Hallo,
ihr wißt ja, dass Paola sehr anhänglich ist, aber in dem Zusammenhang tun sich mir grad ein paar Fragen auf und eure Einschätzung würde mich auch interessieren, ich weiß grad nicht richtig, wie damit umgehen.
Sie war es ja wie gesagt schon immer, aber im Moment empfinde ich es als extrem. Wir haben seit einer Woche KiGa-Eingewöhnung, das ist als Info auch noch wichtig. Ich steh morgens auf, zum pinkeln klettert sie mir schon auf den Schoß, wenn ich dusche, klettert sie in die Dusche, wenn ich vor meiner Wäscheschublade knie, klettert sie mir auf die Beine und so weiter, bei jedem Handgriff, den ich mache, versucht sie auf mich zu klettern, sie will sofort auf meinen Schoß, wenn ich sitze, sie will immer an die Hand, so geht das von morgens bis abends und ich bin ziemlich mürbe und krieg langsam "Platzangst", weil ich wirklich fast immer Körperkontakt habe und ich mal ne Pause brauch.
Mein Mann und sie sind Samstags nachmittags sonst immer auf den Spielplatz gegangen, weil die das gerne machen und ich die Zeit gut gebrauchen kann. Eben wollte sie aber partout nicht, aber wir haben dann trotz Gebrüll drauf bestanden, dass sie mit ihm geht.
Oder gestern, ich bin ein Tag nach Siegen, Paola sollte bei meinem Mann bleiben, sie hat zwei Stunden gebrüllt nachdem ich weg bin und nachmittags nochmal eine, als er sie wickeln wollte und ist danach jeweils vor Erschöpfung auf dem Boden eingepennt.
Ich bin unsicher, was jetzt der richtige Weg ist. Ich will ihr schon entgegenkommen und ihr entgegenkommen, aber die Pausen, die ich brauch, die brauch ich einfach. Aber ich frag mich, ob ich alles nur noch schlimmer mach, wenn sie mit Gewalt was machen soll, was sie gerade gar nicht will oder kann.
Und allein das Wort Kindergarten löst total schlimme Heulkrämpfe bei ihr aus. Ich nehm mir jetzt immer mein Buch mit und setz mich zwei Stunden auf die Bank, an weggehen ist nicht zu denken. Aber ich kann mich doch nicht wochenlang noch mit dazusetzen, ich seh allerdings auch nicht, dass sie es bald packt. Ist es zu früh für den Kindergarten?
Ich weiß, ihr könnt mir die Fragen nicht wirklich beantworten, aber ich hätte gerne ein bißchen Guidance von euch. Mach ich was falsch? Kann ich irgendwas besser machen? Was würdet ihr machen? Ich bin etwas ratlos.
Kommentare
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Richtige Tipps hab ich natürlich nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass unter diesen Umständen der Kindergarten eine Hausnummer zu gross ist. Wahrscheinlich würde ich - und das ist wirklich nur theoretisch gesprochen - eher versuchen, in Minischrittchen zumindest in gewissen Situationen etwas körperlichen Abstand zu schaffen. Also, z.B. sagen, dass Du jetzt duschen gehst und sie ja währenddessen spielen kann oder schon mal den Tisch decken kann oder die Zähne putzen kann o.ä. Schliesslich gibt es ja neben ihren Ansprüchen auch Deine! Wenn es DIR also zu viel ist, dass sie bei jeden Handgriff auf Dir sitzt, würde ich das wahrscheinlich auch eingrenzen. Ich glaube nicht, dass das zu viel verlangt wäre..! Es geht ja nicht darum, sie mit dem Papa 3 Tage alleine in die Ferien zu schicken, sondern um kleine, alltägliche Dinge. Das sollte ihr ja auch Selbstvertrauen geben, dass sie Dich nicht bei jedem Schritt braucht, sondern auch mal 3 Schritte alleine machen kann! Ich denke, das wäre ja auch für sie wichtig.
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Das klingt wirklich furchtbar anstrengend :troest: und irgendwie klingt es für mich schon so, als wäre das mit dem Kindergarten gerade zu viel für sie. :confuded:
Trennungsangst ist natürlich etwas anderes als ein Trotzanfall. Aber im Prinzip entsteht ein Trotzanfall ja auch aus einer Überforderung, weil es eben gerade nicht so geht, wie man das aber haben will. Also so eine gewisse Verwandtschaft ist da schon da.
