Komplett abstillen wegen Schwangerschaft?

bearbeitet 15. 05. 2009, 18:49 in Langzeitstillen
Hallo,
unser Kleiner ist 19 Monate und ich stille ihn noch abends zum Einschlafen und 1-3 mal Nachts, wenn er nicht ohne weiterschlafen kann. Abends ist das für mich kein Thema bzw. eher schön, aber das Wachwerden und Aufstehen in der Nacht kostet mich schon Kraft und Nerven. Im Gespräch mit Müttern wurde mich immer wieder mal Hoffnung gemacht, dass es sein könnte, dass er endlich durchschläft, wenn ich ihn nachts abstille, weil die ständige Nahrungszufuhr die Verdauung nicht zur Ruhe kommen lässt und damit das Aufwachen fördert. Darum habe ich schon länger mit dem Gedanken gespielt, ihm Nachts die Brust nicht mehr zu geben, habe das nur bisher nie durchgezogen, weil er eben mit Stillen so schön schnell wieder einschläft und ich Bedenken habe, dass eben die Rechnung mit dem nicht mehr stillen = durchschlafen doch nicht so ganz aufgeht.

Jetzt bin ich ganz frisch mit unserem zweiten Kind schwanger und die FÄ meint, ich solle abstillen. Die Argumente sind: ich habe Bluthochdruck und Übergewicht und hatte in der letzten Schwangerschaft einen Schwangerschaftsdiabetes, die FÄ meint, der würde vorraussichtlich wiederkommen und sagte: Bluthochdruck und Diabetes und dann noch Stillen, wie soll denn das gehen?

Ich sehe das zum Teil auch so und vesuche jetzt, ihn nachts abzustillen (wir haben jetzt die 3. Nacht mit 2 Std. schreien hinter uns - gähn...) Ob ich ihn aber jetzt schon komplett abstillen, also ihm auch das Einschlafstillen am Abend verweigern soll und will, da bin ich noch nicht so überzeugt. Ich würde vielleicht schon ein paar Monate vor der Geburt damit aufhören wollen, denn Tandemstillen wäre glaube ich nicht so mein Ding, aber jetzt bin ich gerade mal in der 6. SSW und finde, das hat noch Zeit. Außerdem denke ich, für die Brust ist es leichter, wenn es nicht so rasant von 3-4 Mahlzeiten auf O geht, oder? Kann denn das eine Stillen für den Körper soooo belastend sein, dass das ein zusätzlicher Risikofaktor für die Schwangerschaft wäre? Wie seht ihr das?

Bin für euren Ratschlag dankbar. Gruß Kindersegen

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    erst einmal herzlichen Glückwunsch! :grin:


    Ich kann dir nur meine Erfahrung zum nächtlichen Abstillen an die Hand geben: Mirco war ca. 14 Monate alt, als ich ihn nachts abgestillt habe. Er hat es ohne langes Geschrei akzeptiert, sonst hätte ich es wohl auch nicht durchgezogen, aber durch geschlafen hat er dadurch nicht. Ok, er ist nicht mehr alle 1-2 Stunden wach geworden, hat schon mal 3-4 Stunden und später auch länger durch geschlafen. Aber er wurde trotzdem immer mehrfach die Nacht wach und ist zum Teil auch nicht so schnell wieder eingeschlafen.
    Jolanda war ca. zwei Jahre alt, als ich sie nachts abgestillt habe. Auch sie hat danach nicht einfach durchgeschlafen.
    Es ist eben für Kleinkinder auch eigentlich normal, dass sie nachts wach werden und sich quasi vergewissern, dass sie nicht allein sind.

    Dass dein Arzt direkt zum Abstillen rät kann ich nicht ganz verstehen. Diese Schwangerschaft kann ganz anders verkaufen. Und selbst wenn es sich ähnlich entwickelt sehe ich noch nicht, was das mit dem Stillen zu tun hat. Und dann könntest du ja eben immer noch darauf reagieren und abstillen.
    Wenn du magst kannst du dich mit dieser Frage auch an den medizinischen Beirat der AFS wenden. Die können dir da sicher etwas zu sagen, ob die Empfehlung des Arztes Sinn macht.
    http://www.afs-stillen.de/cms/cms/front ... 1&client=1
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Ich meld mich auch mal kurz zu Wort. Elias ist nun 16,5 Monate alt und ich bin auch schwanger. Ich habe ihn lange zum Einschlafen und auch nachts gestillt. Er hat sich dann vor etwa 10 Wochen nachts sleber abgestillt. Als Ersatz bekommt er nun im Falle, dass er Durst hat, einfach Wasser. Das braucht er aber selten. Das Einschlafstillen habe ich vor 5 Wochen aufgehört. War auch kein Problem. Okay, er schläft nicht immer so schnell ein, aber auch beim Einschlafstillen war das die letzte Zeit nicht immer so einfach. Aber vom Durchschlafen sind wir trotzdem noch weit weg.

    Mir hatte man auch versucht ans Herz zu legen abzustillen, als ich wieder schwanger wurde. Das lag aber daran, dass ich sehr abgenommen hatte und trotz extrem viel Kalorien Probleme hatte, nicht noch weiter abzunehmen. Meine Hebi meinte aber, dass ich weitermachen kann, solange ich mich gut fühle. Nun hat Elias sich selber abgestillt. Es war für uns beide der einfachste Weg.

    Gesundheitlich kann ich Dir zu nichts raten. Aber dass die Kinder ohne nächtliches Stillen durchschlafen, ist sicher keine Garantie!

    Gruß Steffi
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe bis zur Geburt nachts noch gestillt. Mara hat es nur ohne Brust akzeptiert, wo ich im KH lag. Und ich dachte sie stillt sich nie ab....aber ab dem Tag der Geburt hab ich ihr dann auch wo sie stillen wollte klar gemacht, dass dies nun für das Baby ist und nach zwei Tagen hat sie es auch akzeptiert.
    Das stillen inder Schwangerschaft war in dem sinn gar kein Problem. Ausser das ich es selber nicht so angenehm empfand.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für eure Antworten,
    Eowyn, danke für den Link mit AFS, da werde ich mich mal kundig machen.
    Jetzt hat unser Kleiner noch Fieber gekriegt. Trotzdem hat er es heute Nacht zum ersten Mal ohne Schreien geschafft, ohne MuMi weiterzuschlafen. Hat sich einfach die Wasserflasche geschnappt und mich angelächelt und weitergepennt. Vielleicht lag es daran, dass ich ihn gleich am Abend in unser Bett genommen habe, weil ich das mit dem Fieber unter Kontrolle haben wollte... mal sehen, wie es heute nacht ist.

    Also mit dem nachts Abstillen bin ich innerlich völlig im Reinen. Wenn er nachts "sucht" und ich ablehne, sage ich mir innerlich: ich habe es ihm ganz lange gegeben, nun brauche ich meine Kraft für das neue Baby und er kann tagsüber essen und meine Nähe und meinen Trost kriegt er ja weiterhin. Vielleicht muss ich die Entscheidung, ob ich auch Abends abstille noch eine Weile in mir bewegen. Meine Internistin hat heute auch geraten abzustillen... jedenfalls werde ich mir Zeit lassen und nichts übers Knie brechen. Spüre, dass es mir selbst auch leid tut, wenn diese innige Zeit der körperlichen Verbundenheit nun enden soll und ich ihn mit dem Abstillen nun ein Stück mehr in die Selbstständigkeit entlassen soll... :hmmmm:

    Lieben Gruß von Kindersegen
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    schön, dass es nachts schon so klappt. Das liegt sicher vor allem auch daran, dass du dir in der Entscheidung sicher bist. Das gibt deinem Kleinen ja auch die nötige Sicherheit.

    Ob dein Internist Ahnung vom Stillen hat? Dann wäre er die große Ausnahme ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Eo, ich habe erst jetzt wieder mal reingeschaut. Naja, die Internistin ist eigentlich eine ganz augeschlossene junge Frau mit auch zwei Kindern, hat gesagt, leider hat es bei ihr nie lange geklappt mit dem Stillen. Auf meine Frage hin, warum sie denke, abstillen sei jetzt besser, hat sie gesagt, so ganz klar kann sie das nicht erklären, sie denke, das sei auch wegen der Hormone besser für die Schwangerschaft, da sich ja beim Stillen immer die Gebärmutter etwas zusammenzieht und ob das für das Baby so gut sei??...Hm, also dann wäre ein Orgasmus auch nicht gerade gut, oder? Grins.

    Naja, hat sich für mich auch nicht nach so furchtbar viel Ahnung auf diesem Gebiet angehört, ich denke mal die Ärzte treffen sehr selten auf jemand, der in der Schwangerschaft noch ein älteres Kind stillt, von Tandemstillen ganz zu schweigen. Ich denke ich mache es, wie es meinem Inneren entspricht. Und da wir jetzt die nächtliche Stillerei komplett weg haben, ist es auch kein Problem, von heute auf morgen das abendliche Stillen wegzulassen, sollte es wirklich mal schnell aus medizinischen Gründen nötig sein.

    Lieben Gruß von Kindersegen
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, klingt wirklich nur nach den üblichen Vorurteilen ohne fundiertes Fachwissen. Wenn du das Gefühl hast, dass sie an Informationen zu diesem Thema interessiert wäre, kannst du ihr das hier ja mal ausdrucken oder ihr den Link geben:
    http://www.afs-stillen.de/cms/cms/front ... &idart=212

    Und du hast Recht, auch bei einem Orgasmus wird genau wie beim Stillen Oxytocin ausgeschüttet, was zu Kontraktionen führt. Und dass das alles andere als schädlich für die Schwangerschaft ist, ist sogar wissenschaftlich belegt:
    dpa schrieb:
    Dänische Hebammen raten werdenden Müttern zu viel Sex mit möglichst häufigen Orgasmen in der Schwangerschaft.

    Laut Angaben der Chefin des Kopenhagener "Hebammenzentrums", Helle Ella, hätten entsprechende Empfehlungen bei den Teilnehmerinnen von Schwangerschaftskursen "zu ausgesprochen positiven Ergebnissen geführt".

    Orgasmen aktivierten bestimmte Rezeptoren sowohl im Gehirn als auch in der Gebärmutter, die für die Steuerung von Hormonen bei den Wehen zuständig seien, erklärt die dänische Hebamme. Ihr Fazit: "Man kann physiologisch eindeutig sagen, dass viele Orgasmen während der Schwangerschaft die Wehen leichter machen" - wissenschaftlich bewiesen ist das allerdings nicht.

    Die Kopenhagener Hebamme glaubt aber fest an die Stichhaltigkeit ihrer Beobachtungen. Leider sei den meisten Schwangeren der "eindeutige Zusammenhang zwischen vielen Orgasmen in der Schwangerschaft und leichten Wehen" nicht bekannt. Dies liege an Hemmungen bei den Fachleuten, meinte Ella: "Welcher Oberarzt traut sich schon, das bei einem Vorbereitungskurs laut zu sagen?"
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum