Die Sache mit dem Schnuller - brauche euren Rat!

MamaclaudiaMamaclaudia

1,488

bearbeitet 23. 06. 2009, 20:36 in Kleinkinder
Ich steck grad in einer Situation, bei der ich immer das Gefühl hab, es falsch zu machen. :roll: Würde ich Jocelyn lassen, dann hätte sie den ganzen Tag und die ganze Nacht den Schnuller im Mund. Egal bei welcher Aktivität. Nun finden wir aber, dass sich die vorderen Zähne schon etwas nach außen biegen. Lasse ich aber bald vom Zahnarzt abklären. Verändern sich dadurch eigentlich die zweiten Zähne auch???

Zum Schlafen bekommt sie ihn sowieso immer, nur hab ich mir nun angewöhnt, dass ich ihn ihr nachts klau, da sie sich wirklich total daran festsaugt, ihn also nicht versehentlich verliert, wenn sie eingeschlafen ist. Nur tagsüber....
Morgens nach dem Aufstehen kommt er samt "Schnuffituch" in eine kleine Schachtel. Natürlich freiwillig mit "bis später". Wenn sie gut drauf ist (nicht hungrig, müde, wehgetan oder sonstiges) hält sie es ohne einen Gedanken daran bis zum Mittagsschlaf durch und anschließend wieder genauso. Braucht sie ihn zwischenzeitlich doch, eben weil sie hingefallen ist oder bereits müde und danach verlangt gebe ich ihn ihr sofort. Und sobald ich merke, sie interessiert sich eigentlich wieder für etwas anderes (ihn also gar nicht mehr braucht) geht der Schnuller wieder in seine Kiste.
Klappt zu Hause wunderbar und ich denke, sie macht es deswegen so gut mit, weil sie ihn ja bekommt, wenn sie ihn dringend braucht. Natürlich bekommt sie in diesem Moment nicht nur den Schnuller und Ihr Tuch, sondern auch ne Runde extra Kuscheln. Nur Kuscheln funktioniert aber so gut wie nie.

Nun mein großes Problem: Unterwegs! Da hab ich diese zwei Sachen nie dabei. Doch in letzter Zeit verlangt sie in den Ungewöhnlichsten Momenten danach. Es ist z. B. auch ihr Trost, wenn sie etwas nicht darf und dann zum Weinen anfängt - eben zusätzlich zu mir. Soll ich ihn nun in Zukunft mitnehmen und es so handhaben wie zu Hause? Wenn ich nämlich sofort ohne Zögern darauf reagiere, braucht sie ihn nur ganz kurz.
Bekommt sie ihn aber nicht, wird es für sie zum Horror. Sie steigert sich total rein und es zählt nichts anderes mehr. Sie weiß ja dann nicht mal mehr, warum sie ihn brauchte. Das will ich auch nicht.
Ich will nicht, dass die Zähne drunter leiden, aber noch weniger, dass sie darunter leidet. Das soll auf keinen Fall ein Machtspiel oder ähnliches werden - und so fühlt es sich aber irgendwie an.

Außerdem hab ich da nun ständig die Kloetersbriefe im Hinterkopf - das wäre doch eigentlich ihre "schlechte Angewohnheit". Also sollte ich es ihr nicht vorenthalten. Allerdings komm ich nicht dahinter, was ihr sonst fehlt. Wir kuscheln wirklich viel und sie bekommt auch so immer genügend Aufmerksamkeit und Trost ohne Schnuller und Schnuffituch.

Was meint ihr?

Sorry, dass es soo ausführlich geworden ist.

Kommentare

  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mich haben die Kloetersbriefe diesbezüglich sehr getröstet. Wir hatten das Ding tagsüber schon fast los, als dann plötzlich Krankheiten aufkamen - nun hatte ich wochenlang genau das gleiche Problem: am liebsten den ganzen Tag Schnuller im Mund. Als ich das dann gelesen habe, war irgendwie der Druck raus. Vorher hab ich mir nämlich auch häufig Gedanken darum gemacht, ihr das Ding oft weggenommen und viel Trara drum gemacht. Seit ich das alles nicht mehr mache, hat sich die Situation wundersamerweise entspannt. Sie möchte immer noch, aber längst nicht mehr so viel wie früher, und ich achte darauf, sie bei dem Wunsch nach Schnuller abzulenken. Ich biete ihr ein Spiel an, manchmal auch eine Kleinigkeit zum Knabbern - und es klappt echt gut. Ich lege die vorhandenen Schnuller auch häufig außer Sichtweite.
  • MamaclaudiaMamaclaudia

    1,488

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In sichtweite ist der Schnuller NIE! Ich denke eben auch, dass sie ihn sich immer noch mehr wünscht, je mehr ich versuchen werde, ihn ihr nicht zu geben.
    Ablenken funzt für genau die Zeit der Ablunkung, in der nächsten Sekunde frägt sie wieder und weint - alles schon probiert ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mein thema ! bei uns muss der nuckel auch ständig in reichweite sein. tagsüber schafft sie es ganz gut, aber sobald wir sie von der TaMu holen will sie den nuckel haben und es geht nichts mehr ohne :roll:. lilly lässt sich auch so schlecht ablenken, nimmt nichts anderes an und wird soooooo unleidlich, wenn sie den nuckel bekommt.
    könnt ihr das mit der schlechten angewohnheit bitte nochmal genauer erklären ?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab ja mit Schnullern keinerlei Erfahrung, daher kann ich auch nicht sagen ob meine Idee funktionieren würde. Ich sehe den Schnuller ja als Ersatz für das Nuckeln an der Brust, denn im Prinzip wäre es für die Kinder in dem Alter noch völlig normal gestillt zu werden. Und wenn man das mal konsequent durchdenkt, hieße das aber, dass es den Schnuller nur auf Mamas Schoß geben dürfte, schließlich kann man auch nicht mit Brust im Mund rumlaufen und spielen ;-) Aber auf Mamas Schoß kann man schön schnullern und kuscheln und sich dann aber eben auch wieder lösen, wenn andere Dinge wieder interessanter sind. Aber der Schnuller bleibt bei Mama, so wie die Brust auch.

    Klingt das für euch total doof? Wie gesagt, ich habe keine Schnuller-Erfahrung.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich stimme dem Gedanken insoweit zu, als dass ich denke, dass es am Anfang wirklich ein Brustersatz ist. Nur halt einer, der irgendwann zu einer Angewohnheit wird. Du müsstest mit deiner Idee schon früh starten, denn ich glaube nicht, dass ich meine Tochter jetzt dazu bewegen könnte, sich bei mir auf den Schoß zu setzen und zu schnullern und den dann wieder abzugeben.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also muss ich quasi Kurse "vom natürlichen Umgang mit dem Schnuller" geben, damit das mal einer für mich von Anfang an ausprobieren kann? ;-) das dumme ist nur, dass sich damit die praktischen Vorteile des Schnullers verlieren. Dann ist es nämlich vorbei mit Kind in der Babyschale und Schnuller im Mund, damit es Ruhe findet. :cool:

    Hach mich juckt das wirklich, aber ich will eigentlich nicht das Selbstexperiment anfangen und deswegen meinem dritten Kind einen Schnuller verpassen :roll:

    Aber sorry, ich wollte nicht den Thread annektieren. :oops:
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na ja, ich kann es mir halt für ein 2jähriges Kind nicht mehr vorstellen. Außer vielleicht mit sehr viel Energie. Meine ist ja nun auch schon ein knappes halbes Jahr abgestillt, und wir haben da schon monatelang nur noch nachts gestillt. Das heißt die Verbindung stillen=Nähe war bei uns höchstens im ersten Jahr da, und da hatten wir überhaupt kein Problem mit tagsüber schnullern :) Jetzt hab ich hier so einen Wildfang mit eigenem Kopf, die würde nicht verstehen, warum ich ihr den Schnuller nur für 2 Minuten gebe und dann unbedingt mit ihr kuscheln will...
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mamaclaudia schrieb:
    Ich denke eben auch, dass sie ihn sich immer noch mehr wünscht, je mehr ich versuchen werde, ihn ihr nicht zu geben.

    Ich denke, dass ist der Knackpunkt.
    Sie merkt, dass Du ihr den Schnuller vorenthalten willst und ihr einzigster Gedanke ist dann nur, ICH WILL IHN HABEN! Das würde uns Erwachsenen oft nicht anders gehen.
    Versuche es doch mal ganz konsequent auf die Klöters-Art:
    Du magst den Schnuller? Gern doch - bitte sehr, kein Problem. Ohne widerwillig oder genervt das Gesicht zu verziehen - ja, das ist manchmal schwierig, ich weiß :biggrin: .
    Ich glaube nicht, dass auf diese Art und Weise die Situation dann so eskalieren wird. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich das dann - nicht sofort, aber in annehmbarer Zeit - entspannt.
    Hast Du die Klötersbriefe? Wenn nicht, würde ich sie Dir wirklich empfehlen. Sie sind echt sehr hilfreich.
  • MamaclaudiaMamaclaudia

    1,488

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @gretchen: Genau so mach ich es ja. Ich geb ihn ihr wirklich sofort mit dem Komentar "klar, natürlich". Deswegen hat sie ihn ja dann auch nie lange.
    Mir ging es jetzt eben um die unterwegs Geschichte. Aber ich glaube, da werde ich es in Zukunft auch so handhaben.

    @eo: zu Hause läuft es ja auch fast so, dass sie in diesen Situationen den Schnuller dann nur bei mir auf dem Arm oder Schoß hat. Und wenn sie dann wieder runter will, wird er wieder wieder aufgeräumt. Aber was mach ich z. B. beim Autofahren? Da entstehen für sie gerade immer wieder Situationen, wo sie plötzlich meint, den Didi zu brauchen.

    Und was ist mit den Zähnen? Ich mein, wenn sie noch stillen würde, wäre das doch auch nicht viel anders, oder?
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiß nur, dass Daumenlutschen schlechter sein soll für die Zähne. Und dass ich trotz mehrjährigem, exzessivem Schnullergebrauch nie zum Kieferorthopäden musste, die meisten meiner Schulkameraden allerdings schon :) Das heißt natürlich nicht, dass ich es toll finde (ich finde es total dämlich, dass meine Eltern mir den Schnuller nie abgewöhnt haben!), aber ich würde die Zähne einfach beobachten und mich ansonsten nicht irre machen, es bringt ja nichts!
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Claudi
    Schnuller und Stillen sind einfach total verschieden. Und ich vermute die meisten Schnullerkinder nuckeln deutlich länger und intensiver als Stillkinder in dem Alter. Insofern kann man das einfach nicht vergleichen.

    Was auf jeden Fall unbestritten ist, ist dass Kinder in dem Alter durchaus noch ein Saugbedürfnis haben können.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ... manchmal hab ich auch das gefuehl, mit dem abstillen ist was schiefgegangen :roll: kaum komm ich bei der tamu rein, sagt das kind "mama! nulli! arm!". volle droehnung halt ...

    5 tage/woche benutzt der zwerg den schnuller tagsueber nicht (bei oma + tamu).
    nur bei uns gehts nicht ohne *frust*

    aber wie ist das denn:
    wenn jetzt der schnuller NICHT abgewoehnt wird - was fuer schaeden gibts denn dann?
    > was genau kann nachgewiesenermassen mit den zaehnen passieren?
    > was passiert mit der sprache?

    mein mann + ich moechten das ganze lieber locker sehen als auf biegen + brechen den schnuller wegzuquaelen. aber schaden moechten wir dem zwerg auch nicht.

    bis jetzt scheint mir alles noch im gruenen bereich - zaehne sehen ok aus.
    bei manchen lauten schiebt er die zunge zwischen die zaehne + lispelt auf die art natuerlich etwas, aber das ist nicht immer gleich.

    blackaliss,
    deren kind die schnullerfee seltsam findet
  • InaMausInaMaus

    2,055

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Joshua hatte auch recht lange seinen Schnuller, einige Zeit sehr extrem, allerdings wollte er auch immer damit sprechen und wir haben nichts verstanden. Halt immer gesagt: "nimm mal den Schnuller raus, ich verstehe dich nicht" ich denke das war für ihn auch sehr nervig und er hat ihn tagsüber dann fast gar nicht mehr genommen.
    Seine Zähne sind sehr schön gerade finde ich..
    Irgendwann habe ich den Schnuller nicht mehr erstetzt als er kaputt war und das fand er sehr eklig ;-)
    Er hat ihn mir immer gezeigt "guck mal Mama, kaputt!" und da habe ich ihm gesagt, ja dann schmeiss ihn in den Müll.... hat er auch...

    Seit dem braucht er keinen mehr :roll:


    Marlin nimmt leider den Daumen, finde ich persönlich schlimmer, weil das Abgewöhnen da viel schwerer werden wird :sad:
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann jedenfalls nur noch mal sagen, dass sich das alles sehr entspannt hat, seit wir es nach der Kloeters-Methode (überspitzt gesagt) machen. Das nahezu ständige Schnuller-im-Mund ist Vergangenheit. Jetzt fragt sie noch danach, wenn ihr arg langweilig ist oder wenn sie sich wehgetan hat, und bei Letzterem nehm ich sie auf den Arm und geb ihn ihr auch. Ich glaube, wir haben das jetzt gut im Griff.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich schränke den Schnuller auch nicht in dem Sinn ein. Ich finde, alles, was man irgendwie mit K(r)ampf probiert, geht meist nach hinten los - sei es Schlaf verschieben, Angewohnheiten verändern oder eben Sachen abgewöhnen. Und was ist letzte Woche passert? Juniörchen sagt jetzt plötzlich von sich aus zwischendrin: "Ohne Nuggi", legt ihn zur Seite und gut is'! Hat mich sehr erstaunt und hätte ich niemals erwartet! Auch nachts hat er ihn eigentlich nicht mehr im Mund, nur noch zum Einschlafen. Ich denke, er regelt das ganz von selbst, ohne dass wir da mit der Holzhammer-Methode eingreifen müssten ;-)
  • MamaclaudiaMamaclaudia

    1,488

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zu Hause verlangt sie ihn nun noch mehr und auch unterwegs darf ich ihn überhaupt nimmer vergessen. Aber ich lass es nun auch so. Sonst müsste ich ja was sagen, von wegen "nein, bekommst du nicht" oder "Schnuller wieder raus". Aber das will ich ja eben nicht. Also wart ich eben geduldig, bis sie ihn selber nicht mehr braucht.
    Und wegen den Zähnen: Ich kann ja nicht mal sicher sagen, ob sie wirklich mehr nach vorne gehen oder nicht. Und wenn ja, ob das vom Schnuller kommt
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    vielen dank fuer eure beitraege!
    mir ist nun etwas entspannter zumute + wir haben beschlossen, das ganze so zu lassen wie es eben ist.

    ich glaub, das ist auch besser so - ich fuehle mich damit jedenfalls viel wohler.
    es hat ja keinen sinn, auf verdacht zaehne + aussprache meines kindes zu "retten" + ihn gleichzeitig wegen dieses doofen schnullers durch einen machtkampf zu traumatisieren. ueberspitzt gesagt.

    trotzdem werd ich/werden wir auch weiterhin sagen, dass er den schnulli rausnehmen soll, weil ich/wir ihn nicht verstehe/n. das ist aber tatsaechlich so, daher find ichs legitim.

    habe ebenfalls die erfahrung gemacht, dass fast alles, was man auf biegen + brechen versucht, danebengeht + zumindest nicht zum angestrebten ergebnis fuehrt. und das nicht nur bei kindern ;-)

    hatte nur angefangen mir gedanken zu machen, weil wir bis auf einen kleinen jungen kein kind kennen, das so sehr auf seinen schnuller besteht wie unsers.
    der besagte kleine junge hat sehr krumme vorderzaehne, bei denen schon der verdacht aufkommt, dass das am schnuller gelegen haben koennte. andererseits hab ich eine so starke fehlstellung noch nie gesehen, und viele kinder haben ja lange einen schnuller ohne wesentliche fehlstellung.
    die zaehne unseres zwergs sind auch ganz normal, glaub ich.

    vielen dank jedenfalls :grin:
    blackaliss,
    die jetzt versehentlich diesen thread gekapert hat, aber trotzdem geholfen ist.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ?
    Schnuller und Stillen sind einfach total verschieden. Und ich vermute die meisten Schnullerkinder nuckeln deutlich länger und intensiver als Stillkinder in dem Alter. Insofern kann man das einfach nicht vergleichen.

    Nur mal als Randnotiz: Schnuller sind keine Neuzeitliche Erfindung, gab es schon in der Antike und wohl auch davor. Klar sahen die anders aus, waren aus Lumpen oder anderen Materialien gemacht, doch die Tatsache, das Baby ihr Saug-Bedürfniss nun in der guten alten Zeit immer nur bei der Mutter gestillt hätten, ist eben nicht richtig. Auch Naturvölker bieten und boten ihren Baby und Kleinkindern 'Ersatz' an, um dieses Saugbedürfnis zu befriedigen.
    Mich stresst es immer ein wenig, wenn die Brust als Original und der Schnuller als 'Tatwerkzeug' der bequemen Mutter dargestellt wird - ja, das ist eine Überspitzung, so hat das niemand geschrieben. Doch es gibt eben nicht nur Still- oder Schnullerkinder es gibt auch Still- und Schnullerkinder genau wie es Still- und Daumenlutschkinder gibt. Letzteres lässt sich im Gegensatz zu Schnuller nicht verhinder, genau wie das Nuckel an Schmusetüchern, Bettdeckenzipfeln etc.
    Es gab Phasen als ich noch gestillt habe und er noch einen Schnuller genommen hat (beides länger nicht mehr der Fall), da hat er den Schnuller vorgezogen hat, weil er damit, anders als beim Stillen durch die Gegend krabbeln/laufen konnte, ohne das Mama dranhängt. Klar kann man sagen, das läge nur daran, dass der Schnuller angeboten wurde, doch was ist dann mit Daumenlutschern? Ist das auch Unnatürlich?
    Dann zu sagen, du darfst nur Daumenlutschen so lange du auf Mamas Schoß sitzt, den eigentlich würdest du ja an der Brust saugen ist halt schon ein wenig abstrus, oder?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Lustig, Sopie, GENAU daran habe ich in den letzten Tagen auch herum überlegt und mir gedacht, dass ich die Argumentation bzgl. Schnuller vs. Stillen nicht ganz schlüssig finde. Hab dann doch beschlossen, nichts dazu zu schreiben, v.a. weil ich ja nicht in dem Sinne gestillt habe...! Aber ich erlaube mir mal, einfach bei Dir zu unterschreiben ;-)
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Warum soll es in der Antike - wie in jeder anderen "kultivierten" Zeit nicht auch schon schnullerähnliche Sachen gegeben haben? Die Frauen damals waren bestimmt auch nicht anders als wir heute ;-)

    Ich denke, dass der Schnuller - wie AUCH der Daumen - Ersatzbefriedigungen sind. Mein Zwerg hat, trotz dass ich zweieinhalb Jahre gestillt habe, schon immer den Schnuller genommen. Aber das schreib ich in diesem Fall wirklich meiner eigenen Faulheit zu. Man möchte halt auch mal seine Ruhe haben. Wer kennt das nicht? :biggrin:

    Ist ja auch nicht schlimm! Trotzdem ist der Schnuller, wie auch der Daumen einfach die zweite Wahl - finde ich jedenfalls ;-)

    Ob Naturvölker so etwas auch kennen, weiß ich nicht. Bestimmt kommt es da auf die Definition an, als was man ein Naturvolk bezeichnet. So richtige Naturvölker gibt es ja kaum noch, westliche Einflüsse hat man meistens. Denn normalerweise benötigt ein Kind in einer absolut natürlichen Umgebung keine zweite Wahl. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, warum Mutter Natur das so eingerichtet haben soll.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gretchen schrieb:
    Ob Naturvölker so etwas auch kennen, weiß ich nicht. Bestimmt kommt es da auf die Definition an, als was man ein Naturvolk bezeichnet. So richtige Naturvölker gibt es ja kaum noch, westliche Einflüsse hat man meistens. Denn normalerweise benötigt ein Kind in einer absolut natürlichen Umgebung keine zweite Wahl. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, warum Mutter Natur das so eingerichtet haben soll.

    Na ja, dass du es dir nicht vorstellen kannst, heißt ja nicht, dass es nicht so ist. Ein Freund von mir ist Ethnologe, der hat mehrfach mehrere Wochen bei einem - von Einfluss der Industrienationen völlig abgeschnittenen - Naturvolk in Papua gelebt und darüber gearbeitet. Der erzählt, dass Säuglinge dort natürlich ständig gestillt und getragen werden, zwischendurch aber auch Stücke von vergorenen Maniok-Wurzeln bekommen, an denen sie nuckeln :roll: Das hat die Natur da dann eben auch so eingerichtet...
    Ich versteh den Ansatz, nur ist der Glaube, es gäbe ein natürliches Ideal, dem wir nur nachstreben müssen, ein gutes und von Mutter Natur eingerichtetes Ideal, einfach irreführend und teilweise ein wenig naiv.

    Aus meiner Sicht hat der Säugling diesen Saugreflex, um die Nahrungsaufnahme in jedem Fall zu gewährleisten, ein Instinkt, der sein Überleben sichert. Das lässt ihn sich gut und sicher fühlen sobald er nuckeln kann. Warum da eine Einteilung in Original und Ersatz nötig ist, ist mir nicht klar. Bei einer etablierten Stillbeziehung schadet es niemandem, wenn mein Kind nicht an mir sondern an seinem Daumen, Schnuller oder sonstwas nuckelt. Sogar ohne Stillen - abgesehen von den gesundheitlichen Vorteilen des Stillens - warum sollte ein Kind, das im Arm seiner Mutter die Flasche bekommt, darunter leiden, nicht an der Brustwarze sondern am Fläschchen zu trinken.
    Und ja klar - Stillen ist wunderbar, praktisch und überhaupt. Doch diese übehöhte Ideal von der natürlichen Mütterlichkeit finde ich nervig, das schafft nur Stress und übt Druck aus und hilft niemandem, finde ich...
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sopie74 schrieb:
    Na ja, dass du es dir nicht vorstellen kannst, heißt ja nicht, dass es nicht so ist.

    Klar, ich hab ja nicht abgestritten, dass es nicht so ist - ich hatte geschrieben, dass ich es letztendlich nicht weiß :roll:
    sopie74 schrieb:
    Ein Freund von mir ist Ethnologe, der hat mehrfach mehrere Wochen bei einem - von Einfluss der Industrienationen völlig abgeschnittenen - Naturvolk in Papua gelebt und darüber gearbeitet.

    Dass ein Ethnologe einfach dort leben kann, ist für mich eigentlich ein Indiz dafür, dass Kontakte und Einflüsse der westlichen Kultur dort schon Einzug gehalten haben. Aber auch das weiß ich nicht, dass plappere ich nur so daher ;-)
    sopie74 schrieb:
    Der erzählt, dass Säuglinge dort natürlich ständig gestillt und getragen werden, zwischendurch aber auch Stücke von vergorenen Maniok-Wurzeln bekommen, an denen sie nuckeln :roll: Das hat die Natur da dann eben auch so eingerichtet...

    Warum soll die Natur so etwas nicht eingerichtet haben?
    Vergorene Maniok-Wurzel klingt nach Nahrung, eine Vorstufe zum Essen. Vergleichbar vielleicht mit einer Möhre oder Gurke, an der unsere Babys lutschen würden. Das heißt sie nehmen Vitamine auf - sie essen sozusagen.
    Ein Baby, welches ab und an an einer Möhre lutscht, zeigt für mich ein anderes Bild, als ein Baby, welches den ganzen Tag an einem Schnuller saugt, welches NICHS abgibt - keine Kühlung, keine Flüssigkeit, keine Vitamine.

    sopie74 schrieb:
    Bei einer etablierten Stillbeziehung schadet es niemandem, wenn mein Kind nicht an mir sondern an seinem Daumen, Schnuller oder sonstwas nuckelt. Sogar ohne Stillen - abgesehen von den gesundheitlichen Vorteilen des Stillens - warum sollte ein Kind, das im Arm seiner Mutter die Flasche bekommt, darunter leiden, nicht an der Brustwarze sondern am Fläschchen zu trinken.

