... grade kommt Kylian mit einem Infozettel aus dem KiGa nach Hause, auf dem folgendes steht:
Aus aktuellem Anlass (Amoklauf in Winnenden) möchten wir sie auf zwei Veranstaltungen in unseren Nachbargemeinden hinweisen, die wir aus Sicht von uns Erzieherinnen sehr empfehlenswert und wichtig halten:
Im Kindergarten W. beginnt die Leserunde "Warum Kinder Tyrannen werden" am Donnerstag bla bla
....
Gnaaa, das ist doch nicht denen ihr Ernst? Oder?
Wichtig? Empfehlenswert? :flaming01: Grrrr...
Kann grade nicht mehr schreiben, weil Kylian auf mich wartet. Aaaaaber ich musste meinem Ärger eben Luft machen. :confuded:
Kommentare
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ich denke, das mit dem anlass hättense weglassen können und das einfach nur als lesung deklarieren sollen - wer hingehen will kann ja ... aber so?? ziemlich daneben... :confuded:
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LG!
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Zugegeben, ich hab das Buch von Winterhoff nicht gelesen... ich hab es hier, hab es geschenkt bekommen, mit dem Hinweis, dass ich Kylian so in den Begriff bekommen werde. :roll:
Vielleicht ärgert mich das alles zusammen, keine Ahnung. Aber ich finde es einfach bescheiden, dass ein Kindergarten Erziehungsmethoden propagiert!
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Lies es mal. Ich hatte auch Vorurteile und habe des dann gelesen, als ich es geschenkt bekommen habe. Erziehungstips findest du da nämlich gar nicht drin, sondern Fallbeispiele, die gar nicht so falsch sind. Es ist mehr eine Betrachtung der Kindespsyche und das finde ich gar nicht so verkehrt, wenn man weiß wie Kinder sich rein psychisch betrachtet entwickeln. Was und ob man für sich selbst Konsequenzen draus zieht, kann man dann ja immer noch entscheiden. ;-)
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Na ja, man muß das Buch halt mit dem Hintergedanken lesen, dass er dort Fälle beschreibt, die ihm in seiner Praxis begegnet sind. Sicher sind da grenzwertige Aussagen drin wie "xx% aller Kinder sind verhaltensgestört." Das sind m.E. auch die Aufhänger, die gerne benutzt werden, wenn es um das Buch geht. Ich bin auch total negativ an das Buch dran gegangen und war dann erstaunt, wie viele objektive Dinge man da raus ziehen kann, wenn man sich nicht an den einzelnen beschrieben Fällen aufhängt und die auf alle Kinder dieser Welt bezieht. Man sucht bsp. vergebens Ratschläge wie: "Wenn ihr Kind sich soundso verhält, dann machen sie das und das."
Ich habe rein für mich aus dem Buch rausgezogen, welche psychischen Phasen ein Kind durchläuft und da denke ich, dass es schon was bringt, wenn man als Eltern weiß, was ein Kind in welchem Alter überhaupt in der Lage ist zu verstehen und zu begreifen. Wenn einem das bewußt und bekannt ist, dann braucht man das Buch nicht lesen, aber ich fand das schon aufschlußreich. Wie man damit dann umgeht, das sollte dann jeder für sich und seine Familie entscheiden.
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Ich bin zweimal in den "Genuss" gekommen, Herrn Winterhoff im Fernsehen bewundern zu dürfen. Bei beiden Interviews hat er handfeste Erziehungstips gegeben.
An eine Szene kann ich mich genau erinnern. Ein Kind stand in der Küchentür und hat seine Mama um was gebeten. Die Mutter hat es daraufhin erstmal nicht beachtet und sie ist erst nach einer Weile seiner Bitte nachgekommen. Kommentar von Herrn Winterhoff: Auf eine Bitte von einem Kind darf man nicht direkt reagieren, sonst lernen sie nur, dass man sofort springt :shock:
Ich lese keine Bücher mehr zur Kindererziehung, aber ab und an kommen mir im Internet noch Texte zu dem Thema unter die Augen, die lese ich dann nur noch nach folgendem Schema: Ich ersetze einfach das Kind durch Mann/Frau und dann sehe ich, ob es menschenverachtend oder komisch rüberkommt. In diesem Fall wäre das: Auf eine Bitte der Ehefrau darf der Ehemann nicht sofort reagieren, sonst gewöhnt sie sich nur daran, dass er immer sofort springt :shock:
Kein weiterer Kommentar dazu.
