Obwohl ich schon sehr lange hier im Forum bin, hätte ich nicht erwartet irgendwann so eine Frage stellen zu müssen, daher habe ich hierfür einen anderen Namen gewählt Ich weiß auch nicht in welche Rubrik es wirklich passt Kind/Verbraucherforum/Kontakte/Kummerkasten :sad: .
Mein Partner und ich kennen uns schon seit über 10 Jahren, wir haben ein Kind (3 Jahre). Leider ist unsere Beziehung zur reinen Zweck-WG zur Bewältigung des Alltags geworden. Trotz beidseitiger Bemühungen und externer Hilfe seit über einem Jahr dies wieder zu besseren, gelingt es nicht, dass wir wieder mehr als nur gute Freunde sind. Daher stehe ich vor dem Entschluss in eine eigene Wohnung auszuziehen und zumindest mein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Da wir nicht verheiratet sind jedoch gemeinsames Sorgerecht haben, stellt sich die Frage wie wir das dann umsetzen können. Hat hier jemand damit Erfahrung? Ist eine Lösung - 3 Tage in der Woche bei Mutter, 3 beim Vater, 1 Tag verbringen wir gemeinsam - kindgerecht? Ach ja, wir sind beide berufstätig und das Kind daher unter der Woche ganztägig in der Kita.
Wir sind nicht verstritten und können gut sachlich damit umgehen und uns unterhalten (zumindest ein Vorteil ;-) ) Leider sind wir beide inzwischen ratlos.
Vielleicht ergeben sich auch Kontakte zu anderen Usern in ähnlichen Situationen?
Vielen Dank fürs Lesen.
Kommentare
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Das kommt ganz auf Das Kind an. Bisher waren allgemein Wöchentlicher-2 Wöchentlicher Wechsel das bevorzugte Modell. Also je 1 oder 2 Wochen am Stück bei einem Elternteil was Besuche und Unternehmungen zusammen oder mit dem anderen Elternteil nicht ausschließt.
Gruß Feli
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Ich mache mir schon sehr Gedanken wie man ihm am wenigsten Schaden durch diese veränderte Situation zufügt. Er hat natürlich in den letzten Tagen schon mitbekommen, dass sich etwas ändern wird, z.B. durch Wohnung anschauen, etc und stellt sehr viele Fragen. Ich wollte ihn bisher noch nicht in meine Entscheidungsfindung miteinbeziehen bis ich mir sicher bin ob ich wirklich ausziehe oder ob wir nur in eine größere Wohnung umziehen und ich dadurch genug mehr Abstand bekäme. Ich denke jedoch bei einem weiteren Zusammenwohnen ist der Abstand einfach kaum zu realisieren. Ich hab ihm dann erzählt, dass die Mama in der alten Wohnung kein eigenes Zimmer hat und wir daher uns eine noch eine weitere Wohnung für die Mama dazusuchen, wo er dann auch mitdrinwohnen darf. Er meinte, dann der Papa solle dann auch dort wohnen. Er war nicht begeistert, als ich ihm erklärte, dass der Papa ja dann in der alten Wohnung auch ein Zimmer hat und er dann immer mal wieder bei Papa wohnen darf und dann wieder eine Weile bei Mama.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich es ihm erklären soll. :sad: Ich möchte ihm vermitteln, dass es OK ist und ich nicht traurig bin (wobei ich das natürlich schon auch bin). Dazu ist zu sagen, dass wir beide auch geschiedene Eltern haben und damit natürlich einiges mitgemacht haben. Irgendwie bestürzt es mich auch, dass es uns nicht gelingt aus diesem Kreis auszubrechen.
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Ih könnte da jetzt drauf antworten aber das wäre nicht 100% ig und das ist mir zu riskant. Ich schick Dir via PM mal nen Link für ein anderes Forum in dem ich auch schreibe und wo Du fundiertere Hilfe als meine erhälst.
Was Euren Sohn betrifft so gibt es keine Lösung für ihn wenn ihr Euch trennt. Seine Lösung wäre wenn ihr Euch liebt und immer zusammen bleibt.
Es gibt aber das kleinste Übel und das ist das was ihr anstrebt.
Ihr macht das bestmögliche für ihn und habt offene Herzen für ihn, mehr könnt ihr nicht leisten. Er wird sich in die Situation einfinden und damit leben lernen aber natürlich wird er immer wieder Phasen und Momente haben in denen er sich wünscht alles wäre anders. Das hat Elena auch noch aber meist nur wenns ihr eh nicht gut geht. Aber ich denke damit kennt ihr Euch aus eigener Erfahrung besser aus als ich, die ich übrigens kein Scheidungskind bin und mein Ex auch nicht und dennoch sind wir geschieden. Damit wäre Deine Kreistheorie widerlegt ;-) ISt sie aber eh schon längst. Macht Euch keine Vorwürfe.
Gruß feli
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@ Guniem: Danke, das ist eine gute Idee. Aktuell bin ich mir noch unsicher über die Art der Umsetzung, daher wollte ich es noch nicht nach außen tragen, erst wenn ich weiß wie es weitergehen soll. Ab er dann spreche ich sie an. Zu allem Überfluß steht auch noch in absehbarer Zeit ein Kitawechsel an. Ich hab Angst, dass das alles zu viel wird für ihn.
Gestern hatten wir ein langes Gespräch mit Freunden. Irgendwie hat es gut getan und auch Erkenntnisse gebracht. Allerdings auch, dass wir unsere gemeinsamen Probleme nur gemeinsam lösen können und nicht wenn ich woanders wohne. Allerdings fühl ich mich schon Kräftemäßig nicht mehr in der Lage an unserer Beziehung zu arbeiten, geschweige denn bin ich mir sicher, ob ich das überhaupt noch will. Mein Bedürfnis ist aktuell das Alleinesein und mich erst mal zurückzuziehen und regenerieren. Ich denke auch, dass ein alleinewohnen weitere schon organisatorische Probleme schafft. Andererseits sehe ich aktuell keine Alternative.
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Gruß Feli
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Hallo Diria, aus dem Bauch herraus würde ich sagen, diese Lösung ist nicht wirklich kindgerecht, da das Kind somit keinen festen "Wohnsitz " hat, d.h. wo ist es denn nun eigentlich zu Hause ? Und gerade für Kinder in dem Alter ist es schon wichtig eine feste Bezugsperson zu haben und vorallem ein sicheres zu Hause, gerade dann wenn Eltern sich trennen.
So ähnlich hat es mir auch die Dame von der Familliehilfe erklärt.
Wobei sie noch den Unterschied macht, dass ein Kind so mit 1-2 Jahren den Vater öfter sehen sollte, aber es kann ruhig kurz sein ( von der Stundenzahl ) Da diese Kinder ja noch keine Zeitgefühl haben. Ältere Kinder dagegen so ab 3 - 4 sollten den Vater länger am Stück sehen, quasie ein ganzes WE ruhig mit Übernachtung.
Wir wollen es so machen, dass mein Mann die Jungs immer dann sehen kann wenn ich arbeite ( Spätdienst / Nachtdienst ) das er sie dann hier auch ins Bett bringt . Und natürlich jedes 2 WE und in der Woche wann immer er Zeit hat.
Wichtig ist mir dabei aber, dass die Kinder nicht von einem Ort zum anderen gebracht werden, sondern wissen wo ihr zu Hause ist.
Und was deine Bezieung anbelangt, dass du keine Kraft , mehr für Gespräche etc hast, kann ich total nach vollziehen.Irgendwann ist einfach die Luft raus und man muss schauen, dass man an sich selber denkt. Sich vielleicht zurückziehen und seine Wunden heilen lassen.
Und wie hat mein Fahrlehrer heute gesagt : " wenn ein Bonbon abgelutscht ist, ist er abgeluscht und fertig "
Du kannst dich auch gerne per PM melden, wenn du magst.
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Ich habe selbst glücklicherweise keine Trenungserfahrung, aber vielleicht trotzdem ausreichend Einfühlungsvermögen Deine Situation zumindest ansatzweise nachzufühlen.
Wenn man Deine Beiträge so liest, dann hat man nicht das Gefühl, dass bei Euch der Ofen aus ist. Da brennt noch etwas Glut, nur ist der Abzug etwas verstpft, so dass der Kamin nicht mehr richtig zieht. Du machst einen sehr erschöpften, ausgepowerten Eindruck und das ist eigentlich ein Zustand, indem man Dinge tendenziell negativer sieht, als sie tatsächlich sind. Will sagen, ein schlechter Zustand um weitreichende Entscheidungen zu treffen.
