Trennung-wie bringen wir es den Kindern bei?

July78July78

1,031

bearbeitet 9. 10. 2009, 20:08 in Kummerkasten
Hallo,

mein Freund und ich haben uns getrennt, nach 7 Jahren Beziehung. Über die ganzen Gründe mag ich jetzt gar nicht so viel schreiben, ich muss erstmal selbst damit fertig werden. Es kommt mir jetzt auch alles noch so unwirklich vor. Er hat auch eine neue Freundin, sie war also auch der Auslöser für die Trennung. Unsere Beziehung war schon länger nicht mehr sehr gut aber wir wären wohl noch weiter zusammen geblieben, aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit... Naja, aber so ist ja auch keiner glücklich. Trotz dieses Wissens tut es natürlich sehr sehr weh.... Ich wünsche mir im Moment eigentlich auch, wir könnten einfach weiter zusammen bleiben, nur damit alles wieder gut ist und dieser Schmerz in meiner Brust verschwindet. Obwohl ich während unserer Beziehung oft gedacht habe, dass er nicht mein Traummann ist. Ist er auch nicht, aber trotzdem bin ich jetzt traurig.
Vorletzte Woche hatten wir es schon besprochen dass wir uns trennen, er hat dann auch öfter bei seiner Neuen übernachtet (er wohnt aber erstmal noch hier bis er etwas anderes gefunden hat, gleich zu der anderen ziehen will er ja auch nicht), er hat dann aber auch immer wieder Sehnsucht zu uns, zu den Kindern natürlich. Dann wollte er doch bei uns bleiben, ich hab auch ja gesagt, aber die letzte Woche über habe ich gemerkt, dass es nicht geht. Er ist zwar hier, aber in Gedanken ist er doch bei der anderen. Und sie schreiben sich tausende SMS am Tag, immerzu geht sein Handy und immerzu tippt er, das zermürbt mich auch dass ich das so mit ansehen muss. Deshalb haben wir uns jetzt wirklich getrennt. Zwar denkt er wenn er bei ihr ist auch an uns, aber wenn er bei uns ist denkt er an sie. Er ist sich vielleicht auch selbst nicht ganz sicher was er machen soll und was richtig ist.

Jedenfalls frage ich mich, wie ich es den Kindern (ok, der Kleine versteht es noch nicht) erklären soll. Wenn er jetzt abends losfährt zu der Anderen, sagt er zu unserer Tochter einfach, er muss jetzt nochmal los und sie sagt nur ok und fragt auch nicht mehr nach ihm. auch wenn wir dann morgens aufstehen und er ist nicht da, fragt sie gar nicht wo er ist. Sie nimmt das alles als ziemlich normal hin, so kommt es mir vor. Ich muss dazu sagen, mein Freund war sowieso nicht sehr oft zu Hause, aber morgens war er immer da, also das kann für Melina nicht normal sein, ich wundere mich, warum sie gar nicht nach ihm fragt.


Mir ist aber auch aufgefallen, dass sie in ihrem ganzen Denken noch so unschuldig ist, sie kommt gar nicht auf böse Ideen. Wir haben uns gestern in irhrer Anwesenheit über ausziehen unterhalten (ich weiß, das war ganz schlecht) und sie meinte dann nur, dass sie zu ihrer Freundin ziehen will. Sie hat gar nicht sowas gefragt wie Papa warum willst du ausziehen. Sie denkt scheinbar nicht an solche schlimmen Sachen, ihre Welt ist noch völlig in Ordnung.

Aber kann ich das auf Dauer so weiter spielen? Irgendwann muss ich ihr doch erklären, dass Papa nicht mehr bei uns wohnt und eine neue Freundin hat oder? Wenn ich sie ewig mit so einer Lüge leben lasse, die ich ihr ja jetzt irgendwo vorlebe, kann das gut gehen? Am liebsten würde ich ihr gar nichts sagen, denn dann wird sie sehr traurig sein und jetzt ist sie nicht traurig, für sie ist alles normal. Was meint ihr, wann sollte ch es ihr sagen und vor allem wie?

