Hallo,
ich muss mir nun mal hier meinen Frust und die Trauer von der Seele schreiben.
Ich habe ja schon mehrfach erwähnt, dass ich gerne gestillt hätte, es aber anfangs nicht ging, ich irgendwann abgestillt habe und unglücklich war. Nun hatte ich ja die Relaktation wieder begonnen, 4 Wochen abgepumpt. Alles unter dem Aspekt, dass meine Tochter wieder an die Brust ging. Ich hatte sie mal so spaßeshalber angelegt und sie hatte an der trockenen Brust gesaugt.
So begann ich die Relaktation.
Die Milch kam auch ganz gut...leider hat sie aber nach 2,5 Wochen "beschlossen" die Brust doch nicht zu akzeptieren und schrie sofort los wenn ich sie anlegen wollte. Das änderte sich auch nicht mehr in letzter Zeit. Egal ob mit Brusternährungsset oder ohne...dabei waren wir so gut dabei, sie trank aus dem Brusternährungsset 80ml! Das war echt Rekord für sie. Und ich war echt geschockt warum sie von einem Tag auf den anderen nicht mehr an die Brust ging.
Meine Stillberaterin meinte dann, es sei eine Saugverwirrung. Ich musste sie ja trotzdem immer mit der Flasche zusätzlich füttern, sonst wäre sie nicht satt geworden und nur über BES wollte sie nicht, mal trank sie darüber mal nicht, sie war da sehr wechselhaft...
Nun ja, jedenfalls stand jetzt als letzte Möglichkeit an, die Umgewöhnung von der Flasche zur Brust. Es gibt da ein interessantes Programm, das sehr systematisch vorgeht.
Als ich dies dann gelesen habe, war mir nur plötzlich bewusst, dass ich dafür keine Kraft mehr habe.
Mich haben alle Stillversuche sehr "verletzt" bei denen sie nicht an die Brust wollte. Ich wollte keine weiteren Frustrationen mehr haben. Es zu akzeptieren, dass sie anders ist als andere, normal geborene Kinder ist schon schwer genug, und dann auch noch die Ablehnung der Brust...noch dazu kann mir ja keiner sagen, dass sie nach diesem Übungsprogramm auch wirklich das stillen wieder lernt und möchte. Ich packe diesen Frust einfach nicht, habe keine Geduld mehr und möchte nicht den Ärger an meinem Kind auslassen. Denn sie spürt ja auch, wenn ich dann heulend dasitze weil sie nicht trinkt und ich weiß ja dass sie es nicht mit Absicht macht, aber ich bin einfach so traurig darüber...es ist wohl besser sie kriegt nicht meinen Frust ab, daher meine Entscheidung doch nur Flasche zu füttern.
Mit dem Anderssein des Kindes meine ich:
Sie lässt sich nicht gerne tragen, sträubt sich gegen die Enge..
Schreit manchmal auf dem Arm so lange bis man sie ins Bett legt und da ist dann Ruhe...
Mir sagen immer alle andern Eltern: "Also mit meinen könnte ich das nicht machen, sie einfach so ins Bett legen! "
Als ich das im SPZ angesprochen habe meinten die, es sei normal bei Frühchen, dass sie wenn es ihnen zu viel wird, gerne allein im Bett liegen und sich dort besser beruhigen. Gerade bei Extremfrühgeborenen, die den Inkubator als schützende Hülle gewöhnt waren und eigentlich Menschen die etwas mit ihnen machen als Stress empfunden haben.
Es ist so schwer für mich zu akzeptieren, dass es nicht die gleiche enge Bindung zwischen uns gibt wie bei anderen. Sie ist vielleicht in den nächsten Jahren aufzubauen, ich hoffe es zumindest, aber nicht einfach so natürlich vorhanden wie bei normal geborenen. Ich kann es nicht erzwingen, ich kann nur Geduld haben, Verständnis, Sensibel auf ihre Bedürfnisse achten. Aber mir tut es einfach so weh zu sehen, dass sie glücklicher in ihrem Bett ist, als bei mir auf dem Arm (natürlich nicht immer...aber oft).
Ich denke auch oft: hätte ich vielleicht etwas anders machen sollen, hab ich irgendwie Schuld an der Situation. Ich war doch aber jeden Tag in der Klinik zum kuscheln, habe alles mögliche versucht um sie zum stillen zu bringen...aber damals war ich relativ unwissend und hatte keine Stillberatung, vielleicht wäre es damit was geworden.
Mir sagen auch oft Leute, die mich zum ersten Mal nach der Geburt sahen: Ich war ja so geschockt über die Frühgeburt: Naja aber bei ihnen sah man ja auch keinen Bauch...
Heute nacht hatte ich dann einen Alptraum:
Ich war schwanger und es war schon die 40. Woche. Ich hatte jedoch kaum einen Babybauch und die Hebamme meinte in der Klinik, das Kind sei nur 5 cm groß. Ich hätte mich entweder in der SSW verrechnet oder das Kind sei mit Sicherheit lebensunfähig...Ich hab im Traum gedacht: Ich bin unfähig normal große Kinder zu gebären.
Ich wünsche mir einfach, auch nochmal in meinem Leben die Erfahrung machen zu dürfen, wie es ist, ein Kind bis zur 40. Woche austragen zu dürfen, nach der Geburt es spüren zu dürfen, es stillen zu können und ihm von anfang an nah sein zu dürfen.
Danke fürs Zuhören!
Bergschaf
Kommentare
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Mein Sohn war übrigens kein Frühchen und TROTZDEM kenne ich diese Ablehnung der Nähe nur zu gut. Auch er wollte am liebsten in seinem Bettchen schlafen und wenn er richtig müde war, war auf dem Arm kein Halten mehr. Ich glaube, das liegt auch einfach zu einem grossen Teil am Charakter des Kindes und nicht nur an besonderen Umständen, die wir ja so auch gar nicht hatten. Mach bitte daran nicht fest, dass Ihr eine schwache Bindung hättet, das stimmt so sicher nicht!! Die Kinder sind halt nicht alle gleich und auch die Sinne entwickeln sich unterschiedlich. Juniörchen war zu Beginn ein absolutes "Augen-Kind" - ein Bild an der Wand konnte er "stundenlang" in aller Ruhe ansehen, aber wehe man hat versucht, ihn zur Beruhigung zu massieren oder zu singen o.ä. - das war nix für ihn ;-)
Bitte mach Dir nicht so viele Vorwürfe. Vieles kann man nicht beeinflussen und vieles ändert sich ja auch im Laufe der Zeit. Mein kleiner Distanzler schläft zur Zeit nur bei uns im Bett, kuschelt gerne, verteilt Küsschen, lässt sich liebend gerne auskitzeln und ist einfach nur fröhlich! Hätte man mir das vor 1 1/2 Jahren gesagt, ich hätte alles geglaubt, aber DAS nicht ;-)
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Was das Thema Stillen angeht, kann ich Dich so gut verstehen!
Wir hatten auch eine sehr problematische Stillbeziehung (KISS, zu kurzes Zungeband, kein Milcheinschuss etc) und ich habe nach 3 Monaten Kampf beschlossen, nur noch abzupumpen und dem Kurzen die MuMi per Flasche zu füttern. Heute bin ich darüber sehr traurig, aber damals war es die einzige logische Entscheidung, da mich die erfolglosen und frustrierenden Versuche, zu stillen, sehr mitgenommen und gestreßt haben. Inzwischen glaube ich wie Du, dass ich es doch hätte schaffen können, wenn ich den heutigen Wissenstand damals schon gehabt hätte. Aber es war nicht so und wir mussten damals handeln und nicht heute. Ich kann sehr gut nachvollziehen, welche Gefühle da bei Dir am werkeln sind!
Aber Du kannst die Zeit nicht zurück drehen und Du hast alles, wirklich alles versucht, was in Deiner Macht stand. Vorwürfe musst Du Dir ganz bestimmt nicht machen und Du kannst sogar stolz sein, dass Du das alles auf Dich genommen und gemeistert hast, vor allem in Eurer Situation.
Ich bin damals auch sehr verletzt gewesen, habe mich persönlich abgelehnt und ungeliebt gefühlt. Aber das ist nicht so! Dein Kind liebt Dich und Ihr seid Euch nahe, da kannst Du sicher sein.
Wegen des Nicht-Tragen-Lassens / Enge: Sie ist sicher auf Blockaden untersucht worden, oder? Wir hatten das gleiche Problem. Bennet hasst die Enge und ließ sich auch überhaupt nicht tragen.
Unsere KiÄ hat damals HWS-Blockaden gelöst und uns erklärt, dass auch eine lange oder traumatische Geburt dazu führen kann, dass Kinder die Enge nicht ertragen können, weil es ihnen Streß bereitet. Bennet hatte eine schwere Geburt hinter sich und wir haben ihn damals homöopathisch behandeln lassen, um das Trauma der Geburt zu verarbeiten. Bei ihm war es so, dass er den Kopf nicht richtig in den Geburtskanal drehen konnte und deswegen feststeckte. Wir standen kurz vorm NotKS wegen Geburtststillstand.
Inzwischen habe ich mich damit arrangiert, dass der Kleine nicht gern mit mir kuschelt, dafür zeigt er in ganz vielen anderen Varianten, dass er mich liebt. Das musste ich erst lernen zu lesen. Ich hatte aber wie Du immer so ein trauriges Gefühl, wenn er lieber allein in seinem Bettchen liegen wollte, als mit mir zu kuscheln. Aber sieh das bitte nicht als Ablehnung, sie kann nichts dafür und sie hat mit Sicherheit eine enge Beziehung zu Dir. Und wenn Du sie läßt, wie sie es mag, ist es nur richtig!
Du weißt, was sie braucht und wenn Du das so akzeptierst, bist Du Deinem Kind näher als viele andere Mütter, die ihren Kindern die Nähe aufzwingen, weil sie es so wollen.
911
das hätte ich nun gar nicht gedacht, dass das bei nichtfrühchen auch auftritt...
war Johann also schon gleich nach der Geburt bei dir, und war alles "normal" verlaufen?
Welche Art Stillprobleme gab es bei euch? Wollte er einfach nicht an die Brust von anfang an?
Deine Beschreibung beruhigt mich sehr, dann werd ich mal versuchen mir nicht so viele Gedanken zu machen.
danke hexchen, wusste gar nicht, dass es mehrere geben, die solche Art von Problemen haben und mich verstehen können, in meinem Umfeld sehe ich immer nur verständnislose Blicke und Kommentare.
Also an der HWS hat sie angeblich keine Blockade, das wurde alles untersucht.
danke für euren Zuspruch!
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lass Dich erstmal :troest:
Weisst Du was, ich finde es ganz toll, wie Du das alles gemeistert hast und auch, dass Du die Relaktation angegangen bist. Dass es nun letztendlich nicht geklappt hat, liegt mit Sicherheit nicht an Dir oder Deiner Tochter. Das was Du in den vergangenen Monaten gemeistert hast, das muss Dir erstmal einer nachmachen.
Zu der Sache mit der Nähe und der Enge. Ich konnte Kylian weder stillen, noch tragen noch war er je ein Kuschelkind, bis heute nicht! Er hat mir mit zwei Monaten ganz deutlich gezeigt, dass er meine Kuscheleien nicht will, er hat sich von mir weggedrückt und geschrien, bis er neben mir auf dem Sofa lag. Er wollte zwar in meiner/unserer Nähe sein, aber er ertrug nie irgendwelche Enge oder körperliche Begrenzungen. Kylian war kein Frühchen, er kam damals 39+0, per KS.
Wir haben bis heute zahlreiche Bindungsprobleme, die es immer wieder neu zu meistern gilt. Ich darf erst jetzt mit Amira erleben wie es ist, wenn ein Baby körperliche Nähe möchte, wie "süchtig" sie danach ist, wie sehr sie das braucht. Sie weint, wenn ich sie jemandem anderen in den Arm gebe, außer es ist der Papa. Aber ansonsten geht sie zu keinem länger als 2-3 min. Dann muss sie zurück zu Mama.
Kylian war seit jeher ein Rumreichkind, der zu jedem hin ist. Heute hat sich das ein bisschen geändert, aber er gibt mir dennoch oft das Gefühl, dass er lieber wo anders ist, als bei uns. :sad:
Ich kann verstehen wie es ist, wenn man sich so abgestossen fühlt und wie das frustriert!
Aber denke immer, Du hast bei Deiner Kleinen ALLES versucht und nichts unversucht gelassen. Daher nimm es so wie es ist. Freu Dich an Deiner kleinen Maus und versuch den Stress der letzten Monate zu vergessen.
Ich persönlich ziehe meinen Hut vor Dir und ich bewundere Menschen, die so viel Kraft haben!
911
armana: Ist schon seltsam wie unterschiedlich die Kinder in der Hinsicht sind. Da meint man doch, Nähe bräuchten sie ALLE und dann wollen das manche gar nicht so?
Woher kommt das denn eigentlich? (mal so ganz allgemein gefragt)
Allein an der Geburt kann es ja scheinbar nicht liegen, wenn alle Beispiele so unterschiedlich sind..
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Bei uns ist eigentlich alles ganz normal verlaufen. Relativ einfache Geburt, Johann war danach sofort bei mir und wurde auch bald angelegt - und hat gleich mal seinen ersten Schreianfall gehabt..! Das hat sich dann immer so weitergezogen. Jedes Anlegen wurde mit so heftigem Geschrei quittiert, dass er sich gar nicht mehr auf das Trinken konzentrieren konnte. KISS hatte er auch nicht...!
Tragen durfte ich ihn schon und das nicht zu knapp, aber hauptsächlich, weil er da mehr gesehen hat ;-)
Ich glaube, vielleicht ist es halt auch einfach ein Mythos, dass ALLE Kinder Nähe suchen und in den ersten Monaten nichts Schöneres kennen, als bei Mama zu sein..!
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Tarja kam 10 Tage nach ET mit Einleitung, die Hebamme war ganz schrecklich, mein großer Horror diesmal ist, dass sie wieder Dienst hat wenn ich entbinde.
Das Anlegen nach der Geburt wurde nur halbherzig versucht, ich dachte damals aber, das reicht, sie weiß schon was sie tut.
Danach hat Tarja 3 Tage grünes Fruchtwasser gespuckt, ich denke ihr war einfach schlecht und wir haben uns mit etlichen Stillversuchen gequält, die Stillberaterin hat uns immer wieder ins KH-Bett gelegt, sie angelegt, irgendwann mit Brusthütchen, etc. aber sie wollte nicht. An Gewicht hat sie dann natürlich schnell verloren und als sie unter 2800 g ging, musste sie Nahrung bekommen. Das war damals keine Milch, sondern irgendwas anderes.
Ich habe dann direkt angefangen abzupumpen, zuhause dann mit Doppelpumpe. Es war nur schlimm. Meine Hebi konnte nicht mehr viel machen, außer dauernden Versuchen, aber ich bekam keine Ruhe mehr rein.
Immer wenn ich mit Tarja im Bett kuscheln wollte, fing sie an zu schreien, lag sie im Laufstall, klappte alles wunderbar. Ich hab es irgendwann aufgegeben, auch die Stillversuche und habe 8 Wochen abgepumpt, dann konnte ich nicht mehr.
Mittlerweile schläft Tarja auch am liebsten und besten in ihrem Bett, sehr selten mal bei uns, dann aber furchtbar unruhig, so dass es für uns alle nicht schön ist.
Ansonsten ist sie ganz toll, liebenwert, wir kuscheln, schmusen, knutschen... also mach Dir keine Sorgen dass Du das niemals erleben wirst. Tarja hatte übrigens ein sehr leichtes KISS, wurde 2 x osteopathisch behandelt. Ob das damit zu tun hatte wissen wir nicht, aber nach der ersten Behandlung trank sie plötzlich normale große Milchportionen, vorher immer nur die Hälfte.
Und Dein Wunsch irgendwann in der 40. SSW zu entbinden kann sich doch noch erfüllen! Ich denke auch ständig, bitte lass es von selbst losgehen und nicht erst in 1 Woche, weil ich diesmal "leide", Schmerzen habe und nicht mehr kann.
Es wird schon werden!!!
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ich kann dich gut verstehen...
Als damals nach 13 Wochen quálenden stillens die Milch weg war, war ich auch nur noch frustriert, hab mich als schlechte Mutter gefúhlt die unfáhig ist ihr Kind zu ernáhren...
Jonathan musste ab der 4. Woche zugefúttert werden. Er hatte noch immer nicht sein Geburtsgewicht erreicht. Und es hies zufúttern oder Kinderklinik... Da war diese Entscheidung nicht so schwer. Aber das er dann nur noch die Flasche wollte hat mich sehr getroffen. Abpumpen habe ihc auch versucht, aber das war so schmerzhaft, das ich es wieder gelassen habe. Na und am Ende haben wir ca. 1 Stunde miteinander gekámft, damit er an die Brust geht. Mit dem resultat, dass wir beide am heulen waren. Zwar aus unterschiedlichen Grúnden...
Du siehst, du hast noch wesntlich mehr versucht als ich. Und ich frage mich auch immer mal wieder hátte ich doch das Pumpen durchgehalten, hátte ich nicht noch irgendetwas machen kónnen ect....
Fúr mich war, rúckblickend gesehen, das wichtigeste mich von dem Gedanken zu lósen, eine schlechte/unfáhige Mutter zu sein, weil ich nicht stille. Und ich denke ich habe es (meistens) geschafft.
Vielleicht findest du ja einen weg, deiner Tochter náher zu kommen. In ganz ganz kleinen schritten. Leg sie doch in euer Bett und dich daneben. Wenn sie sich daran gewóhnt hat, kannst du ja deinen Arm um sie legen und den Arm in gewissen abstánden immer náher rúcken.... Vielleicht "gewóhnt" sie sich so an die Náhe. Sie ist ja so frúh geboren, dass sie die enge zum ende der Schwangerschaft gar nicht erlebt hat. Aber vielleicht kommt das kuschel auch erst spáter - wie oben beschrieben.