Ich hab das Gefühl, dass Herr Winterhoff kleine Roboter haben möchte und keine Kinder. Kinder, die brav und folgsam sind und keine weiteren Ansprüche zu stellen. Die Bitte und Danke und Guten Tag sagen, zuvorkommend sind, dann aber bitte die Klappe halten. Das widerspricht völlig meiner Vorstellung von einem freien Menschen.
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Also eben das selbe Prinzip, wie es Gonzales in In Liebe wachsen auch immer wieder macht! ;-) Was ich eben auch gut finde. ... und daher komme ich mit der Winterhoff-Theorie nicht überein und wäre wieder bei einem meiner Anfangssätze zum Thema:
... und genau deswegen ärgert es mich. Aber warum beschwer ich mich eigentlich. So ziemlich der erste Satz den ich von der Erzieherin gehört habe, nachdem Kylian vor 1,5 Jahren in diesen KiGa kam war, ob ich meinem Kind eigentlich keine Grenzen zeigen würde, der hätte ja immer einen Gegenkommentar. :roll:
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ich meine, er ist eben eher einer "der alten schule" ist ... und er ist psychologe (die haben doch eh irgendwie alle einen an der waffel :oops: ;-) ). grundsätzlich sind einige dinge schon nicht soooo verkehrt. Bspw. da thema daß das kind in der tür steht und eine bitte hat. die aussage, daß man nicht sofort springen sollte, ist im grundsatz nicht verkehrt wie ich finde, aber das kind lernt nur durch erklärungen. warum also kann ich nicht - sollte ich in dem moment wirklich einen triftigen grund haben, der bitte meines kindes nicht nachgehen zu können - meinem kind altersgerecht erklären, daß es sich bitte eben eine oder zwei minuten gedulden soll, weil ich eben noch was zu tun habe? das muss es auch lernen ... ignoranz ist da mit sicherheit der falsche weg. und wenn man das dem kind entsprechend erklärt, dann ist das meiner meinung nach in ordnung. ignoranz ist ja purer liebesentzug.
jeder muss für sich selbst wissen, was er daraus zieht.
das jetzt zum OT, den rest habe ich ja schon kommentiert. ;-)
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Ich bin kein Winterhoff Befürworter, aber auch kein Gegner, weil ich einfach denke, dass er, wie auch jeder andere Erziehungsratgeber vermutlich, gute Ansätze hat. Was mir halt nicht gefällt, ist, dass dieses Buch verteufelt wird, nur weil man ein paar Szenen oder Passagen aus dem Buch kennt, ohne das gesamte Buch oder den Gesamtzusammenhang im jeweiligen Fall gelesen zu haben.
Aber genug OT
@Armana, villeicht gehst du trotzdem zu diesem Leseabend und es ist dann interessant - ob positiv oder negativ, lernen kann man in beide Richtungen. ;-) Grundsätzlich ist es ja gar nicht verkehrt, wenn die Kindergärten solche Themenabende anbieten. Vielleicht bieten sie demnächst mal einen Infoabend eines anderen Autoren mit anderem Erziehungsansatz an? Ich finde es jedenfalls immer interessant, neue Aspekte und Meinungen zu hören und zu diskutieren. Insgesamt profitiert man davon doch nur.
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Aber vielleicht werde ich mir das Buch doch noch zu Gemüte führen, sei es um mich zu ärgern. ;-) :table2: Mal schauen...
@ Guni: Ja, da hast Du auch wieder Recht ... aber mal ganz ehrlich: ich denke kaum, dass Eltern die ihre Kinder nach dem KiGa vor die Glotze setzen zu so einer Veranstaltung gehen werden.