Hallo ihr Lieben,
sorry, aber ich muss mir jetzt hier mal Luft machen, bin echt auf 180.
Zum besseren Verständnis: Wir haben bei Leander vor ein paar Wochen festgestellt, dass er teilweise seltsame "Angewohnheiten" an den Tag legt. Z.B. sitzt er manchmal da und zwinkert in einer Tour mit den Augen, oder er räuspert sich permanent, zieht die Nase hoch, obwohl sie gar nicht läuft und sowas halt. So, ich war der Meinung, das kann man erstmal beobachten und wenn es schlimmer wird, bzw. nicht weggeht, kann man immer noch was unternehmen. Nicht so mein LG, meine Schwiegermutter und diverse Aussenstehende, die das Ganze aber mal sowas von gar nichts angeht. Ich muss mit dem Kind zum Arzt gehen, mit dem stimmt was nicht, der hat was mit den Nerven, ich soll zum Neurologen (Hallo???), zum Kinderpsychiater (nochmal Hallo??) und überhaupt. So, das allein hat mich schon so auf die Palme gebracht, dass es beinahe zum Eklat gekommen wäre. Aber gut, ich will ja auch keine Rabenmutter sein, die ihr Kind nicht bei nem Arzt vorstellt, obwohl es vielleicht doch irgendeine Art von Problem hat, das behoben werden muss. Ich also Termin ausgemacht beim Kinderarzt für heute morgen.
Ich war erst das zweite Mal bei diesem Arzt, da wir ja noch nicht allzu lange hier wohnen und ich erstmal bei drei anderen Ärzten war, die aber überhaupt nicht so waren, wie ich mir das vorstelle. Jedenfalls hab ich mich trotzdem (wie schon beim ersten Mal) sofort super aufgehoben gefühlt, es wurde sich ausführlich mit mir unterhalten, alles wurde genau erklärt. War insgesamt über ne halbe Stunde beim Doc drin, in der er sich mit Leander beschäftigt und ihn untersucht hat und mir alles mögliche erklärt hat. Also echt top. Jedenfalls handelt es sich wohl um frühkindliche Tics, was zwar nicht jedes Kind hat, aber dennoch kein Grund zur Beunruhigung ist. Wie gesagt, er hat mir das alles genau erklärt, wie das zustandekommt, aber das würde jetzt hier den Rahmen sprengen, das alles aufzuschreiben. Jedenfalls meinte er, ganz wichtig sei dabei, dass man dem Kind nicht ständig vorhält, dass es diese Tics hat und eben nicht sagt, es soll damit aufhören, da es ja nicht damit aufhören kann und man es so nur noch schlimmer macht. Mein Reden die ganze Zeit, aber mir glaubt ja keiner was. Ich also gleich nachdem wir raus waren, meinen LG angerufen und ihm das alles so mitgeteilt, vor allem das mit dem Nicht-dauernd-thematisieren. Und was krieg ich zu hören???? "Aha, das sagt jetzt also dein neuer Wald und Wiesen Doktor. Da gehst du mal noch mit ihm zu nem richtigen (!!) Arzt, dann werden wir schon sehen."
Ja, spinn ich, oder was? Mir kommts grad vor, als würde er wollen, dass das was ist, das man behandeln muss. Denn dann hätte man da ja Kontrolle drüber, schon klar. So muss mans halt einfach lassen und das geht ja mal gar nicht für einen Kontrollfreak, wie der Vater meiner Kinder einer ist. Boah, ich bin sooooo geladen. Ich muss, was die Kinder angeht, alles, aber wirklich alles allein entscheiden. Egal, ob es um Impfungen geht oder den KIGA Eintritt oder sonstwas. Alles hängt an mir und dann bekomme ich noch ständig vorgehalten, dass ich das alles doch nicht richtig mache, nicht zu den richtigen Ärzte gehe und was weiss ich. Ich könnte :ih: . Wenn er so überzeugt davon ist, das was nicht stimmt mit unserem Kind, dann hätte er sich ja wohl heute mal den Vormittag freischaufeln können und einfach mal mitgehen und es sich selber anhören. Oder spinne ich mich mal wieder zusammen, weil ich ein Hormonbündel bin? Keine Ahnung, jedenfalls bin ich momentan einfach nur genervt und überhaupt.
Ich muss vielleicht noch dazusagen, dass Leander allgemein ein sehr aufgedrehtes Kind ist und das generell immer für alle ein Anlass ist, sich darüber auszulassen, was wohl mit ihm nicht stimmt. Der Doc heute meinte auch, es sei bei leicht hyperaktiven Kindern oft ein Problem, dass die Menschen das nicht akzeptieren können und immer meinen, das müsse man mit Medikamenten behandeln. Obwohl das gar nicht bei jeder Form von Hyperaktivität sein muss, sondern erst, wenn es dem Kind z.B. Probleme in der Schule macht. Aber das ist auch wieder so ein Punkt, den gewisse Menschen in unserem Umfeld wohl leider nicht akzeptieren werden.
Danke fürs Zulesen, wenn ihr bis hierher durchgehalten habt! Ich merke schon, dass es mir ein bisschen bessergeht.