    Ja, wir hatten über zweieinhalb Jahre eine super Stillbeziehung. Und mein Kind hat auch MIT Schnuller nicht gelitten! So etwas erzählt doch niemand! Keine Ahnung, warum Du auf solche Gedanken kommst?!
    sopie74 schrieb:
    Doch diese übehöhte Ideal von der natürlichen Mütterlichkeit finde ich nervig, das schafft nur Stress und übt Druck aus und hilft niemandem, finde ich...

    Das verstehe ich jetzt auch nicht!
    Überhöhte Ideal der Mütterlichkeit? :roll:
    Nochmal: Mein Kind wurde zweieinhalb Jahre gestillt. Es benutzt seit ca. zweieinviertel Jahren einen Schnuller - bis heute. ABER: Dass er einen Schnuller benutzt, ist MEINER Faulheit zuzuschreiben. Das wiederum weiss ich. Wenn Du Dich mit solchen Aussagen unter Druck und Stress gesetzt fühlst, tut mir das echt leid. So etwas wollte ich natürlich nicht. Das ist aber letztendlich Dein Part oder der Part jeder anderen Mutter, die sich mit einem "Ideal einer natürlichen Mütterlichkeit" auseinandersetzt.
    Ich mach so etwas nicht - ich bin ich und ich habe immer einen Grund so zu handeln, wie ich handle. PUNKT.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gretchen schrieb:
    Warum soll die Natur so etwas nicht eingerichtet haben?
    Vergorene Maniok-Wurzel klingt nach Nahrung, eine Vorstufe zum Essen. Vergleichbar vielleicht mit einer Möhre oder Gurke, an der unsere Babys lutschen würden. Das heißt sie nehmen Vitamine auf - sie essen sozusagen.
    Ein Baby, welches ab und an an einer Möhre lutscht, zeigt für mich ein anderes Bild, als ein Baby, welches den ganzen Tag an einem Schnuller saugt, welches NICHS abgibt - keine Kühlung, keine Flüssigkeit, keine Vitamine.
    Also in vergorenen Maniok-Wurzeln befindet sich vor allem ordentlich natürlich entstandener ALKOHOL, deswegen schlafen die lieben kleinen dann seelig, eigentlich ne super Sache, wenn da nicht doch der ein oder andere gesundheitliche Nachteil wäre... Den Säugling in der natürlichen Umgebung, dessen Bedürfnis nach der Mutterbrust immer mit selbiger gestillt wurden gibt und gab es wahrscheinlich nie, das wollte ich damit sagen.
    Gretchen schrieb:
    Wenn Du Dich mit solchen Aussagen unter Druck und Stress gesetzt fühlst, tut mir das echt leid.

    NEIN, du übst auch MICH keinen Druck aus. Doch es dient der Sache nicht! Hier geht es darum das Stillen zu unterstützen und Frauen darin zu bestärken, d. h. wir brauche einen entspannten, normalen und zeitgemäßen Umgang mit dem Thema, keine Aufopferungsaufrufe o.ä. Wenn einer Mutter gesagt wird: du gibst deinem Sohn einen Ersatz um seine Bedürfnisse zu befriedigen weil du zu bequem bist ihm das Optimum zu geben ist das eine frustrierende Botschaft. Und sie ist unnütz! Wenn es dem Kind gut geht, er genug Liebe und Nahrung bekommt ist alles gut. Es gibt keinen Grund für solche Botschaften. Du sagst selber, das Kind nimmt keinen Schaden, es geht ihm gut, warum dann die Feststellung, der Schnuller wäre eine Ersatzbefriedigung. Ginge es ihm deiner Meinung nach noch besser, wenn du ihn immer und ständig gestillt hättest? Und wie würde sich dein Zustand dann auf ihn auswirken?
    Gretchen schrieb:
    Dass ein Ethnologe einfach dort leben kann, ist für mich eigentlich ein Indiz dafür, dass Kontakte und Einflüsse der westlichen Kultur dort schon Einzug gehalten haben. Aber auch das weiß ich nicht, dass plappere ich nur so daher
    Das ist tatsächlich dahergeplappert, natürlich ist es das oberste Ziel seiner Arbeit, keinen Einfluss auszuüben, da würde er sich ins eigenen Fleisch schneiden :roll:
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sopie74 schrieb:
    Also in vergorenen Maniok-Wurzeln befindet sich vor allem ordentlich natürlich entstandener ALKOHOL, deswegen schlafen die lieben kleinen dann seelig, eigentlich ne super Sache, wenn da nicht doch der ein oder andere gesundheitliche Nachteil wäre... Den Säugling in der natürlichen Umgebung, dessen Bedürfnis nach der Mutterbrust immer mit selbiger gestillt wurden gibt und gab es wahrscheinlich nie, das wollte ich damit sagen.

    Dann dürften unsere Kinder auch keine Obstsäfte mehr trinken. Durch Vergärung sind ja überall Spuren von Alkohol drin. Da kommt es doch auf die Höhe der Konzentration an. Die Maniok-Wurzel ist ein Grundnahrungsmittel und die Babys lernen damit lutschenderweise den Geschmack schon kennen. Sie essen bestimmt keine komplette Wurzel. Mein Zwerg hat früher auch oft an einer Gurke gelutscht - gerade in der Zahnungsphase. Das mit einem Saugbedürfnis gleichzustellen - das wäre mir nie in den Sinn gekommen. Das ist doch alles nicht gleichzusetzen mit dem Gebrauch eines Schnullers!
    sopie74 schrieb:
    NEIN, du übst auch MICH keinen Druck aus. Doch es dient der Sache nicht! Hier geht es darum das Stillen zu unterstützen und Frauen darin zu bestärken, d. h. wir brauche einen entspannten, normalen und zeitgemäßen Umgang mit dem Thema, keine Aufopferungsaufrufe o.ä. Wenn einer Mutter gesagt wird: du gibst deinem Sohn einen Ersatz um seine Bedürfnisse zu befriedigen weil du zu bequem bist ihm das Optimum zu geben ist das eine frustrierende Botschaft. Und sie ist unnütz! Wenn es dem Kind gut geht, er genug Liebe und Nahrung bekommt ist alles gut. Es gibt keinen Grund für solche Botschaften. Du sagst selber, das Kind nimmt keinen Schaden, es geht ihm gut, warum dann die Feststellung, der Schnuller wäre eine Ersatzbefriedigung. Ginge es ihm deiner Meinung nach noch besser, wenn du ihn immer und ständig gestillt hättest? Und wie würde sich dein Zustand dann auf ihn auswirken?

    Mittlerweile haben wir hier eine Grundsatzdiskussion ;-)
    Ich weiß nicht, warum ich mir immer Sorgen machen soll, dass bei anderen Frauen keine frustrierenden Botschaften ankommen. Warum kann ich es nicht einfach so sagen wie es ist und das völlig wertfrei: Der Schnuller ist eine zweite Wahl. Ob diese Information unnütz ist oder nicht, kannst doch nicht Du einfach so bestimmen, das kann nur derjenige für sich persönlich entscheiden, der diese Information empfängt.
    Ist es wirklich so, dass ich mir Gedanken über die Befindlichkeiten von anderen machen muss und nichts mehr sagen darf? Ich finde das eine sehr komische Einstellung.

    sopie74 schrieb:
    Das ist tatsächlich dahergeplappert, natürlich ist es das oberste Ziel seiner Arbeit, keinen Einfluss auszuüben, da würde er sich ins eigenen Fleisch schneiden :roll:

    Auch gut, dann plappere ich einfach weiter - das ist halt meine Einstellung. ;-)
    Es gibt mittlerweile übrigens viele Organisationen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, bei neu entdeckten Naturvölkern die Kontaktaufnahme durch Ethnologen zu unterbinden. Weil auch sie von negativen Einflüssen ausgehen, vor denen sie diese Naturvölker schützen wollen.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gretchen schrieb:
    Auch gut, dann plappere ich einfach weiter - das ist halt meine Einstellung.
    Es gibt mittlerweile übrigens viele Organisationen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, bei neu entdeckten Naturvölkern die Kontaktaufnahme durch Ethnologen zu unterbinden. Weil auch sie von negativen Einflüssen ausgehen, vor denen sie diese Naturvölker schützen wollen.

    Jener befreundete Ethnologe arbeitet in verschiedenen Projekten für die UNESCO zum Schutz von Naturvölkern, aber danke für den Hinweis :roll: Einstellungen sind was schönes, Fakten helfen manchmal...

    Also um es abzukürzen, der vergorene Saft aus den Maniokwurzeln macht in diesem Falle ganz schön Lala, nicht nur Babies sonder auch Erwachsene, das ist in diesem meinem Beispiel eben so, das ist nicht mit nem Schnuller zu vergleichen sondern sogar deutlich schlimmer und war für mich ein Hinweis darauf, das die totale Natur nicht immer dem Ideal entspricht, das wir ihr unterstellen.. Wie du das betrachtest ist deine Sache.
    Gretchen schrieb:
    Ich weiß nicht, warum ich mir immer Sorgen machen soll, dass bei anderen Frauen keine frustrierenden Botschaften ankommen.
    Darüber musst du dir keine Sorgen machen, wenn du dich nur um dich und dein eigenes Ding kümmerst, völlig ok. Das Argument hab ich gebracht, bevor du was geschrieben hast. Es ging für mich um eine Grundsätzliche frage, richtig. Und ich finde eine solche Darstellung eines solchen - noch nie existenten - Optimalzustande (= Kind immer an Brust, nie an Schnuller) einfach nicht zielführend. Das wars auch schon.

    Warum du die Unterscheidung Brust/Ersatzbefriedigung für nötig hälst hast du allerdings auch nicht beantwortet.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dass der Schnuller keine ganz neuzeitliche Erfindung ist wusste ich schon. Weißt du etwas darüber, wann er zum ersten mal aufgetaucht ist? Das würde mich interessieren, denn genaueres habe ich dazu bisher nicht gelesen. Und gibt es noch andere Säugetiere, die ihren Babys einen Saugersatz anbieten?

    Aber auch wenn es Schnuller schon länger gibt, denke ich das der heutige Umgang damit doch ein völlig anderer ist. Früher konnten Babys nicht einfach irgendwo abgelegt werden, kein Höhlenbaby wird irgendwo mit Schnuller im Mund in der Ecke gelegen haben. Und trotz Schnuller wurden die Kinder mit Sicherheit deutlich länger gestillt als heute. Heute ist der Schnuller für viele Kinder eben schon ein Risiko für vorzeitiges Abstillen. Das sollten die Mütter einfach nur wissen, so können sie selbst entscheiden und eventuell gegensteuern, wenn sie gerne länger stillen wollen.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Weißt du etwas darüber, wann er zum ersten mal aufgetaucht ist?

    Also ich selber kannte nur Darstellungen aus der griechischen Antike (ca. 1000 v. Chr.), die ersten Funde gabe es wohl in Ägypten (ca. 2400 v. Chr.), die hatten sog. Saugtöpfe, tönerne 'Knödel', die u.a. mit Honig gefüllt wurden. Zur Tierwelt weiß ich leider nix.
    Aber auch wenn es Schnuller schon länger gibt, denke ich das der heutige Umgang damit doch ein völlig anderer ist. Früher konnten Babys nicht einfach irgendwo abgelegt werden, kein Höhlenbaby wird irgendwo mit Schnuller im Mund in der Ecke gelegen haben.

    Mmmh, so ganz sicher wäre ich da nicht. Heute geht man gehen viele davon aus, dass die 'Höhlenmenschen' in geschlechtergetrennten Gruppen lebten, also die Frauen mit den Frauen und die Männer zusammen, das heißt auch, dass die Aufgabe der Kinderbetreuung an eine oder zumindest wenige Frauen aus der Gruppe abgegeben wurde, d.h. eine Mutter hat mit auf mehrere Kinder von anderen Frauen aufgepasst, da die anderen Frauen um das Leben der Gruppe zu sichern Nahrung beschaffen mussten. Nur eine Theorie zwar und wahrscheinlich gabs auch da schon die verschiedensten Lebensformen. Doch dass da nie ein Baby in der Ecke in der Höhle lag und einen Brust-Ersatz bekam ist unwahrscheinlich.

    Doch damit hast du sicher recht
    Und trotz Schnuller wurden die Kinder mit Sicherheit deutlich länger gestillt als heute.
    weil Stillen einfach überleben sicherte.
    Heute ist der Schnuller für viele Kinder eben schon ein Risiko für vorzeitiges Abstillen.
    Da hatten wirs ja letztens in ähliner Form drüber: Ich finde das ist eine NEGATIV-Sichtweise. Warum sollte der Schnuller, wenn es ihn doch schon immer gegeben hat, das Stillen bedrohen. Die Tatsache, die das Stillen bedroht, ist, dass Überleben eben auch ohne Stillen möglich ist. Deswegen ist es aus meiner Sicht nicht gut auf dem Schnuller rumzureiten, der tut doch gar nichts, wenn die Einstellung zum Stillen passt, oder sehe ich das falsch?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sopie74 schrieb:
    Warum sollte der Schnuller, wenn es ihn doch schon immer gegeben hat, das Stillen bedrohen. Die Tatsache, die das Stillen bedroht, ist, dass Überleben eben auch ohne Stillen möglich ist. Deswegen ist es aus meiner Sicht nicht gut auf dem Schnuller rumzureiten, der tut doch gar nichts, wenn die Einstellung zum Stillen passt, oder sehe ich das falsch?
    Es gibt Kinder, die ihr Saugbedürfnis einfach am Schnuller befriedigen und dann zum Beispiel tagsüber nicht mehr gestillt werden wollen, selbst wenn die Mutter das will. Ob man dann den Schritt zurück, weg vom Schnuller schafft ist fraglich, bei einem kleinen Baby mag das noch gehen, aber mit einem Jahr sicher schon nicht mehr so einfach.
    Es gibt Studien die klar belegen, dass Schnullerkinder sich früher abstillen.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es gibt Kinder, die ihr Saugbedürfnis einfach am Schnuller befriedigen und dann zum Beispiel tagsüber nicht mehr gestillt werden wollen, selbst wenn die Mutter das will. Ob man dann den Schritt zurück, weg vom Schnuller schafft ist fraglich, bei einem kleinen Baby mag das noch gehen, aber mit einem Jahr sicher schon nicht mehr so einfach.
    Es gibt Studien die klar belegen, dass Schnullerkinder sich früher abstillen.

    Also es steht für mich völlig außer Frage, dass zur Unterstützung des Stillens das Nötige getan werden muss, den Schnuller möglichst spät und nur wenn Stillen nicht hilft zu geben finde ich einen für Säuglinge sehr sinnvollen Hinweis. Wie es mit älteren Kinder ist, ist m.E. eine Abwägungssache, wenn mir daran gelegen ist, mein Kind sehr lange zu stillen, werde ich da vielleicht die 'sichere' Lösung - nämlich keine Schnuller - wählen. Ansonsten wüßte ich nicht, warum ein Weg zurück nicht möglich sein sollte, wenn die Mutter das will. Das kann ich aber tatsächlich nicht so gut beurteilen wie du. Gibts irgendwo was zu lesen über diese Studien? Aus reinem Interesse...

    Du sprichst allerdings jetzt schon eher von größeren, langzeitgestillten Kindern, oder? Das ist doch aber eher ein Luxusproblem, wenn man sich die Stillstatistik anschaut, die besagt, dass noch nicht mal 20% der Kinder bis zum 6.Monat voll gestillt werden (keine Ahnung ob ich das richtig im Kopf habe).
    Da stimmt doch was an der Basis nicht, daher finde ich es einfach nicht hilfreich solche Botschaften vom bösen Schnuller in die Welt zu setzten. Der ist halt für viele Mütter ein echter Lebensretter, wenn ich der dann sage, du tuts deinem Kind was schlechtes, ist es doch nicht unwahrscheinliche, dass die sich denkt, na dann ist es doch eh schon egal, dann kann ich auch gleich ein Fläschchen machen. Verstehst du, was ich meine?
    Ich glaube wirklich, dass es sinnvoller ist, das Stillen positiv zu bestärken statt ständig zu reglementieren und damit zu frustrieren. Was also keinen 'echten' Schaden anrichtet, muss auch nicht gleich böse sein. Was ist falsch an der Aussage, dass der Schnuller, sinnvoll eingesetzt, viele positive Aspekte für Mutter und Kind hat?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sopie74 schrieb:
    Was ist falsch an der Aussage, dass der Schnuller, sinnvoll eingesetzt, viele positive Aspekte für Mutter und Kind hat?
    Das ist mir persönlich einfach eine zu pauschale Aussage. Und ich habe eigentlich nicht das Gefühl den Schnuller zu verteufeln, ich warne eben nur vor den Risiken, die sollte man eben einfach immer mit bedenken. Ich glaube die allermeisten Frauen sind sich eben nicht bewusst, dass so ein Schnuller schon ein großer Eingriff in die Stillbeziehung ist. Die User hier im Forum sind da einfach nicht repräsentativ, hier tummelt sich ja schon eine eher ausgesucht Gruppe, eben weil sie speziell nach Informationen suchen.

    Die Studien zu Zusammenhang zwischen Schnullergebrauch und Stilldauer habe ich bisher leider auch nicht direkt gefunden, sondern immer wieder nur die Hinweise darauf. Aber falls ich mal darauf stoße oder bei der AFS jemanden finde, der sie besorgen kann, werde ich das hier gerne kund tun.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sopie74 schrieb:
    Jener befreundete Ethnologe arbeitet in verschiedenen Projekten für die UNESCO zum Schutz von Naturvölkern, aber danke für den Hinweis :roll: Einstellungen sind was schönes, Fakten helfen manchmal...

    Das Engagement ehrt natürlich Deinen Freund, keine Frage. Aber wenn es z. B. Ethnologen nicht geben würde, die "Forschung vor Ort" betreiben, müsste man mitunter diese Völker gar nicht schützen müssen, einfach aus dem Grund, weil sie dann niemand behelligen würde ;-) Hier ging es übrigens nicht darum, die Reputation Deines Freundes in Frage zu stellen, sondern darum, ob es an sich noch authentische Naturvölker gibt, welche ich - meiner persönlichen Meinung nach - verneint habe, weil es eben Einflüsse westlicher Natur gibt. Nämlich spätestens dann, wenn ein Ethnologe dort auftaucht. Das sagen auch einige Organisationen, die dagegen ankämpfen. Wenn Dein Freund in solch einer Organisation Mitglied ist, finde ich das sehr bewundernswert, verstehe dann aber nicht, wie er gleichzeitig "Forschung vor Ort" betreibt. Es gibt sehr wenig Menschen, die mit solche einem Engagement ihr eigenes Berufsbild zersägen würden.
    sopie74 schrieb:
    Darüber musst du dir keine Sorgen machen, wenn du dich nur um dich und dein eigenes Ding kümmerst, völlig ok. Das Argument hab ich gebracht, bevor du was geschrieben hast. Es ging für mich um eine Grundsätzliche frage, richtig. Und ich finde eine solche Darstellung eines solchen - noch nie existenten - Optimalzustande (= Kind immer an Brust, nie an Schnuller) einfach nicht zielführend. Das wars auch schon.Warum du die Unterscheidung Brust/Ersatzbefriedigung für nötig hälst hast du allerdings auch nicht beantwortet.

    Ich denke schon, dass es einen Optimalzustand gibt - und dieser sieht den Gebrauch eines Schnullers nicht vor. Wir haben da verschiedene Meinungen - Deine respektiere ich sehr gern, warum nimmst Du aber anderen ihre Meinungsfreiheit, indem Du einfach Deine Meinung als gegeben hinstellst und andere Meinungen als "nie existent" darstellst, wenn ich Dich zitieren darf - wenn Du es doch auch nicht genau wissen kannst, sondern Du letztendlich auch nur eine - nämlich Deine - Meinung vertrittst.

    Warum ich die Unterscheidung Brust contra Schnuller für nötig erachte, kann ich Dir gern mitteilen: Ich bin ein erwachsener Mensch. Ich habe es nicht nötig, vor Informationen geschützt zu werden, die andere als vielleicht sinnlos erachten, die für mich aber vielleicht wichtig sind. Ich möchte gern über möglichst viele Aspekte, die mein Kind betreffen, unterrichtet sein. Erst dann möchte ich - nach Abwägung aller Informationen - eine Entscheidung treffen, die für mein Kind, für mich bzw. für unsere Familie passt. Die muss nicht immer optimal sein, ich bin auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen, die mitunter mit denen meiner Mitmenschen kollidieren. ;-) Aber ich möchte durch diese Information die WAHL haben. Nichts anderes. Wenn andere Menschen, wie in diesem Beispiel Du, diese Informationen für unnötig erachtest, ist das gut und gern Dein oder deren Recht. Aber dann kann man diese Informationen auch einfach ignorieren, das ist doch ganze einfach - andere Menschen interessierst es vielleicht, die haben dann ein Recht darauf, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, wenn es denn ein Thema für sie ist.

    Aber jetzt ziehe ich mich aus dem Thema zurück - ich mag dazu nichts mehr sagen. Wir haben in einigen Punkten einfach verschiedene Meinungen, das ist nicht schlimm - das kann man aber meistens auch einfach mal so stehen lassen ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich möchte jetzt nicht auf die einzelnen details eingehen.
    Wir hatten auch ein echtes schnuller problem. Der schnuller war für melissa sehr heilig und ihr saugbedürfnis riesen gross. Bis vor 2 jahren.
    Bis uns dann der zahnarzt sagte der schnuller müsste weg, zwecks zahnstellung.
    Tagsüber landete bei uns der schnuller auch in einer kleinen kiste, das schnuffeltuch durfte sie aber immer bei sich haben.
    Das autofahren war auch so eine sache für sich. Wir nahmen ständig bücher mit welche sie sich während der fahrt anschaute und somit etwas abgelenkt war.
    Die mama und das schnuffeltuch waren dann der ersatz für den schnuller tagsüber :grin: .
    Nachts konnte ich ihr den schnuller auch nicht wegnehmen, sonst hätten wir keine ruhige nacht gehabt.
    Das ganze ging ein halbes jahr gut bis der zahnarzt sagte die zahnstellung habe sich verschlechter, der schnuller muss ganz weg :sad: . Einfach gesagt, sämtliche versuche scheiterten .
    Dann kam nur noch ein gedanke das christkind. Sie hat ihren schnuller doch glatt dem christkind für die babys gegeben :table4: . Von diesem tag an war der schnuller weg und sie erzählte jeden stolz wem sie den schnuller geben hat. Mir graute es vor der ersten nacht ohne schnuller aber diese fkt. super. Sie frug zwar öfters mal nach wo ihr schnuller sei. Aber die antwort wusste sie ja selber :biggrin: . Dachte sie bekommt einen neuen ;-) . Bin konsequent geblieben und habe ihr das mit den zähnchen erklärt und sie hat es akzeptiert.
    Ich war stolz auf mein kind und bin es natürlich auch heute noch ;-) .
    Vielleicht kennst du jemanden der ein baby bekommt und könnt es auf diese weise versuchen.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe jetzt nicht den ganzen Post durchgelesen, aber ich kann von uns berichten.
    Meine Tochter ist jetzt 5 Jahre und 5 Monate und war ein absoluter Schnullerjunkie, natürlich mit Auswirkungen auf die Zähne (leicht offener Biss, der aber gute Chancen hat sich zurückzubilden). Seit ca. 2 Jahren nimmt sie den Schnuller nur noch zum Schlafen und im Krankheitsfall. Da wir, einige kennen uns ja hier vielleicht noch, mit Jolinas Schlafproblemen eine grosse Baustelle hatten, die uns viel Kraft gekostet hat über die Jahre hinweg, haben wir es uns nie zugetraut die Schnullergeschichte auch noch anzugehen.
    Tja, und Montag vor 1 Woche hat meine Tochter ihre Schnuller entsorgt! :fun47: Einfach so! Sie wollte ein paar Tage vorher mal ohne Schnuller einschlafen und hat es tatsächlich geschafft. Sie hat dabei kurz den Daumen in den Mund genommen, der aber sofort beim Einschlafen rausflog. Nach ein paar Tagen fand sie ihre Schnuller ziemlich eklig und so fiel der Abschied überhaupt nicht schwer. Mittlerweile nutzt sie auch den Daumen nicht mehr! Ich bin ehrlich gesagt froh, dass es so gekommen ist und niemals hätte ich dieses Jahr schon damit gerechnet!
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