aus der Wanne steigen muss und auf´s Bett umziehe. Dort habe ich das Gefühl, dass mich die Wehen total überrennen und ich fange an zu flach zu atmen, so dass mir schwarz vor Augen wird.
Eine Wehe folgt auf die andere und ich spüre, wie sich etwas in Richtung Scheidenausgang schiebt. Ich bin wie erstarrt und kriege es beim besten Willen nicht hin in Seitenlage mein Bein anzuheben. In dem Moment habe ich Hannahs Geburt genau vor Augen, auch den Moment als ich merke, dass alles zu reißen beginnt. Das interessiert unseren Kleinen leider gar nicht, er schiebt sich unaufhaltsam weiter. Dass es so schnell gehen würde, hat selbst die Hebamme nicht geahnt sie schafft es gerade noch die Handschuhe anzuziehen. Da die Fruchtblase anscheinend nur einen Riss an einer Stelle recht hoch oben hatte, kam die im unteren Bereich noch intakte Fruchtblase zuerst und die Hebamme hat sie dann eröffnet. Mit der nächsten Wehe wurde der Kopf fast komplett geboren und mit der nächsten wurde dann nicht nur der Kopf, sondern auch gleich der ganze kleine Mops geboren.
Nachdem ich ihn auf meinen Bauch gelegt hatte, war meine erste Frage ob und wieviel dieses Mal gerissen wäre, aber obwohl er ganz ordentliche Maße hatte (4050 Gramm, 54cm, 37,5cm KU) blieb wirklich alles intakt, nicht einmal eine kleine Schürfung hatte ich :bounce02:
Die nächste Stunde haben wir in aller Ruhe gekuschelt und er hat wie ein Profi gleich begonnen zu trinken.
Während er dann gemessen, gewogen und angezogen wurde, bin ich zum Duschen und anschließend sind wir gleich nach Hause gefahren.
Nachdem ich mich dermaßen fit fühle, fällt es mir schwer mich wirklich zurück zu halten und das Wochenbett wirklich im Bett zu verbringen.
Der kleine Moritz hingegen genießt seine erste Zeit auf der Welt in vollen Zügen und wechselt stillen und schlafen in regelmäßigen Abständen ab ;-) .
Kommentare
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Herzlichen Glückwunsch nochmal!
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:laola01:
Das hört sich nach einer tollen Geburt an,ein schöner Bericht.
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Schöne Kennenlernzeit!!!!!!!!
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Herzlichen Glückwunsch zu dem Prachtkerlchen!
PS: Ich hab auch als erstes gefragt, ob ich gerissen bin und ob bei MIR nun alles in Ordnung ist :oops: Dann konnt ich mich erst 100% auf die Kleine konzentrieren.
Um was man sich dann noch alles Sorgen macht, gell? Küche, Teppich etc :biggrin:
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Ich habe die ersten Fotos - leider ist die Qualität unserer Kamera absolut mistig :flaming01:
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Das hört sich richtig gut an. ;-)
Nochmal an dieser Stlle auch Herzlichen Glückwunsch und eine kuschelige Einegwöhnungszeit!
:laola02:
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Ja, so könnte man das ausdrücken :biggrin: :biggrin:
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:laola02:
der ist ja totaaaaaaaaaaaaaaaal süß!!!!
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Zwei supersüße Kinder hast Du da!
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Alles Gute für Euch 4 und eine schöne Kuschelzeit