7,364
In der Kinderinsel Pittiplatsch e.V. (Leitung: Annika Herrmann), einer Elterninitative unter dem Dachverband des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Bielefeld, wurde ein 2 jähriges Schwarzes Kind monatelang täglich zum Mittagsschlafen isoliert und im Wasch- und Toilettenraum der Kita untergebracht:
Weil der zweieinhalbjährige Cheikh D. angeblich andere Kinder vom Mittagsschlaf abhalten würde und weil es angeblich nicht genug Platz für alle Kinder in der Kita gäbe, musste der kleine Junge mehr als einen Montat lang seinen Mittagsschlaf in den Wasch- und Toilettenräumen verbringen.
Wäre die Mutter des kleinen Jungen nicht eines Tages zufällig zu früh zu einem Elterngespräch gekommen, dann wüsste die Familie wohl auch bis heute nichts von dieser Situation. Seine Unterbringung in den Toilettenräumen wurde von Seiten der Kitaleitung nicht mit einem Wort thematisiert und nie wurde das Gespräch mit den Eltern gesucht, um vermeintliche Schlaf — und Störprobleme zu thematisieren oder darauf hinzuweisen, dass es Platzmangel gäbe. Gegenteiligerweise wurde von den Kindererziehern bei dem letzten Elterngespräch nur positive Entwicklungen bei dem Kind hervorgehoben.
Die Eltern sind schockiert und empört. Sofort nehmen sie das Kind aus der Kita und wenden sich ans Jugendamt. Die Erzieherinnen zeigen sich verwundert. Sie hätten das nicht so schlimm gefunden und hätten auch nicht geahnt, welche Tragweite das Thema für die Eltern habe. Von daher haben sie es auch gar nicht erwogen, diese Situation im Elterngespräch zu thematisieren. „Ist unglücklich gelaufen“, erklären sie sich gegenüber einer Sozialpädagogin vom Jugendamt, die die Eltern daraufhin zu einem Gespräch begleitet. Für das Jugendamt war der Fall damit geklärt. Es wurden keine weiteren Schritte eingeleitet; der Vorfall wurde bagatellisiert.
„Unglücklich gelaufen“ ist nicht angehend der Ausdruck für das, was da passiert ist. Ein klarer Fall von rassistischer Diskriminierung mit weitreichenden Auswirkungen, sagen hingegen MitarbeiterInnen aus dem Internationalem Begegnungszentrum Friedenshaus (IBZ) und die Eltern.
* Wie wirkt sich diese Behandlung auf ein kleines Kind aus, das lernt, der richtige Schlafplatz für ihn seien die Toilettenräume?
* Was für ein Bild entsteht bei den anderen Kindern, die wissen, das einzige Schwarze Kind in der Gruppe schläft in den Toilettenräumen?
* Wie wirkt sich solch eine Situation auf die Eltern aus, die von den Erzieherinnen suggeriert bekommen, es sei kein Thema, wenn ihr Kind im Klo schläft?
* Und es sei zudem nicht notwendig mit Ihnen darüber zu sprechen?
Die Erzieherinnen haben absolut entgegen ihres pädagogischen Auftrages gehandelt, im Wohl und Interesse des Kindes zu agieren. Insbesondere handelten sie entgegen des Leitbildes der Einrichtung, in der ein respektvoller, toleranter und humanitärer Umgang mit dem Menschen im Vordergrund steht.
Ob bewusst oder unbewusst, wie die Erzieherinnen behaupten, hier wurde ganz klar diskriminiert. Dieser Fall ist keine Lappalie, kein Versehen und auch nicht „unglücklich gelaufen“ — diese Geschichte ist ein Skandal.
Der stellvertretender Geschäftsführer des Trägerverbandes Gesellschaft für Sozialarbeit im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband Bielefeld e.V., Herr Horn, zeigt sich ebenfalls bestürzt und erteilt eine klare Dienstanweisung an die beiden Erzieherinnen, derartige Strafaktionen zu unterlassen. Auch der Geschäftsführer der Trägergesellschaft, Herr Reeske, bestätigt auf Anfrage der Lokalzeitung Westfalen-Blatt den Vorfall: „Was hier passierte, hat uns entsetzt“. Es werde noch arbeitsrechtlich reagiert. Der Vorfall sei „bitter, weil wir uns Integration auf die Fahnen geschrieben haben“.
Den Eltern ist das aber nicht genug. Sie wollen vor Gericht klagen, denn nur da erhoffen sie sich eine gerechte Bestrafung für den Schmerz, der ihnen und ihrem Sohn widerfahren ist.
Quelle: afrohorizont.wordpress.com/
Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!
Kommentare
59,500
59,500
Meine Güte, wo leben wir denn hier! Mir geht es ähnlich wie Guni, ich krieg so Sachen kaum noch mit, weil ich sowas dann mit mir rumschleppe. Ist natürich auch eine Art von Weggucken. :oops:
27,156
59,500
3,647
7,364
Ich finde das geht gar nicht. Egal ob schwarz, braun, weiß, gelb oder sonst was. Das ist menschenunwürdig und verachtend. Ich frage mich, wie die Erzieherin reagiert hätte, wenn ihr Kind auf dem Klo schlafen hätte müssen.
3,647
Nur ich finde der Vorwurf des Rassismus macht die Tat kleiner als sie ist. In dem Text liest es sich so, als wenn das was dem Kind widerfuhr schlimm ist, weil es rassistische Hintergründe hat. Das, und das hier der Fall benutzt wird von eienr Lobby, ärgert mich.
Was dem Kind getan wurde ist schlimm. Der Hintergrund ist für das Kind doch unerheblich, solange es "nur" um die Mittagsschlaf quälerei geht...
Gut das ist aber hier allen klar... Ist nur mein Ding, das mich sowas immer ärgert....
7,471
leider ist sowas nicht gar so unvorstellbar für mich. Bekannte von mir haben 2 Kinder hier in einem KiGa / KiTa gehabt, in dem die Erzieherinnen Kinder von "andersgläubigen" (alles außer katholisch + evangelisch) und auch Kinder anderer Herkunft rausekeln. Und das ist nichtmal ein religiöser Kindergarten.
Diese Kinder sind angeblich dumm, aufsässig (der Sohn von Bekannten musste stundenlang strafstehen in der Ecke :shock: ) usw. Auch ein schwarzes Kind wurde dort ständig von ner Erzieherin "liebevoll" kleiner Negerjunge genannt.
Kann zwar sein dass der Bericht recht rassistisch angehaucht ist vom Verfasser, aber so ganz abwegig ist es auch nicht, dass das von der KiTa beabsichtig war...
3,647
7,471
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass unter den vielen weißen Kindern dort nicht auch das ein oder andere massiv gestört hat. Vielleicht sogar den schwarzen Jungen getriezt hat und das damit erst eskaliert ist. Wer weiß :roll: und dann war natürlich der Schwarze der böse, weil er ja "anders ist". War ja hier im Kindergarten nicht anders, die anderen Kinder haben dann auch auf denen rumgehackt, die von den Erzieherinnen schon als die "Bösen" hingestellt wurden.
7,364
Feli korrgier mich wenn ich es falsch verstanden hab. ;-)
3,647
Wäre es ein Deutsches Kind gewesen wäre es ein Skandal der Tat wegen aber weil es ein ausländisches Kind ist ist es ein Skandal weil es Rassismus ist....
3,647
Wenn Du also nun einem Ausländer das Glas Sekt ausschlägst könntest Du ein Rassist sein, denn man weiß nicht warum und ob Du es auch bei einem Deutschen tätest. Man sieht nur das Du es dem Afrikaner ausschlägst und stellt dann Vermutungen auf. Du bist eine Deutsche, also ist Rassismus wahrscheinlich, schließlich gibt es ja auch anderswo rassistische Deutsche. Viele Ausländer haben Rassismus schon erlebt von Deutschen also liegt die Vermutug nahe das Du die selben Gründe hast...
Der eine Kindergarten ist mit diesem ebenso wenig zu vergleichen wie Du mit Rassisten.
7,471
3,647