Pilzinfektion und Beikostverweigerung

Camilla73Camilla73

116

bearbeitet 30. 03. 2009, 05:40 in Ernährung
Liebes Forum,

Bitte habt Ihr Tips für meine kleine Dora? Dora ist jetzt 8 1/2 Monate alt. Sie war von Anfang an auf einer sehr niedrigen Gewichtskurve wie meine Mutter und ich auch. Wir sind alle klein und zierlich. Wir haben mit 6 Monaten mit Beikost angefangen. Sie isst auch gerne. Bisher hat sie nicht ein Lebensmittel nicht gemocht. Allerdings is sie sehr langsam und nicht so viel. Immer wenn sie krank ist, dann will sie nur die Brust. Das ist auch alles ganz normal. Leider ist sie nach der letzten Erkältung mit Fieber unter den rosa Bereich in der Wachstumskurve gerutscht. Das war vor 2 Wochen. Inzwischen ist sie gerade eben wieder im rosa Bereich. Sie ist etwa 68 cm groß und wiegt etwa 6 1/2 Kilo. Die oberen beiden Zähnchen wachsen gerade und tun weh und seit 3 Wochen hat sie eine hartnäckige Pilzinfektion im Mund und am Po. Die Medikamente scheinen überhaupt keine Wirkung zu haben.

Seit 2 Wochen weint sie schon wenn ich ihr nur das Lätzchen umlege. Ohne Tränen hat sie nur gegessen, wenn ich ihr zwischendurch am Tisch etwas von mir zum Naschen gegeben habe. Auf diese Weise hat sie Feta, Houmous und Oliven entdeckt. Sie hat auch einen kleinen Keks selbst gegessen. Ich habe ihr alle möglichen Lebensmittel (Bananenstücke, Brot mit und ohne Butter, gekochte Karottenstangen, Brokkoli) zum Spielen gegeben. Sie hat sich aber fast nichts davon selbst in den Mund gesteckt und gleich geweint, wenn ich ihr etwas vorsichtig vor den Mund gehalten habe. Es ist sehr traurig, mit ihr zu essen. Ich habe sie in den Arm genommen und gewiegt und zwischendurch ein Löffelchen in den Mund geschoben. Sie macht dann auch den Mund auf und hat nie etwas ausgespuckt. Dazwischen weint sie. Ich glaube, die Pilzinfektion und die Zähne machen ihr so zu schaffen, dass sie keine Lust hat, etwas in den Mund zu nehmen. Sie will oft auch keinen Schnuller und nimmt auch kaum Spielzeug in den Mund.

Ich sehe es schon kommen, dass wir wieder unterhalb des rosa Bereichs landen - 0% aller Babies wiegen so wenig wie sie (?). Dabei entwickelt sie sich sonst ganz normal. Sie sagt Mamamamapapa, sie winkt, sie klatscht und sitzt. Sie versucht zu krabbeln...

Bitte habt Ihr Tips was ich machen kann? Vielleicht gibt es Lebensmittel, die bei Pilzinfektion besser geeignet sind als andere??? Beim Zahnen isst sie z.B. gerne Gurke, weil die kühlt.

Vielen Dank für Eure Hilfe

Susanne

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das geringe Gewicht ist bei euch ja wohl familiäre Veranlagung, dann muss man das auch nicht kritisch sehen. Ich weiß nicht, was ihr für Kurven bei euch habt. Es gibt ja mittlerweile neue Kurven von der WHO, schau mal hier:
    http://www.hebamme4u.net/baby/wachstums ... ken-2.html

    Und bei den Kurven sind die durchgezogenen Linien die 3 % Grenze. Das heißt 3 % der gesunden Kinder sind leichter oder schwerer und fallen eben aus der Kurve raus. Das ist also nicht bedenklich, da muss eben nach familiärer Veranlagung oder sonstigen Gründen geschaut werden. Und die sind bei euch ja gegeben.


