Ich brauche mal euren Rat...

KatieKatie

3,507

bearbeitet 7. 05. 2009, 22:31 in Kummerkasten
...bezüglich meiner Arbeit.
Meine Elternzeit geht nun langsam zu Ende, und ich möchte (mangels Alternativen, Ideen und deren Umsetzung) in meiner alten Firma erstmal wieder einsteigen. Allerdings mit einem Teilzeitmodell. Reguläre Wochen-Arbeitszeit sind 39 Std. Bisher arbeiten die Mütter bei uns zwischen 12 und 16 Std. An 16 Std. hatte ich gedacht. Nun wurde mir eröffnet, dass ab sofort eine neue Teilzeitregelung gilt und unter 60% Teilzeit (=24 Std.) keiner mehr genommen wird. Dazu muss man sagen, dass unsere Hauptfirma dieses Jahr 1000 Leute abbauen muss. Da können sie bei den Müttern gleich mal anfangen... :table2:
Sie haben wir einen Job angeboten, bei dem ich 16 Std. arbeiten kann. Der liegt mir aber nicht wirklich, und zusätzlich beinhaltet er Spätschichten, was mit der Arbeitszeit meines Mannes kaum vereinbar ist.

Ich weiß nicht, was ich machen soll :confuded:

Arbeite ich 4 Tage die Woche und begnüge mich mit einem halben freien Tag für Hausarbeit, Arzttermine und alles andere, obwohl ich das nie so gewollt habe?
Oder entscheide mich so, wie meine Vorstellung vom Muttersein ist? D.h., für mein Kind am Nachmittag genügend Zeit zu haben, nicht immer ständig gehetzt zu sein (und das Kind zu hetzen) und auch wenn er dann in die Schule kommt, am Nachmittag ausreichend Zeit und Ruhe für Hausaufgaben zu haben, solange er noch klein ist.

Finanziell könnten wir es uns leisten, obwohl größere Anschaffungen dann natürlich weiterhin schwieriger sind. Außerdem müsste mein Mann auch etwas reduzieren und dann rechnet es sich gar nicht so großartig.
Aber - und das ist eigentlich mein Hauptproblem - was ist in 5 oder mehr Jahren? Dann bin ich Mitte /Ende 40, und wer nimmt mich dann noch? Immer dieses Sch***geld :sad: :sad:

Sorry, dass es so lang geworden ist, aber vielleicht hat sich die eine oder andere durchgekämpft und sagt mir ihre Meinung? Bitte ganz ehrlich - bin ich zu blauäugig oder zu idealistisch mit meiner Vorstellung? Ist es irre, heutzutage seine Arbeit aufzugeben?

Kommentare

  • Iris3105Iris3105

    2,619

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Katie,
    ja das ist das familienfreundliche Deutschland. Bei ist es nicht anders. Ich hatte meinem AG angeboten Schichtdienst im wochenweisen Wechsel zu machen. das würde bei 20 Wochenstunden gut funktionieren. Und dann könnte ich immer die Gegenschicht von meinem Mann nehmen und wir bräuchten neben dem KiGa keine weitere Betreuungsoption. Außer Svenja wäre mal krank, dann gäbe es noch die Oma.
    Was ist: Wochenweiser Wechsel ist nicht. Da geht nur 2xspät, 1 mal frei, 2xfrüh, oder in anderen Kombinationen. Da gehört den AGs mal ein Riegel vorgeschoben, dass die mit zurückkehrenden Müttern, die ja offensichtlich arbeiten wollen, nicht solche Prügel zwischen die Beine geworfen werden.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Katie,

    das hängt natürlich alles sehr von deinem Job ab, doch 16h sind halt schon sehr wenig. Ich könnte meinen Beruf in 16h garnicht ausführen, weil da dann bestimmt 1/3 der Zeit mit Übergabe draufgehen würden. Ich finde 24h echt ne sehr angenehme Stundenzahl, wie flexibel kannst du dir denn deine Arbeitszeit gestalten? Und wie viele Stunden täglich geht dein Sohn in den Kiga? Wenn du z. B. 4 x 6 h arbeitest (z.b. von 8h bis 14h) hast du noch den ganzen Nachmittag mit dem Kleinen und noch einen halben Tag frei, das ist doch ziemlich angenehm, oder? Auch wenn du's auf fünf Tage verteilen kannst, ist es doch eigentlich noch ziemlich ok.

