Schlagstock, Schlüssel, Pfefferspray?

Caro2310

Nachdem ich die rege Unterhaltung darüber in einem anderen Thread stoppen mußte stelle ich die Frage hier mal zur Diskussion.
Habe ihr etwas zur Selbstverteidigung in der Hand oder Tasche oder habt ihr einen Kurs besucht? Oder vertraut ihr darauf das Euch nichts passieren wird?

Susanne67

Also wenn ich orgendwo bin, wo es mir nicht ganz geheuer ist, sehe ich schon zu, dass ich mir Gedanken mache, was wäre wenn. Im Parkhaus habe ich immer einen Schlüssel in der Jackentasche so in der Hand, dass ich im Falle eines Falles einem Angreifer in die Augen stechen könnte. Ich bin aber auch noch nie angegriffen worden, wobei ich zugeben muss, dass ich früher leichtsinniger war als heute. Manche Situationen meide ich bewußt, wo ich früher treudoof reingelatscht wäre.

AnjaH

Nö weder habe ich was dabei noch mach ich mir da Gedanken.
Mag leichtsinnig sein..aber ich vertrau einfach mal in meine Umwelt das mir nix passiert und versuche Selbstbewußt durch den Alltag zu gehen.

Ja ich habe mal vor 15 Jahren Judo gemacht und auch ein wenig Selbstverteidigung gelehrnt. Im Fall des Falles setzt ich aber doch lieber auf stiften gehen..

Snoopy82

Selbstverteidigung habe ich nie gelernt, und denke, dass mir das eh nix nützen würde, da ich wohl körperlich den meisten Angereifern deutlich unterlegen wäre!

Wenn ich abends unterwegs bin, habe ich immer Pfefferspray dabei - je nachdem, wo ich bin, auch in der Jackentasche mit dem Finger auf dem Auslöser, so dass ich im Ernstfall nicht lange in der Tasche suchen müsste (wo es ja dann relativ sinnlos wäre ;-) ).

Schlüssel, Stock oder ähnliches würde mir wohl nix bringen, weil ein Angreifer mir bloß den Arm festhalten müsste, um mich ungefährlich zu machen ... und selbst, wenn ich mit irgendwas zuschlagen würde, hätte ich wohl nicht die Kraft, jemanden ernsthaft außer Gefecht zu setzen ...

Ich war noch nie in einer Gefahrensituation, aber wenn ich in eine käme, würde ich das Pfefferspray einsetzen und laut rufend weglaufen - ich denke, das ist da noch das sinnvollste!
Grundsätzlich halte ich es aber für unwahrscheinlich, überhaupt angegriffen zu werden (80% aller Vergewaltigungen passieren in geschlossenen Räumen - die Frauen kannten die Täter vorher!) - ich gehe recht selbstbewusst durch die Gegend und versuche, mich nicht mehr als nötig in Gefahr zu geben ... je nachdem, wo ich hinmuss, fahre ich dann halt doch eher mal mit dem Auto als zu Fuß zu gehen (obwohl ich grundsätzlich Autofahrten so weit es geht vermeide, wegen dem Spritverbrauch!).

Anonymous

Ich hab nichts dergleichen und hatte auch noch nie sowas. Ich hab allerdings auch nicht viel Angst, ob Leichtsinn oder nicht, weiß ich nicht.

Ich war dreimal in gefährlichen Situationen, einmal haben Passanten mir geholfen, weil ich geschrien habe, einmal hab ich jemand einen Tritt in die Eier verpaßt und bin weggelaufen und einmal wurde ich von meinem Nachbar in dessen Zimmer eingesperrt und sollte mich ausziehen, während er zugucken wollte und mich bedrohte, damals hab ihm völlig geistesgegenwärtig vorgeschlagen, dass wir doch in meine Wohnung gehen sollen, da wäre es viel gemütlicher, außerdem hätte ich noch Wein und mein Bett wär viel größer und so weiter.Na ja, das hat er mir abgenommen und im Treppenhaus bin ich dann weggelaufen und hab mir Hilfe geholt.

Das hat nicht dazu geführt, dass ich mich bewaffnet habe und ich hab auch nicht vor, es zu tun.

Snoopy82

ich habe das Pfefferspray auch erst, seit mein Mann es mir gegeben hat - ihm ist es lieber, wenn ich's dabei habe (er ist Polizist). Einen Vorteil sehe ich darin, dass ein potentieller Angreifer, vor dem ich weglaufe, sich das nächste Opfer sucht, während jemand mit Pfefferspray in den Augen so schnell erst mal gar nix mehr macht ;-)

Teeta

Hallo,

ich hab nix dabei. Vielleicht bin ich auch zu leichtsinnig was das angeht aber ich denke nicht das mir groß was passiert. Ich denke das ich auch mit Pefferspray oder ähnlichem nicht besser dran währe, ich müsste es ja erstmal einsetzen können.
Die meisten Täter setzen ja auf den Überraschungsmoment, und ich hätte da schon ein wenig schiss das ich das Spray dann auch falsch rum halten würde, oder der Schlagstock in die Hände des Angreifers fallen würde.

