Schlechte Mama ...

tinastinas

362

bearbeitet 8. 05. 2009, 09:04 in Kleinkinder
Hallo ihr Lieben.

Ich bin gerade echt etwas genervt und fühle mich wie eine schlechte Mama oder zumindest so eine, die alles falsch macht. Dieses ewige "Nein-Sagen" finde ich ja selber doof, aber es gibt dennoch zwei, drei Ecken in unserer Wohnung, in die Ben nicht darf. Er fordert es zurzeit aber wieder so richtig raus, d.h. er geht genau da hin, schaut mich dabei herausfordernd an und wartet, was passiert. Ich sage "nein", begründe das und und hole ihn da weg. Natürlich rennt er wieder hin und das - ohne Spaß - bestimmt 10 Mal. Ich werde dann immer ungeduldiger, gestern war ich so genervt (müde, erkältet und überhaupt ...), dass ich ihn auch mal richtig angebrüllt habe, er solle das jetzt lassen. So eine Mama möchte ich nunwirklich nicht sein. Ich will doch nicht schreien, aber ich bin so verdammt ungeduldig. Wie macht ihr das bzw. wie kann ich es besser machen?

Dazu kommt, dass er gerade gerne mal Wutanfälle bekommt, vor allem, wenn er schlafen soll und nicht möchte. Dann schreit er sich richtig in Rage und man kann einfach gar nichts tun, um ihn zu beruhigen. Nichts, nicht auf den Arm, nicht ins Bett legen und schukeln, keine Musik, kein Rumtragen, nichts. Nur brüllen. Ruhige Abende sind gerade also auch sehr selten. Haben die Kleinen um 16 Monate rum einen Schub?

Danke fürs geduldige Lesen ...

Grüße von Tina

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kannst du die Ecken, in die er nicht gehen soll, irgendwie absperren? Damit würdest du deinem Sohn und dir das Leben deutlich erleichtern. Es ist für ein nicht mal anderthalbjähriges Kind einfach unheimlich schwer sich zu beherrschen, auch wenn er weiß, dass er da nicht dran soll. Das ist einfach zu versuchlich und zu interessant.
  • tinastinas

    362

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm, also es sind nur noch 2 Ecken übrig und da weiß ich wirklich nicht, wie ich das ändern kann. Er klettert nun immer aufs Sofa und neben dem Sofa steht eine Lampe und eine große Kletterpflanze, die ich unmöglich umstellen kann, weil die an der Wand befestigt ist. Da zieht er immer dran und auf die Stehlampe haut er gerne drauf.

    Die andere Ecke sind zwei Steckdosen, die ziemlich nahe am Boden installiert sind. Die könnte ich noch irgendwie abdecken. Aber eigentlich möchte ich gerne, dass er aktzeptiert, dass es auch "Neins" gibt. Auch wenn er erst fast 16 Monate ist, ist das doch nicht zu viel verlangt, oder? Er kann sich in unserer Wohnung ja frei bewegen, aber alles geht halt auch nicht. Und woanders (in fremden Wohnungen oder auf dem Spielplatz usw.) muss er ja auch "Neins" aktzeptieren. Wie kann man denn da kinderfreundlich reagieren?
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock: Warum machst Du in die Steckdosen keine Kindersicherung rein? Damit wäre diese Gefahr auch schon mal ausgeräumt und es würde nur noch die Ecke mit der Lampe übrig bleiben. ... und für diese Lampe findet sich kein anderer Platz?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich lese ja gerade die Kloeters Briefe. Da gibt es ein paar interessant Ansätze:
    Jedes Kind braucht die Gewissheit, dass die Eltern immer auf seiner Seite stehen. Wenn ihm Zweifel kommen, stellt es die Eltern auf die Probe, ob sie auch dann auf seiner Seite sind, wenn es "böse" ist. Nehmen die Eltern das Kind aber in seiner Bosheit an, dann verschwindet diese wie von selbst. Werden sie ärgerlich, wird die Probe wiederholt, mitunter jahrelang.

    Der Ansatz ist bei unerwünschtem Verhalten trotzdem nicht zu schimpfen, sondern ganz freundlich zu bleiben und die Sache zu bagatellisieren. Schimpfen hilft nicht, die Erfahrung machst du ja im Prinzip gerade ;-)



    Und dann noch das hier, das finde ich ganz wichtig:
    Fast alle unterwünschte Verhaltensweisen laufen sicht tot, wenn man sie gelassen aufnimmt. Und mit ruhigem Verwehren kommt man allen jenen Fällen bei, die man nicht durchgehen lassen kann oder will. Wenn es aber nicht gelingt, die notwendigen Verbote friedlich durchzusetzen, dann sollten wir zunächst überlegen, ob wir das Kind mit unserem Verhalten nicht vielleicht doch belohnen (Anmerkung von Eo: Schimpfen wird als Belohnung gewertet! Man hat dadurch tolle Aufmerksamkeit erzielt). Wenn das nicht der Fall ist , sind es vielleicht zu viele Dinge, die wir durchzusetzen versuchen. Wir sollten davon ausgehen, dass jedes Kind täglich nur eine begrenzte Zahl von Möglichkeiten hat, unseren Wünschen zufolgen. Ist diese Zahl etwa mit gedankenlosen Verboten erreicht, dann kann es auch dann nicht mehr folgen, wenn das nächste Verbot aus Gründen der Lebensgefahr unbedingt durchgesetzt werden muss. Es kommt dann mitunter zu dem mörderischen Gebrüll, das aus der Sicht der Erwachsenen so unangemessen zu sein scheint. Wir bedenken nicht, dass wir die Möglichkeiten des Kindes vermutlich mit überflüssigen Verboten erschöpft haben. Wir sollten unsere Vorstellung überprüfen von dem was wirklich sein muss.

    Mit 16 Monaten kann man wirklich nur ganz wenig "Folgsamkeit" erwarten. Der Vorrat ist schnell aufgebraucht. Und dann gibt es natürlich auch immer wieder Schubzeiten, wo einfach noch weniger geht, wo Dinge die vorher schon mal problemlos geklappt haben wieder zum Problem werden. Da muss man dann echt einen Schritt zurück treten, die Ansprüche ans Kind runterschrauben um diese Zeit mit möglichst viel Ruhe und wenig Geschrei durchzustehen. Und danach geht es dann aber in der Regel wieder einen grooooßen Schritt voran.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Steckdosen würd ich abdecken und mich beim Rest einfach nicht mehr aufregen. Ist doch klar, dass es besonders viel Spaß macht, an einer Pflanze zu ziehen oder auf ner Lampe rumzuhauen, wenn Mama das tierisch ärgert! Hast du mal beobachtet, wann genau er das macht? Meine macht zum Beispiel immer gerade dann besonders provokanten Unsinn, wenn ihr langweilig ist oder sie sonstwie Beachtung möchte. Die schnellste Art, garantiert Aufmerksamkeit zu erregen, ist etwas zu tun, von dem man genau weiß, dass es verboten ist :) Von daher: reg dich bei den beiden Sachen nicht auf (ich les auch grad Kloeters, und wenn ich eins besonders gut fand darin, dann dass sie Eltern nahelegen, nicht so schöne Möbel zu kaufen :biggrin: ) und biete ihm in dem Moment eine andere Art von Aufmerksamkeit.
  • tinastinas

    362

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eure Anworten haben wirklich geholfen. Vor allem die Auszüge aus den Briefen fand ich sehr interessant - das ist doch genau der Ansatz, den ich verfolgen will. Sind die in einem Buch gesammelt?

    Ich denke, er macht den Blödsinn wirklich, wenn er Aufmerksamkeit möchte. Bekommt er so ja auch. Die Steckdosen haben schon eine Kindersicherung, er soll aber trtzdem lernen, dass er da nicht ran darf. Schließlich gibt es woanders Steckdosen, an denen keine Sicherung ist. Aber ich denke, ich werde nun einfach versuchen, geduldiger zu sein und ihn, wenn es geht, versuchen abzulenken (klar hat man nicht immer Zeit und Nerven dazu, aber wahrscheinlich öfter, als man denkt).
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
  • TinaLunaTinaLuna

    3,602

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich "kloetere" ja auch mit meinem (oder er mit mir) und es klappt hervorragend. ein beispiel - vor etwa nem halben jahr nimmt er bei tisch sein glas, schaut mich sowas von rotzfrech an und schüttet es aus - mit voller absicht. ich bin freundlich geblieben, hab gesagt: "ist nicht schlimm, sowas kann ja schonmal passieren!" (bagatellisiert - aber er wusste, dass ich weiss, dass es absicht war) ich hab uns einen lappen geholt und mit ihm zusammen aufgewischt (kosequenz tragen). er war recht verdutzt, hat das aber nie wieder gemacht :biggrin:

    je mehr du dich aufregst, um so interessanter wird es.
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