Genervte Grüße
Kathrin
Kommentare
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Ist ein bißchen OT jetzt, aber Felix ist auch ein ADHS-Kind, aber hypoaktiv, also ein Stubenhocker, der den ganzen Tag Geschichten schreiben könnte und sich seine Welt im Kopf zusammenspinnen könnte, wenn man ihn läßt. Der hat mehr als einen Spleen und ist meistens ziemlich glücklich damit, weil er Freunde und Familie hat, die ihn so mögen und weil es ok ist. Und an ihm ist nichts falsch und er muss nicht umerzogen oder sonstwas werden, er ist an manchen Stellen eben anders und besonders.
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Ich glaube, ich werde auch meine Schwiemu mal ins Gebet nehmen, dass sie und meine Schwägerin da nicht dauernd ein Thema draus machen sollen. Leander ist ja nun kein Baby mehr und auch nicht blöd, er kriegt das ja mit, wenn über ihn gesprochen wird.
@Nanaki
Das sagte der Arzt eben auch, dass sowas im Normalfall von allein wieder verschwindet. Wobei es bei ihm kein Zucken in dem Sinn ist, er zwinkert schon richtig, kann aber eben nur nichts dagegen machen. Ich hoffe mal, das tritt in nächster Zeit nicht mehr oder zumindest nicht mehr so oft auf. Schon allein, damit nicht wieder davon gesprochen wird...
LG
Kathrin
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Deine Familie soll sich mal umschauen..nicht wenige Erwachsene haben einen "Tick" ohne das das irgendjemanden stöhrt.
Mit den Fingern trommeln, Füße wackeln und und und...der Mensch ist eben kein Roboter.
Aber ich glaub dir das es schwierig ist.
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Der Junge ist eben so und so liebt ihr ihn und gut ist. Setz Dich bei Deiner Familie durch und wenn jemand in Leanders Anwesenheit über die Thematik spricht, bzw. an ihm rumerzieht in dem Sinne von Lass das, dann verbitte Dir das nachdrücklich!
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Tom hat zwar keine Tics in dem Sinne, ist aber in anderer Hinsicht nicht gerade "normal" (was auch immer das ist) - und das einfach nur hinzunehmen und ihn nicht ständig unter Druck zu setzen, fällt mir ja schon schwer, aber für meinen Mann scheint es unmöglich...
Es ist immer schwierig Verständnis einzufordern, wenn die "Vergleichsmomente" so ungleich sind... ich kann Dir das gut nachfühlen.
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@Susanne und Anja
Von der Seite, dass auch viele Erwachsene so Tics haben, hab ich das Ganze noch gar nicht gesehen. Das werde ich bei Gelegenheit auch mal anbringen. Ich habe vorhin gleich mit Schwiemu geredet und sie war auch sofort einsichtig. Hatte ja schon befürchtet, dass da irgendwas kommt wie "Ja, aber die XY hat eine Bekannte und deren Enkel hatte das auch und da wurde dies und jenes gemacht". Kam aber nicht. Ich hoffe sehr, dass das dann auch in Zukunft berücksichtigt wird, dass nicht immer wieder davon geredet wird.
@Nienna
Ja, manchmal könnte man sie schon sonstwohin schiessen, die Männer. Also ich zumindest. Ein Hauptproblem ist bei uns wirklich, dass mein LG sehr selten zuhause ist, wenn die Kinder wach sind und so überhaupt nicht mitbekommt, wie das hier täglich so abläuft. Das führt dann wiederum leider oft dazu, dass wir uns grade in "Erziehungsdingen" nicht einig sind. Sieht man ja auch am aktuellen Beispiel. Was mich bei der ganzen Sache langsam aufreibt, ist die Tatsache, dass mir oft Vorhaltungen gemacht werden, dass ich meinen "Job" als Mutter nicht richtig mache. Und das hängt mir richtig zum Hals raus, da er eben immer nur einzelne Situationen mitbekommt, meist am Wochenende, bzw. Sonntags und so meiner Meinung nach gar nicht beurteilen kann, wie unser Alltag normalerweise aussieht. Und da komm ich mir dann schon bisweilen veräppelt vor. Wäre ja so, als würde ich ihn einmal die Woche im Büro besuchen, mich neben ihn hinsetzen und dann immer wieder Dinge einwerfen wie "Na, so kannst du aber mit deinen Mitarbeitern nicht reden, da brauchst du dich nicht wundern, wenn sie ihren Job nicht ordentlich erledigen." Wäre für mich dasselbe in grün. Möchte nicht wissen, wie er da an der Decke hängen würde.
@krabbeltier
Genauso komm ich mir auch vor, als würde ich vor ne Wand laufen. So, als würde gar nicht gehört, wenn ich sage, sie sollen nicht dauernd so tun, als sei mein Sohn nicht ganz normal, bzw. es wird halt nicht ernstgenommen. Und dann kommt halt noch oft das Totschlagargument, dass man als Mutter nicht sehen will / sehen kann, wenn mit dem eigenen Kind was nicht stimmt. Kann schon sein, dass das manchmal zutrifft, aber gerade in diesem Fall bin ich der Meinung, dass ich als Mutter mein Kind am besten kenne und es durchaus beurteilen kann, ob gewisse Verhaltensweisen Anlass zur Sorge geben oder eben einfach "Macken" sind (die irgendwo schliesslich jeder Mensch hat).
Naja, ich hab mich einigermaßen abgeregt mittlerweile und denke, ich werde das Thema bei der nächsten Gelegenheit mit meinem LG nochmal aufgreifen. Heute Abend allerdings sicher nicht, da wir vorhin nochmal kurz telefoniert haben und ich schon gemerkt habe, dass seine Laune heute unter dem Nullpunkt hängt...