Stillrheuma

AnonymousAnonymous

59,500

bearbeitet 3. 09. 2009, 10:01 in Stillen
Nun ist mir der Begriff schon ein paar Mal über den Weg gelaufen...Gibt es das wirklich,kann ich dagegen was tun?Es nervt schon,dass mir alles weh tut und ich kaum hochkomme,wenn ich irgendwo sitzt.Putze ich,bin ich abends total erschlagen..wie so unterschwelliger Muskelkater..ich hab das ja erst auf meine allgemeine Unfitness geschoben,doch da ich viel trage und zu Fuss unterwegs bin,hatte ich mich körperlich fitter eingeschätzt.

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kopiere dir mal was ich mir zum Thema Stillrheuma vor einiger Zeit abgespeichert habe.
    Still-Rheuma (Morbus Still) hat überhaupt nichts mit dem Stillen zu tun, der Name stammt von einem englischen Kinderarzt. Es handelt sich um eine juvenile rheumatische Erkrankung (deshalb ist der Namensgeber auch Kinderarzt), eine ziemlich üble Sache (früher sind die meisten Kinder nicht viel älter als 10 Jahre geworden), die bereits im frühkindlichen Alter beginnt, lange bevor eine betroffene Patientin jemals auch nur einen Gedanken an das Stillen verschwenden würde, denn die ersten Schübe beginnen meist im Alter zwischen einem und drei Jahren.

    Was in der letzten Zeit immer wieder mal unter dem Begriff „Still-Rheuma“ durch Stillgruppen und Stillforen geistert ist jedenfalls etwas ganz anderes. Es gibt kein Still-Rheuma in dem Sinne, dass die Erkrankung durch das Stillen ausgelöst würde. Was es gibt, ist ein Zusammenhang zwischen Gelenkschmerzen und Stillen bei einigen wenigen Frauen.

    Es wird angenommen, dass es sich um eine genetisch beeinflusste Autoimmunreaktion handelt, die sich bereits in der Schwangerschaft zeigen kann und nach der Geburt wieder zurückgeht. Betroffene Frauen, die ihr erstes Kind stillen, spüren diese Symptome, insbesondere an Händen und Fingern. Möglicherweise hängt das mit dem erhöhten Prolaktinspiegel zusammen (es wurde schon verschiedentlich ein erhöhter Prolaktinspiegel bei Autoimmunerkrankungen festgestellt, auch bei Patienten mit rheumatischer Arthritis). Beim Stillen weiterer Kinder, so wird berichtet, lassen die Symptome nach. Für die Mutter ist es hilfreich, sich so oft wie möglich auszuruhen, mehr im Liegen zu stillen, Hände, Arme mit Kissen während des Stillens zu stützen.
    In diesem Fall können bestimmte gymnastische Übungen, regelmäßig ausgeführt, lindernd wirken. Eventuell ist auch eine Behandlung mit einem Antirheumatikum anzuraten.

    In Lawrence und Lawrence „Breastfeeding: A guide for the medical profession” wird das Thema rheumatische Arthritis und andere Bindegewebserkrankungen ebenfalls diskutiert. Auch hier wird von einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von rheumatischer Arthritis und einem erhöhten Prolaktinspiegel gesprochen und dass es Studien gibt, die einen solchen Zusammenhang aufzeigen. Dabei wird eine Studie erwähnt, bei der, wie auch oben schon erwähnt, ein höheres Risiko bei Erstgebärenden, ein geringeres Risiko bei Zweitgebärenden und kein zusätzliches Risiko bei Drittgebärenden angegeben wird. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die Evidenz dafür, dass Reproduktionsvorgänge (also Schwangerschaften und Stillen) als Risikofaktor für das Auftreten von rheumatischer Arthritis widersprüchlich ist „die Rolle von Parität, Alter bei der ersten und letzten Geburt sowie Alter bei der ersten Menstruation sowie der Menopause zeigten keinen Zusammenhang mit rheumatischer Arthritis. Es wurde jedoch ein schützender Effekt des Stillens festgestellt, der jedoch dosisabhängig in Bezug auf die Stilldauer ist“.

    In einer Studie aus 2004 (Karlson et al.: Do breast-feeding and other reproductive factors influence future risk of rheumatoid arthritis?“) wurde beschrieben, dass Frauen, die insgesamt mehr als 24 Monate Stillen, ihr Risiko für eine rheumatische Arthritis um 50 % senken. An dieser Studie nahmen insgesamt mehr als 120.000 Frauen teil.

    Eine mögliche Erklärung für die Beschwerden, die gehäuft bei (stillenden) Müttern auftreten, könnte jedoch einen ganz anderen Hintergrund haben, der überhaupt nichts mit dem rheumatischen Formenkreis zu tun hat: Mütter, die mit ihrem Kind zusammen schlafen, liegen unter Umständen über längere Zeitabschnitte in nicht unbedingt optimalen Stellungen im Bett und das wiederum führt zu Fehlbelastungen und Verkrampfungen. Das häufige Tragen der Kinder (auch nicht immer und unbedingt orthopädisch korrekt) ist eine weitere Belastung für Muskeln und Gelenke. Frau fühlt sich aus o.g. Gründen „wie gerädert“ und hat Symptome wie Morgensteifigkeit usw. Dann hat sie irgendwann oder irgendwo etwas von „Stillrheuma“ gehört oder gelesen und ist überzeugt, ebenfalls daran zu leiden.
    Ja, leider gibt es so was wie "Stillrheuma". Laut Lawrence ("das" Standardwerk für Stillen) gibt es einige Studien, die sowohl bei rheumatische Arthritis als auch bei Poly-Arthritis (eine verwandte Erkrankung) bei einigen Frauen ein erstes Auftreten in der Stillzeit feststellten. Ich nehme persönlich an, dass das gerade bei Mütter auftritt, die eh dafür ein höheres Risiko haben. Was dabei die Ursache ist, ist nicht klar, aber wahrscheinlich spielt Prolaktin (das auch entzündungsfördernd wirkt) eine Rolle. Beschrieben ist, dass die Symptome nach der Stillzeit dann wieder zurück gehen. Andrerseits wissen wir auch aus der Literatur, dass Stillen eine schützende Rolle gegen Rheuma spielen kann.
    Für diese Gelenkschmerzen gibt es ein Vielzahl an Therapie-Ansätzen (wie Sie bereits herausgefunden haben). Dabei kann nicht vorausgesagt werden, was beim Einzelnen die geeignetste Therapie ist. Es lohnt sich aber, vor allem über Säure-Base-Haushalt einiges zu steuern. Viele der Schmerzmittel und antirheumatische Medikamente können auch in der Stillzeit genommen werden. Das einfachste ist Ibuprofen und ähnliches. Vielleicht können Sie da noch mal mit Ihrem Arzt reden oder eine Überweisung zu einem Rheumatologen fragen.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte das auf jeden Fall auch, siehe hier http://www.hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?f=50&t=41123&hilit=Karpaltunnelsyndrom und fand es obernervig, ist aber GsD wieder komplett weggegangen.... seltsame sache...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja ich denke es nicht so schlimm bei mir,dass ich was einnehmen müsste,und sicher kommt auch da unbequeme schlafen dazu...naja...nichts wirklich schlimmes..aber eben obernervig :roll: ;-)
  • rajenriverrajenriver

    4,287

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ohhhja, das habe ich auch. Habe nun vom Doc Massage und KG verordnet bekommen und lerne so Übungen zum Muskeltraining und geniesse dann ne Massage...Tut guuut...Aber jeden Morgen habe ich echt richtig dolle Rückenschmerzen... :sad:
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir sind die Fußgelenke und Fersen richtig schlimm. Bei jedem Aufstehen ... :groggy: das kommt ja wohl kaum vom schiefen Liegen?! :roll: Aber vllt vom Prolaktin. :roll:

    OBERnervig. :flaming01:
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lamere schrieb:
    Bei mir sind die Fußgelenke und Fersen richtig schlimm. Bei jedem Aufstehen ... :groggy: das kommt ja wohl kaum vom schiefen Liegen?! :roll: Aber vllt vom Prolaktin. :roll:
    OBERnervig. :flaming01:

    :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea:
    Danke für diesen Kommentar, lamere.
    Jetzt weiß ich endlich, warum mir die Füße und Zehengelenke auch beim Aufstehen immer so fürchterlich wehtun. s015.gif (Obwohl das in der letzten Zeit besser wurde - aber ich stille ja auch nicht mehr ganz so viel).
    Nun ist es mir gerade wie Schuppen von den Augen gefallen. Da wäre ich alleine, trotz überfliegen dieses Beitrags (die Zitate von Eowyn sind mir zu lange, da kann ich mcih derzeit nicht drauf konzentrieren...) niiieeee drauf gekommen.
    Danke!
    k010.gif
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    GERN geschehen ... :muha: :fun11:
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :biggrin:
  • SagunaSaguna

    1,742

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    bei mir ist das auch ganz schlimm! Zuerst monatelang Fersen und Gelenke vom Großen Zeh, dann der linke Daumen im Gelenk und jetzt seit ca. 6 Monaten die rechte Schulter. Und die wird täglich schlimmer. Allerdings belaste ich sie auch falsch wenn ich stundenlang im Bett liege, Simon nuckelnd an der linken Brust und über ihn drüber mit der rechten Hand am Laptop tippe. :oops: Und auch nachts ist mir immer der rechte Arm im Weg und ich lege ihn irgendwie weg.

    Aber zumindest ging es an Füßen und Daumen völlig von selbst wieder weg. Daher hoffe ich dass die Schulter auch wieder Ruhe gibt. Aber insgesamt habe ich das jetzt schon über 1,5 Jahre und finde es sehr nervig und schmerzhaft! :confuded:
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...muss das nochmal aufgreifen.
    Zur Zeit ist das bei mir ganz schlimm. Mir tun die Fussgelenke und Kniebeugen richtig heftig weh. Länger stehen oder spazieren ist ne echte Qual, wenn da nicht irgendwo Bänke unterwegs sind, bleib ich lieber zuhause. :oops: Ich versuche ausreichend zu trinken, versuche ausreichend zu schlafen - aber beides scheint wenig Einfluss zu haben. Mir tut schon alles weh, wenn ich morgens aufwache. :flaming01: :sad: Mittlerweile geht das auch in den Handgelenken los und ich frage mich, was ich dagegen tun kann. Hilft da vllt Magnesium?
    Im Liegen wird hier eh nur gestillt, da das in i.g. genanntem Artikel angesprochen wird.
    Abgesehen davon, daß es wirklich weh tut, macht es mir eine Sch***laune, weil ich eigentlich nicht diejenige bin, die sich von Bank zu Bank quält sondern die eher mal Inliner fährt ... (das habe ich neulich nach 10 MInuten aufgegeben weils echt GAR nicht ging :shock: :sad: )
    Weiß jemand Rat? :sad:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bekomme ja momentan Massagen..und der Therapeut meinte ich hätte noch ordentlich Wassser ,das könnte auf die Gelenke drücken..Aufstehen ist immer noch schmerzhaft bei mir..Hast du vllt. auch swowas in der Richtung?
    Sonst kann ich Kräuterblut empfehlen,einfach zur allgemeinen Stärkung..das hilft mir immer,dass es etwas besser ist..
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kräuterblut hab ich noch da. Werds mal damit versuchen.
    Wasser in den Gelenken - keine Ahnung? :oops:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habs auch nicht gemerkt..aber die haben da ja einen anderen Blick..hat gleich meine Narbe am Bein gesehen :roll: die komische Fusstellung von mir..und das Wasser..
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das kann gut sein. Bei mir war es genau wie in den von Eo eingestellten Quellen. Bei mir hat es in den letzten Schwangerschaftsmonaten mit Johan angefangen, ist am Anfang der Schwangerschaft mit Luise (in denen ich auch gerade abgestillt hatte) vorbeigegangen und dann nicht wieder gekommen. Diese ganze Stillzeit mit Luise hatte ich absolut keine Probleme damit. Und genauso ist es mit dem Wasser. Ich hatte in der zweiten Schwangerschaft keine so starken Wassereinlagerungen mehr und mein Ehering (den ich 5 Monate nach Johans Geburt bekommen habe) ist mir in letzter Zeit teilweise einfach so vom Finger gefallen. Kannn gut sein, dass es da einen Zusammenhang gibt.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du könntest probieren ob der Aufbaukalk von Weleda dir hilft. Eventuell könnte man auch über Schüßler Salze nachdenken.
  • ameronaamerona

    370

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Puh, wo ich das hier so lese: Könnte daher auch meine allgemeine Mattigkeit, das "mir tut alles weh" nach dem Aufstehen und meine Schmerzem im Fuß daher kommen? Wobei das im Fuß nicht im Gelenk sondern die Unterseite vom Mittelfuß ist, wenn ich nach längerem Sitzen/liegen (also nicht belasten) aufstehe. Nach ein paar Schritten verschwindets allerdings wieder. Vermutlich war ich deswegen noch nicht beim Arzt.. :oops:
    Ich war eigentlich immer ein Frühaufsteher, der gut aus dem Bett kam. Derzeit muss ich mich echt überwinden, weils einfach überall zieht und spannt und einfach verkrampft ist. Das Humpeln wegen dem Fuß tut sein übriges dazu. :sad:
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Lamere, ist bei nasskalten Wetter schlimmer? Wann ist es besonders schlimm und was bringt Linderung? Sind die Gelnge gerötet oder geschwollen? Ich möchte die Salze etwas eingrenzen
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würd fast sagen, es ist bei warmem Wetter schlimmer - heute ists hier richtig kühl und es tut wesentlich weniger weh. :roll:
    Gerötet und geschwollen sind sie nicht. Linderung bringt meistens nur viel Ruhe, aber das schaffe ich ja meistens nicht mit Kleinkind. :roll: ;-)
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Caro? :oops:
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sorry bin mit dem Nachlesen noch nicht ganz hinterher :oops:

    Also ich würde zu den Salzen 5,7, 11 und 17 raten. Von der 11 nur 5 Stück von den andeen 10 Stück zusammen in einer Flasche Wasser auflösen und schluckweise trinken
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