Hallo,
mein Freund und ich haben uns getrennt, nach 7 Jahren Beziehung. Über die ganzen Gründe mag ich jetzt gar nicht so viel schreiben, ich muss erstmal selbst damit fertig werden. Es kommt mir jetzt auch alles noch so unwirklich vor. Er hat auch eine neue Freundin, sie war also auch der Auslöser für die Trennung. Unsere Beziehung war schon länger nicht mehr sehr gut aber wir wären wohl noch weiter zusammen geblieben, aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit... Naja, aber so ist ja auch keiner glücklich. Trotz dieses Wissens tut es natürlich sehr sehr weh.... Ich wünsche mir im Moment eigentlich auch, wir könnten einfach weiter zusammen bleiben, nur damit alles wieder gut ist und dieser Schmerz in meiner Brust verschwindet. Obwohl ich während unserer Beziehung oft gedacht habe, dass er nicht mein Traummann ist. Ist er auch nicht, aber trotzdem bin ich jetzt traurig.
Vorletzte Woche hatten wir es schon besprochen dass wir uns trennen, er hat dann auch öfter bei seiner Neuen übernachtet (er wohnt aber erstmal noch hier bis er etwas anderes gefunden hat, gleich zu der anderen ziehen will er ja auch nicht), er hat dann aber auch immer wieder Sehnsucht zu uns, zu den Kindern natürlich. Dann wollte er doch bei uns bleiben, ich hab auch ja gesagt, aber die letzte Woche über habe ich gemerkt, dass es nicht geht. Er ist zwar hier, aber in Gedanken ist er doch bei der anderen. Und sie schreiben sich tausende SMS am Tag, immerzu geht sein Handy und immerzu tippt er, das zermürbt mich auch dass ich das so mit ansehen muss. Deshalb haben wir uns jetzt wirklich getrennt. Zwar denkt er wenn er bei ihr ist auch an uns, aber wenn er bei uns ist denkt er an sie. Er ist sich vielleicht auch selbst nicht ganz sicher was er machen soll und was richtig ist.
Jedenfalls frage ich mich, wie ich es den Kindern (ok, der Kleine versteht es noch nicht) erklären soll. Wenn er jetzt abends losfährt zu der Anderen, sagt er zu unserer Tochter einfach, er muss jetzt nochmal los und sie sagt nur ok und fragt auch nicht mehr nach ihm. auch wenn wir dann morgens aufstehen und er ist nicht da, fragt sie gar nicht wo er ist. Sie nimmt das alles als ziemlich normal hin, so kommt es mir vor. Ich muss dazu sagen, mein Freund war sowieso nicht sehr oft zu Hause, aber morgens war er immer da, also das kann für Melina nicht normal sein, ich wundere mich, warum sie gar nicht nach ihm fragt.
Mir ist aber auch aufgefallen, dass sie in ihrem ganzen Denken noch so unschuldig ist, sie kommt gar nicht auf böse Ideen. Wir haben uns gestern in irhrer Anwesenheit über ausziehen unterhalten (ich weiß, das war ganz schlecht) und sie meinte dann nur, dass sie zu ihrer Freundin ziehen will. Sie hat gar nicht sowas gefragt wie Papa warum willst du ausziehen. Sie denkt scheinbar nicht an solche schlimmen Sachen, ihre Welt ist noch völlig in Ordnung.
Aber kann ich das auf Dauer so weiter spielen? Irgendwann muss ich ihr doch erklären, dass Papa nicht mehr bei uns wohnt und eine neue Freundin hat oder? Wenn ich sie ewig mit so einer Lüge leben lasse, die ich ihr ja jetzt irgendwo vorlebe, kann das gut gehen? Am liebsten würde ich ihr gar nichts sagen, denn dann wird sie sehr traurig sein und jetzt ist sie nicht traurig, für sie ist alles normal. Was meint ihr, wann sollte ch es ihr sagen und vor allem wie?
Kommentare
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Pia hat das auch gut weggesteckt - ich habe ihr gegenüber immer mit offenen Karten gespielt, und ich denke das trägt auch dazu bei, daß sie das heute akzeptiert. Klar ist sie auch mal traurig, daß Mama und Papa nicht mehr gemeinsam für sie da sind, aber das sind kurze Momente.
Ich denke man macht sich als Erwachsener mit einer Obhut viel mehr Gedanken als nötig wäre. Ich hab anfangs auch angefangen Pia in Watte zu packen - das aber auch schnell wieder gelassen, denn dadurch wurde sie weinerlicher als voher.
Sprich mit deiner Tochter drüber, wenn sie fragt, und sei ehrlich.
Ich würde sie jetzt nicht aufn Stuhl setzen und ihr nen Roman erzählen - Sie wird irgendwann fragen, und dann ist der Zeitpunkt ihr das zu sagen, daß Papa nun woanders wohnt, damit nicht soviel Stunk in der Bude herrscht, denn glaub mir, ein Kind merkt es sehr wohl, wenns Mama nicht gut geht und sie seelischen Stress hat - zwar bist Du jetzt erst mal in einem Loch, weil da nun doch was fehlt, aber wenn es auch Deine Entscheidung war, wirst du bald schon den Kopf wieder hoch halten und nach vorne blicken - Deine Tochter wirds Dir danken.
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Wenn ihr als Eltern erhalten bleibt und die Kinder möglichst oft den Vater sehen, kann ein Kind als Scheidungskind zurecht kommen.
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Ich habe auch Angst davor, dass sie irgendwann wenn sie älter ist alles bei Papa besser findet, denn meist ist es ja so, dass die Kinder den normalen Alltag mit Schule/Kindergarten, Hausaufgaben, früh ins Bett gehen, früh aufstehen bei der Mutter erleben und wenn sie dann den Papa besuchen, was ja wohl eher am Wochenende ist, ist da Freizeit, keine Schule, keine Hausaufgaben, lange schlafen, lange auf bleiben, alles schön. So ist es vielleicht auch bei dir, Miaofeli? Aber wie kann man denn so etwas umgehen? Das ist ja eigentlich kaum machbar.
Ich hoffe, dass er nicht weit weg zieht, so dass die Kinder jederzeit die Möglichkeit haben ihn zu sehen. Vielleicht fällt es ihnen dann auch leichter.
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Bei Elena ist es so das es bei Papa natürlich toll ist und das soll es auch, nur ist es zu wenig Kontakt. Das Mittel für das Kind, ist eine 50/50 Regelung wenn möglich.
Bei uns ist das nicht möglich leider. Im übrigen ist Elena sich bewusst, das der Alltag anders aussehen würde bei Papa. Der Vater ist für ein Kind eben so wichtig wie die Mutter. Das darf man nie vergessen und entsprechend für das Kind handeln und sich selbst zurück stellen auch wenns weh tut.
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Meine Eltern haben sich getrennt, da war ich 10 Jahre alt. Das ist natürlich etwas anderes, da Eure Kinder ja jünger sind, aaaber:
die Wochenenden bei Papa waren toll, weil er sich schon immer was hat einfallen lassen. Trotzdem habe ich mich immer auf den Alltag mit Mama und ihrem Lebensgefährten gefreut. Dafür sind Kinder einfach zu sehr Gewohnheitstiere. Ich habe auch gemerkt, daß Papa durch die Woche quasi nicht ansprechbar ist, da er einfach beruflich sehr eingespannt ist. Mama war immer da.
Also ich glaube, daß man schon viel überdenken sollte, aber einige Dinge muss man auf sich zukommen lassen.
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Aber wenn deine TOchter, miaofeli, und du als Kind selbst, Topkapi, sich dessen bewusst sind dass der Alltag beim Papa auch anders wäre, dann ist es gut. Ich weiß nur nicht wie kleinere Kinder das sehen. Obwohl es bei uns auch nicht so sein wird, dass sie jedes WE beim Papa sind, noch wohnen wir ja auch zusammen und sind deshalb immer beide hier, außerdem hat sich das mit seiner Neuen inzwischen erledigt, so dass ich jetzt gar nicht weiß was die Zukunft bringen wird...
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Unsere wissen nicht mehr wie es war als papa und mama noch zusammen gewohnt haben.
Wegen "bei Papa ist es schöner", klar war die freude groß, wenn sie zu uns gekommen sind. Aber wenn mama sie wieder abgeholt hat, war das auch immer ein großes Hallo und "wir haben dich vermisst".
Wichtig ist, dass ihr als Eltern euch versteht und dass es auch mit den neuen Partnern gut funktioniert, kein streit oder eifersucht.