Berufstätige-Studentin-Karriere-Jammerei-lang

annineianninei

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bearbeitet 24. 05. 2009, 11:03 in Kummerkasten
Hallo,
ich muss mal schreiben, ist gerade alles zu viel... Ich studiere im 10 Semester Modedesign, muss ein Praxissemester machen, habe einen fachlich tollen Job für das Praktikum gefunden...raste allerdings bald aus :oops:
Ich bin jetzt seit drei Monaten morgens um 7.15 aus dem Haus, um 7.30 muss Paul in der Kita sein, um 8.10 muss ich den Zug kriegen, um 9.00 fang ich an zu arbeiten, bin um 18.30-19.00 Uhr zuhause. Zuhause wahnsinniger Stress, in den esten drei-vier Wochen des Praktikums wurde Paul sauber...d.h. jeden abend kriegte ich von der Kita 3-4 vollgemachte Hosen, läuft jetzt zum Glück.
Paul hört im Moment nicht, jammert wenn ich da bin nur, schreit was er alles nicht will, allerdings bei meinem Freund nicht, der ihn um 17.15 von der Kita holt, dafür um so mehr sobald ich da bin. Dann ist mein Freund auch sofort nur blöd, soll ihn nicht ins Bett bringen etc. Der ist wiederum genervt, denkt ich bin zu lasch, ich denke er ist zu streng, wir streiten uns. Wir schaffen es nicht mal abends zusammen zu essen, weil Paul ist zu müde, hat schlechte Laune, matscht im Essen, zieht die Katze am Schwanz, mein Freund wird genervt, versucht durchzugreifen, und ich sitze dazwischen und will eigentlich nur meine Ruhe. Seit zwei Wochen hat mein Freund Kurzarbeit, wollte eigentlich den Haushalt machen, aber macht die ganze Zeit irgend etwas anderes über Tag. Kann ich ja irgendwie verstehen, er kommt nicht damit klar, das sie ihn auf der Arbeit nicht mehr brauchen, also hilft er dem Nachbarn, der selbstständig ist. Allerdings ist er damit genauso beschäftigt als wäre er arbeiten :sad: nerv!!!! Die Wohnung ist chaotisch, es gibt nie was gekochtes zu Essen, andauernd Beschwerden aus der Kita, weil irgendwas vergessen, keine Wechselklamotten, Beschwerden von Daniels Eltern, dass wir uns nicht melden, am Geburtstag von Paul gab es nicht genug Bedienung mit Kuchen (bzw. habe ich nicht sofort Kuchen angeboten). Pauls Vater interessiert sich für nichts, sagt ihm ab für seinen Geburtstag und hat am nächsten Tag noch kein Geschenk, weil es angeblich noch nicht geliefert wurde :flaming01: Daniel sagt, der Paul verarscht dich doch, du bedienst ihn von hinten bis vorne. Paul macht Sachen nicht, die er sehr gut kann, wie Schuhe anziehen, Treppe hochgehen, sagt immer nein!, du tust mir weh! (dabei tut ihm hier keiner weh!!!), der Daniel hat mich gehauen! (dafür lege ich meine Hand ins Feuer, ich war praktisch im selben Raum!!!!)

Ich muss das jetzt nochmal drei Monate durchstehen, dazu kommt, dass der Job sehr anspruchsvoll ist (eigentlich positiv) und dass ich leichte psychische Jobprobleme habe d.h. der "menschliche" Teil am arbeiten, also sozialer Konatkt mit Vorgesetzten und z.T. Kollegen fällt mir relativ schwer. Ich fühle mich auch sehr verantwortlich für die Arbeitsabläufe...

Meine Familie und z.T. auch mein Freund sähen es gerne, wenn ich nach dem Studium in diesen Job einsteige, würde mich auch echt interessieren, nur so schaffe ich das nicht...und Teilzeit geht wahrscheinlich nicht. Frust!!

Heute sagt mein Freund zu mir, dass der Stress bei uns ja im Moment überwiegt (also beziehungstechnisch), na prima...wenn das jetzt noch kommt kann ich mich direkt... :fingers:
Unsere Beziehung leidet sehr unter dieser Patchworkkonstellation und das ich niemanden vertraue, dass er sich um mein Kind ordentlich kümmert, und dass Paul ganz verrückt nach seinem abwesenden Vater ist und meinen Freund (der sich schon seit fast 1,5 Jahren wie ein Vater um ihn kümmert) phasenweise total ablehnt wenn ich dabei bin (und nur dann!).

Manchmal bin ich froh, wenn ich nach dem ganzen Geplärre morgens endlich am Schreibtisch sitze...manchmal freue ich mich abends auf zuhause und denke dann, wo bin ich denn hier gelandet..

Danke fürs lesen, ich höre mal auf
Annika

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    erstmal :troest:. das ist gerad eine echt schwierige phase bei euch :troest:. ich arbeite vollzeit und mein mann ebenfalls, so dass ich in anteilen nachvollziehen kann, wie wenig zeit euch in der woche so bleibt.
    ich denke dennoch, dass es notwendig ist, dass ihr euch einen guten plan macht und verantwortlichkeiten absprecht, die klar regeln, wer, wann, was macht, damit am ende zeit für euch bleibt, die ihr auch als familie und paar mal nutzen könnt. gerade wenn deine berufliche zukunft an diesem praktikum hängt, sollten alle ihre kräfte mobilisieren und an einem strang ziehen. wohnen die großeltern am ort ? könnten die sich nicht mal um paul kümmern und ihn evtl. etwas eher abholen oder der leibliche vater ?
  • Juliane2Juliane2

    955

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Anninei,
    :troest: Wir sind in einer ähnlichen Situation. Bei uns hat es sehr gut geholfen die Zuständigkeiten ganz klar zu verteilen (wer kümmert sich um Spülmaschine, Waschmaschine, Müll, Boden reinigen, Bad putzen, ...) Was auch sehr geholfen hat ist einen festen freien Wochentagabend für jeden einzurichten, wo er gleich nach Studium/Arbeit weggehen kann bzw. etwas für sich machen kann. Einen Abend wird jedoch gemeinsam verbracht. Man muss sich wenn diese Dinge klar geregelt sind nicht mehr um alles kümmern, sondern kann sich auf die restlichen Aufgaben konzentrieren. Vielleicht könnt ihr auch mal eine Betreuung für Paul abends finden und wieder etwas als Paar gemeinsam machen.
    Der Unterschied zwischen Studium und Beruf ist sehr einschneidend. Mir ging es damals auch so, obwohl ich immer nebenher gejobbt habe und dadurch "Berufserfahrung" hatte, war es plötzlich eine ganz andere Verantwortung die ich hatte und mit der ich zurecht kommen musste, als ich dafür angestellt war und nicht mehr "nur" Praktikant, wo i.A. immernoch jemand anderes drüberschaut. Aber Du wirst das schaffen! :troest: Wenn Dir der Job gefällt ist das doch auch eine echte Chance, wenn du durch das Praktikum dort einen Fuß reinbekommst.
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