Nasensprayabhängigkeit - Angst ums Ungeborene

XiaXia

60

bearbeitet 9. 04. 2009, 17:19 in Schwangerschaft
Hallo,

ich habe mich zu dem Thema noch nie jemand geöffnet, aber irgendwie wirds mir immer unangenehmer. Und es fällt mir auch hier nicht leicht, darüber zu sprechen. Aber ich habe Angst um mein Baby.

Ich war seit ich 13 war, nasensprayabhängig (Xylametazolinhydrochlorid 0,1%). Ich habs immer wieder versucht, kam aber niemals davon los. Ein HNO gab mir vor Jahren nur einen Kommentar: Dann lassen sie es doch einfach weg. Super toll. Der weis es wahrscheinlich nicht, wie es ist, nachts aufzuwachen und zu glauben, man steht kurz vor dem Erstickungstod, weil die Nase komplett dicht ist.

Dann wurde ich schwanger. Ich habe das Nasenspray weggelassen, habe mich halt einfach dazu gezwungen. Auch ein Krankenhausaufenthalt in einem extrem lufttrockenen Zimmer Mitte Januar konnte mich nicht umstossen. Es wurde besser, ich brauchte das Nasenspray nicht mehr.

Wochen später wurde ich krank. Aber da hats mich derart hingebeutelt, so schlimm hatte ich noch nie 'ne Erkältung. Ich habe so gehofft, das ich keinen Schnupfen bekomme, es bei Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen bleibt. Aber er kam und ich bekam das OK von meiner Hebamme, das ich Nasenspray (Xylametazolinhydrochlorid 0,1%) nehmen dürfe. Auch im Beipackzettel steht nichts drin, das es schädlich in der SS wäre.

Aber seitdem hänge ich wieder voll an der Sprühflasche. Heute morgen habe ich mir einen Termin bei einem HNO für nächste Woche geholt, in der Hoffnung, er kann mir helfen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das so prickelnd fürs Baby ist.

Kann meine Abhängigkeit irgendwelche Konsequenzen, Langzeitschäden, was auch immer, für das Ungeborene haben? Solangsam werd ich echt nervös deswegen ...

Danke und lg, Sanni

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mensch! Ich habe grossen Respekt vor Dir, dass Du das hier so offen und ehrlich schreibst! Hut ab!

    Der Grund, warum hier noch keine Antworten gekommen sind, liegt sicher nicht daran, dass alle vor Schreck erstarrt sind, sondern dass wahrscheinlich niemand - mich eingeschlossen - weiss, wie ein Nasenspray wirkt und was es in der Schwangerschaft bewirken kann! Ich habe mal auf http://www.embryotox.de/nasenspray.html nachgesehen (ich denke, ich darf den Link hier einfügen, weil er eigentlich im Forum bekannt ist) und dort steht zumindest nichts über mögliche Langzeitschäden oder ähnliches beim Kind :troest: ! Aber da werden Dir die Fachfrauen sicher noch etwas dazu sagen!

    Ich wünsche Dir alles nur erdenklich Gute für Deinen weiteren Weg und hoffe, dass der HNO Dich nächste Woche gut beraten kann!! Und wenn Dich mal der Mut verlässt, dann komm hierher! Hier findet sich immer ein offenes Ohr :razz: !
  • milchbartmilchbart

    2,721

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Xia,
    darüber stand erst kürzlich im Spiegel ein Artikel. In wie weit sich das Nasenspray auf das Baby auswirkt, weiß ich nicht.
    Die Methode, erst nur noch eine Seite zu spayen, bis sihc dort die Nasenschleimhaut einigermaßen regeneriert hat und dann auch auf der anderen Seite auf das Spray zu verzichten, kennst du wahrscheinlich schon, oder? Das wurde dort zumindest so beschrieben und hörte sich erstmal praktikabel an, weiß aber natürlich nciht, wie es in der tatsächlichen Umsetzung ist.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich kann dir nicht viel dazu schreiben, außer den Tip zu geben, in Zukunft auf Nasensprays mit dem Wirkstoff zu verzichten :confuded: natürlich drück ich dir erstmal die Daumen dass du davon los kommst, aber du hast es schon einmal geschafft, und wirst es wieder :troest:

    In zukunft benutze bitte Meerwasser-Nasensprays, auch wenn die abschwellende Wirkung nicht so 100% ist. Ansonsten kannst du mit diversen Mitteln tagsüber und abends inhalieren und nachts zum Schlafen einfach eine aufgeschnittene Zwiebel ans Bett stellen, das hilft mir inzwischen besser als jedes NAsenspray. Das nur für die Zukunft

    Ich drück dir die Daumen!
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das Problem bei Nasensprays ist das sie die Nasenschleimhaut abschwellen lassen indem sie die Blutgefäße vereengen. Leider nicht nur die in der Nase..auch kurzfristig die in restlichen..also auch in der PLazenta. Deshalb sollte man wie beim Rauchen schauen das man davon los kommt.

    Immer nur ein 1 Nasenloch oder ersetzen durch Meerwasserspray könnte doch vielleicht wirklich helfen. ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich bin durch allergien und eine chron. nasenneben- und stirnhöhlenvereiterung auch ziemlich gebeutelt, was das thema mundatmung und gebrauch von nasensprays angeht. hast du denn mal beim HNO abklären lassen, ob es organische ursachen gibt, die für deine probleme verantwortlich sein könnten?
    ich habe bereits eine OP machen lassen, die mir wirklich gut geholfen hat und ich beschwerdefrei war.
  • SagunaSaguna