Deshalb wäre mein Rat auch erst einmal, fahre alleine weg und lass Deinen Kopf durchblasen, damit Du wieder ans positive Denken kommst und dann auch besser entscheiden kannst. Wen ihr eh gemeinsam wegfahren wolltet, Dein Freund also auch Urlaub hat, besteht ja vielleicht sogar die Möglichkeit, dass Du den Kleinen bei dem Freund läßt und so auch mal übst, wie es ist, Deinen Sohn drei Tage nicht um Dich zu haben, und die Verantwortung in der Zeit abzugeben. Ich glaube fest, dass einem eine solche Auszeit auf jeden Fall Erkenntnisse bringt, die weiterhelfen.
Und dann würde ich ernsthaft eine Paarberatung angehen. Wenn ihr jetzt schon in der akuten Trnnungssituation so gut miteinander umgehen könnt, und beide in der Lage seid, Euch über das Kindeswohl konstruktiv auseinanderzusetzen, dann solltet ihr die Chance nutzen, dass auch unter professioneller Anleitung und Hilfe mit Eurem eigenen Wohl als Paar zu tun. Vielleicht werden dann beide Köpfe frei, der Abzug raucht wieder und die Glut wird wieder zu einem lodernden Feuer.
Die Chance, Eurem Kind ein liebendes und glücklich zusammenlebendes Elternpaar zu sein, sollte den Versuch wert sein. Wenn ihr es nicht schafft, miteinander klarzukommen, ist die Trennung sicherlich die beste Lösung für alle drei. Aber die Chancen die da sind, solltet ihr nicht leichtfertig verspielen.
Ich drücke Euch dreien alle meine Daumen.
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Lustig, dass Dir Dein Fahrlehrer das sagte, denselben Spruch hat mir vorhin eine Freundin gesagt. :biggrin:
@ Susanne: Vielen Dank für Deinen Vergleich und den Ratschlag ;-) Wir haben jedoch schon sehr sehr lange eine rationale vernunftbetonte Beziehung, ich denke daran krankt sie auch. Wir werden uns sicher weiterhin freundschaftlich verbunden sein, ich denke jedoch da wird auch langfristig betrachtet nichts mehr auflodern. ;-) Es stellt sich vielmehr für mich die Frage will ich für den Rest meines Lebens in einer auf Freundschaft und Partnerschaft basierenden Beziehung leben mit nur minimalem Liebesaspekt. :sad: Ich denke und hoffe jedoch dass es das nicht gewesen sein kann.
Naja, am WE hab ich die zwei auf Ausflug geschickt. Es war so herrlich und ich hab mich wie schon lange nicht mehr erholt. Hab dann ein Buch gelesen über Paarbeziehungen, war sehr hilfreich und mir klärte sich dadurch die Situation etwas, jedoch stehe ich immernoch vor der Entscheidung versuche ich erst mal alleine unsere Beziehung schätzen zu lernen oder machen wir das gemeinsam unter veränderten Rahmenbedingungen. Letzteres wäre vermutlich für und mit dem Kleinen einfacher schon aus Alltags- und Logistikgründen. Jedoch denke ich auch ich würde es vermutlich immer bereuen wenn ich die Chance für diese absehbare Zeit zum alleine wohnen nicht nutzen würde. Ich sehe es aktuell auch mehr als Abstand auf Zeit als als Trennung.
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Selbst wenn man sich gut versteht und alles im Ruhigen klären kann, gehört zu einer Paarbeziehung doch mehr. Und wenn die Luft raus ist und die Liebe weg ist, dann kann man leider nicht mehr viel machen. Und wer will schon wie Bruder und Schwester zusammen leben ?
Diria, ich finde dein Verhalten nicht egoistisch. Du musst natürlich auch mal an dich denken ! Ja du hast ein kind und liebst es ganz sicher auch, das heisst aber noch lange nicht, dass du dein leben aufgeben musst . Und wenn es dir gut tut, mal alleine weg zufahren dann mach es !
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@ Kayleigh: Ich sehe auch so, dass man es nicht verzwingen sollte und um jeden Preis wegen des Kindes zusammenwohnen. Ich sehe jedoch auch für mich Vorteile, es ist einfach auch praktisch, wenn man mal Frühstück gemacht bekommt und sich die Hausarbeit teilt oder mal das Kind zum anderen schicken kann. :oops:
Die Entwicklungen der letzten Tage lassen mich jedoch zweifeln ob das wirklich so wieder weiterklappen würde nachdem wir so im gemeinsamen Dreck unserer Beziehung gewühlt haben. Über die Jahre hat sich da leider sehr viel angesammelt, was nie ausdiskutiert oder thematisiert wurde. ;-)
Irgendwiemachich mir zu einem kleinen Teil auch Vorwürfe, dass es soweit gekommen ist und schließlich hab ich es angeregt, dass es so nicht mehr weitergehen kann.
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Eines meiner Grundprinzipien ist: Love it, Change it or Leave it. Das sagt eigentlich alles aus. Wenn ihr wirklich Euch schon so intensiv reflektiert habt und eigentich wisst, wo ihr steht, dann seid auch konsequent. Das ist letztlich auch für den Kleinen besser, zumal ihr ja super mit ihm umgehen könnt auch in dieser schwierigen Situation. Letztlich seid ihr ja auch Vorbilder für ihn und wie willst Du ihm später erklären, dass Du auf ein Leben voller Liebe verzichtest hast, um die Familie nicht auseinanderzureißen. DA ist es doch stärker, konsequent zu sein und ihm vorzuleben, dass manchmal auch unbequeme Entscheidungen notwendig sind, diese aber eine Tür im Leben aufstossen können, die einen viel glücklicher macht. Und nur wenn es Dir gut geht, geht es auch dem Kleinen gut.
Ich will Dihc nicht in die Trennung rein reden, prüfe Dich nur sehr genau, was wirklich für DICH das richtige ist.
Vielleicht ist ja eine Trennung auf Zeit wirklich die Lösung, wenn das Ende wirklich als offen angesehen wird. Es gibt allen viel Zeit zum Nachdenken
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Wir hatten einige wirklich sehr erholsame Tage zusammen. Ich hab da erst gemerkt wie erschöpft und fertig ich eigentlich war, nicht nur wegen der Beziehungsthematik sondern von den ganzen Erlebnissen der letzten Wochen und Monate; ja eigentlich Jahre. Uns wurde bewußt, dass wir eigentlich seit 3 Jahren nicht mehr wirklich was zusammen gemacht haben, sprich sich über andere Sachen unterhalten als die Bewältigung des Alltags. Wir haben die Zeit genutzt um mal wieder ein Buch zu lesen, ein Puzzle zu machen und einige nette Ausflüge zu unternehmen. Es hat unheimlich gutgetan wieder bewußt gemeinsam so etwas wie Freizeitaktivitäten nachzugehen. Wußte gar nicht mehr dass es sowas gibt. :roll:
Durch diese gemeinsamen positiven Erlebnisse fühlen wir uns nun wieder erheblich näher und irgendwie sieht man nun auch wieder mehr positive Seiten am Partner als vorher. :oops:
Zumindest bin ich aktuell recht zuversichtlich, dass wir es vielleicht doch gemeinsam packen können.
Vielen Dank für eure lieben unterstützenden Worte und Anteilnahme in den obigen Threads.
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Trotz beidseitiger Bemühungen hat sich das Thema nicht grundsätzlich geändert und ich fühle mich wieder am selben Punkt stehen wie am Beginn des Threads.
Wann ist eine Beziehung zu Ende? Diese Frage stelle ich mir die letzten Tage häufig. Klar der Alltag funktioniert, wir bewältigen das ohne größere Konflikte, jedoch merke ich dass ich zunehmend intolerant werde, was die Macken meines Freundes angeht. Da ist kein liebevolles Drüberwegsehen oder gar sich über die Eigenheiten freuen mehr da. Dennoch ist es angenehm und auch gewohnt sich mal anlehnen zu können, abends die kalten Füße gewärmt zu bekommen oder jm. Vertrauten zum Sex zu haben. Aber ich zweifle immer mehr ob das als Beziehungsbasis ausreicht. :oops: ;-)
Unglücklicherweise steht nun bei meinem Kind auch ein Kindergartenwechsel an und ich zögere etwas Auszug und Wechsel zeitgleich anzufangen. Ich denke das ist vielleicht etwas viel auf einmal?
Wie haben eure Kinder generell die Trennung bewältigt? Fragten sie oft, weinten sie, erhöhte Anhänglichkeit?
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habe mich jetzt nur durch deinen letzten Beitrag gelesen und wollte speziell was zur Trennung sagen.
Ich denke eine Trennung wird für Kinder nie ohne Tränen ablaufen und dennoch sind sie meist stärker und zäher wie man erwartet! Schlimm ist für Kinder Unsicherheit und Ungewissheit. Aber ich denke wenn man mit den Kindern offen umgeht (alters entsprechend) dann wird auch nach der Trennung die Sonne wieder für sie scheinen.
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Da ich selber geschiedene Eltern habe möchte ich es nicht so negativ ausarten lassen und würde mich über Hinweise anderer die Ähnliches erleben/erlebt haben freuen.