Grüße
Teeta

Miaofeli

Ich bin meine eigene Waffe. Ich habe keinen richtigen Selbstverteidigungssport gemacht, nur einen Kurs aber mein tatsächlicher Vorteil ist meine Vergangenheit und die daraus resultierende Wut, die sofort aktiv wird, wenn mir jemand zu nahe kommt. Das schreckt in der Regel ab bzw. verschafft Zeit und ich habe keine Hemmungen richtig und sofort gezielt zuzuschlegen/treten. Wohin und wie habe ich im Kurs gelernt und teils erfolgreich umgesetzt. So klagte ein Bekannter nach einer Kabbelei leider einmal über angebrochene Rippen :oops: Er kam mir bei spaßigem Kabbeln entgegen und der eigentlich angetäuschte Schlag saß.... Aber der Typ ist auch ne Memme .. mal ganz unter uns ;-)

Pfefferspray ist mir zu begrenzt, da nicht in geschlossenen Räumen einsetzbar und bei Gegenwind ein Boomerang. Waffen jeder Art sind zu riskant weil sie gegen mich verwendet werden können und ich meinem angreifer nicht noch Material liefern will.
Schlüssel sind nicht effektiv genug und die Augen ein viel zu kleines Ziel. Zudem verletzt man sich dabei zumeist die eigene Hand, weil die Schlüssel nicht stabil genug in der Hand positioniert werden können. Trifft man dann auch nicht die Augen, macht man den Angreifer nur wütend und damit brutaler.

milchbart

Je nach Situation habe ich den Schlüssen schon mal richtig in der Hand positioniert. Aber das dient wohl eher für meine eigene innere Haltung. Ansonsten habe ich nichts dergleichen dabei.

Marlies/Hebamme

@snoopy
Soweit ich weiß sind doch solche Sebstverteidungskurse nicht abhängig von Kraft und Größe. Gerade zate Frauen profitieren von Technik und Schelligkeit.

Snoopy82

Ich denke, um sich aber effektiv zur Wehr setzen können gegen einen körperlich überlegenen Gegner, braucht es aber mehr als einen einfachen Selbstverteidigungskurs ... da werden viele psychologische Dinge vermittelt, um Sicherheit auszustrahlen ... Körperstellen benannt, auf die man primär zielen sollte, um den Gegner außer Gefecht zu setzen/ zu überraschen ... vielleicht unterschätze ich das auch, was man da lernt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wenn so ein 1.90m 100 kg Typ auf mich zukommt (um ein Extrem zu nennen) und meine Arme festhält, dass ich dann noch irgendwas machen kann mit meinen 1.68m und 53 kg ...

Was ich sinnvoll finde, ist, eine Kampfsportart wirklich von der Picke auf zu lernen ... hier im Ort gibt es vom Turnverein eine sehr gute Judo-Gruppe, die Kinder ab 5-6 Jahren annimmt .... wir sind schon immer dabei, das Joelle schmackhaft zu machen ;-)

AnjaH

Mit Judo kann man sehr viel...aber sich nicht zu wehr setzen gegen 100Kg 1,90m groß. ;-)
Ich habe innerhalb des Trainings einen richtigen Selbstverteidigungskurs bekommen..aber das hatte nichts mit dem Sport Judo zu tun.

Der aber trotzdem zu empfehlen ist.

Miaofeli

Es geht bei der normalen Selbstverteidigung auch nicht darum jemanden zu verdreschen, sondern eine Situation zu erschaffen die eine Flucht ermöglicht.

sandra_83

ich finde es ist eine sache einen schlüsselbund oder einen schlagstock oder sonst was dabei zu haben, aber es ist was ganz anderes dies auch einzusetzen. es gehört schon einiges dazu jemanden bewußt und mit voller absicht zu verletzen (auch wenn es notwehr ist). ich habe so eine situation durch und ich kann nur sagen das es mich einige überwindung gekostet hat zu zu schlagen (ich hatte eine große tasse in der hand, die stand auf dem tisch griffbereit...). ich habe trotz großer angst nicht voll zugelangt sondern eher verhalten, weil ich einfach angst hatte, den menschen schwer zu verletzen...versteht ihr was ich meine?

pfefferspray ist ein bissl was anderes, da man einfach abstand hat und nicht direkt in kontakt kommt. ausserdem hat es lange nicht die auswirkungen, wie es ein schlagstock haben kann.

ich bin ein pfefferspraytyp, habe aber leider keines. bin aber mal eine weile mit ko-gas in der tasche rumgelaufen (ich weiß ist normaleweise verboten).
heute meide ich solche situationen, als es das letzte mal darauf hinaus lief, dass ich allein nachts durch berlin gemußt hätte, haben wir einfach die nacht durchgefeiert und als ich nach hause bin war es schon hell. :biggrin:

Caro2310

Ich meide Gefahren-Zonen auch wenn möglich. Aber das geht ja nicht immer. Sarah hat 2x die Woche bis 21:30 UNI. Auf dem Heimweg kommt sie da öfter in Krawalle. Bisher konnte sie da immer "unsichtbar" vorbei aber ob da anhält? :confuded: Ihr Bruder ist ein anders Kaliver. Obwohl er fast noch in Kindergröße paßt strahlt er etwas aus was Täter von ihm fern hält. Naja das stimmt nicht. Er ist zweimal angegriffen worden und Konnte die Täter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
Seitdem ist in seiner Umgebung immerhin Ruhe.

Snoopy82

sandra_83 schrieb:

weil ich einfach angst hatte, den menschen schwer zu verletzen...versteht ihr was ich meine?

Mh, ich kann da jetzt (zum Glück) nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen, aber bei einem Typen, der mich vergewaltigen oder sonstwas mit mit anstellen möchte, wäre es mir herzlich egal, wie schwer ich den verletze ... ob das in der entsprechenden Situation noch so wäre, kann ich natürlich nicht beurteilen - wahrscheinlich hat man da erst mal eine Hemmschwelle, weil man zunächst unsicher ist, ob es sich wirklich um eine Gefahrensituation handelt .. aber wenn ich sicher wäre, der Typ will mir was, hätte ich da kein Mitleid :oops: