Was versteht sie von meiner Erziehung?

lamere

Ich frage mich schon länger wann ich denn mit "Erziehung" anfangen muss ... also grob gesagt, mit Hinweisen oder Lob oder so. (Typisch Erstlingsmama... :oops: )
Mal zwei Beispiele: Julika fremdelt momentan heftig. Auch das volle Programm, nicht nur daß sie meckert und weint wenn sie bei jemand anderem aufm Arm ist, sondern auch wenn jemand anderes im Raum ist und sie nicht auf meinem Arm ist.
Ich sage ihr dann immer, wer das ist, und daß alles in Ordnung ist. Versteht sie das überhaupt schon?
Oder registriert sie nur meine ruhigen Worte und ich könnte genauso gut sagen, daß wir Himbeerjoghurt im Kühlschrank haben...? :roll: :oops:
Anderes Beispiel: Sie übt grad fleissig krabbeln, klappt allerdings noch nicht und dementsprechend ist sie heute mal ziemlich heftig nach vorn gekippt. Sie hat bitterlich geweint, ich hab sie auf den Arm genommen, getröstet und ihr gesagt, daß sowas nunmal passieren kann beim krabbeln und das nicht schlimm ist und sie das toll macht. :roll: Macht das Sinn? Also sie so anzuspornen? Ihr zu sagen, daß es mir fürchterlich leid tut, hat meiner Meinung nach wenig Sinn, dann fehlt ihr ja die Ermutigung.
Ich mache das einfach nach Gefühl und hoffe, daß das so Sinn macht und das quasi schon die ersten Anfänge meiner Erziehung sind.
Ich frage mich nur, ob sie das überhaupt versteht, denn wenn sie mich bspw.kneift oder an den Haaren zieht und ich in einem ernsten Ton AUA oder NEIN sage, dann lacht sie mich immer ganz breit an. :roll: Ist das noch zu früh?

tinat

Na ja gut, das Lachen ist evolutionstechnisch erklärbar und kommt bei kleinen Kindern noch ne ganze Weile vor. Das heißt also nicht, dass sie dich auslacht oder so Natürlich versteht sie jetzt noch nicht gezielt, was du sagst; aber die Gesten, die Mimik, dein Tonfall - das alles gehört zusammen und das versteht sie schon. Ich würde mir nicht so viel Gedanken machen, du machst, was du denkst, dass es richtig ist. Viele viele Mütter machen sich diese Gedanken nicht. Ob sie jetzt schon versteht was du sagst oder nicht, du sprichst mit ihr, und das ist meiner Ansicht nach das wichtigste.

lena_2312

Die Minis verstehen mehr als wir denken ;-)
Ein Kurs in Sachen Zwergensprache (zwergensprache.com) hat es mir gezeigt, dass sie ab 6 Monaten schon viel verstehen und auch mitteilen können.

Ersteres kannst Du ihr schon sagen, aber es wird nix nützen. Fremdeln ist entwicklungsbedingt und in dem Moment zähl nur "ich will zu Mama" (und nicht draufhören was sie sagt). Sie nimmt es in dem Moment nicht auf. Der ruhige Ton signalisiert ihr schon, dass alles ok ist, aber sie fühlt sich in der Situation nicht wohl.

Loben, Trösten dagegen gehört dazu. Lob verstehen die Babys mit 4 Monaten schon. Zumindest hab ich bei beiden das Gefühl ;-)

Und beim letzten würde ich bei AUA und NEIN bleiben. Wenn sie Dich anlacht heisst es aber nicht, dass sie Dir auf der Nase herum tanzt und Dich auslacht. DAS versteht sie so noch nicht (also nicht, welche Reaktion Du darauf erwartest). Ansonsten wird sie die beide Worte und deren Bedeutung sehr schnell lernen.

LG Uta

lamere

Gut, insgeheim habe ich das ja gehofft, also daß sie mich versteht. :oops: Daß mich auslacht, glaube ich auch nicht, auch wenn es echt komisch ist, daß sie dann lacht. :oops:
Ich mache viel nach Gefühl und normalerweise lese ich wirklich wenig nach, eigentlich habe ich bisher nur in Still- und Beikostbücher geschaut... (und in den Gonzalez... ;-) )
(Ich weiß man soll nicht so viel hinterfragen aber) ich habe mal irgendwoe gelesen, daß die Zwerge ab ca. 5 oder 6 Monaten feste Gegenstände schon wiederfinden. Und wenn man sie fragt wo bspw. der Teddy ist (vorausgesetzt der ist immer am selben Ort) dann schauen sie hin. Ich versuche das gelegentlich mal, aber sie schaut nie. :sad: Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe ein fremdsprachiges Baby ... ;-)
Naja, ich wollt nur mal nachfragen ... man lässt sich ja doch gelegentlich verunsichern. :oops:

Armana

Eo hatte hier irgendwo mal geschrieben, dass das lachen dann eine Schutzreaktion ist. Sie spürt, dass Du erbost bist und wenn sie dann lacht, kannst Du ihr nicht böse sein. So hatte sie das irgendwo geschrieben. ;-)

lamere

:shock: das hab ich nicht gesehen. Das ist ja heftig...ich bin immerwieder überrascht über die Evolution! :shock: :oops:

Armana

Jaja, die Zwerge wissen schon ganz genau, wie sie einen um den Finger wickeln können. :table2: :cool:

lamere

Besser is das für sie ... (und uns ... :biggrin: )

