Man muss halt wissen was man will..

annineianninei

256

bearbeitet 11. 07. 2009, 21:00 in Plauderecke
Hallo,
ich könnte platzen, ich habe das Gefühl ich muss mich dauernd rechtfertigen, warum mich ein 10-12 Stunden Tag in der Medienbranche überfordert, bzw. wird einfach mal angenommen, das das für die Mutter eines Dreijährigen kein Problem ist oder wenn doch, soll sie es halt ganz bleiben lassen zu arbeiten. Ich würde liebend gerne ein Volontariat machen, mein Praktikum (schreibe nächstes Jahr Diplom) läuft fachlich super, mir wird Verantwortung gegeben, es macht mir inhaltlich Spaß. Volontariate gibt es aber nur in Vollzeit, und das heißt schon im Praktikum für 300 Euro monatlich mehr als 8 Stunden täglich. Und es ist nicht so, dass ich nur 4 Stunden am Tag arbeiten will sondern vielleicht 70%, vielleicht ganze Tage, dafür nicht die ganze Woche, was ich durchaus für machbar halte, nur Chefs nicht. :flaming01:
Ich bewundere jeden der beides schaffen würde, ich schaffe es definitiv so nicht...und ich habe es jetzt 4,5 Monate lang versucht. Etwas weniger arbeiten und ich könnte in diesem tollen Job bleiben, bzw. erstmal richtig reinkommen. Ich sehe meinen Sohn unter der Woche praktisch nicht, und wenn nur halbherzig meinerseits ehrlich gesagt...denn davon, nach der Arbeit noch "Qualitytime" mit meinem Kind zu verbringen bin ich leider irgendwie meilenweit entfernt. Streit zuhause ist im Moment Normalzustand, Wohnung ist dreckig, wir essen nie gemeinsam, selbst nach dem Wochenende bin ich kaputt. Paul war gerade eine Woche durchgehend bei der Oma, trotzdem hat er mich heute genervt :sad:
Muss ich jetzt eine ganz oder garnicht Entscheidung treffen :flaming01: Mir irgendeinen schlecht bezahlten Aushilfsjob suchen, nur weil die guten Jobs nicht in Teilzeit zu haben sind? Und wenn dann jemand sagt, du schaffst das doch, könnte ich ausflippen, nein ich schaffe es nicht, so will ich auch nicht!
Tja, wieso muss man auch so doof sein und ein Kind haben denken die dann wahrscheinlich...
Annika

Kommentare

  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jupp, harte Branche... Ein Grund, warum ich nie in der Werbung arbeiten wollte. Ich kenne nur selbständige mit Kindern, also z.B. Grafiker, Fotografen etc. - keine festangestellten. Die mag es auch geben, aber das ist halt schon hart. Was ist es denn für ein Bereich?
  • annineianninei

    256

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo tinat,
    ein Fachverlag für die Modebranche mit verschiedenen Publikationen und Internetangeboten. Thematisch für mich optimal, da ich ja Mode studiere und mir das schreiben wirklich Spaß macht. Arbeitszeittechnisch schwierig. Habe letztens einen Artikel gelesen, das gerade in der Werbung, in Verlagen und anderen kreativen Bereichen die Arbeitsbedingungen unter dem Deckmantel der lockeren Kreativität besonders hart sind. Ja, bei einer Werbeagentur war ich vor meinem Studium, und vor meinem Kind!, auch schon mal ein halbes Jahr als Praktikantin, da war ich oft erst um 23 Uhr raus.

    Annika
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich gebe ja zu, ich habe gar keine Ahnung von dieser Branche und frage jetzt mal ganz blauäugig:
    Kannst Du nicht auch einen Teil der Arbeit zuhause erledigen? Oder spielen da die Vorgesetzten nicht mit?
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wär mal abzuklären, ja. Aber das ist halt so ne Branche, da muss man extrem präsent sein und wer da vor dem Chef nach Hause geht, wird schief angeguckt. Es wird einfach erwartet, dass man Überstunden macht. Häufig haben die zig Projekte und zig Praktikanten, weil die billig sind (und teilweise kostenlos), sonst könnten die ihr Arbeitspensum gar nicht schaffen. Na ja, und je nachdem was man dann machen muss geht das alles nicht immer so von daheim. Manchmal muss man viel rumreisen, manchmal muss man viel telefonieren, das kommt mit Kind im Hintergrund auch nicht so gut...
  • annineianninei

    256

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    theoretisch würde ich das, zumindest wenn man in seinem Projekt o.ä. richtig drin ist, für gut möglich halten, genauso auch Teilzeit, wenn man z.B. nur an bestimmten Tagen da wäre, an diesen dann aber so lange wie die anderen auch, Stunden zählen kann man eh vergessen. Irgendwie stellt die Existenz von Privatleben aber ein Problem dar. Erschwerden kommt hinzu, das ich grundsätzlich ein Volontariat bräuchte um später vielleicht als Freie arbeiten zu können, wobei es keine festen Aussbildungsvorgaben für Journalismus gibt.
    Was mich ärgert ist auch oft, wenn ich sage, dass ich mich und Paul nicht langfristig mit solchen Arbeitszeiten koordiniert bekomme, dass mir auch im privaten Umfeld unterstellt wird ich wollte garnicht arbeiten, selbst wenn ich ganz konkret sage, das ich sogar mehr als 50% arbeiten würde. So nach dem Motto erst studieren, um dann als Heimchen am Herd zu enden. Selbst wenn! ich jetzt Hausfrau werden würde, was wir uns auch garnicht leisten können, wäre es ja mein Problem.

    Genau tinat, man muss sich "einbringen" und so, und man ist so gerne auf der Arbeit, dass einem garnicht auffällt das man Überstunden macht. (ist bei mir sogar oft so, dafür habe ich kein Familienleben mehr)
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jo, das ist genau der Grund, warum ich nie auch nur im Traum drüber nachgedacht habe, im Marketing von Kundenseite auf die Agenturseite zu wechseln. Du bist dann echt der Depp. Kunde sagt Hü und Du springst. Ich weiß noch, wie oft ich verdammt kurze Termine setzen musste, inkl. Abende und WEs, wissend, wie die private Planung der Kreativen aussah und dass ich sie über den Haufen warf. Aber mir blieben da auch als Kunde wenig Spielräume, weil produktionstermine etc gehalten werden mussten.

    Kreativer zu sein ist ein verdammt hartes Brot und mit Kindern, die man selbst erziehen will, nur sehr schwer zu vereinbaren.
  • annineianninei

    256

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für eure Beiträge,
    leider bin ich irgendwie in der falschen Branche als Mutter. Ich habe schon überlegt, weil ich im Moment auch Sekretariatsaufgaben übernehme, noch einen Zehnfinger-Schreibkurs zu machen und Sekretärin zu werden. Dann wäre zwar mein Studium Quatsch gewesen, aber dann hätte ich zumindest einen Job. Wahrscheinlich bräuchte ich dann aber eine Ausbildung in dem Bereich. Als Schneiderin könnte ich auch wieder arbeiten, als 400 Euro Job. :sad:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Braucht man als Sekretärin heutzutage tatsächlich das 10-Fingersystem?? Abgesehen davon gibt es doch noch viele Abstufungen dazwischen! Was wäre denn sonst mit Direktionsassistentin? Dann bist Du immer noch in einigermassen interessanten Bereichen, musst aber nicht so viele Überstunden schieben und spätestens, wenn Dein Kleiner gross genug ist, kannst Du mit dem angesammelten Wissen wieder richtig durchstarten!

    Übrigens: mein absolutes Verständnis, dass Du nach solchen Tagen keinen Nerv mehr auf Familie hast. Ich arbeite nur halbtags, wobei zwischendurch daraus doch 70% statt 50% wurden. Am Nachmittag war ich dann auch nicht mehr für viel zu haben. Seit ich wieder bei 50% bin, geht es wesentlich besser!
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