Schmalspurbetreuung im Krankenhaus

Susanne67Susanne67

4,797

bearbeitet 1. 05. 2009, 11:02 in Plauderecke
Manchmal könnte ich wirkich platzen über KHs, Ärzte, Schwestern und die Kommunikation in diesem System.

Folgendes ist geschehen:

1. SchwieMu hats am Herzen und regelmäßig hypertone Entgleisungen, sprich der Blutdruck rastet nach oben aus. So auch neulich. Sie geht zum HA (dem sie seit Jahren vertraut, von dem ich wg einer Fehlbehandlung bei mir nichts halte), der schickt sie vor Ostern ins KH, zum wiederholten Male. Die haben keine spezialisierte Kardiologie, basteln trotzdem ein bisschen rum. Finden nichts, entlassen sie und überweisen sie für nach Ostern in die Uniklinik-Kardiologie nach Siegburg wg Katheter.

2. In der Nacht auf Karfreitag (ja, als auch Victoria mir aufs Kopfkissen spuckte) htte sie plötzlich so schlimme Rückenschmerzen, dass der Notarzt kam. Der wurde über die Herzthematik informiert (ir dachten, dass könnte auch ein Hinweis auf Infarkt sein) und meinte dann locker-flockig, nö, das ist Rücken, 2 Paracetamol reichen. Nagut, er ist der Fachmann.

3. Über das Osterwochenende wurden ihrer Blutdruckprobleme schlimmer, sie wollte bis zur Aufnahme in Siegburg am Mittwoch durchhalten, wir mussten aber am Dienstag aber wieder den Notarzt rufen weil sie Angst hatte, die Nacht nicht zu überstehen (sie ist übrigens 79). Die sehr freundlichen Kollegen blieben erstmal mit Blaulicht vorm Haus stehen, so dass die ganze Strasse in Panik bei uns im Flur stand und erstml verscheucht werden musste. Wir haben alles geschidlert, inkl.Rückenchmerzen, und Entcheidung von Notarzt war dann, sie in unser KH vor Ort einzuliefern. Ich hab dann mehrfach interveniert, dass sie doch am nächsten Morgen eh in Siegburg angemeldet sei, dann könnte man sie doch gleich hinfahren. Ja, aber wir wissen doch nicht, ob da Betten frei sind. Ja, das kann man doch rausfinden. Dann muss mn aber nrufen. Dann tun sie es doch. Ich hbe doch die Nummer nicht. :shock:

Ich hatte sie auswendig parat und die Sanis keinen Grund mehr, nicht anzurufen. Ende vom Lied: Siegburg meinte sofort her mit ihr, auf keinen Fall nch Brühl. Wäre ich nicht so penetrant gewesen, hätten sie sie nach Bühl geschafft.

4. Siegburg: Sie kommt an und bekommt ihren Katheter erst zwei Tage später wg schlechter Ausgangswerte. Am Mittwoch bereits fängt sie an sich zu übergeben und starke Übelkeit zu empfinden, was sie auch den Schwestern sagt. Ebenso die Sache mit ihren Rückenschmerzen die besser, aber nicht weg sind. Jaja, wir geben es weiter. Katheter wird gemacht, sieht alles einigermassen ok aus, keine Ursache für ihren Blutdruck zu finden. Freitag nochmal Schluckultraschall, Entlassung geplant für Samstag. Ihr ist weiter schlecht, sie übergibt sich, sagt es den Schwestern.

5. Heute fährt Willi gerade los um sie abzuholen, da ruft sie an, sie müsste übers Wochenende bleiben. Sie musste sich beim Entlassungsgespräch in Anwesenheit der Ärzte übergeben, die fragen nach, stelen fest dass die Übelkeit schon seit Tagen anhält. Verlängern ihren Aufenthalt und entscheiden, dass Montag eine Magenspiegelung gemacht wird. Hallo?! Sowohl Victoria als auch ich hatten am Wochenende und darüber hinaus eine Magen-Darm-Grippe, ihr Sohn sehr wahrscheinlich jetzt auch, wir wohnen direkt nebeneinander und haben viel Kontakt, da macht man doch nicht direkt eine Magenspiegelung, die für eine alte Frau doch total anstrengend ist. Sie hst sich sehr wahrscheinlich angesteckt und das atte sie auch gesagt. Außerdem sollen jetzt endlich ihre Rückenschmerzen untersucht werden, da könnte ja ein Zusammenhang zum Herzproblem sein. Schön dass ihr auch mal drauf kommt...! Außerdem bekam sie eine Infusion verordnet, weil sie seit der Einlieferung am Dienstagabend nur drei o,3l-Flaschen Wasser getrunken hat und davon das meiste wieder ausgespuckt. Das ist keiner Schwester aufgefallen. Wenn ich eine alte Frau habe, die ständig überm Klo hängt, dann frage ich doch mal nach, wie es mit dem Trinken aussieht, wenn das Essen schon eh nicht geht. Schwiemu sagt, sie hätte den Schwestern mehrfach gesagt, dass sie sich übergeben müsste.

Kommentar der Ärzte: Ja, davon hätten sie alle nichts gewußt.

Ja, kann man denn alte Leute nicht alleine im Krankenhaus lassen? Muss man wie eine Löwenmutter davor stehen und immer mit dem schlimmsten rechnen, was dann auch meistens eintritt? Kann man nicht ein bisschen Mitdenken, Kompetenz und Kommunikation voraussetzen.

Was machen denn alte Leute, die keine Angehörigen haben, die sie verteidigen?

Mich macht sowas immer völlig fassungslos.

Kommentare

  • MeteoraMeteora

    728

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch wenn dir die Antwort nicht gefällt die gehen unter :confuded: Habs beruflich schon mehrfach erleben müssen
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist doch furchtbar. Da arbeiten doch keine Maschinen, sondern Menschen, denen ich einen gesunden Menschenverstand, Mitgefühl und was weiß ich unterstelle. Natürlich ist das Gesundheitsystem für die MItarbeiter auch nicht prickelnd zurzeit, aber dieses sich immer wehren, ständig misstrauisch sein müssen, mit der maximalen Inkompetenz rechnen müssen, kann doch nicht die Lösung sein.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ne Lösung ist das sicher nicht, viel mehr eine Katastrophe, leider aber für alle Beteiligte. Ich vermute auch die Schwestern würden sich wünschen, einen vernünftigen Job machen zu können, das ist in vielen Häusern aber schon lange nicht mehr möglich... traurig aber wahr. Gerade alte Menschen ohne geistesgegenwärtige Angehörige leiden darunter, wieviele Menschen unnötigerweise aufgrund von Überlastung, Sparmaßnahmen und Personalknappheit in dt. Krankenhäusern sterben will ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen...
  • MeteoraMeteora

    728

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich durfte schon erleben das 2 Schwestern inclusive 2 SChülerinen für 30sig Patienten zuständig waren. Da fehlt es einfach an Möglichkeiten. Gerade Wochenedenden und Feiertrage sind die Besetzungen schlecht. Das Personal gibt sich oft mühe aber ich denke es ist einfach nicht machbar
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein eigentlich recht fitter, allerdings auch schwerer Schwiegervater ist wg Durchblutungsstörungen im Hirn ins KH gekommen und hatte innerhalb von zwei Wochen einen so starken Dekubitus gehabt, dass er operiert werden musste und ein Spezialist beigeschafft werden musste. Weitere sieben Wochen später war er tot. Wir sind bis heute nicht sicher, ob sein Schalter wirklich umgelegt war oder ob der Tod auf Pflegemängel zurückzuführen war. Beim Dekubitus sind wir uns aber sehr sicher! Leider waren mein Mann und ich und Schwiegermutter sowieso damals noch total unerfahren mit dem Krankenhausbetrieb.
  • MeteoraMeteora

    728

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das eine schließt das andere nicht aus :confuded:

    Dekubit sind eigendlich immer Pflegefehler. Oft fehlt das Personal alle zwei Stunden umzulagern oder es fehlen auch die Kenntnise. Das Schlimmste was ich in den Zusammenhang mal erleben musste ist das ich eine Frau bis auf die Nieren Schauen konnte. Sowas ist heftig :confuded:
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Endlich mal jemand der es ausspricht, damals haben alle nur drumherum geredet....

    Es ist einfach furchtbar für alle Beteiligten. Die Gecshichte mit Schwiemu war ja noch relativ harmlos,da nicht lebensbedrohend. Aber so fügt sich immer ein Stein auf den anderen und es es wird ein großes Bild draus.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Ex-Schwägerin hat nach zwei Jahren arbeiten als Krankenschwester gekündigt, weil:

    - sie in einer Schicht nie geschafft hat, was zu machen war und immer länger machen musste, weil es sonst sehr zu Ungunsten der Patienten gegangen wäre
    - nach ihrer Schicht manchmal keine andere Schwester da war, weil sie so wenig Personal hatten, dass sie die Dienstpläne nicht mehr abdecken konnten und sie dann oft geblieben ist, weil sie es nicht übers Herz gebracht hat, dann einfach zu gehen
    - sie auf drei Stationen gleichzeitig arbeiten musste und somit nicht nur eine Pflegedienstleitung, sondern gleich 3 hatte und auch mehrere ärztliche Chefs, die alle an den Schwestern gezerrt haben, weil jeder für seine Station soviel wie möglich wollte.
    - sie nach so Hammerschichte zuhause sofort eingeschlafen ist und ihre Kinder und ihren Mann gar nicht mehr kannte

    Total schlimm, diese Zustände, und so sollte es wirklich nicht sein und ich weiß ja auch nicht, ob das repräsentativ für Krankenhäuser ist, aber eine total verständliche Entscheidung.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    für viele Häuser ist das Alltag was Du beschreibst, doro.
    Und ich will auch aus genau den Gründen nur sehr ungern wieder zurück in meinen Beruf.
  • IsyriaIsyria

    1,783

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Geht mir genauso. Ich bin im Nachtdienst alleine für 42 Patienten zuständig. wie soll ich denn alleine alle 2 Stunden lagern?! Hilfe bekommen ist auch nicht immer mäglich. Traurig aber wahr... Wenn es mehr als einem Patienten schlecht geht muss ich mir genau überlegen wem ich zuerst helfe :groggy:
    Da kann man eigentlich nichts mehr zu sagen oder? es ist traurig, dass ein schöner Beruf so kaputt gemacht wird.
  • rajenriverrajenriver

    4,287

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nienna schrieb:
    für viele Häuser ist das Alltag was Du beschreibst, doro.
    Und ich will auch aus genau den Gründen nur sehr ungern wieder zurück in meinen Beruf.

    Da stimm ich zu. Und bei mir geht das auf Kosten von den Kindern...Krankenhaus ist nicht mehr mein Fall. Ich bleibe in der ambulanten Kinderkrankenpflege. Da kann ich meinen Kinden gerecht werden und meinen Job vernünftig ausführen!( Ich weiss, in der ambulanten Altenpflege sieht das auch nicht so rosig aus-leider)
  • rajenriverrajenriver

    4,287

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Isyria schrieb:
    Geht mir genauso. Ich bin im Nachtdienst alleine für 42 Patienten zuständig. wie soll ich denn alleine alle 2 Stunden lagern?! Hilfe bekommen ist auch nicht immer mäglich. Traurig aber wahr... Wenn es mehr als einem Patienten schlecht geht muss ich mir genau überlegen wem ich zuerst helfe :groggy:
    Da kann man eigentlich nichts mehr zu sagen oder? es ist traurig, dass ein schöner Beruf so kaputt gemacht wird.

    42???????? Da wärst du ja allleine fürs lagern unterbesetzt! Katastrophal!
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Mutter ist Altenpflegerin, und jede der hier Anwesenden Fachkräfte weiss, wie wichtig das Lagern gerade bei bettlägerigen alten Menschen ist...

    Sie war im Nachtdienst allein für 60 Bewohner... viele davon inkontinent und immobil.
    Ich hoffe, ich werde nicht so alt, dass ich gebrechlich werde.
  • beate1965beate1965

    1,842

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei uns in der Klinik bei überbelegter Station über 50 Pat.!!Wohlgemerkt schwerst Herz und Nierenkrank!!!Aber was ich immer noch schaff,auch wenns noch so turbulent zu geht.Eine Frau mit erbrechen muß!!! Alatmglocken beim Pflegepersonal auslösen
    a) könnte ja unser alter Freund Norov dahinterstecken,sprich Infektionsgefahr für Alle!!!
    b ) mindestens genauso Alarmauslösend Erbrechen nach Herzkatheter ( hier gibts ordentlich Kontrastmittel dass nur durch wirklich ausreichendte Trinkmengen ausgeschieden werden kann,sonst gehen die Nieren flöten.Wenn die Trinkmengen grade von älteren Menschen nicht geschafft wir muß!! infundiert werden :flaming01: :flaming01:
    Sonst können die Nieren geschädigt werden.
    Nach der defise Herz war o.K aber die Niere haben wir kaputt gemacht.
    Ich arbeite auf Cardiologie und bei uns sind Herzkatheter täglich Brot.
    Sowas darf nicht passieren!!! :flaming01: :flaming01:
    Durch den Katheter kann eine Verengung der Coronararterien sicher nachgewiesen werden.An den Herzkranzgefäßen ist also scheinbar alles in Ordnung.
    Immerhin wird ja dass Herz jetzt noch weiter abgeklärt,ob eventuell durch den ständigen Bluthochdruck Schaden genommen hat.
    Halt mich doch bitee auf den laufenden!!!Ich seh hier schon eine gewaltige SAchluderei!!!
    Die Zustände in der Pflege momentan sind absolut Schrecklich aber sie entschuldigen dass hier nicht.
    Wochenende schauts hier mit der Besetzung auch Mau aus.Eine Schwester und ein Schüler für 23 - 26 Patienten.Es ist zum Heulen.Normal dürfte man seinen Dienst gar nicht erst antreten sondern die Verantwortung dafür ablehnen.
    Es stimmt,es ist zum Heulen was aus diesem wirklich schönen Beruf gemacht wird. :sad:
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mensch, jetzt machst Du mich noch nervöser und misstrauischer. Habe ich also doch nicht so falsch gelefgen. Schiemu will mich immer beruhigen, wir sollen uns nicht beschweren, sonst wrde sie schlecht behandelt, außerdem würde es den Ablauf stören. Ist natürlich Quatsch, aber ich kann im Moment wg der SS auch nicht ins KH, ist mir einfach zu riskant, weil ich ja auch jedesmal aufs Klo muss.

    Mein Mann hat übrigens gerade bei ihr angerufen. Die Infusion, die der Arzt heute mittag gegen 12 Uhr so dringend gemacht hat, wird gerade im Moment gelegt, also acht Stunden später...

    Bezgl. des Katheters war die Aussage so, dass sie mit Verdacht auf Probleme mit den Herzkranzgefä0en und der Herzklappe aus Brühl nach Siegburg ist und dort hieß es jetzt, dass alles derzeit soweit ok ist, sie sich aber alle halbe Jahre vom Spezialisten und nicht diesem blöden HA begutachten lassen soll. Die Herzklappe musste auch nicht gesprengt werden.

    Das Erbrechen war übrigens schon vor dem Katheter. Deswegen bin ich ja relativ sicher, dass es unsere familiäre Magendarmgrippe war.

    Hach, das ist doch alles Mist. Mir tut das Personal leid, weil ich ja auch sehe, unter welchen Bedingungen gearbeitet wird, aber es darf doch niemals zu Lasten der Patienten gehen.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Susanne67 schrieb:
    aber es darf doch niemals zu Lasten der Patienten gehen.

    Natürlich nicht....
    .... aber was mehr als arbeiten soll man denn machen?
    Ich bin vor ein paar Monaten mal auf der Station gewesen, auf der ich noch angestellt bin (aber in Elternzeit) ... da arbeiten die jetzt standardmässig so, wie es sonst nur in der Urlaubszeit war, wenn zusätzlich noch jemand krank geworden war.
    Und wir haben zu der Zeit, als ich noch gearbeitet habe, schon am limit gearbeitet.... Irgendwann muss es auf Kosten der Patienten gehen... es wird gespart und gespart und gespart....

    aber auch einen Krankenschwester hat nur 2 Hände, 2 Füsse und einen Kopf.


    Missversteh mich bitte nicht, ich möchte keineswegs rechtfertigen oder entschuldigen, was Deiner Schwiegermutter widerfahren ist, aber vielleicht sollte man im Allgemeinen mal umdenken und woanders ansetzen als beim Personal. (Egal ob bei den Ärzten oder dem Pflegepersonal - den Halbgöttern in Weiss geht es im Krankenhaus nämlich auch nicht mehr besser als den Schwestern)
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und woran liegt's? Am Geldmangel. Dass unser Gesundheitswesen kurz vor dem Kollaps ist, ist ja nicht neues. Oder ist es sogar schon darüber hinaus?
    Aber Wunschkaiserschnitte werden bezahlt. Und wie viele Frauen bekommen bei jeder Schwangerschaftsvorsorge einen Ultraschall gemacht, den der Arzt mit Sicherheit irgendwie bei der Kasse abrechnet. Und bereits im zweiten Drittel der Schwangerschaft wird oft standardmäßig angefangen bei der vorsorge CTG zu schreiben, obwohl das im Prinzip nur vorgesehen ist, wenn es irgendwelche auffälligen Befunde gibt. Und und und......

    Ich versuche daher auch selber mir zu überlegen welche Untersuchungen sein müssen und welche nicht. Ich lasse eben nicht mehr als maximal die drei Schalle machen und habe mich auch dem CTG beim Arzt schon verweigert. Ich nehme die Hebammenvorsorge in Anspruch, die sicher insgesamt für die Kasse preiswerter ist als die Vorsorge beim Arzt. Ich gehe auch mit den Kindern nicht wegen jeder Erkältung oder Magen-Darm-Geschichte zum Arzt, sondern schaue erst mal was ich mit Hausmitteln erreichen kann. Und auch bei mir persönlich ist eine Erkältung kein Grund für einen Arztbesuch. Was werde ich da im Bekannten- und Verwandtenkreis manchmal komisch angeschaut. :roll:
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bitte versteht mich nicht miss. Ich will nicht dem Personal pauschal die Schuld zuschieben, das System an sich krankt. Es gibt natürlich auch immer mentale Ausfälle, aber ich denke schon, dass gerade in diesem Beruf die meisten wirklich motiviert und engagiert an die Aufgabe herangehen. Sonst würde man sich einen leichteren Job aussuchen. Wenn ich sage, dass es nicht zu Lasten der Patienten gehen darf, dann geht es um die grundsätzlichen Probleme in unserem Gesundheitsystem. Und da sind Schwestern und auch die Ärzte genauso Opfer wie die Patienten. Wobei bei meiner Schwiemu sowohl Ärzte als auch Schwestern unterwegs waren, die sich einige Ausfälle geleistet haben, die ohne Aufwand vermeidbar gewese wären.
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wobei bei meiner Schwiemu sowohl Ärzte als auch Schwestern unterwegs waren, die sich einige Ausfälle geleistet haben, die ohne Aufwand vermeidbar gewese wären.

    Genau das ist schwer für einen Angehörigen zu beurteilen. Natürlich dürfen/sollen dieses Dinge nicht geschehen..aber eben gar aufgrund des Personalmangels passieren sie...leider.

    Das eine Infusion 8 Stunden später gelegt wird ist darauf genauso zurückzuführen.

    Ich will genau aus diesen Gründen auch nicht mehr ins KH als Schwester zurück. Am Schluß stand ich am Sonntag mit 1 Schüler alleine mit 30 Schwerkranken Patienten da..nachmittags wohlgemerkt. :confuded:
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nur mal als Beispiel: Wenn eine Schwester in die Patientenakte einträgt, dass die Patientin sich übergeben hat und der Arzt bei der Visite nicht darauf eingeht, aber dann drei Tage später superdringend Infusionen verschreibt, ist da für mein Empfinden irgendwas schiefgelaufen.

    Oft würde es ja helfen, nicht einfach nur zu machen, sondern auch drüber zu reden, dass die Patienten wissen, da passiert gerade was oder aus dem und dem Grund eben nicht, bevor man sich dann seine laienmedizinischen Gedanken macht und Panik schiebt.

    Sie hat seit gestern abend übrigens vier Infusionen bekomen und sagt, dass es ihr jetzt deutlich besser geht. Mal sehen, ob sie sie morgen wirklich nochmal magenspiegeln. Ich halte es ja nachwievor für eine Magen-Darm-Grippe. Willi hängt hier auch gerade völlig durch.

    Aber wir haben jetzt unsere Lehren daraus gezogen. Man darf sich auf das KH (nee, das gilt generell für Ärzte) nicht verlassen, sondern muss mit gesundem Menschenverstand und möglichst guten Hintergrundinfos (Dankeschön an Euch!) einen KH-Aufenthalt begleiten und nicht einfach machen lassen. Und gerade bei meiner obrigkeitshörigen Schwiegermutter (Weiße Kittel!!! Die müssen ja recht haben.... :shock: ) muss immer einer von uns danebenstehen. Und das wo ich so einen Horror vor diesen Inneren-Stationen habe.... :groggy:

    Nochmal, mir ist sehr bewußt, dass der Geldmangel und die daraus resultierende Überforderung aller Mitarbeiter daran schuld ist, trotzdem bleibe ich dabei, es darf nicht zu Lasten der Kranken gehen. Da muss irgendwannn irgendwie eine Lösung her. Welche weiß ich aber auch nicht... :sad:
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die einzige Lösung ist eine grundlegende Sanierung des Gesundheitssystems...nur dafür fehlt das Geld.

    Das mit dem Vertrauen in die Ärzte hast du gut erkannt...gilt übrigens für alle Fachrichtungen..vom Gyn bis Hausarzt vom Herzspezialisten bis zum Urologen..


    Deshalb gehe ich auch zu meiner Hebamme. ;-)
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also mit den niedergelassenen hatte ich bislang Glück, abgsehen von dieser HA-Pflaume, wg em ih unnötig in der UNiklinik lag. Und meinem Gyn vertraue ich auch, aber immer mit kritischem Hinterfragen, nie mehr blind...
  • beate1965beate1965

    1,842

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Anja Wir sind jetzt schon so weit dass wir schon im Frühdienst ( c.a 6 - 10 )Pflegefälle bei insgesammt 21 - 26 Patienten arbeiten. :groggy:
  • ed24ed24

    1,208

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ui wenn ich das so lese waren wir ja immer gut besetzt in unseren Schichten (2-3 Examinierte, 1-2 Schüler und einer Schreibtisch Schwangere oder teilzeitkraft für rehaanmeldungen, Rö ect.) für 40 Patienten. War allerdings auch eine chirurgische Station.
    UND wenn das Personal wirklich mal so knapp war, dass man am Rande der Körperverletzung arbeitet - nicht lagern können ect. - haben wir fleisig überlastungsanzeigne geschrieben und die Verantwortung an die Geschäftsleitung abgegeben. Das gab zwar immer diskusionen und gelegentlich auch mal ärger (nach dem Motto - wohl kein Bock zu arbeiten....) aber am Ende hat es immer was gebracht.

    @Susanne67 - schreibt bitte bitte einen Brief n die Geschäftsleitung und beschwert euch über die Zustände auf der Station. Damit meine ich nicht über einzelne Schwestern/Ärzte sondern die Situation an sich. Denn nur mit druck von außen kann sich vielleicht was ändern.

    Gruß ed
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    es24: Was nutzen mir denn die Überlastundsanzeigen wenn sich nix ändert?? Letztendlich hängt mein Kopf doch trotzdem in der Schlinge.

    Und eine 2/2 Besetzung mit Bürokraft finde ich auf einer Chirurgier mehr als Fahrlässig. :confuded:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Doch nützen die was. Zumindest was die rechtliche Position angeht. Der Träger kann nämlich nicht behaupten nichts gewusst zu haben.
    Nur nicht locker lassen ed.
    Wenn man keine schreibt kann man auch nicht wissen dass sich nichts ändert.
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