Naseweis

Ich weiss nicht genau, klar verstehen sie nicht jedes Wort (anfangs) wenn man mit ihnen spricht. Ich stell mir das immer so vor wie mit dem englischen. Ich mache was und benenne es....irgendwann 'lerne' ich , dass wenn jemand die Türe zu macht und zb 'close the door' sagt,meint , die Türe zu schliessen (oder so ähnlich jetzt) . Verstehst du wie ich meine? Ich habe englisch noch anders gelernt, aber hier in der 1. Klasse ist es so, da werden Handlungen und englische Wörter damit verbunden und nicht dies heisst das oder jenes....ja und so lernen die dann englisch. Ich glaube dass es bei den Babys auch so funktioniert. Vielleicht versteht sie es nicht heute oder morgen, aber bald. Und glaub mir, das geht dann doch schneller wie gedacht :biggrin:
Ich rede mit meinen kleineren (auch mit Luke) wie mit den grösseren (ausser ich blödel mit ihnen rum^^)...Mara hat ziemlich lang nicht gesprochen, aber so gut wie alles verstanden :shock:

Mäusle

ich hab aktuell den Vergleich zwischen 3 Eltern mit Kindern etwa gleichen alters (knapp 2 Jahre). Ich hab das in den letzten 1,5 Jahren so beobachtet - 2 Elternpaare meinten, das Kind wäre noch zu klein um zu verstehen was man will, also ließ man es großteils einfach gewähren. Die anderen haben von Anfang an sehr viel mit ihrer Kleinen gesprochen, sie auch schon als Säugling in alles miteinbezogen, ihr erklärt, gezeigt, und auch "erzogen".
Ich brauche wohl nicht zu sagen, welches Kind 1. schneller sprechen gelernt hat und welches 2. heute um einiges besser versteht was man sagt. Die aufgewecktere ist die, bei der schon quasi von Klein auf angefangen wurde, zu "erziehen" (eigentlich mag ich das Wort nicht weiß aber kein besseres). Sie ist insgesamt ausgeglichener, versteht mehr wenn man mit ihr redet, drückt sich selber auch inzwischen besser aus als die anderen beiden (die brauchen nur zeigen und bekommen was sie will, drücken sich kaum in Worten aus).

Anonymous

Was ich sehr erstaunlich fand: Ich hab mir manchmal den Mund fusselig geredet zu bestimmten Punkten wie eben Zwicken oder ähnliches und hatte immer das Gefühl, da kommt so gaaar nix bei ihm an. Und dann, viiiel später, als er sich dann langsam ausdrücken konnte, hat er es dann plötzlich umgesetzt! Also, er hat wohl als ganz kleiner Zwerg schon kapiert, die Mami will mir da irgendwas erklären, aber ich versteh kein Wort und als das Verstehen dann da war, hat's auch mit der Umsetzung geklappt. Fand ich sehr eindrücklich. Ich finde den Vergleich von Naseweis mit der Fremdsprache sehr gut - genau so habe ich das auch erlebt ;-)

braten

ich finde, es ist auch für die gewöhnung besser, gleich "richtig" zu reden als irgendwas vom besagten himbeerjoghurt im kühlschrank zu erzählen. der übergang ist ja fließend, und irgendwann versteht das kind alles. und dann sich selbst und das kind umzugewöhnen ist ja unsinn...

tinat

guniem schrieb:

Was ich sehr erstaunlich fand: Ich hab mir manchmal den Mund fusselig geredet zu bestimmten Punkten wie eben Zwicken oder ähnliches und hatte immer das Gefühl, da kommt so gaaar nix bei ihm an. Und dann, viiiel später, als er sich dann langsam ausdrücken konnte, hat er es dann plötzlich umgesetzt!

Das kann ich bestätigen. Was du z.b. einem Einjährigen als Werte und Maßstäbe mitgibst, das ist ein Jahr später alles ziemlich fest - jedenfalls ist das so mein Empfinden. Dann, wenn sie sich wirklich ausdrücken können, merkst du, dass die Erziehung eben doch gefruchtet hat.

Naseweis

Mäusle schrieb:

ich hab aktuell den Vergleich zwischen 3 Eltern mit Kindern etwa gleichen alters (knapp 2 Jahre). Ich hab das in den letzten 1,5 Jahren so beobachtet - 2 Elternpaare meinten, das Kind wäre noch zu klein um zu verstehen was man will, also ließ man es großteils einfach gewähren. Die anderen haben von Anfang an sehr viel mit ihrer Kleinen gesprochen, sie auch schon als Säugling in alles miteinbezogen, ihr erklärt, gezeigt, und auch "erzogen".
Ich brauche wohl nicht zu sagen, welches Kind 1. schneller sprechen gelernt hat und welches 2. heute um einiges besser versteht was man sagt. Die aufgewecktere ist die, bei der schon quasi von Klein auf angefangen wurde, zu "erziehen" (eigentlich mag ich das Wort nicht weiß aber kein besseres). Sie ist insgesamt ausgeglichener, versteht mehr wenn man mit ihr redet, drückt sich selber auch inzwischen besser aus als die anderen beiden (die brauchen nur zeigen und bekommen was sie will, drücken sich kaum in Worten aus).

Allerdings hat bei mir Mara dennoch nicht schnell gesprochen :sad: da war es so ähnlich, sie zeigte was sie wollte und bekam es dann auch - indem ich dann halt gesprochen habe was ich nun mach und ihr gebe. Dieser Schub kam dann ganz plötzlich das von den sehr wenigen Worten, plötzlich viele wurden, wenn auch einige noch undeutlich. Insgesamt gesehen ist es aber tatsächlich so wie du sagst Mäusle.