    Kann es sein, dass sie den Pilz auch im Mund hat? Ist da irgendwas auffällig? aber alleine das Zahnen ist auch Grund genug für solchen Widerwillen gegen Essen. Das ist gar nicht ungewöhnlich. Übrigens ist Muttermilch eigentlich deutlich inhaltsreicher als Gemüse und co. ;-) Insofern, ist es super wenn sie viel stillt.

    Für dich würde ich Stillkugeln empfehlen:
    viewtopic.php?f=27&t=5720

    Und du kannst mal probieren den Pilz am Po einfach mit Spülmittel zu behandeln. Ganz normales Spüli-Wasser drauf tupfen, gut trocknen lassen, eventuell föhnen, insgesamt viel Luft an den Po lassen. Das ist ein bewährtes Hausmittel bei Pilz.
  • Camilla73Camilla73

    116

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Anja,

    Vielen Dank. Auf die Idee mit dem Spülmittel wäre ich nie gekommen. Sie hat den Pilz auch im Mund. Die Gewichtskurve ist dieselbe wie hier. Es ist mir auch recht mehr zu stillen. Die Kinderärztin hat mir ans Herz gelegt, dass wir uns auf die Beikost konzentrieren sollen. Inzwischen produziert meine Brust natürlich weniger, weil Dora zwischendurch ganz gut gegessen hat und wir uns dann auf die Beikost konzentriert haben... hmmpf.

    Meine Oma hat mit meiner Mutter ums Essen gekämpft und der Arzt in den 30er Jahren meinte, dass sie nicht überleben wird, weil ie so mickrig war. Meine Mutter hat es mit mir etwas relaxter angehen lassen, aber nach meiner Erinnerung hat die ganze Familie immer nur über meinen geringen Appetit gejammert, bis ich in die Pubertät kam. In meiner Erinnerung habe ich erst ab etwa 9-10 Jahren mit Appetit gegessen. Vorher hieß es immer "ein Löffelchen für Mama... etc." Und mein Pausenbrot habe ich in der Tasche verschimmeln lassen. Diese Erinnerung ist sicher verzerrt. Aber was Wahres ist wahrscheinlich dran. Dabei waren weder meine Mutter noch ich oft krank und wir haben uns ganz normal entwickelt. Als Erwachsene habe ich noch keine Sekunde auf mein Gewicht verschwendet und wiege immer gleich viel. Ich bin jetzt auch wieder auf meinem Normalgewicht von eta 48 kg (bei 1m57). Das ist eben klein und mickrig. Aber normal...

    Jetzt wo ich Doras Mutter bin habe ich eine andere Perspektive. Natürlich möchte ich, dass alles in Ordnung ist und da hilft das bedenkliche Gesicht der Ärzte und Kinderkrankenschwestern nicht sehr... Ich will nicht, dass sie essen als harte Arbeit empfindet! Ich wünsche ihr, dass sie es genießt!

    Soll ich gleich aufhören mit dem Füttern, wenn sie weint? Dann würden wir praktisch wieder komplett Stillen. Oder soll ich trotz Weinen füttern? Zwischendurch scheint sie das ein oder andere Löffelchen dann doch zu mögen. Irgendwie geht es mir aber gegen den Strich meiner weinenden Tochter ein Löffelchen in den Mund zu stecken.

    ICh versuche entspannt zu bleiben, damit sie das Essen nicht als etwas Negatives empfindet... (seufz)

    Viele Grüße

    Susanne
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielleicht zur Beruhigung: ich hatte hier auch einen kleinen Beikostverweigerer und nach ein paar Wochen Breifüttern, was wirklich IMMER mit Tränen verbunden war, hab ich damit aufgehört. Er hat sich dann noch lange Zeit von Reiscrackern u.ä. und Milch ernährt und dann direkt zu unserem Essen gewechselt. Heute isst gut und sehr gerne :razz: Dein grosser Vorteil (den hatte ich nicht): Deine Tochter bekommt noch Muttermilch und ist damit ja gut abgedeckt mit Nährstoffen. Also, kein Grund, sich Sorgen zu machen ;-) Was ich immer nicht verstehe: die Ärzte erzählen, man solle Beikost einführen, damit die Kinder zunehmen, aber mal ehrlich: wieviele Kalorien sind denn in so einem Gemüse - oder Obstbrei? Das sind doch viel weniger als in der Milch! Das ist doch unlogisch!