    Ich würde es einfach probieren, wenn's so garnicht klappt, kannst du ja immer noch Alternativen suchen, doch meine Erfahrung war, dass ich mir das erst richtig vorstellen konnte, als ich wieder gearbeitet habe. Da blieb bei mir bei 24h noch viele schöne Zeit mit dem Zwerg übrig *träum* ;-) ... und vom Zusatzverdienst kann man sich ja ein bissl Unterstützung im Haushalt holen, falls es da klemmt :biggrin:

    Ich finde es in den heutigen Zeiten tatsächlich recht schwierig sich langfristig auf ein Gehalt zu verlassen. Heute hat niemand - außer er ist Beamter - mehr einen sicheren Job, da finde ich es etwas leichtsinnig sich auf einen 'Verdiener' zu verlassen. Der Einstieg wird ja auch nicht leichter, wenn dein Sohn in 10, 12 Jahren niemanden mehr braucht, der ihm seine Hausaufgaben kontrolliert, musst du ja auch was tun, ich hab glaube ich in einem anderen Thread gelesen, dass du ziemlich gut ausgebildet bist, wäre ja schade, wenn du davon dann nichts mehr hast. Selbst wenn dein Job nicht dein Traum ist, ist ein berufliche Veränderung unendlich viel leichter aus einer Anstellung heraus, als wenn du direkt nach der Familienpause was ganz neues, ganz anderes machen willst...
  • KatieKatie

    3,507

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke Sophie74, dein posting ist tatsächlich ganz hilfreich für mich! Zumal ich heute gerade auf dem Trip bin, alles hinzuschmeißen ;-) Ich habe zig Ideen für Bücher, die ich schreiben will, will ehrenamtlich als psychologischer Berater arbeiten, endlich Praxis als Mediatorin erlangen und irgendwie mal den Kopf frei bekommen (was ich jetzt alles in der Elternzeit vor hatte, mein Sohn allerdings sehr fordernd ist). Das alles bleibt erneut auf der Strecke, wenn ich wieder arbeite. Es ist schon sehr verlockend, diese andere Vorstellung...
    Und ich habe eben die Befürchtung, nicht ausreichend Zeit für meinen Zwerg zu haben. Und habe Angst vor den ganzen Schließzeiten des KiGas, wo wir dann immer Urlaub nehmen müssen und nicht mehr flexibel sind. Ganz abgesehen von Krankheitszeiten.

    Deine Erfahrungen klingen allerdings auch gar nicht so schlecht! Ein Job mit 24h lässt dir trotzdem noch ausreichend Zeit für deinen Zwerg. Und Mut macht mir auch, wenn du schreibst, dass dir das alles auch erst wieder während des Jobs bewusst geworden ist. Denn ich hatte eher das Gegenteil befürchtet (also, dass man dann erst merkt, dass es einem doch zu viel wird)

    Ich habe mir heute schon eine Pro und Kontra-Liste geschrieben, die uns aber irgendwie auch nicht wirklich weiterhilft. Ich könnte mir eigentlich beides vorstellen (und trauere dann bestimmt genau der nicht getroffenen Entscheidung nach - so oder so).

    Der KiGa-Platz ist von 8-14 Uhr. Mein Mann müsste ihn morgens bringen und ich ihn dann abholen. Ich würde von 7-13 Uhr arbeiten und dann schnell lossausen. Einen Tag würde mein Mann frei nehmen, d..h. seine Arbeitszeit auf 80% reduzieren und ich voll arbeiten. Und einen Tag hätte ich frei.

    Wie es mit meinem Job dann läuft, weiß ich nicht. Mit der wenigen Stundenzahl käme ich sicherlich klar - wenn ich 4 Tage arbeite, muss ich nicht so viel übergeben, außerdem müssen wir eh jeden Atemzug dokumentieren. Ich kann mir allerdings so gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn man wirklich pünktlich gehen muss.

    Ohjeohje... das werden noch etliche schlaflose Nächte werden...
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Katie schrieb:
    Ein Job mit 24h lässt dir trotzdem noch ausreichend Zeit für deinen Zwerg. Und Mut macht mir auch, wenn du schreibst, dass dir das alles auch erst wieder während des Jobs bewusst geworden ist. Denn ich hatte eher das Gegenteil befürchtet (also, dass man dann erst merkt, dass es einem doch zu viel wird)

    Ich erlebe die Zeit mit meinem Sohn halt ganz anders, gerade weil der Tag strukturiert und die Zeit begrenzt ist. Jetzt arbeite ich ja momentan wieder mehr, aber die Zeit als ich 24h gearbeitet habe war wunderbar :grin: Klar ist es mehr Orga und manchmal wird es auch stressig, aber ganz ehrlich, so stressig wie ein ganzer Tag mit einem quengeligen Kleinkind fand ich es nie :oops: Und die Tage kennt doch jede Mutter. Mich begrüßt nachmittags ein fröhlicher Zwerg, dann gehen wir auf den Spielplatz, zusammen einkaufen, zum Kinderturnen. Zuhause wird gespielt, Buch geschaut, gesungen etc. Ich freu mich dann ja auch richtig auf den Zwack und bin dann nur für ihn da in der Zeit... Ich finde das schön so!

    Noch ein Vorteil ist, dass so Papa und Sohn auch ein viel intensiveres Verhältnis haben, weil mein Mann eben tagtäglich mithelfen muss, er bringt ihn täglich zur TaMu und macht ihn morgens fertig und holt ihn 1 x nachmittags ab. Und für den Haushalt, der bei uns definitiv zu kurz kommt, habe ich halt ein freundliches Helferlein ;-)
    Katie schrieb:
    Ich habe zig Ideen für Bücher, die ich schreiben will, will ehrenamtlich als psychologischer Berater arbeiten, endlich Praxis als Mediatorin erlangen und irgendwie mal den Kopf frei bekommen (was ich jetzt alles in der Elternzeit vor hatte, mein Sohn allerdings sehr fordernd ist). Das alles bleibt erneut auf der Strecke, wenn ich wieder arbeite. Es ist schon sehr verlockend, diese andere Vorstellung...

    Hach, da kann ich dich gut verstehen, doch ich glaub echt, dass das nicht unbedingt auf der Strecke bleiben muss. Ich habe beim Berufsleben oft das Gefühl, als gäbe es nur 'draußen' oder 'drinnen'. Ich hab mich als 'nur'-Mutter so weit weg gefühlt von dieser Welt der 'arbeitenden'. Und ich befürchte, Vollzeitmamas werden oft auch so wahrgenommen, leider. Ich glaube, egal wo du hinwillst, es ist wichtig einen Fuss in die Tür zu kriegen. Ich kann mir vorstellen, dass der Einstieg in deinen 'alten' Job auf jeden Fall hilfreich ist, sich von dort aus zu verändern ist sicher leichter.
    Und wie gesagt, du kannst es ja testen, kündigen und Bücher schreiben kannst du immer noch.
  • KatieKatie

    3,507

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke Sophie, du schreibst hier immer sehr ehrlich, kritisch und hilfreich :knutsch01:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Katie schrieb:
    Danke Sophie, du schreibst hier immer sehr ehrlich, kritisch und hilfreich :knutsch01:
    Das stimmt..ist mir auch schon aufgefallen :grin:
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh, Dankeschön, das ist aber ein nettes Kompliment :oops: das krieg ich glatt rote Ohren ;-)
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