Hallo ihr,
also wo fang ich denn an. Meine kleine Tochter Fabienne ist 17 Monate alt und am Abend haben wir zur Zeit ein echtes Problem. Sie spricht schon sehr viel und am Abend so ca. gegen 19 Uhr sagt sie dann uns immer, dass sie müde ist. Also ziehen wir ihr den Schlafanzug an, putzen mit ihr die Zähne. Dann freut sie sich, sagt noch: Papa Mumu (= Schnuller) haben, den bekommt sie dann und dann geh ich mit ihr hoch ins Bett. So und dann sitz ich da. Dann wird noch der ganze Tag erzählt von ihr, oder Fragen gestellt und selbstverständlich antworte ich und erzähle mit. Ich kenn das ja schon und weiß, sie braucht das. Aber das erzählen wird von Tag zu Tag länger, die Augen von ihr sind schon winzig klein und sie kann nicht einschlafen. Kuscheln usw. hilft nicht. Sie erzählt nich nur vom Tag, nein ihr fällt dann etwas von vor ein paar Wochen ein, oder plötzlich erzählt sie dann wieder vom Urlaub. Der liegt aber auch schon fast 4 Wochen zurück. Auf der einen Seite verblüfft mich ihre Merkfähigkeit und was sie schon alles weiß. Gestern z. B. meinte sie zu mir Mama Brust? Ich sag dann ja Mama hat eine Brust. Dann sie: Oma Brust? Dann sag ich zu ihr, ja Oma hat auch eine Brust. Und dann kam plötzlich: Oma Fra (=Frau), Oma Brust. Ich hab ihr dann geantwortet, ja Oma ist eine Frau und eine Frau hat eine Brust. Dann kam von ihr wieder Opa Brust Nein, Opa Mann. Mich hat das echt erstaunt wie gut sie das kombiniert. Also wie gesagt auf der einen Seite finde ich das toll, aber mich stört die länge der Erzählungen. Das macht sie immer Abends, wenn ich mit ihr im Bett sitze. Sie erzählt sonst auch viel, aber am Abend im Bett hört sie einfach nicht auf. Ich sitze jeden Tag 1 1/2 Stunden mit Ihr. Ich und mein Mann haben da vom Abend nicht mehr wirklich viel. Gestern hatte ich nach 1 1/2 Stunden keinen nerv mehr, irgendwann ist auch bei mir mal die Luft raus. Vor allem wenn man das eh den ganzen Tag macht. Dann ist mein Mann zu ihr und es dauerte dann nochmal eine halbe Stunde, bis sie dann endlich schläft. Also ich weiß nicht was ich tun soll. Wir haben es auch mal versucht, sie später ins Bett zu schicken, aber Fehlanzeige. Es dauert immer 1 Stunde, egal wann sie ins Bett geht. Fällt jemanden von euch vielleicht noch etwas ein?
Danke und Grüße
Kommentare
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Ich bin da auch immer etwas hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es schön und auch wichtig, dass sie mir von ihrem Tag erzählt und so auch alles verarbeiten kann, andererseits muss aber eben auch mal Schluss sein wenn das Licht ausgemacht wird. Wenn Sarah im Dunkeln dann weiterplaudert hilft bei uns eigentlich "liebevolles ignorieren" am besten ;-), d.h. ich gebe nur noch ganz knappe kurze Antworten oder brummel nur ein kurzes "Ja" oder "Nein". Wenn sie keine Rückmeldung mehr von mir bekommt wird ihr das Spielchen dann scheinbar schnell langweilig. Wenn sie so gar nicht nachgibt und wirklich eine Antwort einfordert gebe ich ihr die auch, allerdings sage ich dann auch deutlich dazu dass wir uns morgen weiter unterhalten können und jetzt eben geschlafen wird. Manchmal plappert sie dann so für sich noch ein bischen weiter, aber es ist dann trotzdem relativ schnell Ruhe. Ich habe das Gefühl, dass diese Vorgehensweise für sie ganz gut funktioniert. Allerdings ist sie ja auch schon etwas älter als Deine Kleine...
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Ich würde mir dieses Sprachverständnis zu Nutze machen und nach einer Weile sagen, dass es jetzt langsam Zeit ist, zu schlafen und dann würde ich auf ihre Fragen wahrscheinlich nur noch mit einem verschlafenem Gemurmle antworten. Allerdings ist das nur theoretisch gesprochen - so harmonisch wie bei Euch liefen in dem Alter bei uns die Abende nicht ab. Da war Geschrei und Getobe, nix mit Erzählen ;-)
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Wir haben hier zwar auch ne Nervenprobe am Abend, aber eher, weil der Kurze sich immer hin- und her schmeisst, schön mit dem Kopf irgendwo gegen donnert, um ja noch mal ein kleines bißchen wach zu werden oder munter aus dem Bett hüpft, obwohl die Augen schon fast zugefallen sind...
Die Kleinen müssen einfach so wahnsinnig viel verarbeiten, das muss eben abends nochmal raus! Die einen sabbeln, die anderen toben sich nochmal richtig aus. Und dass, obwohl man ja eigentlich schon fast schläft... bei uns dauert das auch immer mindestens ne 3/4h, meistens ne Stunde.
Habt Ihr es mal mit Vorlesen versucht? Gibts ein Buch, was sie ganz toll findet? Was so spannend ist, dass sie zuhört und nicht selbst sabbelt?
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Du musst selber die Entscheidung treffen, ob das für dich so ok. ist. Ich finde, dass es ein schönes Ritual ist, aber wenn die Länge zu viel wird, musst du dich entscheiden, ob du es änderst oder nicht. So ein Ding ni der Schwebe ist auch nix für Rituale. Das muss schon so sein oder nicht, nix halbes. Das macht ide Kinder unsicher.
Wenn dus ändern willst, dann rede schon mal beim Abendbrot mit ihr über den Tag und verändere das Bettgeh-Ritual. Vielleicht durch ein Buch vorlesen oder Singen.
Dauert meistens 3-7 Abende bis ein neues Ritual "etabliert" ist. Die Kleinen sind da meistens viel flexibler, als man so denkt!
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Ich bleibe nachdem das Licht aus ist noch 2-3 Minütchen bei ihr, wovon sie ungefähr 1 Minute noch erzählen darf, und dann sage ich ihr, dass ich jetzt noch 2 MInuten da bleibe, aber sie jetzt aufhören muss zu reden ... oft kraule ich ihr dabei noch den Rücken, dabei ist dann auch kein Erzählen "erlaubt" ... das Problem bei ihr ist nämlich, so lange sie redet, hält sie sich selbst wach und wird dadurch immer wieder fitter und kommt nie so richtig zur Ruhe ... daher braucht sie es, dass ihr ihr einen klaren Schluss vorgebe, nach dem sie nicht mehr weiter erzählen darf.
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Ich würde einfach auch ein klare Zeitvorgabe machen (zB leiser Wecker oder so).
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Viele Grüße
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Und genau da müsst ihr jetzt entscheiden, ob ihr das akzeptiert und somit die Sache eben 1-2h pro Abend dauert...
oder ob ihr wirklich sagt "jetzt ist Schluss, morgen reden wir weiter" und dann eben nicht mehr antwortet oä.
Wenn zu mir einer sagt es ist Schluss, mich dann aber doch weitermachen lässt...würd ich denjenigen auch nicht Ernst nehmen, verstehst du was ich meine?
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Ich nehme dann einfach das Zepter in die Hand und quatsche IHN zu. ;-)
Erzähle nochmal ganz leise von seinem Tag, was er so erlebt hat; was ich daran toll/blöd gefunden habe, wie ich bestimmte Leute finde, mit denen er zu tun hatte, was ich mit denen schon für lustige Sachen erlebt habe, was ich als Kind im Zoo erlebt habe, welche Tiere ich gut, welche ich gruselig fand und so was....jedenfalls so, dass es zu seinem Tag, den er hatte, irgendwie passt. Oder ich erzähle von meinem Tag, kindgerecht versteht sich. Was ich blöde fand, worüber ich mich total gefreut habe usw.
Er hört mir dabei sehr gern zu, kuschelt sich ein und schläft während meinem Gesülze ein.
Wenn ich das nicht machen würde, würde er mich in den Schlaf quatschen ;-)
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Grüße
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Ich finde das Geschichten - Vorlesen ist ein wunderschönes Bettgeh-Ritual!
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Hat es gestern wieder so gut geklappt?
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@ Gretchen: Die Strategie, die Kinder in den Schlaf zu labern ist auch nciht schlecht :biggrin: würde hier aber auch ständiges NAchfragen oder miterzählen nach sich ziehen.
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Da hilft nur ohne Punkt und Pause zu quatschen :biggrin:
Vorlesen hat bis jetzt leider noch nie bis zum Einschlafen gereicht. Da muss er immer was im Buch zeigen und fängt dann wieder an zu erzählen. Am besten ist, wenn das Licht gedimmt ist, so dass man fast nichts mehr sieht und dann ganz leise zu sprechen. Aber da ist ja jedes Kind und jede Zeit anders.
Bin schon gespannt, wie das in einem Jahr aussieht ;-)
PS:
Da fällt mir gerade meine Schwester ein. Wir haben uns damals ein Zimmer geteilt und die hat mich mit ihrem Gequatsche immer total genervt am Abend. Ich hab dann immer mit Ihr "Wer zuerst spricht, hat verloren" gespielt. Ein total simples, blödes Spiel - es hat aber funktioniert. Es war Ruhe, weil sie nicht verlieren wollte und sie ist dann immer irre schnell eingeschlafen. Allerdings war sie da schon etwas älter.
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