Hallo,
ich könnte platzen, ich habe das Gefühl ich muss mich dauernd rechtfertigen, warum mich ein 10-12 Stunden Tag in der Medienbranche überfordert, bzw. wird einfach mal angenommen, das das für die Mutter eines Dreijährigen kein Problem ist oder wenn doch, soll sie es halt ganz bleiben lassen zu arbeiten. Ich würde liebend gerne ein Volontariat machen, mein Praktikum (schreibe nächstes Jahr Diplom) läuft fachlich super, mir wird Verantwortung gegeben, es macht mir inhaltlich Spaß. Volontariate gibt es aber nur in Vollzeit, und das heißt schon im Praktikum für 300 Euro monatlich mehr als 8 Stunden täglich. Und es ist nicht so, dass ich nur 4 Stunden am Tag arbeiten will sondern vielleicht 70%, vielleicht ganze Tage, dafür nicht die ganze Woche, was ich durchaus für machbar halte, nur Chefs nicht. :flaming01:
Ich bewundere jeden der beides schaffen würde, ich schaffe es definitiv so nicht...und ich habe es jetzt 4,5 Monate lang versucht. Etwas weniger arbeiten und ich könnte in diesem tollen Job bleiben, bzw. erstmal richtig reinkommen. Ich sehe meinen Sohn unter der Woche praktisch nicht, und wenn nur halbherzig meinerseits ehrlich gesagt...denn davon, nach der Arbeit noch "Qualitytime" mit meinem Kind zu verbringen bin ich leider irgendwie meilenweit entfernt. Streit zuhause ist im Moment Normalzustand, Wohnung ist dreckig, wir essen nie gemeinsam, selbst nach dem Wochenende bin ich kaputt. Paul war gerade eine Woche durchgehend bei der Oma, trotzdem hat er mich heute genervt :sad:
Muss ich jetzt eine ganz oder garnicht Entscheidung treffen :flaming01: Mir irgendeinen schlecht bezahlten Aushilfsjob suchen, nur weil die guten Jobs nicht in Teilzeit zu haben sind? Und wenn dann jemand sagt, du schaffst das doch, könnte ich ausflippen, nein ich schaffe es nicht, so will ich auch nicht!
Tja, wieso muss man auch so doof sein und ein Kind haben denken die dann wahrscheinlich...
Annika
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ein Fachverlag für die Modebranche mit verschiedenen Publikationen und Internetangeboten. Thematisch für mich optimal, da ich ja Mode studiere und mir das schreiben wirklich Spaß macht. Arbeitszeittechnisch schwierig. Habe letztens einen Artikel gelesen, das gerade in der Werbung, in Verlagen und anderen kreativen Bereichen die Arbeitsbedingungen unter dem Deckmantel der lockeren Kreativität besonders hart sind. Ja, bei einer Werbeagentur war ich vor meinem Studium, und vor meinem Kind!, auch schon mal ein halbes Jahr als Praktikantin, da war ich oft erst um 23 Uhr raus.
Annika
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Kannst Du nicht auch einen Teil der Arbeit zuhause erledigen? Oder spielen da die Vorgesetzten nicht mit?
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theoretisch würde ich das, zumindest wenn man in seinem Projekt o.ä. richtig drin ist, für gut möglich halten, genauso auch Teilzeit, wenn man z.B. nur an bestimmten Tagen da wäre, an diesen dann aber so lange wie die anderen auch, Stunden zählen kann man eh vergessen. Irgendwie stellt die Existenz von Privatleben aber ein Problem dar. Erschwerden kommt hinzu, das ich grundsätzlich ein Volontariat bräuchte um später vielleicht als Freie arbeiten zu können, wobei es keine festen Aussbildungsvorgaben für Journalismus gibt.
Was mich ärgert ist auch oft, wenn ich sage, dass ich mich und Paul nicht langfristig mit solchen Arbeitszeiten koordiniert bekomme, dass mir auch im privaten Umfeld unterstellt wird ich wollte garnicht arbeiten, selbst wenn ich ganz konkret sage, das ich sogar mehr als 50% arbeiten würde. So nach dem Motto erst studieren, um dann als Heimchen am Herd zu enden. Selbst wenn! ich jetzt Hausfrau werden würde, was wir uns auch garnicht leisten können, wäre es ja mein Problem.
Genau tinat, man muss sich "einbringen" und so, und man ist so gerne auf der Arbeit, dass einem garnicht auffällt das man Überstunden macht. (ist bei mir sogar oft so, dafür habe ich kein Familienleben mehr)
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Kreativer zu sein ist ein verdammt hartes Brot und mit Kindern, die man selbst erziehen will, nur sehr schwer zu vereinbaren.
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leider bin ich irgendwie in der falschen Branche als Mutter. Ich habe schon überlegt, weil ich im Moment auch Sekretariatsaufgaben übernehme, noch einen Zehnfinger-Schreibkurs zu machen und Sekretärin zu werden. Dann wäre zwar mein Studium Quatsch gewesen, aber dann hätte ich zumindest einen Job. Wahrscheinlich bräuchte ich dann aber eine Ausbildung in dem Bereich. Als Schneiderin könnte ich auch wieder arbeiten, als 400 Euro Job. :sad:
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Übrigens: mein absolutes Verständnis, dass Du nach solchen Tagen keinen Nerv mehr auf Familie hast. Ich arbeite nur halbtags, wobei zwischendurch daraus doch 70% statt 50% wurden. Am Nachmittag war ich dann auch nicht mehr für viel zu haben. Seit ich wieder bei 50% bin, geht es wesentlich besser!