Stillen klappt nicht

bearbeitet 16. 08. 2009, 13:12 in Stillen
Hallo,
ich habe ein riesiges Problem beim Stillen:
mein Baby ist seit dem 01.08. da. Felix kam per Notkaiserschnitt 1 Monat zu früh zur Welt. Die erste Nacht war er von der Geburt ko, aber ich stillte ihn auf Anweisung der Hebammen im Krankenhaus alle 2-3 Stunden. Am 2. Tag nach der Geburt war er total lethargisch und hing wie ein Sack auf dem Arm. Er machte nichts außer schlafen. Nachts kam dann ein nicht enden wollender Heulkrampf und mein tiefster Instinkt sagte mir, dass irgendwas gravierendes nicht stimmt. Im Krankenhaus nahm mich keiner ernst. Ich bestand darauf, dass mir eine Milchpumpe gebracht wurde und siehe da: ich hatte keine Milch!!! Erst nach meiner Erkenntnis kam eine Hebamme und stellte nach Drücken das gleiche fest. Seitdem bekommt mein Kleiner Pre-Milch (ca. alle 3 Stunden 70-80 ml). Ich sollte weiter pumpen, brach das einen Tag später aber ab, weil ich mir vorkam wie eine Milchkuh. Es tat so weh!!! Dann sagten die im Krankenhaus: Na denn können sie eben nicht stillen und das war's. Ich hab geheult die ganze Zeit und wurde abgestempelt als "Wochenbettdepression". Ich wollte meinem Kleinen die Muttermilch nicht vorenthalten, aber beim Abpumpen kam nie was und es tat nur weh. Am Tag meiner Entlassung dann morgens: Milcheinschuss. Bis heute sind die Mengen wirklich minimal (beide Brüste zusammen nur ca. 5 ml nach 5 Stunden). Ich habe mir eine Glasmilchpumpe in der Apotheke besorgt, um das zu kontrollieren.

Der Kleine ist auch komplett desinteressiert, was die Brüste angeht. Ihn zu zwingen seinen Mund aufzureißen will ich nicht (hat mich schon im Krankenhaus genervt). Manchmal, wenn wir nackt kuscheln, drückt er mit der Hand fest gegen die Brust, so dass ein Tropfen Milch kommt und leckt ihn ab. Aber richtig trinken will er dann trotzdem nicht...

Ich trinke Stilltee, weitere 3 Liter Wasser pro Tag, habe schon Milchbildungskugeln gemacht und gegessen und es bringt alles nix...

Was kann man noch tun??? Vielleicht kurz noch eine Info am Rande: Ich kann nicht länger als 4 Monate stillen, weil ich danach wieder zeitweise beschäftigt bin und nicht abpumpen möchte. Lohnt es sich trotzdem noch anzufangen???

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Anja,

    erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt. Wichtig ist, dass du deinen Kleinen so oft wie möglich anlegst. Hast du Hilfe vor Ort von einer Hebamme oder Stillberaterin? Die abgepumpte Menge ist übrigens in der Regel nicht aussagekräftig. Gerade wenn man angespannt ist, geht da oft gar nichts. Die Diagnose-Stellung mit "etwas drücken" finde ich schon fragwürdig.

    Zur Steigerung der Milchmenge: vernünftig essen, ausreichend trinken (max. 3 Tassen Stilltee), die Stillkugeln kennst du ja schon; und ganz wichtig: Vertraue deinem Körper!
    Verwendest du Stillöl?

    Auf der Homepage gibt es auch noch viele hilfreiche Tipps:
    http://www.hebamme4u.net/baby/stillen/s ... gen-1.html

    Trinkschwäche des Kindes/ Kind schläft immer ein:
    aufwecken durch Wickeln zwischendurch, ausziehen, Baby aufrecht halten, Baby ansprechen und versuchen, Augenkontakt herzustellen; Licht dämpfen, da es durch grelles Licht die Augen zumacht; Rücken reiben/ tätscheln, sanftes Fingerspiel, Radfahren mit den Beinen des Babys, kühles Tuch auf Stirn und Wangen, Lippen umkreisen mit der Fingerspitze, Wirbelsäule mit dem Finger hinaufwandern, Hände und Füße leicht reiben, etwas Muttermilch auf die Lippen des Babys tropfen lassen, Brustwechsel, wenn das Saugen nachlässt, aufstoßen lassen zwischendurch, Stillposition wechseln.

    PS: Gerade wenn du Teilzeit arbeitest, würde ich versuchen zumindest nachts zu stillen.

    Viel Erfolg!
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Mach bitte nicht 2x Thread zum gleichen Thema auf.

    Hier hast du schon Antwort bekommen.

    http://www.hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?f=27&t=51250&p=712023#p712023

    Wichtig wäre vermutlich schon dich mit der Milchpumpe anzufreunden. Damit bekommst du die Milchproduktion in Gang. Es reicht eben nicht Stilltee zu trinken wenn weder Kind noch Pumpe an die Brust kommen.
    Diese Dinge können nur die Menge in der Brust etwas steigern. Aber rausholen müssen sie Kind und/oder Pumpe. Und am besten besorgst du dir eine elektrische Pumpe. Ach ja die Pumpmenge sagt nicht unbedingt was über die Menge in der Brust aus..Kinder holen immer mehr raus.
    Wie oft pumst du denn ab? Legst du denn noch an?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    da der Kleine nachts große Probleme hat wieder in den Schlaf zu finden, wenn er Hunger hatte, bekommt er nun in der Nacht nur Fläschchen. Diese Nacht hatte er das erste mal sein Beistellbett und ist dann auch rasch wieder eingeschlafen. Am Tag lege ich ihn 2-3 Mal an und pumpe auch 3 Mal. Aber in der Pumpe kommt gar nix, die elektrischen Pumpen tun einfach ganz doll weh. Komischerweise fließt aber Milch, wenn ich mich vornüber beuge... Und der Kleine weiß irgendwie nicht was ich von ihm will, wenn ich ihn anlege und zwingen will ich ihn auch zu nix.

    Darf ich mal eine Sache am Rande fragen??? Irgendwie widersprechen sich so viele Sachen. Was das nicht-weiter-schlafen-können angeht wurde mir empfohlen nachts kein Licht zu machen, möglichst nicht zu wickeln und nicht viel mit dem Kind zu reden, sondern nur Fläschchen-Aufstoßen-wieder hinlegen. Das hat diese Nacht auch super geklappt. Wenn ich ihn aber nachts anlegen würde, was ein wirklicher Krampf mit dem Kleinen ist (und entspannen kann ich da einfach nicht), dann ist er spätestens dann hellwach und wird nicht so schnell wieder einschlafen...
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hat dich jemand in den Gebrauch der Pumpe eingewiesen? Man muss da die Pumpfrequenz und Stärke richtig regulieren. Weh tun sollte das nicht! Dann stimmt die Einstellung nicht. Oder der Pumpenaufsatz hat nicht die richtige Größe. Die Brustwarze soll nicht an dem Aufsatz reiben. Was hast du denn jetzt für eine Pumpe?

    Dass du beim Pumpen nicht heraus bekommst heißt übrigens nicht, dass da keine Milch ist. Du siehst es ja selber, dass sogar Milch raus läuft wenn du dich vorbeugst.

    Wenn du mit der Pumpe nicht klar kommst kannst du auch versuchen Milch von Hand auszudrücken. Das funktioniert bei vielen Frauen sogar besser als zu pumpen.

    Das beste wäre allerdings wenn dein Kind direkt an der Brust trinkt. Dazu müsstest du ihn aber deutlich öfter anlegen als nur 2-3 mal am Tag. Und auch das nächliche Stillen ist wichtig um die Milchproduktion richtig in Gang zu bringen. Hast du jemanden, der dir da noch mal helfen kann? Eine wirklich bei Stillproblemen erfahrene Hebamme? Oder eine gute Stillberaterin?

    Nachts möglichst wenig Aktion zu machen, damit das Baby direkt wieder weiter schläft, ist eine übliche Empfehlung, damit die Kleinen eben auch den Tag-Nacht-Rhythmus lernen. Dass das bei euch beim Stillen bisher nicht klappt liegt sicher daran, dass ihr da eben einfach grundsätzlich noch Probleme habt.

    Und um noch mal auf deine Frage von oben zurück zu kommen, ob es sich überhaupt noch lohnt zu stillen, wenn du eh früh wieder anfängst zu arbeiten:
    ja, das lohnt sich in jedem Fall. Muttermilch ist einfach deutlich wertvoller als jede Ersatznahrung. Da sind so viele Stoffe, die für die Gesundheit deines Kindes wichtig sind enthalten, die man einfach künstlich nicht nachmachen kann. Insofern lohnt es sich immer um das Stillen zu kämpfen.
  • sophie33sophie33

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo,
    Anja_Berlin schrieb:
    Hallo,
    Darf ich mal eine Sache am Rande fragen??? Irgendwie widersprechen sich so viele Sachen. Was das nicht-weiter-schlafen-können angeht wurde mir empfohlen nachts kein Licht zu machen, möglichst nicht zu wickeln und nicht viel mit dem Kind zu reden, sondern nur Fläschchen-Aufstoßen-wieder hinlegen. Das hat diese Nacht auch super geklappt. Wenn ich ihn aber nachts anlegen würde, was ein wirklicher Krampf mit dem Kleinen ist (und entspannen kann ich da einfach nicht), dann ist er spätestens dann hellwach und wird nicht so schnell wieder einschlafen...

    na ja, wenn dein kind nicht an die flasche sondern an die brust gewoehnt waere, dann waere es auch kein "wirklicher krampf" noch ein kampf. und die meisten kinder schlafen an der brust ein.
    nachts wickeln oder andere wachmachende massnahmen sind eigentlich nur fuer kinder mit saugschwaeche. also so kandidaten, die wieder einschlafen, bevor sie sich geholt haben, was sie brauchen.
    ich sehe jetzt nicht so ganz den widerspruch...

    weiterhin alles gute
    sophie
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