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ich drücke dir für alles was du vor hast die Daumen und wünsche dir ganz viel Kraft dafür.
Ich würde dir gern eine PN schreiben aber immer wenn ich absende, geht der Empfängername weg und die Nachricht ist nicht gesendet. Was mache ich falsch? Sorry ist jetzt offtopic aber per PN kann ich es ja nicht fragen...
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:byebye02:
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Wünsche euch schöne und auch erholsame Feiertage bis irgendwann mal wieder!
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Ein Wechselmodell macht nur Sinn wenn beide ehemaligen Partner die Fähigkeit haben sich in das Kind hineinversetzen zu können und auch bereit sind weiter zu kooperieren, zu kommunizieren und mit dem ehemaligen Partner sich abzustimmen. Alles andere endet im Fiasko für das Kind sobald Entscheidungen zu treffen sind.
Von einem 50/50 Wechselmodell ist in jedem Fall dringend abzuraten!!! Das Kind hat keinen wirklichen Lebensmittelpunkt. Es ist zwar erst für die Eltern der einfachere und bequemere Weg, jedoch verlagert es den Konflikt nur auf später und überschattet dann einen längeren Zeitraum im Leben des Kindes.
Die staatlichen Stellen sind mit den Herausforderungen die das Wechselmodell mit sich bringt überfordert. Es mangelt daher an Unterstützung für das Kind. Zudem gibt es zu wenig Erfahrungswerte über die Langzeitauswirkungen von Wechselmodellen bei jüngeren Kindern und erst recht keine Urteile auf die man sich im Zweifels- oder Streitfall stützen könnte. Die Rechtssprechung ist zudem inzwischen von dem früheren bevorzugen der Mütter zu einem bevorzugen der Väter umgeschwenkt und das dient nicht immer dem Wohl des Kindes.
FAZIT: Hätte ich damals mehr gewußt und abschätzen können was ein Wechselmodell für Auswirkungen für das Kind wird haben können, wäre ich dieser Empfehlung u.a. des Jugendamtes NIE gefolgt. Mir selbst geht es jetzt zwar wieder deutlich besser, aber meinem Kind so schlecht wie nie zuvor traurig001:
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Auch wenn ich selbst hoffe nie in diese Situation zu kommen, so hat mein Bruder da gerade solche Diskussionen anstehen. Leider.
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Bei uns waren in den letzten Jahren zu allen Themen die das gemeinsame Sorgerecht betraf Gerichtsverfahren durch die Instanzen notwendig. Das war eine enorme Belastung für das Kind (gerichtliche Anhörungen, Gutachten, etc.), mich und auch finanziell. Jetzt ist der Großteil zum Wohle des Kindes entschieden, dennoch gibt es immer weiter Schwierigkeiten was die Vereinbarkeit von Umgang mit Freizeit und Terminen angeht, Unterhalt, etc...
Ich kann nur allen wünschen, daß sie sowas nie durchmachen müssen. Klar, hängt das Ausmaß immer auch von der Zusammensetzung der Charaktere zusammen, dennoch spielen mehrere Faktoren mit rein, um sowas derart eskalieren zu lassen.
Im Laufe der Jahre baut man sich ein Informationsnetz auf und lernt wo Hilfe und Unterstüzung für das Kind zu bekommen ist, damit zumindest die Schäden in dieser Hinsicht etwas gekittet werden können.
Dennoch nie aufgeben und immer einen Funken Hoffnung bewahren :sunny:
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Ich wünsche mir gerade, nie das gemeinsame Sorgerecht beantragt zu haben. Der Papa kümmert sich überhaupt nicht um die Kleine, sie kennt ihn gar nicht. Seit der Geburt war er nur 5x bei uns, fragt auchnie nach ihr. Nachdem wir aber offiziell zusammenleben, kann ich auch nicht so einfach einen Termin zur Unterhaltsregelung beim Jugendamt bekommen, Wohngeld etc. auch nicht. Somit muss ich jetzt erst einen alleinigen Mietvertrag bekommen (was schon ein Hin- und Hergerenne ist). Und für jeden Pipifax muss ich ihn um eine Unterschrift anbetteln. Denn eine Vollmacht (selbst für Notsituationen) verweigert er leider. Kein Interesse am Kind, aber darüber bestimmen wollen. Naja, vielleicht gehe ich irgendwann vor Gericht und versuche, doch alleiniges Sorgerecht zu bekommen. So ist es ja nur Stress für uns.