Hallo!
Ich bin heute zum ersten mal in diesem Forum, weil ich langsam wirklich nicht mehr weiter weiß. Seit 4 Wochen habe ich nun wunde Brustwarzen. Eine Weile habe ich dann abgepumpt und gleichzeitig mit Stillhütchen unsere Kleine (5 Wochen) gestillt. Aber weder durch die Hütchen noch durch das Abpumpen wurden die Warzen besser. Das Anlegen stimmt laut meiner Hebamme allerdings. Lanolin, Garmastan, schwarzer und Kamillentee, sowie die Multi-Mam-Kompressen habe ich auch schon ausprobiert. Nicht zu vergessen, dass ich den halben Tag und nachts sowieso nur noch "oben ohne" unterwegs bin. Meine Brustwarzen haben nicht nur Risse, sondern auf der jeweiligen Außenseite richtig große und recht tiefe Wunden, die nach dem Stillen immer noch größer sind. Aber trotz all dem habe ich weiter gestillt. Doch mittlerweile will Emma ständig an die Brust. Kaum ist sie mit dem Trinken fertig, dauert es vielleicht 10 Minuten in denen sie etwas ruhiger ist, danach fängt sie das Schreien an. Meine Hebamme meinte sie hat ein sehr starkes Saugbedürfnis und ich solle ihr nach dem Stillen den Schnuller geben, was aber mittlerweile überhaupt nicht mehr hilft. Die Kleine ist so extrem unruhig und schläft oftmals 6 bis 7 Stunden kaum, vielleicht einmal 15 Minuten, und das dann auch nur auf dem Arm. Momentan trinke ich fast jeden Tag ein Bier um meine Milchproduktion anzukurbeln (ein Tipp von meiner Hebamme), was auch ein wenig hilft, mir aber eigentlich völlig zuwider ist.
Hinzu kommt, dass unsere Emma kaum von alleine groß in die Windel macht. Wir helfen jeden Tag bestimmt 5 mal mit dem Wattestäbchen nach. Das hat uns ebenfalls die Hebamme empfohlen und der Kinderarzt meinte auch, dass das nicht weiter schlimm sei, sie wisse halt noch nicht wo sie hindrücken müsse. Aber für mich ist das langsam total schrecklich, weil unsere Kleine den ganzen Tag nur am Quengeln ist, entweder vor Hunger oder Bauchweh. Die Momente in denen sie wach und zufrieden ist, sind einfach so selten, dass es oft schwer ist sich an so einem kleinen Wunder zu erfreuen. Auch wenn mich das unheimlich traurig macht so etwas zu sagen, da die Kleine ein absolutes Wunschkind war.
Und vielleicht würde ich den Rest auch leichter ertragen können, wenn das Problem "Stillen" nicht wäre. Die ganze Sache ist mittlerweile so negativ behaftet, dass es mir jedes mal aufs Neue davor graust. Die Kleine ist dann oft auch so ungeduldig, dass sie mit ihren Armen rudert und mir immer wieder an meine wunden Warzen kommt, wenn ich sie zum Stillen pucke schreit sie noch viel mehr.
Ich denke so oft daran einfach abzustillen, obwohl ich das im Grunde wirklich nicht will, ich will ihr ja nicht mal die Mumi aus der Flasche geben. Allerdings ist es einfach zu einer wahnsinnigen Belastung für alle Beteiligten geworden, auch für meinen Partner, denn wenn ich schlechte Laune oder Schmerzen habe bekommt er das natürlich ab.
Oh je, jetzt habe ich so viel geschrieben, das hatte ich eigentlich gar nicht vor..
Vielleicht hat ja irgendwer einen oder mehrere Tipps für mich. Danke im Voraus schon mal!
Kommentare
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erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum und Glückwünsche zur kleinen Emma!
Ihr habt da aber wirklich eine ganz schön anstrengende Zeit :troest:
Ich finde es gut, dass du so viel geschrieben hast, so können wir uns doch am besten ein Bild machen. Und hier ist ja auch der Ort sich das mal alles von der Seele zu schreiben. Meine Antwort wird jetzt vermutlich auch recht lang, also lies es ganz in Ruhe und vielleicht mehrfach.
