Machtkämpfe

Kati73Kati73

458

bearbeitet 27. 08. 2009, 01:32 in Kummerkasten
Hallo zusammen,

meine Kleine ist jetzt 2 ½ Jahre und probt regelmäßig bei mir den Zwergenaufstand. Wir haben Machtspiele vom Feinsten und ich dachte früher immer, es wäre einfach, ein Kind im Griff zu haben!

Ich brauch nur grad mal Bestätigung, ob ich es richtig mache und will unbedingt hören, dass es besser wird ;-)

Bei jeder Kleinigkeit widersetzt sie sich oder zu 98 % hört sie überhaupt nicht auf mich. Ich sage die Dinge immer 2 – 3 Mal und wenn nichts passiert, hole ich sie und zieh es durch. Z.B. „zieh jetzt Deine Schuhe an“ oder „gib mir Deine Hand, wir sind jetzt an der Straße“. Das passiert dann teils unter großem Geschrei usw.

Oder auch nach dem Abendessen (bei dem sie natürlich fast nichts angerührt hat) noch den Kühlschrank aufreißen und nach was Leckerem suchen. Da ist die Hölle auf Erden los, wenn ich das verbiete und den Kühlschrank zuhalte.

Meist, wenn sie etwas Aufsässiges tut (Essen am Boden verteilen, Besteck runterschmeißen, Essen wieder ausspucken oder so), dann kuckt sie mich nur schelmisch an, als ob sie sagen würde „na, .. mach doch was.. was willst Du denn machen, hä?“ (Ich drohe ihr an, den Teller wegzunehmen und beim 3. Mal tu ich das auch) Und sobald sie mit anderen Kindern zusammen ist, dann geht gar nix mehr... dann bin ich nicht mehr vorhanden.

Ich rede mir permanent den Mund fusselig mit Erklärungen, Bitten, Androhungen, usw. Was in Gottes Namen will man einem kleinen Kind denn auch großartig androhen? Manchmal kann ich einfach nicht mehr, dann muss ich kurz weggehen und mir erst mal die Tränen verdrücken, bevors weitergehen kann.

Ich hab nur den Eindruck, wenn ich jetzt nicht konsequent bin, dann habe ich für die nächsten Jahre verloren.

Wie habt Ihr denn Eure Kinder „im Griff“?

Und dann noch eine andere Sache.. seit Januar geht sie in die Kinderkrippe und jetzt, nach der Sommerpause, ist sie 5 Tage, statt 3 Tage dort. Ich hab den Eindruck, nach 3 Wochen Urlaub muss sie sich wieder eingewöhnen. Morgens das gleiche Theater, wie am Anfang. „Ich will nicht in die Kinderkrippe, ich will daheim bleiben oder zu Oma und Opa!“ und dramatische Szenen beim Abgeben. Geht das Euren auch so??

Danke für Aufmunterungen!!

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :troest:
    Das war und ist bei uns auch oft so. Drohungen helfen gar nicht, stacheln nur weiter an.
    Wir versuchen das mit normaler Stimme und als logische Folgen aufzuzeigen.
    Zimmer nicht aufgeräumt...Schade, da können wir nicht mehr spielen, die Mama kann hier nicht mehr laufen...
    Gestern Riesentheater beim Zubettgehen, weil mein Mann drauf besteht, dass nur einer im Raum bei ihr bleibt, sie wollte aber, dass beide bleiben. Nun wäre ich da eher geneigt nachzugeben, weil wir gerade umgezogen sind und sie nächste Woche in den Kiga wechseln soll. Sie schickte meinen Mann dann wieder hinaus und eine Minute später sollte er unter großem Geheule doch wieder kommen. Dann sagte ich ihr, dass ich dann aber hinausgehe, noch mehr Geheule...mir brach fast das Herz, mein Mann war stur...dann schickte sie mich hinaus und grinste als der Papa wieder kam...wir haben ihr dann gesagt, dass jetzt Schluss ist mit dem Theater und dass es ihr halt passieren kann, dass niemand von uns mehr reagiert auf ihr Heulen, weil wir denken, es sei wieder Theater und kein echtes Heulen...wer einmal lügt...ob sie es kapiert hat, weiß ich nicht.

    Wichtig ist konsequent zu bleiben...provozieren kennen wir hier auch und es bleibt schwierig ruhig zu reagieren, aber das ist wohl die einzigste Chance...

    LG und weiterhin viel Kraft!
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Völlig normal das alles, aber extrem nervig.

    Wir haben folgende "Tricks":

    1. Selbst ruhig bleiben.

    2. Nicht großartig erklären, sondern realtiv zügig zu klaren Ansagen kommen.

    3. Klare, mit der Sache verbundene Konsequenzen aufzeigen und auch durchziehen.

    4. Hilft oft auch: Ablenken oder bis drei zählen. Ich kann lezteres nicht erklären warum, hat aber irre gut gewirkt...

    5. Auf gar keinen Fall riesige Diskussionen starten.

    6. Sich daneben setzen und den Trotzanfall in aller Ruihe anschauen, bis er vorbei ist.

    6. Wenn alles nicht wirkt, aus dem Zimmer gehen bzw. das Kind in sein Zimmer bringen und das Kind ein paar Minuten ignorieren, bis es sich abgeregt hat.

    7. NERVEN BEWAHREN
  • AliandraAliandra

    1,030

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn ich mich jetzt da mal einmischen dürfte ;) ich hab ja auch grad so ein Männlein daheim.... *sfz*

    aber ich hab da eine Frage, vor allem an Susanne67 - natürlich kann auch jeder antworten der mir da helfen kann ^^
    Susanne67 schrieb:

    3. Klare, mit der Sache verbundene Konsequenzen aufzeigen und auch durchziehen.

    ich stell mich jetzt einfach blöd.. aber ich krieg meistens das Problem mit den - mit der Sache verbundenen Konsequenzen .... kann man mir da ein paar Beispiele nennen? :oops: Ich hätt da schon mal eine Idee... was is die Konsequenz beim rumspucken, weil man sauer ist weil Mama bsp das wassereis weggenommen hat, weil man damit die Couch ertränkt statt es zu essen. ?

    danke fürs einmischen und für die folgenden antworten!!

    lg bianca
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde das Kind spucken lassen und das gar nicht weiter beachten. Gegebenenfalls würde ich das Kind in eine Umgebung bringen, der das Spucken nichts aus macht.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das Spucken ist ja in dem Moment einfach der Ausdruck des Frustes und der muss ja auch irgendwie raus..! Da würde ich das Kind wahrscheinlich entweder ans Waschbecken stellen, damit es in Ruhe spucken kann oder ihm einen Putzlappen in die Hand drücken, mit dem er dann das Gespucke wieder wegmachen kann.

    Hier wird aus Frust meistens Zeugs geschmissen oder gehauen. Wenn er mich haut, sag ich ihm, er kann den Tisch hauen, oder den Boden o.ä., aber nicht mich. Zeugs kann er meinetwegen auch schmeissen - so lange es seines ist...!
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde das Wassereis vor den Augen des Kindes final entsorgen und das Kind dann in den Garten oder ins Badezimmer stellen, wo es spucken kann soviel es will, aber damit keine Reaktion bei mir auslöst und mich dann einfach dazu setzen, bis es sich beruhigt hat.
  • AliandraAliandra

    1,030

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    dankeschön!
    und wenn man unterwegs ist ? ok da passierts meist eh net, aber bei der Oma kanns schon mal passieren und die jammert eh oft genug ich hätt die Kinder net im Griff... da dann auch wie daheim ins Klo (halt das Waschbecken) zum spucken?

    okay, nu hab ichs - hoffentlich - auch verstanden ^^ danke nochmal und danke Kati73 das ich in deinem Thread auch fragen durft :D

    lg bianca
  • TinaLunaTinaLuna

    3,602

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wenn bei uns was in der art war, hab ich tobi noch dazu ermutigt, es weiter zu machen:"oh, du spuckst? kannst du das noch weiter/doller? spuck doch mal kräftig hierhin!" alles in einem ruhigen, freundlichen ton - wirklich interessiert eben. damit war der reiz für ihn weg, er hat es nicht wieder gemacht. oder sätze wie:"ich hab dich nicht mehr lieb!" hab ich stets gekontert mit: "macht nix, ich hab dich dafür doppelt lieb!" und dann kam er immer gleich angeschmust. oder was noch funktioniert hat - tobi guckte mich frech an und schüttete sein volles wasserglas auf dem tisch aus. ich sag "augenzwinkernd" zu ihm: "macht nix, das kann jedem mal passieren. guck hier hast du einen lappen, wir wischen es einfach zusammen weg." er hat genau verstanden, dass ich weiss, das es absicht war. ist auch nicht wieder passiert. ich kann in solchen fällen echt die kloetersbriefe empfehlen! (siehe das zitat in meiner signatur) ich wünsch dir gute nerven und noch mehr gute laune!!! :troest:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wobei das Bagatellisieren bei uns noch nie so richtig funktioniert hat. Ich glaube, es ist ganz hilfreich, zu schauen, WARUM ein Kind gerade ausflippt. Hier z.B. gibt es Phasen, in denen er wirklich ohne Ziel und Plan alles Mögliche durch die Gegend wirft oder sonstigen Blödsinn veranstaltet. Da ist er dann auch nicht wirklich empfänglich für irgendwelche Ablenkungen/Erklärungen. Das ist meistens dann, wenn er einfach hundemüde ist und dringend ein Nickerchen braucht ;-)

    Dann gibt es Situationen, in denen er einfach Frust loswerden möchte. Da provoziert er bewusst eine Reaktion von mir, damit er sich abregen kann.

    Und schliesslich gibt es noch den Unfug aus Langeweile. Der nix anderes heisst als: Mama, beschäftige Dich jetzt mal mit mir!

    Ich finde es ganz gut, wenn man zuerst mal guckt, wie das Kind generell so drauf ist und was hinter dem Handeln steht. Da wäre ich dann wieder ganz bei Kloeters: Reaktion nach Verfassung des Kindes.
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