    1,742

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    vielleicht kann Dir auch der "Wick Inhalierstift N" helfen nachts eine freiere Nase zu bekommen. Er enthält: Campher, Levomenthol, Methyl salicylat und Sibirisches Fichtennadelöl
    Wäre das eine Alternative um vom anderen Wirstoff loszukommen?
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann dich SUPERGUT verstehen:
    ich war selbst über 10 Jahre (!) Nasensprayabhängig, u.a. die komplette erste Schwangerschaft und Stillzeit. Eine Flasche hat bei mir ca. 4-6 Tage gehalten.
    Sämtliche Tipps, Ratschläge, von Laien, HNOs und sonstigen Leuten habe ich durchprobiert, es hat nichts geholfen. Selbst eine kleinere OP beim HNO hat mich nicht von der Sucht befreit.
    Ich bin im Laufe der Schwangerschaft auf die kleinstmögliche Dosierung umgestiegen und habe versucht, den Konsum einzuschränken. Ein schlechtes Gewissen und Ahnungslosigkeit hatte ich dennoch.
    Im Laufe der Stillzeit brauchte ich wie von selbst immer weniger und irgendwann habe ich mich plötzlich gefragt, wann ich eigentlich zum letzten Mal Nasenspray benutzt hatte. Ich wusste es nicht mehr. :grin:
    Inzwischen habe ich viele Erkältungen überstanden, auch jeweils mit Nasenspraybenutzung und es hat immer "rückfallslos" geklappt. ich habe aber nie wieder besagtes Nasenspray benutz. Wobei mir mein Apotheker sagte, Nasensprayabhängigkeit ist weiter verbreitet als man denkt und kann prinzipiell bei jedem Präparat (also außer den Meersalzdingern) auftreten.
    Der letzte Schnupfen hat mich etwas an die Grenze getrieben, ich finde es diesmal wieder äußerst schwierig auf das Nasenspray zu verzichten, aber ich muss es irgendwie schaffen.
    Soweit mal das in aller Ausführlichkeit.
    Dass mit der Gefäßverengung, was Anja schrieb, stimmt zwar, manche Nasensprays werden bei diversen Sportarten sogar auf "Dopinglisten geführt ( :shock: ), aber ich denke, aus der persönlichen Erfahrung heraus, dass das natürlich 2 Seiten hat.
    Die eine ist die ANgst vor Auswirkungen auf die Schweangerschaft/das Kind, was bisher noch total unerforscht/ununtersucht ist.
    Das andere aber ist, eine leichte Verengung der Gefäße in Kauf zu nehmen, wobei das schon hauptsächlich in der Nase stattfindet (aber eben nicht nur), dafür aber atmen zu können. Gänzlich abgedichtete Luftwege, die es einem unmöglich machen, den eigenen Speichel zu schlucken (was Du vielleicht kennst - bei mir war es so) führt sicher auch nicht zu einer guten Sauerstoffversorgung des Kindes. Insofern denke ich, muss man abwegen und sollte das nicht unbedingt verteufeln.
    Es gab mal irgendwo im Netz eine ganz gute Stellungnahme eines HNO-Arztes dazu, ich weiß leider überhaupt nicht mehr wo.
    Jedenfalls ist der Grundtenor schon so, dass man natürlich möglichst verzichten sollte, weil einfach zu unerforscht, andererseits ein "sinnvoller" Umgang, sanfte Reduktion und ausreichend Sauerstoffzufuhr.
    Ich persönlich denke, Du solltest Dich nicht verrückt machen udn Deinen eigenen persönlichen Mittelweg finden.
    Alles Gute und berichte doch mal, ob/wie Du es schaffst. Interessiert mich ganz persönlich.
    :troest:
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich neige auch dazu und vermeide Nasentropfen inzwischen weitestgehend. Wenn ich gar nicht ohne auskommen will, dann nehme ich wirklich nur Babynasentropfen. Und wenn ich doch mal wieder abhängig bin, mache ich inzwischen den kalten Entzug. Ist 2 Tage doof, aber hilft ja nichts.
    Mein Bruder hat es aber mal anders gemacht und vielleicht wäre das für Dich ja ein Weg. Er hat sich wieder Nasentropfen gekauft, hat sie so lange benutzt, bis sie halb leer war, mit Wasser aufgefüllt, wieder benutzt, bis die Flasche halbleer war, wieder mit Wasser aufgefüllt usw., bis es quasi nur noch Wasser war und er es dann auch gleich lassen konnte.
  • XiaXia

    60

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    erst mal vielen lieben Dank für eure Antworten und das ihr mich nicht vorwurfsvoll zerrissen habt ;)

    Ich kenne die ganzen Tricks zur Entwöhnung, und auch Salzwasser hilft nicht, zumindest nicht über Nacht, wo ich das Spray ja brauche, tagsüber reisse ich mich zusammen. Ich bin gespannt was nächste Woche der neue HNO für eine Therapie vorschlägt.

    Einen Trost habe ich: Letzte Woche war ich beim zweiten Screening mit Feindiagnostik und das Baby ist gesund und zeitgerecht entwickelt, das Herzchen schlägt normal und schön gleichmässig.

    @supi, hat es Deinem Baby was gemacht? Ist es gesund zur Welt gekommen? Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht :)

    Liebe Grüsse, Sanni
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Sanni,

    ich kann natürlich nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen/schreiben.
    Unsere Tochter ist absolut gesund und auf normalem Wege zur Welt gekommen. Keinerlei Probleme, alles bestens. Insgesamt war/ist sie ein ausgesprochen pflegeleichtes Kind.
    Das wird sicher nicht damit zusammenhängen :cool: , ich schreibe es aber trotzdem, weil mich die Situation und die nicht anschlagende Hilfe/Tipps damals sehr belastet haben und ich mir insgeheim schlimme Vorwürfe gemacht habe.
    Aber, nochmal: Es hatte keine Auswirkungen. Weder auf die Schwangerschaft, noch auf die Geburt, noch auf's Kind.
    Dies soll aber keine "Freibrief" sein, sondern ist lediglich unsere persönliche Erfahrung! ;-)

    Berichtest Du mal, was der HNO vorschlägt?

    LG, Steffi
  • XiaXia

    60

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ja ich halt euch auf dem Laufenden ;-)

    Die grösste Angst meines Mannes ist ja, das es geistig behindert ist. Allerdings sehe ich da keinen Zusammenhang, schon gleich gar nichts, wenn Arzt, Hebamme und Beipackzettel nichts drüber sagen und mir die Einnahme erlauben und ich ziehe ja nicht eine ganze Flasche pro Tag weg.

    Lg, Sanni
  • GreasyGreasy

    562

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kenne das auch, habe auch sehr lange Nasenspray genommen und kam nicht davon los.
    Dann hat mir eine Freundin, Krankenschwester, einen Tip gegeben der geholfen hat.

    Ich habe Coldastop Nasenöl genommen, wirkt bei akut oder chronisch geschädigter Nasenschleimhaut, wie zB durch übermäßigen Gebrauch von schleimhaut-abschwellenden Mitteln.

    Du kannst mal danach googeln und findest dann einige Infos. Vielleicht kennst Du es ja auch schon?
    Mir hat es geholfen.
  • Pam80Pam80

    1

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich kann dir leider auch nicht sagen wie es sich verhält in der Schwangerschaft, aber ich war auch gut 7 Jahre süchtig nach dem Zeug. Ich hab auch am Ende auf "Babynasenspray" reduziert und hatte in der ganzen Wohnung diese Fläschchen verteilt, wenn ich neue gekauft hab, hab ich die Apotheken gewechselt, weil mich der eine hinter der Theke schon immer so schief ansah.
    Ich war dann übers Wochenende im Ausland und hatte mein Spray (komischerweise) vergessen. Von da an brauchte ich es dann nicht mehr. Wobei die ersten Nächte echt alles andere als erholsam waren. Ich weiß also wie es für dich ist, wenn man nachts einfach nicht atmen kann.
    Ich denke ich hab mir meine Schleimhäute auch richtig kaputt gemacht. Ich hab so eine Art Dauerschnupfen und muss recht häufig am Tag Nase putzen.
    Wenn ich jetzt erkältet bin, versuche ich die Zeit einfach auszuhalten. Ich weiß aber dass ich wieder süchtig werden würde wenn ich nochmal danach greifen würde.
    Deshalb drücke ich dir ganz fest die Daumen, dass du es wieder schaffst und danach nicht mehr so arg drunter leiden musst.
  • XiaXia

    60

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    sooo wieder zuhause. Mit einem eher unbefriedigten Ergebnis. Ich komm mir grad vor wie so ein Junkie, der kokst oder so.

    Der HNO meinte, ich komme zur denkbar ungünstigsten Zeit um mit einem Entzug zu beginnen. Er sagte, ich solle das Spray weiter benutzen, dem Baby schadet es nicht, ich schnief das Zeug ja nicht én gro weg, max. zweimal am Tag. Und da hat er Supis Argument aufgeführt: Er befürchtet auch eine Sauerstoff-Mangelversorgung des Babies. Zudem sieht er auch noch das Risiko einer erhöhten Infektion, wenn ich durch den Mund atmen würde, weil ich keine Luft bekomme und dadurch die Atemluft in der Nase nicht gefiltert werden kann.

    Alternativ bot er mir ein schwaches Cortison-Spray an, allerdings inhaliere ich schon cortisonhaltiges Asthmaspray, das ich fast auf null runtergeschraubt habe, wegen dem Baby, als Ersatz für das Nasenspray. Aber ich weis nicht, was besser sein soll.

    Nach der Stillzeit will er mit mir einen Entzug machen. Wie der aussieht weis ich nicht. Ich bin gespannt.

    Liebe Grüsse, Sanni
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