Wunde Brustwarzen sind höllisch, ich finde es toll, dass du trotzdem durch hältst! Und du hast ja auch schon ziemlich viel ausprobiert, aber offensichtlich noch nicht die richtige Lösung gefunden. Hast du denn diese ganzen Sachen wie Lanolin, Tee, Kompressen nacheinander ausprobiert? Oder eher alles auf einmal? Wenn es mit den Brustwarzen so schlimm ist, dann geht das leider auch nicht unbedingt von heute auf morgen weg. Insofern muss man jedem Mittel schon ein paar Tage Zeit geben um seine Wirkung zu zeigen. Und daneben ist es wichtig nach der Ursache für das Wundsein zu forschen. In den allermeisten Fällen steckt leider doch immer wieder die falsche Technik beim Saugen dahinter. Das kann ich aber von hieraus natürlich nicht beurteilen. Eventuell wäre es sinnvoll doch noch einmal jemand anderen drauf schauen zu lassen um einfach eine zweite Meinung zu hören, ob nicht doch noch etwas beim Anlegen zu verbessern wäre. Vielleicht kannst du mal schauen, ob es eine Stillberaterin der AFS oder LLL in der Nähe gibt:
http://www.afs-stillen.de/
http://www.lalecheliga.de/
Kannst du in verschiedenen Positionen stillen? Das wäre schon mal gut, damit die Brustwarzen nicht einseitig belastet werden. Also möglichst viel Wechsel rein bringen. Und vor allem immer ganz stark darauf achten, dass Emma korrekt trinkt. Also wirklich warten bis sie den Mund ganz weit aufmacht und sie dann an die Brust führen. Wenn du das Gefühl hast, dass sie nicht gut angedockt ist, direkt wieder losmachen (dabei den Unterdruck mit deinem kleinen Finger in ihrem Mundwinkel lösen, also nicht die Brustwarze einfach raus ziehen!) Darauf achten, dass die Lippen nach außen gestülpt sind, und vielleicht kannst du mal schauen, ob du ihre Zungenspitze sehen kann, die Zunge muss nämlich über der Kauleiste liegen und guckt so meist sogar ein kleines bisschen raus.
Wenn du das beim Stillen nicht sehen kannst, kannst du mal schauen ob sie ihre Zunge aus dem Mund strecken kann. Wenn du ihr das immer wieder vormachst, ihr also die Zunge rausstreckst, wird sie das vermutlich nachmachen. Guck mal ob sie die Zunge richtig rausstrecken kann, oder ob sie eher sehr kurz wirkt und eventuell eine Einkerbung in der Mitte hat.
Dass deine Emma im Moment so unruhig ist kann übrigens ein Zeichen dafür sein, dass sie gerade im ersten Entwicklungsschub steckt. Das ist mit ca. fünf Wochen ganz typisch! Das sind so Phasen, wo die Kleinen meist ganz viel stillen wollen und unheimlich viel Nähe brauchen. Nach einer Weile wird es dann aber auch wieder ruhiger.
Trinkst du normales Bier zur Milchbildung? Das finde ich persönlich nicht gerade empfehlenswert, zumal es dir ja auch eher nicht so genehm ist. Alkohol geht in die Muttermilch über, den sollte man wirklich meiden. Was du trinken kannst ist Malzbier oder alkoholfreies Hefeweizen. Aber ich finde das macht auch nur Sinn, wenn dir das schmeckt. Rein zwingen brauchst du dir das nicht. Die Milchproduktion wird durch häufiges Stillen immer noch am besten angekurbelt. Natürlich musst du auch ausreichend trinken und auch essen! Das geht ja manchmal in so stressigen Zeiten vergessen. Hier hätte ich ein Rezept für einen inhaltsreichen Snack, der auch gut für die Milchbildung ist:
viewtopic.php?f=27&t=5720
Den Trick mit dem Wattestäbchen oder Fieberthermometer kenne ich. Allerdings halte ich das nicht für wirklich gut, denn zum einen kann man die Kleinen da doch leicht verletzen und zum anderen kann es dadurch auch zu einem trägen Darm führen, weil er sich an diese Hilfe gewöhnt. Dass die Kleinen sich mit dem Drücken oft schwer tun ist normal, das will ja auch alles erst gelernt sein. Hilfreich sind da Bauchmassagen, mit leichtem Druck im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel. Oder du kannst Emma auch helfen indem du sie auf den Wickeltisch legst und mit ihren Beinen kreisend ihren Bauch leicht massierst.
Für die Behandlung der Brustwarzen schicke ich dir noch Marlies vorbei, die hat da bestimmt noch einen Tipp, aber sie soll erst mal schauen ob das für dich passt ;-)
liebe Grüße
Eowyn
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auch von mir erstmal ein herzliches willkommen und noch alles gute zur geburt der kleinen emma ! ich finde es auch toll, wie du durchhälst und kämpfst :troest: .
ich hatte auch über wochen wunde brustwarzen mit tiefen rissen und habe nur unter weinen und schmerzen stillen können. ich weiß wirklich, wie sehr das weh tun kann :sad:. mir hat auch nicht vom üblichen geholfen. der letzte tip meiner hebi war johanniskrautöl aus der apo, dass ich nach jedem stillen aufgetragen habe. das hat bei mir dann als einziges geholfen.
ich habe auch immer darauf geachtet, dass ich meine tochter in unterschiedlichen positionen stille und das "fischmündchen" gut zu sehen ist. vllt. kannst du sie auch immer schon etwas eher anlegen, bevor sie den großen hunger bekommt, denn dann ist sie nicht so hektisch. stillen im abgedunkelten raum und leises sprechen oder summen kann sie auch beruhigen.
bier würde ich aus den von eo genannten gründen auch nicht trinken. malzkaffee, stilltee (max. 3 tassen) und stillkugeln (rezept hier im forum) sorgen auch dafür, dass die milch mehr und gehaltvoller wird.
das manipulieren am darm würde ich auch unterlassen, da das nachher den gewöhnungseffekt nach sich zieht und es immer einen äußeren anreiz für den stuhlgang geben muss. dass stillkinder nicht tägl. stuhlgang haben, ist normal. das kann ruhig auch ein paar tage dauern. was die blähungen angeht, kannst du die von eo empfohlene bauchmassage oder auch aufrechtes tragen im tragetuch machen. der fliegergriff ist auch hilfreich. du kannst auch fenchel-anis-kümmel-tee trinken, der hilft dann über die milch gg. die blähungen.
im übrigen wird mit flaschenmilch nichts leichter ;-). blähungen sind in dem alter aufgrund der darmreifung nunmal normal. ausserdem bist du auch noch immer im wochenbett und ihr spielt euch als kleine familie mit eigenem rhythmus gerade erst ein. habt alle etwas geduld - eine stillbeziehung muss eben auch erst reifen und sich entwickeln.
halte durch :troest: !
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ich hatte anfangs auch mit wunden, rissigen Brustwarzen zu kämpfen, die auch wirklich penetrant waren. Nichts, aber auch rein gar nichts hat mir leider geholfen - mir ging es da wie Franziska. Auch ich habe nur noch unter weinen gestillt. Sie hat mir dann auch den Tipp mit dem Johanniskraut gegeben und auch bei mir wurde es dadurch besser - es hat noch ein bisschen gedauert, aber es wurde besser und irgendwann war es weg. Selbst jetzt verwende ich das noch hin und wieder, da ich sehr zu trockener Haut neige und meine Warzen immer mal wieder ein bisschen einreißen.
Ich wünsche Dir wirklich, dass Du weiter durchhältst - es lohnt sich so sehr. Auch ich habe damals 1000de Male in Gedanken abgestillt, weil ich diese Schmerzen nicht mehr wollte, weil ich Angst vor jedem stillen hatte. Aber heute bereue ich nichts. Meine Tochter und ich haben so eine schöne, einfache, innige und unkomplizierte Stillbeziehung, ich würde durch alles nochmals durchgehen für das was ich heute erleben darf. Meine Sohn habe ich mit der Flasche ernährt und glaub mir, es war wesentlich stressiger nachts aufzustehen und eine Flasche zu machen, das ganze Zeug immer mitzuschleppen und und und.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen Mut machen und wünsche Dir baldige Besserung.
:troest:
P.s. Falls Du Lesestoff magst, wie es mir damals ging: viewtopic.php?f=27&t=48704
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Dass sich der Darm unserer Kleinen bereits an die "Wattestäbchen-Methode" gewöhnt hat, glaube ich auch, da sie überhaupt nichts mehr von alleine macht, außer ab und zu wenn sie stark schreit. Am Anfang im KH und die erste Zeit zu Hause war das auch nicht so, da hatte sie immer wieder einmal etwas Stuhlgang in der Windel. Wie kann ich das denn am besten aufhören? Langsam reduzieren oder komplett auf einmal weglassen? Ich habe nur davor angst, dass sie dann beim Trinken wieder Bauchweh hat und an der Brust das ziehen und zerren anfängt, weil das meiner Brust einfach so weh tut.. Aber ich bin auch wirklich stolz auf Emma und mich, dass wir es jetzt schon 4 Wochen durchmachen, wenn auch mehr schlecht als recht.. Und deswegen bin ich auch hier, weil ich einfach absolut mein Kind stillen möchte und ich ja anscheinend nicht die einzige bin, die so lange mit wunden Brustwarzen zu kämpfen hat.
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Wer hat das ausgeschlossen?