Kommentare

  • NefertariNefertari

    312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich habe mich ja auch von meinem Mann getrennt. Und ich bin zweimal diejenige gewesen, die ausgezogen ist.

    Pia hat das auch gut weggesteckt - ich habe ihr gegenüber immer mit offenen Karten gespielt, und ich denke das trägt auch dazu bei, daß sie das heute akzeptiert. Klar ist sie auch mal traurig, daß Mama und Papa nicht mehr gemeinsam für sie da sind, aber das sind kurze Momente.

    Ich denke man macht sich als Erwachsener mit einer Obhut viel mehr Gedanken als nötig wäre. Ich hab anfangs auch angefangen Pia in Watte zu packen - das aber auch schnell wieder gelassen, denn dadurch wurde sie weinerlicher als voher.

    Sprich mit deiner Tochter drüber, wenn sie fragt, und sei ehrlich.
    Ich würde sie jetzt nicht aufn Stuhl setzen und ihr nen Roman erzählen - Sie wird irgendwann fragen, und dann ist der Zeitpunkt ihr das zu sagen, daß Papa nun woanders wohnt, damit nicht soviel Stunk in der Bude herrscht, denn glaub mir, ein Kind merkt es sehr wohl, wenns Mama nicht gut geht und sie seelischen Stress hat - zwar bist Du jetzt erst mal in einem Loch, weil da nun doch was fehlt, aber wenn es auch Deine Entscheidung war, wirst du bald schon den Kopf wieder hoch halten und nach vorne blicken - Deine Tochter wirds Dir danken.
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich stimme meiner Vorrednerin zu. Ich möchte aber nur " warnen" , das ,wenn sie älter werden die Kinder mehr Probleme haben getrennt zu sein. Elena war Zweieinhalb als ich ging und sie war total gelassen und fand es toll Papa zu besuchen. Mit 5 hatte sie mir sogar erklärt, das sie es besser findet 2 Zuhause zu haben. Nun ist sie auf den Weg in die Pubertät und hat sein 1-2 Jahren schon viel mehr Probleme damit das sie uns nicht gleichzeitig haben kann. Ich war darüber erschrocken, weil ich dachte sie käme damit gut klar, zumal wir wieder eine Familie gebildet haben und Elena sich in dieser Konstellation sehr wohl fühlt. Grade wenn sie von ihrem Vater kommt, den sie wegen der großen Entfernung nur alle 14 Tage sieht, hat sie argen Trennungsschmerz. Das ist viel zu wenig im Moment. Wenn es nach ihr ginge, würde ihr Vater hier mit uns allen zusammen leben...

    Wenn ihr als Eltern erhalten bleibt und die Kinder möglichst oft den Vater sehen, kann ein Kind als Scheidungskind zurecht kommen.
  • July78July78

    1,031

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für eure Antworten. Dann werde ich mit Melina reden. Am besten das nächste Mal wenn er bei seiner Neuen schläft. Dann werde ich ihr erklären, dass Papa bei seiner neuen Freundin schläft und wir trotzdem für sie da sind, genaues muss ich mir wohl noch überlegen.

    Ich habe auch Angst davor, dass sie irgendwann wenn sie älter ist alles bei Papa besser findet, denn meist ist es ja so, dass die Kinder den normalen Alltag mit Schule/Kindergarten, Hausaufgaben, früh ins Bett gehen, früh aufstehen bei der Mutter erleben und wenn sie dann den Papa besuchen, was ja wohl eher am Wochenende ist, ist da Freizeit, keine Schule, keine Hausaufgaben, lange schlafen, lange auf bleiben, alles schön. So ist es vielleicht auch bei dir, Miaofeli? Aber wie kann man denn so etwas umgehen? Das ist ja eigentlich kaum machbar.

    Ich hoffe, dass er nicht weit weg zieht, so dass die Kinder jederzeit die Möglichkeit haben ihn zu sehen. Vielleicht fällt es ihnen dann auch leichter.
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ehrlich gesagt finde ich es gemein etwas dagegen tun zu wollen, damit sich das Kind bei Papa nicht "zu" wohl fühlt. Auch wenn ich die Verlusstängste verstehe ist das doch gegen das Kindeswohl und egoistisch. Da sollte man aus liebe zu seinem Kind an sich arbeiten.
    Bei Elena ist es so das es bei Papa natürlich toll ist und das soll es auch, nur ist es zu wenig Kontakt. Das Mittel für das Kind, ist eine 50/50 Regelung wenn möglich.
    Bei uns ist das nicht möglich leider. Im übrigen ist Elena sich bewusst, das der Alltag anders aussehen würde bei Papa. Der Vater ist für ein Kind eben so wichtig wie die Mutter. Das darf man nie vergessen und entsprechend für das Kind handeln und sich selbst zurück stellen auch wenns weh tut.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich spreche jetzt mal als Scheidungskind.
    Meine Eltern haben sich getrennt, da war ich 10 Jahre alt. Das ist natürlich etwas anderes, da Eure Kinder ja jünger sind, aaaber:
    die Wochenenden bei Papa waren toll, weil er sich schon immer was hat einfallen lassen. Trotzdem habe ich mich immer auf den Alltag mit Mama und ihrem Lebensgefährten gefreut. Dafür sind Kinder einfach zu sehr Gewohnheitstiere. Ich habe auch gemerkt, daß Papa durch die Woche quasi nicht ansprechbar ist, da er einfach beruflich sehr eingespannt ist. Mama war immer da.
    Also ich glaube, daß man schon viel überdenken sollte, aber einige Dinge muss man auf sich zukommen lassen.
  • July78July78

    1,031

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, so habe ich es auch nicht gemeint, dass ich dafür sorgen will dass die Kinder es bei mir viel besser haben und mich mehr mögen als den Papa. Ich dachte nur, bei mir haben sie dann das ganze "schlechte" und bei ihm nur das "gute". Das wäre ja auch schade. Und ich möchte ja auch nicht, dass sie mich nicht mögen nur weil sie bei mir den normalen Alltag haben und beim Papa nur schöne Freizeit.

    Aber wenn deine TOchter, miaofeli, und du als Kind selbst, Topkapi, sich dessen bewusst sind dass der Alltag beim Papa auch anders wäre, dann ist es gut. Ich weiß nur nicht wie kleinere Kinder das sehen. Obwohl es bei uns auch nicht so sein wird, dass sie jedes WE beim Papa sind, noch wohnen wir ja auch zusammen und sind deshalb immer beide hier, außerdem hat sich das mit seiner Neuen inzwischen erledigt, so dass ich jetzt gar nicht weiß was die Zukunft bringen wird...
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Grade kleine Kinder wissen die Vorzüge der einzelnen Elternteile zu schätzen. Wenn sie erzählen wie schön es bei Papa war und blöde daheim, nimms nicht persönlich, sie werten anders und spontaner, wissen aber durchaus zu schätzen was sie an Dir haben auch wenn es nicht so scheint. Freu Dich mit ihnen das es ihnen gefällt und versuche nicht in Konkurrenz zu treten. Jeder hat seine Vorzüge .
  • Tanja0906Tanja0906

    2,444

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Kinder meines Mannes waren ca. so alt wie deine als sich die Eltern getrennt haben. Es wurde mit diesem Thema sehr offen umgegangen. In der ersten Zeit hat Papa sie bei Mama besucht und nach wenigen Wochen haben sie dann das erste Mal bei uns übernachtet. Kleine Kinder gewöhnen sich sehr rasch an andere Umstände und vergessen auch.
    Unsere wissen nicht mehr wie es war als papa und mama noch zusammen gewohnt haben.

    Wegen "bei Papa ist es schöner", klar war die freude groß, wenn sie zu uns gekommen sind. Aber wenn mama sie wieder abgeholt hat, war das auch immer ein großes Hallo und "wir haben dich vermisst".

    Wichtig ist, dass ihr als Eltern euch versteht und dass es auch mit den neuen Partnern gut funktioniert, kein streit oder eifersucht.
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum