Heute will ich nicht mit dir spielen...

JoellaJoella

2,666

bearbeitet 9. 04. 2009, 17:12 in Plauderecke
Hallo!
Seit einiger Zeit ist das Mädchen, das bei uns nebenan wohnt so richtig absichtlich gemein zu Lars. Sie spielen eigentlich immer schön miteinander, mal abgesehen davon, das sie immer bestimmen will und nicht gerne teilt, etc. Lars mag das Mädchen sehr, freut sich immer wenn sie rauskommt. Sie ist fünf, Lars jetzt 3,5 Jahre alt.
Seit einiger Zeit kommen immer wieder Situationen wie die, die wir gerade eben erlebt haben und die ich hier jetzt mal erzählen will bevor mir der Kragen mal richtig platzt.
Wir sind gerade mit dem Laufrad ein wenig draußen gewesen, Lars fährt einen Berg hinunter. Das Mädchen kommt mit noch anderen Kinder aus einer Seitenstraße raus, schert aus und ruft Lars der schon an ihr vorbei war. Er dreht sich während des Fahrens um, versucht zu bremsen (schwierig an einem Laufrad das keine Bremse hat), fällt fast hin, kann sich aber gerade noch fangen. Ich habe zu dem Mädchen gesagt, dass sie nächstes Mal mit Rufen doch einfach warten soll bis er den Berg unten ist, damit das nicht noch mal so gefährlich wird. Keine Reaktion von ihr, sie ist ihm schon hinterher gefahren. Sie sind dann zusammen in RIchtung unseres Hauses gefahren. Die anderen Kinder hat sie einfach stehen lassen. Etwa 100m weiter, vor unserem Haus sagt sie auf einmal in so einem richtig gehässigen Tonfall: "Heute möchte ich nicht mit dir spielen." Lars war völlig perplex und enttäuscht und hat wissen wollen warum. SIe meinte nur, so gehässig nebensächlich "Weil ich halt nicht will." Ich habe dann zu ihr gesagt dass sie aufpassen muss wenn sie so gemein zu ihm ist, dass er mal nicht mehr mit ihr spielen will.
Ich frage mich einfach warum sowas sein muss. Wenn sie nicht mit ihm spielen will zu dem Zeitpunkt, dann ist das doch in Ordnung. Aber warum muss sie dann extra ein Stück mitfahren, eigentlich anfangen mit ihm zu spielen und ihm das dann auf so eine Art reindrücken. Sie hätte doch einfach mit den anderen Kindern weiterfahren können. Eine ähnliche Situation hatten wir vor kurzem schon einmal, da hat sie mit einem adneren Nachbarsmädel gespielt und hat Lars als wir nach Hause gekommen sind, extra hergerufen und ihm dann genauso von oben herab gesagt dass sie heute nicht mit ihm spielen kann weil sie ja shcon mit dem anderen Mädchen spielt. Lars ist dann zuerst wieder zu mir gekommen und hat mir das berichet (ich hatte es auch von weitem gehört, war nicht zu überhören), woraufhin ich zu ihm gesagt habe sie könnten doich auch zu dritt spielen. Lars ist wieder hin und hat ihr das gesagt. Sie hat ihn wortlos auf der Straße stehen lassen und ihn völlig ignoriert. Zu dem anderen Mädchen aht sie laut und deutlich gesagt dass er ja nicht mitspielen kann, weil sie shcon zu zweit wären. DIe Mutter des Mädchens hat das mitgekriegt und hat dann deutlich gesagt dass er sehr wohl mitspielen kann, ziemlich gleichzeitig als ich wutschnaubend :roll: dort ankam und dem Mädchen gesagt hab dass ich das überhaupt nicht gut finde wie sie sich verhält. Ich habe es natürlich ruhig und ganz normal zu ihr gesagt aber innerlich hab ich schon gekocht. Den Eltern habe ich dann kurz später ebenfalls die SItuation geschildert. Sie haben wohl auch nochmal mit ihrer Tochter gesprochen, aber es ändert sich nichts. Der gehässige Tonfall, das absichtliche Wehtun ist geblieben. Es äußert sich nicht nur beim Spielen, sondern oft auch in anderen kleinen Kommentaren.
Ich hätte gute Lust Lars den Umgang mit diesem Mädchen zu verbieten. Aber im Grunde bringt das ja nichts. Aber wie soll ich damit umgehen?
Lars scheint das nicht so viel auszumachen. Er ist zwar in dem Moment enttäuscht, aber das ist dann recht schnell wieder gut. Mache ich mir zuviele Gedanken?

Kommentare

  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das ist schlimm dass du mitansehen musst, dass dein Kleiner von dem Mädchen so blöd behandelt wird. Aber ich denke trotzdem, dass du das echt nicht überbewerten solltest. Sie ist vielleicht gerade in einer etwas zickigen Phase, du kannst ja ruhig auch sagen, was du von so einem Verhalten denkst. Aber sie ist eben auch noch ein kleines Mädchen, klar gibt es Kinder in dem Alter, die total sozial sind, andere probieren sich eben gerade aus, da sind solche 'Spielchen' ganz normal. Auch wenns schwerfällt, ich würde das an deiner Stelle nicht so persönliche nehmen. Dein Sohn muss für sich selber rausfinden, wie er das empfindet. Wenn es ihn nicht stört, umso besser, wenn doch, wird er vielleicht irgendwann darauf reagieren. Ist nicht leicht, doch das ist - so wie sich's anhört - nichts wovor du ihn schützen müsstest oder solltest. Denn solche Erfahrungen gehören eben auch zum Leben...
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich muss ehrlich sagen, dass ich finde, dass Du überreagierst.

    Die Situation mit dem Laufrad: mal ganz ehrlich, das Mädchen ist auch noch ein Kleinkind mit ihren 5 Jahren, die kann das noch nicht einschätzen, ob diese Situation gefährlich ist oder wird. Desweiteren kann ich verstehen, dass sie gehässig wird, wenn die Mutter des Jungen sie ständig anpampt. Lass doch die Kinder machen, Abweisung gehört ebenfalls zum Leben dazu und Dein Sohn muss lernen, mit einer gewissen Frustration umzugehen, ebenso wie er lernen muss, dass er nicht überall dabei sein kann. So lange sie den kleinen Kerl nicht permanent fertig machen, kann ich da nichts schlimmes bei finden.

    Was ich persönlich schlimm finde ist, dass wir Erwachsenen uns immer gleich so einmischen müssen. Die Kids sollten das bis zu einem gewissen Grad alleine klären. ;-)
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich mische mich nicht ständig ein und ich pampe sie auch nicht ständig an. Ganz im Gegenteil, ich achte eigentlich darauf möglichst nicht einzugreifen wenn die Kinder zusammen spielen. In dem Fall habe ich sie in ganz normalem nettem Ton darauf aufmerksam gemacht, dass sie nächstes Mal einfach warten soll bis er den Berg runter ist und ihr auch erklärt warum. Wie auch immer, es ging ja nicht um die Sache mit dem Laufrad, sondern um die Gehässigkeit die danach kam. Die zwei Situationen die ich geschildert habe waren keine Einzelfälle. Sowas kommt immer und immer wieder vor. Ich schreibe es gerne nochmal. Ich habe kein Problem damit wenn sie mal nicht mit ihm spielen will. Darum geht es nicht. Es geht um die Art und Weise. Wieso kann sie nicht einfach da bleiben und weiter spielen wo sie gerade ist, wenn sie gar nicht die Absicht hat mit ihm zu spielen. Wieso muss sie herkommen und ihm das in so einem wirklich gehässigen Tonfall sagen? Das verstehe ich nicht. Es ist schon so oft passiert dass wir nach Hause gekommen sind, Lars freudig Hallo zu ihr gesagt hat und eigentlich noch gar nicht klar ist was Lars vorhat, ob er mit ihr spielen will oder ob er sowieso rein muss weil Abendessenzeit ist o.ä., da kommt sie gleich in diesem herablassenden Ton und teilt ihm in irgendeiner Weise mit dass er nicht willkommen ist. DAS ist es was mich ärgert. Wir sind noch nicht richtig zuhause angekommen und schon knallt sie im prophylaktisch eine vor den Latz.
    Ich hätte auch kein Problem damit dass sie nein sagt wenn er fragt ob sie mit ihm spielen will. Kann ja sein, dass sie gerade keine Lust hat, wäre ja völlig ok. Mir geht dieses im Voraus gleich eine auf den Deckel geben (damit man selbst ja nicht abgelehnt werden kann) gegen den Strich. Ich weiß dass sie von anderen Kidnern, ebenfalls älteren zum Teil auch so behandelt wird und mir ist auch klar, dass sie diese Frustration irgendwie weiter geben muss. Der Schwächste ist eben Lars.
    Ich hoffe ich hab meine Bedenken jetzt etwas besser darstellen können.
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann gut verstehen, dass es Dich ärgert und Dir auch weh tut, aber das ist die bittere Realität unter Kindern und meiner Meinung nach ganz normal. Das ist die harte Schule des Lebens, mussten wir da nicht alle irgendwie durch? Ich hab auch schon erlebt, dass Johan von anderen Kindern ausgegrenzt wurde und es ist sooo hart, sein Kind so leiden zu sehen, aber das erleben sie alle irgendwann und wir können das nicht ändern.
    Davon abgesehen fällt es uns allen doch schwer, das Verhalten anderer, älterer Kinder zu beurteilen. Ich weiß noch, was ich früher dachte, wenn ich Mütter mit 3jährigen gesehen hab. Ich hab die Mütter alle für unfähig gehalten :roll: Und jetzt bin ich selbst Mutter eines 3jährigen. Auch WIR müssen da durch :biggrin:
    Ich denke, Du kannst nur versuchen, ihn zu trösten und zu stärken.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da würde ich mich gern meinen Vorschreiberinnen anschließen. Es ist nicht einfach, wenn das eigene Kind so ausgegrenzt wird, aber es ist ab und zu normal und Du wirst sehen, dass Dein Sohn das später auch mal bei anderen macht. Aber ich kenn diese Situation und weiß daher, dass es noch mal schwerer ist es, wenn das eigene Kind so lieb ist und es gut meint und dann so gemein behandelt wird. Ich kann mich noch eine Situation auf dem Spielplatz erinnern - mein Zwerg war noch sehr viel kleiner, hat gerade laufen gelernt und er war bzw. ist immer sehr liebevoll mit anderen Kindern. Er ist jedenfalls zu etwas größeren Jungs (ca. 4, 5 Jahre) hingewankt und wollte "eia" machen, also streicheln und hat mich strahlend angesehen und gemeint (ich übersetze frei :biggrin: ) - liebe Jungs, ich hab sie gern. Weißt Du was der eine Junge gesagt hat? Der Wi...soll mich nicht anfassen, der ist wohl schwul? Und hat ihn angespuckt! Ehrlich?! Mir hat so das Herz geblutet, dass ich ihn hätte schlagen können und das nicht nur mit der Hand! Gott sei Dank hat mein Zwerg das natürlich noch nicht verstanden, ich hab ihn auch sofort aus der Situation genommen und zu dem Jungen gesagt, dass ich es traurig finde, dass er so über jemanden denkt, der ihn anscheind sehr gern hat. Darauf hin hat der Junge nichts mehr gesagt, jedoch danach noch mehrere Male den Kontakt zum Zwerg gesucht und dabei ist er auch liebevoll (auf seine Art) gewesen. Er hat z. B. ein Mädchen in den Sand geschupst, dass die Schaufel zum Zwerg benutzen wollten und gesagt, sie soll seinen Freund in Ruhe lassen. Okay, das ist auch nicht meine Vorstellung von einem liebevollen Umgang miteinander, aber damit will ich sagen, dass die Kleinen oft gar nicht abschätzen können, wann sie gemein sind. Ich glaube z. B. auch, dass mein Zwerg irgendwann mal gemein sein wird. So wie auch ich, so auch wie Du - so wie jeder Mensch. Wie hier schon jemand geschrieben hat - so ist das Leben. Anstatt andere dafür verantwortlich zu machen, kann man nur das eigene Kind stärken, mit solchen Ungerechtigkeiten selbstbewußt umzugehen. Das ist der beste Start ins Leben für die Zwerge.

    Bei der Geschichte mit dem Laufrad würde ich vielleicht auch nicht das Mädchen ansprechen, dass sie besser aufpassen soll, sondern meinen Sohn. Es wird noch sooo viele Gelegenheiten geben, in denen er durch irgendwas abgelenkt wird, da muss man eher ihn sensibilisieren, dass er sich konzentriert, als das auf andere zu übertragen. Das ist für den kleinen Kerl sicherlich hilfreicher.
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mit der Laufradgeschichte hab ich mir eigentlich nichts weiter dabei gedacht, das sind so Dinge, die passieren eben. ich habe das nur miterzählt, weil ich aufzeigen wollte wie wichtig es ihr zunächst war seine Aufmerksamkeit zu bekommen, um ihn dann etwa zwei Minuten später abblitzen zu lassen. Wie auch immer. Ich danke euch für eure Sicht der Dinge und werde versuchen das gelassener zu sehen und Lars für solche Situationen zu stärken. Ich gebe zu, dass mir das ziemlich schwer fällt, weil ich selbst da gebranntes Kind bin.
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