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Und dann noch: Die von Dir beschriebene Situation mit Deinem Ausflug kommt mir sehr bekannt vor. Johanns gleichaltrige Cousine ist da genau gleich. Wenn sie WILL, dass die Mama da ist, dann schluchzt und heult sie ganz herzerweichend und lässt sich durch nix ablenken oder beruhigen. Bei ihr fängt das mit einem trotzigen "Ich WILL aber, dass die Mama jetzt kommt" an und endet in einem verzweifelten Schluchzen. Ich kann mir die Situation also bildhaft vorstellen. Aber man muss sich ja auch vor Augen halten: sie ist ja nicht allein mit einer fremden Person! Der Papa ist ja da! Und manchmal geht es halt auch schlicht nicht anders..!
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also dass sie allein mit ihrem Papa war, das fand ich auch ok, denn es ist ja keine Zumutung, dass sie Zeit mit ihm verbringt, auch wenn sie mich vermisst.
Ich hab jetzt für mich beschlossen, dass ich jetzt erstmal Tempo und auch Druck rausnehm und einfach jeden Nachmittag mit ihr hingeh, also in den KiGa. Mit den Kindergärtnerinnen hab ich übrigens schon gesprochen und die schätzen es so ein, dass es am besten ist, dass ich einfach so lange komme, wie sie es braucht.
Ich glaub, Teil des Problems ist, dass der KiGa-Anfangstag für mich so bedeutend war, weil ich da schon so lange drauf warte und ich es so nötig habe, und auch echt ungeduldig gewesen bin. Ich will es auch nicht aufgeben, ich geb den Platz ja auch nicht her, aber wie gesagt, ich geh jetzt einfach mit ganz klein gesteckten Zielen wieder daran.
Süß war sie heute, ein Freund von uns hat sie gefragt: Na wie ist es im Kindergarten? Darauf sagt sie ganz eifrig und begeistert: Schön, aber Mama muss noch bißchen mitkommen.
Und sie beschäftigt sich den ganzen Tag mit so Themen. Sie redet ganz viel darüber, über Mamas, die weggehen und zurückkommen, oder sie spielt, dass ihre Puppe weint, weil Papa arbeiten ist und sie hat mir auch schon gesagt, dass sie morgen weint, wenn Papa wegfährt und dass sie dann bestimmt von Mama getröstet wird. Also, großes Thema. Oder auf dem Spielplatz, ich sitz auf der Bank und sie will, dass ich zwei Meter mitkomm zum Sandkasten. Und wenn ich dann nein sag, dann sagt sie so zu sich selber, Mama sitzt auf der Bank, ich geh zum Sandkasten, ist nicht weit weg, Mama ist nah.
Und ach ja, was total sinnbildlich für unsere Situation ist. Wenn sie auf meinem Schoss sitzt, dann darf ich sie partout nicht festhalten. Sie will meine Nähe, aber nur so wie sie das will und sie will bestimmen, wie weit sie von mir weggeht und wann sie wieder kommt.
Im Moment bin ich zuversichtlich, aber ich gestehe, ich bin neidisch auf die ganzen anderen Mamas, deren Kinder einfach Tschüss, bis später sagen.
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kennst du das "Berliner Modell" zur Eingewöhnung? Da wird auch ganz langsam vorgegangen, kannst ja mal schauen.
Ansonsten denke ich, wenn sie bei Papa auch brüllt - das läßt sich wohl noch verkraften. Ist zwar nicht schön, aber sie wird ja nicht die ganze Zeit unglücklich sein, oder?
Wenn man solche Situationen immer gleich beendet, vermittelt man ja auch dem Kind, das seine Ängste begründet sind.
Bei fremden Personen lassen ist nochmal was anderes, denk ich. Da bin ich auch eher vorsichtig und überstürze nix :cool: .
edit: Jetzt warst du schneller ;-) . Ich denk auch, es beschäftigt sie schon, solche Trennungen sind nicht ohne. Ich find es auch irgendwie nachvollziehbarer, wenn Kinder das erstmal nicht so toll finden. Wenn die einfach losstiefeln und Tschüß sagen, ich weiß nicht. Das ist sicher einfach, und mache Kinder sind eben so. Aber ich wär da skeptisch (typisch Gluckenmama- das Kind muss mich doch jetzt vermissen :oops: :oops: )...
Naja, ich drück euch die Daumen, das sich alles bissel entspannt.
LG
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Guniem, genau, ich hab doch so tolle neue Bücher, die wollen ja alle gelesen werden und in der Sonne sitzen kann ich auch noch diese Woche.
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Das ist schön, ist ja nicht überall üblich, das so umzusetzen. Ist doch gut, das zumindest von dieser Seite kein Druck ausgeübt wird.
Dann mal viel Spaß beim Lesen.
LG
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