So dann will ich auch mal, und versuche mich doch etwas kurz zu fassen.
Elias kam zur Welt, schaute sich um, und musterte mich gleich neugierig und verblüfft. Aber trinken wollte er nicht. Er war 14 Tage über Termin und kam dann mit Erbsengrünem Fruchtwasser zur Welt.
"Dem ist nur schlecht, das wird schon", sagten die Hebammen. Alle paar Stunden habe ich versucht ihn anzulegen, aber er konnte auch die Brustwarze nicht richtig packen. Ich habe eine sehr große Brust (Körbchen G) und dazu eine völlig flache Brustwarze. Es wollte einfach nicht klappen.
Aber ich blieb stur und ich wollte stillen. Daran ging gar kein Weg vorbei also habe ich es immer wieder probiert und alle 3 - 4 Stunden ging ich irgendeiner Schwester auf den Geist damit.
Nach 12 Stunden hatte ich den Eindruck, das Elias auch Hunger hatte. Er machte ein Fischmäulchen und schnappte, aber konnte die Brust eben nicht fassen.
Erst nach 24 Stunden endlich das Erfolgserlebnis. Eine Schwester die beherzt zugriff und ein trinkendes Kind. Juhu!
Es folgten zwei harte Wochen. Im Sitzen konnte ich selbst anlegen, aber ich durfte nicht sitzen, wegen Dammnaht. Ergo habe ich mit meinem Mann zusammen gestillt. Wegen der großen Brust konnte ich den kleinen nicht sehen beim Anlegen. Und er war noch zu schwach um die große Brustwarze einzuziehen. Man musste sie ihm zurechtdrücken. Was ein Akt.
Nach ungefähr vier weiteren Wochen hatte es sich dann langsam endlich eingespielt. Ich habe zwar lange noch die Brust halten und zum Kind führen müssen (ja... ich weiß das ist nicht richtig, aber in meinem Fall ging es wirklich nicht anders), aber es klappte!
Elias hat manchmal stündlich, meistens alle zwei Stunden getrunken. Immer unglaublich schnell (3 - 5 Minuten), dann war er satt. Erst viel später ließ er sich mehr Zeit. Wenn es mehr kuscheln als Nahrung wurde.
Als er dann irgendwann 1,5 Jahre alt war stillte ich ihn nur noch zum Einschlafen. Und langsam fing es auch an mich zu nerven. Vielleicht war ich da auch nur aufgeregt, war eine sehr stressige Zeit. Ich dachte schon es würde nie aufhören. Aber als ich dann abstillen wollte, merkte ich auch, das ich gar nicht aufhören wollte.
Nun... am Ende haben wir dann im Dezember, kurz vor seinem zweiten Geburtstag, angefangen nur noch Morgens zu stillen. Das war schwierig für ihn, weil er das einschlafstillen Abends ja so gewohnt war.
Aber das "morgen früh darfst du wieder" hat ihn immer beruhigt, bis er irgendwann, viele Wochen später Abends gar nicht mehr fragte.
Und noch ein paar Wochen später war es dann soweit. Ich trug wieder Nachthemden, und irgendwann war er es leid sich da durchzuwurschteln, und hatte das Stillen einfach vergessen.
Insgesammt habe ich Elias 26 Monate lang gestillt. Davon 7 Monate, naja eigentlich eher fast 9 Monate, voll. Breie hat er nie haben wollen, mit 9 Monaten gings mit Banane los. Fleisch ist es auch jetzt noch sehr wenig.
Aber er ist gut und gerne, allen Sorgen zum Trotz. Er ist ein fröhliches, pfiffiges Kind und er kuschelt furchtbar gern im Moment.
Es war eine Stillzeit mit vielen Höhen und Tiefen. Wobei ich mir durch meine Nervosität und Ungeduld sicher auch einiges selbst kaputt gemacht habe. Trotzdem war es alles in allem eine wunderschöne Zeit die ich nicht missen möchte. Aber jetzt bin ich dennoch froh, das es vorbei ist.
Sollte mir irgendwann doch noch einmal das Glück hold sein und ein zweites Kind sich auf den Weg zu uns machen, werde ich auf jeden Fall wieder stillen. Vermutlich wieder mit Hilfe meines Mannes. Aber es ist es auf jeden Fall wert! ;-)
Also wer auch immer sonst Anlaufschwierigkeiten hat: nur nicht aufgeben. Es gibt für viele Hindernisse Lösungen. Viel Spaß!
Kommentare
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Danke dafür. Das gilt natürlich auch allen anderen hier im Forum, die mein Gejammer ertragen mussten. :biggrin:
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