Ich würde Die einige Schüsslersalze empfehlen wenn Du willst. Auch zur Milchbildung.
@alle
alkoholfreies Bier ist auch gut für die Milchmenge.
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Für das korrekte Anlegen ist vor allem ganz viel Geduld nötig. Daher ist es auch wichtig möglichst direkt auf die ersten Hungersignale zu reagieren, also sobald Emma anfängt zu schmatzen und mit dem Kopf zu wackeln. Wenn die Kleinen schon richtig unruhig sind und womöglich anfangen zu schreien ist der Hunger schon so groß, dass die Geduld dann auch nicht mehr so da ist. Da wird es dann oft hektisch beim Andocken und entsprechend schwieriger, genau darauf zu achten.
Manche Kinder kommen auch mit dem Wechsel zwischen Schnuller, Flaschensauger und Brust nicht zurecht. An der Brust brauchen sie eine ganz andere Technik als an künstlichen Saugern. Insofern ist es gerade in den ersten Wochen eigentlich empfehlenswert auf diese Dinge zu verzichten. Zumal man wenn das Baby einen Schnuller hat auch die ersten Hungerzeichen gar nicht richtig erkennen kann, da dann eben einfach am Schnuller gesaugt wird. Bei einem sehr starken Saugbedürfnis kann man dann einfach mal den kleinen Finger anbieten, da saugen sie nämlich eher richtig dran. Der Fingernagel zeigt dabei nach unten zur Zunge vom Baby und sollte entsprechend auch möglichst kurz gehalten sein.
Manchmal hilft es aber auch schon sehr die Kleinen einfach viel zu tragen, am besten mit einem Tragetuch oder einer guten Babytrage.
Pilzinfektionen sind nicht immer so zu erkennen, da könnte ein Abstrich sinnvoll sein, um das wirklich auszuschließen.
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Du nimmst die Acht und die Vier. Jeweils 10 Tabletten in einer Flasche stillem Wasser auflösen und über den Tag verteilt trinken.
Das ist für die Milchbildung.
Dazu die Eins und die Fünf für die Warzen.
Aus denen machst Du zusätzlich eine Paste. Einfach mit etwas Wasser und trägst das so oft es geht auf.
Bitte nicht mit Metall rühren. Den Bodensatz in der Flasche kannst Du trinken oder auch nicht. Es ist Milchzucker, also nicht schlimm.
Damit müßte es nach zwei drein Tagen besser werden. Aber nicht aufhören bevor sie ganz abgeheilt sind.
Da einige der Mittel auch bei Pilzen eingesetzt werden vertreibst Du den damit vielleicht auch noch.
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ich kann zu Deinem eigentlichen Problem nicht viel beitragen, möchte Dir aber sagen, dass ich es super finde, wie Du Dich engagierst. es gibt soviele Frauen, die beim kleinesten problem auf Kunstmilch umsteigen, und Du hast wirklich Schwierigkeiten und machst trotzdem weiter. Toll! Ich bin sicher, dass Du es mit der Hilfe von den Mädels hier schaffen wirst und mit einer Stillberatung und Du wirst dann sehr, sehr stolz auf Dich sein können, dass Du es geschafft hast, deinem Kind das Beste trotz widriger Umstände zu geben. und wenn es doch nicht klappen sollte, dann hast Du es wenigsten wirklich versucht.
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Soll ich das Auflegen mit dem schwarzen Tee dann weglassen? Und ich habe noch eine Frage: Meine Tochter hat, so glaube ich, eine "Lieblingsbrust" (leider die, die mehr offen ist, als die andere). Bei der, von der sie nicht so gerne trinkt läuft die Milch einfach nicht so gut heraus wie bei der anderen, oder zumindest dauert es länger und die Geduld fester und länger zu Saugen hat sie oft nicht. Kann so was vorkommen und ist das schlimm? Komischerweise neigt ihre Lieblingseite viel mehr zu Rötungen, weswegen ich diese oft kühlen muss, als die andere Seite, die ja von ihr nicht so leer getrunken wird. Soll ich sie als erstes lieber an ihrer Lieblingsbrust anlegen, oder an der anderen, damit sie vor Hunger an der Seite vllt mehr heraussaugt?
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Viel hilft nicht immer viel.
Du kannst gucken ob es etwas bringt sie eine Weile zuerst an der ungeliebten Seite anzulegen. Mach aber keinen Stress damit. Evtl. hilf vorwärmen und die Fußballerhaltung
http://www.hebamme4u.net/baby/stillen/s ... kehrt.html
Es ist nicht schlimm.