    Gönnt Euch doch eine Pause und lasst die Tränenmahlzeiten erstmal weg. Sie meldet sich ganz sicher, wenn ihr nach handfesterem Essen ist ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Camilla,

    wenn sie so gar nicht essen möchte, dann würde ich eine Pause einlegen und es in einer Woche oder zwei nochmal versuchen und bis dahin einfach stillen. Das klappt doch ohne Probleme, oder? Wenn sie weint, beim Essen, dann würde ich es echt lassen, denn dann will oder kann sie ja noch nicht.

    Ich hab meine Kleine das erste Jahr fast ausschließlich gestillt, weil sie einfach nichts anderes wollte und ich wollte keinen Kampfs ums Essen machen und hab einfach gewartet, bis sie es von sich aus wollte, dann hat es auch geklappt. Es war schwierig, so geduldig zu sein, aber mittlerweile isst sie super gut und es gibt keine Probleme.

    Ok, ich hatte auch kein leichtes Baby so wie du, das ist bestimmt stressiger, mit dem Hintergrund, den du schilderst.

    Kennst du diesen Thread schon: viewtopic.php?f=7&t=35475&p=610542&hilit=beikostverweigerer#p610542
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde was Beikost angeht nie Druck ausüben. Du kannst dich ja offenbar noch erinnern, dass das auch gar keinen Sinn macht. Lies dazu mal hier:
    http://www.hebamme4u.net/ernaehrung/bei ... hrung.html

    Wenn sie im Moment keine Beikost will, dann lass sie und still eben wieder voll. Das ist ok und deine Milchmenge wird sich innerhalb kurzer Zeit wieder entsprechend anpassen. Um das zu unterstützen und auch für den Gehalt deiner Milch wären die oben verlinkten Stillkugeln gut.

    Kannst du dich nicht eventuell nach einem Arzt umsehen, der das mit dem Gewicht entspannter sieht und eben auch die familiäre Veranlagung mit einbezieht?
  • Camilla73Camilla73

    116

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebes Forum,

    Vielen Dank für Eure sehr beruhigenden Tips. Heute haben wir hauptsächlich gestillt. Ich habe ihr ein bisschen Beikost angeboten und ein bisschen hat sie sogar ohne Tränen gegessen. Sie war sehr zufrieden. Wir ziehen in zwei Wochen nach München. Da werde ich mich dann nach einem Kinderarzt umsehen, der uns nicht unter Druck setzt mit dem Gewicht. Unter meinen Bekannten hier haben einige die Beikost von Anfang an mit "Finger Food" begonnen. Das heißt, die Babies haben von Anfang an nur selbst gegessen. Der Vorteil ist, dass die Babies entscheiden. Ich habe das zu Beginn versucht. Leider wollte Dora aber das Essen nicht selbst in ihren Mund stecken. Sie wollte, dass ich sie füttere. Ich habe ihr das Fingerfood dann vor den Mund gehalten, damit sie abbeißen konnte. Da sie sich füttern ließ bin ich dann doch zu den üblichen Breis übergegangen. Aber jetzt werde ich ihr das Essen vor die NAse legen. Dann kann sie selbst entscheiden. Ich muss nur neue Rezepte finden. Hier ist die Website von dem Buch, das hier groß diskutiert wird. Es ist natürlich leider auf Englisch:

    http://www.baby-led.com/

    Das Buch wurde von einer Frau geschrieben, die hier in England als Health Visitor junge Familien berät. Sie hat eine Studie darüber gemacht, ob es nicht besser ist, den Babies keinen Brei zu füttern, sondern ihnen von Anfang an Finger Food anzubieten und die Babies entscheiden zu lassen. Nach der Studie, treffen die Babies sehr gesunde Entscheidungen und suchen sich automatisch das aus, was ihr Körper gerade braucht. Natürlich können sie nur wählen, was sie angeboten bekommen.

    Falls Dora zwischendurch weniger Beikost isst, bekommt sie die Brust und wenn meine Milch nahrhafter ist als Gemüsebrei, dann nimmt sie ja vielleicht endlich ordentlich zu! Das Gewicht wurde erst seit der Einführung der Beikost zum echten Problem.

    Vielen Dank für Eure Unterstützung und gute Nacht

    Susanne
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Camilla73 schrieb:
    Falls Dora zwischendurch weniger Beikost isst, bekommt sie die Brust und wenn meine Milch nahrhafter ist als Gemüsebrei, dann nimmt sie ja vielleicht endlich ordentlich zu! Das Gewicht wurde erst seit der Einführung der Beikost zum echten Problem.

    Ich weiß die Zahlen nicht, aber ich erinnere mich, dass MuMi mehr Kalorien hat als Gemüsebrei und dass MuMi überhaupt sehr hochkalorisch ist. Deswegen denke ich, dass MuMi zum Päppeln optimal ist.

    Und zum Brei: meine Tochter hat nie Brei gegessen, die hat den immer verweigert, und die wollte von Anfang an, was je erst mit einem Jahr war, Fingerfood und Sachen vom Mittagstisch. Und es gibt viele Kinder, die kein Brei mögen. Ich denke, wenn das so ist, dann brauchen die auch keinen. Alles, was im Brei ist, kann man ja auch anders geben.

    Das wird schon, und wenn du bald vielleicht einen Arzt hast, der mit dem Thema Gewicht anders umgeht, dann gibt dir das hoffentlich auch wieder mehr Sicherheit.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir lassen den Link stehen, aber schaust Dz bitte
    Fremdlinks, außer zu Euren privaten Seiten, bitte per PN von uns vorab ansehen lassen. Links innerhalb der Forum oder zur Homepage sind kein Problem.

    viewtopic.php?f=2&t=38679
  • Camilla73Camilla73

    116

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Marlies,

    Entschuldige, das hatte ich seit meiner Registrierung ganz vergessen. Wird nicht wieder vorkommen.

    Viele Grüße

    Susanne
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, es gibt hierzulande auch immer mehr Verfechter des fingerfoods. Ich persönlich habe mir das für mein drittes Kind nun auch vorgenommen. Im Prinzip haben meine Kinder auch nie viel Brei gegessen, da sie ohnehin erst mit 9 Monaten etwas essen wollten. Da gab es dann eben auch ganz schnell schon stückchen und keinen Brei und der Weg zum familientisch war ja dann auch nicht mehr weit. Diesmal fange ich mit der Püriererei gar nicht erst an.
    Ich finde das im Prinzip auch viel natürlicher, schließlich wachsen Pürierstäbe nicht auf Bäumen ;-) Unsere Vorfahren haben ihren Babys bestimmt erst mal nur ganz weiche Früchte angeboten oder eben etwas vergekaut (heute wegen des Kariesrisikos nicht mehr empfehlenswert!). Aber das waren sicher nur kleine Portionen und keine ganzen Schüsseln voll. Und es gab sicher auch kein "eine Mahlzeit nach der anderen wird ersetzt", sondern es gab eben dann wenn man selber gegessen hat auch eine Kleinigkeit fürs Kind, so dass das Stillen etwas mit Beikost ergänzt wurde. Und genau so kann man das meiner Meinung nach im Prinzip auch heute machen.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Genau so habe ich das auch gemacht. Luzie hat einfach immer dann, wenn sie das wollte, etwas von meinem Teller bekommen, das sie haben durfte bzw. essen konnte.
    Ich habe mich an die No-Gos im ersten Lebensjahr gehalten, und jetzt isst sie alles. Und sie kommt erstaunlich gut mit Stücken klar - auch ohne Backenzähne (davon wachsen nämlich gerade erst die ersten beiden) Sie isst z.B. auch Wiener Würstchen - am Stück! Oder Gurke, Apfel.. alles in handlichen Stücken zum Abbeissen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich habe mir das für`s zweite kind auch schon vorgenommen, dass so zu machen.
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