Bergschaf, ich wúnsche dir weiterhin ganz viel kraft. UND du kannst verdammt stolz auf dich sein. Du hast alle Móglichkeiten ausgeschópft und nichts unversucht gelassen.
ed
911
1,977
beim verhalten der kleinen gibt es wohl alle moeglichen varianten. ich haette da noch eine: tragen, ja, stillen, JA, aber kuscheln, schmusen, kuesschen, NEIN :shock: . und das ist heute noch so - mein kleiner ist jetzt 14 monate - und nur die tatsache, dass er unbedingt laufen ueben will, hat dazu gefuehrt, dass ich ihn nicht mehr so viel tragen muss. und stillen wird so langsam weniger (ich klopf mal auf holz...).
also, in den ersten 3/4 monaten war es unmoeglich, meinem kleinen abzulegen, nicht zum schlafen und nicht zum sonstwas. damals kannte ich dieses forum noch nicht und habe mir das mit dem TT nicht zugetraut. ich hatte einen babybjoern, aber das hat auch nicht gut geklappt. er wollte das einfach nicht. in der zeit war 2 mal der notarzt da, weil mein ruecken total blockiert war und ich mich gar nicht mehr ruehren konnte. ich musste dann auch zur krankengymnastik. und ehrlich, diese monate haben mich fast an den rand eines nervenzusammenbruchs gebracht. ich bin auch staendig vor muedigkeit, vor rueckenschmerzen, aus frust und aus angst, als mutter eine niete zu sein, heulend zusammengebrochen, wenn man freund abends nach hause kam. ich kann deinen frust total gut verstehen - zumal ich ja den gleichen in bezug auf kuscheln habe - aber ich kann dir sagen, ich haette in der zeit und auch spaeter viel darum gegeben, ihn mal ablegen zu koennen.
dieses staendige "es-muss-jemand-bei-mir-sein" ist, wie gesagt, bis heute bei meinem sohn so. selbst in der kita, in der er seit 2 monaten ist, ist das den erzieherinnen aufgefallen.
nichtsdestotrotz wurden und werden kuesse mit kopfwegdrehen quittiert, auf dem bett kuscheln geht gar nicht, sondern er wollte/will getragen werden - also ich muss stehen oder laufen. sonst drueckt er mich mit den armen weg. er kommt auch nie von alleine zum kuscheln oder so.
also, nach meiner erfahrung sollte man diese beiden bereiche (pure naehe und zaertlichkeit) vielleicht einfach auseinanderhalten. und ich frage mich auch, ob so kleine kinder - also unter 1/1,5 jahren - ueberhaupt eine vorstellung von zaertlichkeit haben. kann es denn nicht eher sein, dass es bis zu diesem alter um reine naehe geht, die dann eben mehr oder weniger zugelassen wird/werden kann? wird zaertlichkeit und deren bedeutung nicht erst spaeter erlernt?
auf alle faelle kannst du dir bestimmt sicher sein, dass dich deine tochter genauso liebt (was auch immer das in dem alter heissen mag), wie kinder, die naehe besser zulassen koennen, ihre muetter lieben. das muss man natuerlich erstmal so akzeptieren. das fiel mir auch schwer, wenn ich immer irgendetwas von kuschelnden babys gehoert habe :oops: .
und ansonsten, hut ab fuer deinen relaktationsversuch! auch ich habe reichlich erfahrung mit pumpen und weiss, wie nervig das ist - selbst wenn man weiss, dass milch kommt und dass normalerweise stillen klappt! ich will mir gar nicht ausmalen, wie nerven- und kraeftezerrend so eine relaktation sein muss!
LG
sophie
911
Wenn meine Tochter auf dem Arm rumnörgelt und sich eben nicht tragen lässt, denke ich immer da ist dann was schief. Bussis mag sie aber wiederum schon und wenn man neben ihr liegt mag sie es auch, aber bei uns ist es das Tragen was nicht so beliebt ist. Insofern mag sie schon die Nähe (sie beschwert sich auch wenn wir nicht in Sichtweite sind), aber mag eben nicht dieses Enge..
Ihr habt mir schon Mut gemacht, ich dachte immer Kinder die normal geboren wurden, sind anhänglich und brauchen die Nähe und bei uns läuft was falsch...aber dass das nicht so sein muss habt ihr mir gezeigt
Danke!
@Sophie
danke auch für dein Kompliment...ich kann das aber nur so an dich zurück geben. Zu stillen, zu arbeiten und zu pumpen (soweit ich richtig mitgelesen habe) ist auch echt eine Leistung!!