Hallo!
Ich bin neu hier und auf der Suche nach einem guten Rat. :sad:
Mein Sohn ist zwei Monate alt und ich stille ihn voll. Ich habe bis jetzt auch nie Schwierigkeiten mit dem Stillen gehabt - im Gegenteil. Mein Sohn trinkt oft (wächst auch dementsprechend schnell) und ich stille ihn gerne. Er ist ein Speihkind, aber abgesehen davon, dass wir relativ viel Wäsche haben, hab ich damit kein Problem.
Leider hab ich aber derzeit mit meinem Mann ein massives Problem, weil er auf das Stillen total eifert. :sad:
Angefangen hat's mit den "guten Ratschlägen" der Schwiegerfamilie, weil mein Kleiner sehr oft trinken wollte (und zeitweise immer noch will). Ich soll aufpassen, dass er nicht dick wird. Es ist ja ganz klar, dass er so viel speiht, wenn ich ihn so oft füttere. Ich soll ihn nicht jedes Mal anlegen, nur weil er weint - er muss schon 3 bis 4 Stunden auch mal aushalten. Und und und... :roll: Mein Argument, dass sowohl Kinderarzt als auch Hebamme und Stillberaterin gesagt haben, dass das so passt, wurde immer schon abgetan.
Ich muss sagen, ich hab mich bei diesen Diskussionen von meinem Mann nicht sonderlich unterstützt gefühlt. Er hat sich einfach rausgehalten, weil er meinte, ich soll sie halt reden lassen.
Letztes Wochenende hat mein Mann dann mal versucht, unseren Sohn alleine zu beruhigen. Beide Male hatte er Hunger und das hab ich ihm auch gesagt. Als Antwort bekam ich beide Male ein "Der kann nicht schon wieder Hunger haben, der hat erst getrunken!" :roll: Gut, hab ich ihn halt machen lassen - nach kurzer Zeit hab ich ihn sowieso wieder zurück bekommen, weil er Hunger hatte. Mein Mann hat sich dann zwar furchtbar beschwert, dass ich ihn "schon wieder" stille, aber ich hab mich einfach ins Kinderzimmer verzogen und mir das nicht angehört.
Der Effekt von der ganzen Geschichte war aber dann, dass mein Mann meint, es kann ja nicht sein, dass er sich "nur" durch Stillen beruhigen lässt und wo führt das denn hin, wenn er mal 2 oder 3 Jahre alt ist. :confuded:
Als Draufgabe hat er dann noch versucht, den Kleinen ins Bett zu bringen. Er ist aber Einschlafstillen gewöhnt und hat natürlich darauf bestanden, dass er jetzt noch etwas zu trinken bekommt - was wiederum meinem Mann gar nicht gepasst hat, denn ich hatte ihn eine Stunde davor gestillt. Im Endeffekt hat der Kleine dann zwei Schluck getrunken und ist eingeschlafen.
So, nun werde ich mit lauter "tollen" Vorschlägen bombadiert. :sad: Ich soll ihm das Einschlafstillen abgewöhnen, sonst kriegen wir ihn nie aus dem Schlafzimmer. Ich "darf" ihn nicht zum Trost stillen, sonst gewöhnt er sich das nie ab. Ich soll abpumpen und ihm am Abend die Flasche geben, sonst können wir nie fortgehen. Ich soll überhaupt abpumpen, denn sonst wird nie jemand anderer auf ihn aufpassen können.
Bestätigt wird das ganze noch durch seine Mutter (die hat schließlich 4 Kinder großgezogen und denen hat es auch nicht geschadet, dass sie mit 6 Wochen Bananen bekommen haben) und seine Arbeitskollegin (hat ebenfalls zwei erwachsene Kinder).
Ich hab ihm dann erklärt, dass ich gerne bereit bin, hin und wieder abzupumpen, damit er den Kleinen auch mal füttern kann. Aber ich werde sicher nicht täglich abpumpen und ihm eine Flasche am Abend geben, denn ich bin keine "Milchkuh" und ich sehe keine Notwendigkeit darin, dass mein Kind die Milch in der Flasche bekommt. (In den nächsten Monaten wird niemand anderer über längere Zeit auf ihn aufpassen und somit wüsste ich nicht, weshalb ich abpumpen sollte, wenn ich die Milch ja sowieso immer "frisch" dabei hab.) Damit ist mein Mann aber nicht zufrieden.
Genau genommen weiß ich nicht, was er wirklich will. Am liebsten wäre ihm wahrscheinlich, ich würde sofort abstillen und den Kleinen ab morgen in den Kindergarten bringen, damit wir da später auch kein Problem haben... :roll:
Ich habe einfach das Gefühl, dass er eifersüchtig ist, weil er den Kleinen bei den beiden Versuchen nicht beruhigen konnte und er beim Stillen dann sofort ruhig war. Und er gibt da dem Stillen die Schuld und sieht nicht ein, dass unser Kleiner erst zwei Monate alt ist und einfach seine Bedürfnisse hat, die er in dem Moment nicht befriedigen konnte.
Habe ihm schon vorgeschlagen, dass er sich am Wochenende mit dem Kleinen beschäftigt und ich ihn mir nur dann hole, wenn er Hunger hat. Ich hab auch 7 Wochen gebraucht, um zu wissen, warum er wann weint, aber mittlerweile weiß ich, wann er an die Brust will. (Dabei hat er nicht immer Hunger - auch ein Punkt, den mir mein Mann vorwirft.)
Bitte, was kann ich in dieser Situation tun?? Ich will mir nicht jedes Mal vorwurfsvolle Blicke anschauen, wenn ich mein Kind "schon wieder" stille oder wenn ich meinem Kind das Bedürfnis, an meiner Brust zu nuckeln, erfülle. Und ich will nicht ständig mit meinem Mann oder seiner Familie diskutieren, ob ich meinen Sohn jetzt nach Bedarf stillen "darf" oder nicht.
Wie kann ich es meinem Mann leichter machen, die Beziehung zu unserem Sohn zu verstärken ohne dass er für die Nahrungsaufnahme zuständig ist?
Kommentare
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ich habe jetzt grade nicht viel Zeit, deswegen nur ganz kurz: In Bezug auf Kommentare von anderen rate ich Dir, Dir eine ganz dicke Haut wachsen zu lassen und Antworten, falls Du überhaupt welche gibst, mit "Ich mache was ich will" oder "Mein Kinderarzt hat gesagt" zu beginnen.
Was die Eifersucht Deines Mannes angeht, so tippe ich, dass er sich etwas hilflos fühlt und noch keinen rechten Kontakt zu seinem Sohn aufgebaut hat. Diese Chance soll er gerne haben, nachdem der Kleine ausgeschlafen ist und gestillt wurde darf er ihn gerne nehmen und mit im Spaß machen, mit ihm reden, ihn knuddeln, ihn im Tragetuch o.ä. herumtragen. Euer Sohn wird daran genauso viel Freude zeigen wie er Dich zum Stillen braucht. Du kannst ja noch hinzufügen, dass Dein Mann später für noch viel mehr Dinge mit Eurem Sohn machen kann, z.B. Dinge, die Du nicht gerne tust (z.B. muss mein Mann ran, wenn mein Sohn "raufen" will, das liegt mir einfach nicht :oops: ).
Wie lange und wie oft Du stillst geht nur Dich und Deinen Sohn etwas an, Ende der Diskussion. ;-) Und keine Streitereien und "Kind aus dem Arm des anderen reißen", nur weil Dein Mann jetzt meint, er will seinem Sohn das Einschlafen beibringen. Das bringt nun wirklich niemandem was.
Alles Gute und lass Dich nicht nerven! :troest:
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Schick deinen Mann doch mal zum Lesen auf der Homepage im Stillbereich vorbei. Vielleicht gibt er dann mehr Ruhe ;-)
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schau mal hier:
http://www.afs-stillen.de/cms/cms/uploa ... -vater.pdf
http://www.afs-stillen.de/cms/cms/uploa ... eltern.pdf
http://www.afs-stillen.de/cms/cms/uploa ... hlafen.pdf.
das sollte sowohl deinen mann als auch deine schwiegereltern ausreichend informieren, wie man es HEUTE macht ;-).
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Ich mache das eigentlich prinzipiell so, dass mein Mann den Kleinen nimmt, wenn er zu Hause ist und der Kleine satt und ausgeschlafen ist. Das klappt auch wunderbar und ich bin irrsinnig froh drüber, denn in dieser Zeit kann ich im Haushalt was machen.
Nur irgendwie reicht ihm das nicht - er will ihn auch beruhigen können. Da ist halt dann das Problem, dass der Kleine nicht aus Langeweile oder Müdigkeit weint, wenn mein Mann ihn unterhält. Da ist ihm einfach nicht langweilig und die Müdigkeit "übertaucht" er. Er raunzt erst dann wieder, wenn er hungrig ist - somit bekommt mein Mann nur mit, dass ich ihn "immer" stille, wenn er weint. Stimmt natürlich nicht. Unter der Woche haben wir mittlerweile einen tollen Rhythmus von Stillen - Spielen/Wickeln - Schlafen und da wird er beim Weinen und Quängeln eigentlich gar nicht gestillt, sondern wenn er aufwacht. Am Wochenende ist dieser Rhythmus dann total durcheinander, weil er einerseits die Schlafphase überspringt, weil er lieber seinem Papa zuschaut, und andererseits weil mein Mann da zeitweise der Meinung ist, dass man sich das gar nicht einführen darf, das Leben nach dem Kind auszurichten. Sprich, wir fahren dann einkaufen, wenn wir eben fahren und nicht, wenn es mit dem Rhythmus des Kleinen zusammen passt. Somit ist der Kleine dann übermüdet, hat grad auch noch Zahnschmerzen und braucht die Brust dann umso mehr zur Beruhigung.
Unter der Woche haben wir einen wunderbaren Rhythmus von mindestens 2 Stunden. Am Wochenende klappt das gar nicht und er will teilweise alle 1 bis 1,5 Stunden an die Brust. (Und wenn ich das grad so schreib, muss ich sagen, dass mein Ärger über diese Situation am Wochenende schon berechtigt war und ich das das beim nächsten Mal abstellen werde. Wir fahren dann einkaufen, wenn der Kleine schlafen soll - und basta.)
Punkto Verwandschaft: Ich habe ihnen schon gesagt, dass Arzt, Hebamme und Stillberaterin mir bestätigt haben, dass Stillen nach Bedarf gut und richtig ist, dass er ruhig an die Brust darf, wenn ihm danach ist, und dass ich ihn nicht überfüttern kann und es völlig in Ordnung ist, wenn er so schnell wächst und zunimmt. Dann habe ich ihnen die WHO-Perzentillenkurve gezeigt und ihnen gezeigt, dass ein Baby, das mit 4 kg zur Welt kam, mit 2 Monaten 6 kg haben DARF.
Die Antwort war zuerst immer ein milde belächeltes "Ja, ja." und dann kam (mein persönliches Highlight ): "Naja, man darf den Ärzten heutzutage nicht mehr alles glauben."
Vielen Dank daher für die Links - werde mir das gleich durchsehen - aber der Schwiegerfamilie leite ich nichts mehr weiter. Sie sind der Meinung, dass sie recht haben und ich alles falsch mache. Und ich verschwende meine Energie nicht mit solchen sinnlosen Diskussionen. (Mein Kind ist zwar groß und schwer, aber nicht dick - im Gegensatz zu meinem Mann und seinen Geschwistern, die allesamt richtig "dicke Wuzerl" waren. Und meine Schwiegermutter braucht mir übers Stillen auch nichts erklären, denn ihre Kinder hat sie nie lang gestillt, weil ihr die Milch dann weggeblieben ist. Soviel nur zu ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz.)
Trotz allem belastet mich die Situation mit meinem Mann einfach sehr. Ihn "ausspinnen" zu lassen, will ich momentan halt auch nicht, weil er dann eben mit seiner Mutter redet und die ihn voll darin bestärkt, dass ich unseren Sohn zu oft stille. :roll:
Spielen, wickeln und baden zählt jetzt schon zu den Aufgaben von meinem Mann, aber er denkt leider etwas "zukunftsorientierter" und meint, wenn er ihn JETZT nicht beruhigen kann, wird das später auch nichts und dann kann er nie mit ihm alleine was machen. Es ist einfach momentan eine Mischung aus Enttäuschung, Trotz und Eifersucht, denn ich habe meinen Sohn schon ein paar Mal bei meinem Mann gelassen und bin mit dem Hund spazieren oder einkaufen gegangen. Hat immer problemlos funktioniert. Mein Mann war sich nur letztens recht unsicher, weil der Kleine da das erste Mal wach war (aber satt und ausgeschlafen) und er meinte, wenn er weint, will er ja nur zu mir an die Brust. Hab ihm dann auch erklärt, dass er satt ist und er nicht wegen Hunger weinen wird - dem war auch so. Die beiden sind super miteinander klar gekommen.
Trotzdem ist die Situation momentan einfach so verfahren... :sad:
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Was dein Mann braucht ist Vertrauen in die natürliche Entwicklung seines Sohnes. Der Kleine wird die allermeisten Sachen von ganz alleine lernen, ohne dass man da nachhelfen muss. Genau so wie er von allein Krabbeln, Laufen und Sprechen lernen wird, wird er lernen sich ohne das Stillen zu beruhigen, andere Nahrung zu essen, länger zu schlafen....... Das kommt alles von ganz allein. Mit gerade mal zwei Monaten ist das halt überhaupt noch nicht abzusehen und da kann man schon mal etwas Übereifer in punkto "ich muss ihm das beibringen" entwickeln.
Unser Jüngster ist 3,5 Monate alt und mein Mann nimmt ihn jetzt so langsam auch mal mit, wenn er mit den Großen auf den Spielplatz geht. Bei Papa im Tragetuch hält er dann schon auch mal 2-3 Stunden ohne mich aus. Und diese Nähe ist für beide und ihre Beziehung sicher auch ganz toll. Ich denke überhaupt, dass das Tragen für die Väter eine ganz tolle Sache sein kann. Und es gibt ja heute auch viele Alternativen zum Tragetuch, womit sich so mancher Papa leichter tut.
Franziska hat dir ja schon die Links zu den AFS-Faltblättern gegeben. Die wären sicher etwas für euch. Und vielleicht mag dein Mann ja mal ein Buch lesen: "In Liebe wachsen" von Carlos Gonzalez ist ein ganz tolles Buch, dass ihm sicher in vielen Dingen mehr Sicherheit und Vertrauen in die natürliche Entwicklung geben würde.
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das Wichtigste wurde ja eigentlich schon genannt. Ich möchte Dir einfach nur sagen, dass ich es ganz toll finde, wie Du das alles machst. *Daumen hoch* Aber ich kann gut nachfühlen, dass sich Dein Mann bestimmt hilflos fühlen wird, wenn er den Kleinen nicht beruhigen kann. Hier war es bei meiner Tochter die ersten Monate ganz ähnlich. Der Große war immer schon ein Papakind gewesen. Er hat schon als Baby lieber die Flasche beim Papa getrunken, nur der Papa durfte ihn bekuscheln und bespielen usw. Das fiel mir damals ganz schön schwer.
Meine Tochter und ich haben nun durch die schwere Entbindung, durch das stillen usw eine ganz andere, intensivere Bindung. Wenn sie Schmerzen hat, wenn sie zahnt, wenn sie schubt oder wenn es ihr sonstwie nicht gut geht, dann zählt nur die Mama. Immer wieder darf ich mir (von außen natürlich) anhören, dass der Große ja nicht so kompliziert war und dass ich mal sehen werde, was ich mir mit meiner Verwöhnerei für Probleme an Land gezogen habe. Allerdings haben wir beim Großen alles bis aufs stillen gleich gemacht, wie bei der Kleinen. ;-) Sie ist einfach ein anderer Typ Mensch, viel anhänglicher, kuscheliger etc.
Aber was ich eigentlich sagen wollte: sie beruhigt sich meist nur bei mir. In den ersten Monaten hatte mein Mann damit große Probleme, vor allem wenn ich auch einfach mal Schlaf brauchte, sie aber keinen Millimeter von mir wegzubringen war. In der Zwischenzeit hat es sich so geändert, dass z.B. unser Abend so aussieht, dass ich sie stille und sie danach nur noch in Papas Arm einschläft und nirgendwo anders... ich bin da völlig abgeschrieben. Das ist in etwa seit einem Monat so. Vorher haben wir auch immer in den Schlaf gestillt und sie hat sich nicht beruhigen lassen, wenn ich nicht in der Nähe war.
Ich will Dir damit zeigen, dass die "Gewohnheiten" der Kleinen noch so wandelbar sind. Sag Deinem Mann, ihr könnt ihn jetzt noch nicht verziehen. Hört auf die Bedürfnisse des kleinen Menschleins und ihr könnt nur gewinnen. Ihr stärkt nämlich genau so ein Urvertrauen und zieht einen starken, selbstbewussten Menschen heran. ;-)
Ach so, meine Tochter ist nun fast 10 Monate alt, sie stillt bis heute meist noch alle 1-2 Stunden. Natürlich auch aus Hunger, aber auch aus Langeweile, aus Nähebedürfnis, als Trost, als Schmerzmittel usw. Das ist völlig natürlich und vollkommen okay.
Im Übrigen ist Muttermilch leicht verdaulich und ist in der Regel schon nach ca. 90 Minuten aus dem Magen verschwunden. (Eo korrigiere mich, wenn ich was falsches schreibe ;-)) Also darf er auch nach kurzer Zeit wieder "Hunger" haben. ... und die Mägen der Zwerge sind ja auch noch nicht wirklich groß.
Alles Liebe und weiter so. :fun52:
Edit: Ach ja, was mir grade noch einfällt. Meine beiden Kinder waren Speikinder. Der Große hat mit der Flasche gespuckt was das Zeug hielt und die Kleine mit der Brust. Das ist völlig egal... sie spuckt heute noch immer mal wieder. Aber ich glaube, das müsste man eher Deiner Familie sagen. ;-)
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Ist das mit dem Abpumpen bisher nur ein Plan oder machst du das schon? Ich halte das für eine sehr gute Möglichkeit. Dann merkt dein Mann bestimmt, dass es wirklich nur der Hunger ist, weshalb der Kleine weint. Vielleicht könnt ihr ja auch mal Familienstillen machen, also den Papa mitkuscheln lassen.
Scheint ja ein sehr zufriedenes Kerlchen zu sein :razz: . Schade, dass dein Mann das (noch) nicht so genießen kann. Irgendwie tut er mir auch Leid, da er sich (und damit auch dich) so unter Druck setzt.
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Ich finde immer, dass das jedem seine eigene Entscheidung ist... aber grundsätzlich halte ich persönlich bei einem 8 Wochen alten Baby noch nicht viel davon, vor allem wenn die Mama zu Hause ist und nicht wieder arbeiten muss. Also natürlich den Umständen entsprechend. Wenn ich an meine Tochter und mich zurück denke, hat es gute 3 Monate gedauert um unsere Stillbeziehung richtig zu festigen.
Dann habe ich ihr auch ein paar Mal die Flasche angeboten, weil ich der Meinung war, sie MUSS das können, wenn ich mal weg muss. Sie kann es bis heute nicht. Sie kann nicht aus der Flasche trinken, weil sie das saugen am Sauger nicht versteht... aber (und ich hatte inzwischen auch schon mal hie und da einen Termin), wir haben es immer so hinbekommen. ;-)
Dafür finde ich die Idee des Familienstillens sehr schön. Auch solltest Du Deinem Mann klar machen, dass er Dir zwar nicht bei der Nahrungsaufnahme und momentan nicht beim beruhigen des Zwerges helfen kann, dass er aber dafür eben ganz andere, wichtige Dinge für euch tun kann.
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Das mit dem beruhigen kommt schon noch. Spätestens beim Zahnen kann er dann zeigen was er kann . Dann wird er sich vielleicht die ruhigen Zeiten zurückwünschen .
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Viele Männer reagieren so, und u.A. deswegen stillt ein erheblicher Anteil von Frauen früh ab.
Manchmal ist es auch eine Art Wochebettdreprssion.
Die am weitesten verbreiteten Gründe sind:
Angst vor der Vaterschaft (zum Beispiel Sorgen über die neue Verantwortung, Verlust von Freiheit)
Finanzielle Ängste (Stress durch die zusätzlichen Ausgaben, Sorgen, jetzt mit nur einem Einkommen auskommen zu müssen, etc.)
Angst vor der neuen Rolle (Werde ich ein guter Vater sein? Werde ich genauso werden wie mein eigener Vater?)
Der Stress wird vergrößert durch die Tatsache, dass Männer meist erzogen dazu werden, ihre Ängste nicht zu teilen. Jungen wird häufig mit auf den Weg gegeben, es „wie ein Mann zu tragen“ oder „mit sich selbst abzumachen“. Leider wird der psychische Stress nur größer, wenn man seine Gefühle verschweigt. Wenn sie über ihre Gefühle sprechen, können sie die Situation meist besser einschätzen und bekommen außerdem die nötige Unterstützung, um sich besser zu fühlen.
Gelegentlich entwickeln neue Väter auch Depressionen, die über den Baby Blues hinausgehen. Klinische Depressionen müssen ernst genommen werden. Sie können außerdem behandelt werden. Menschen, die deprimiert sind, können unter Umständen unter Müdigkeit und Angstzutänden leiden, sich finanzielle Sorgen machen ,sich von der Familie zurückziehen, irritiert reagieren, schlecht oder zu viel
schlafen.
Postnatale Depressionen gehen auch bei Männern mit emotionaler Leere und Verzweiflung einher, mit Rückzug von Familie und Freunden und starken Gefühlen, versagt zu haben. Männer mit Depressionen verhalten sich häufig gereizt aggressiv und feindselig. Aus diesem Grund bleiben ihre Depressionen häufiger unentdeckt.
Es muss ja nicht alles zutreffen, aber ein Teil vielleicht.
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Ich habe gestern auch noch versucht, mit meinem Mann zu reden und ihm klar zu machen, dass er sich jetzt nicht über Dinge sorgen braucht, die in ein paar Monaten vielleicht aktuell sind, und dass unser Sohn einfach erst zwei Monate alt ist und sich erst entwickeln muss und daher viele Dinge, die er jetzt befürchtet, gar nicht eintreten werden. Hab ihm dann auch noch (etwas sarkastisch) gesagt, dass es genauso gut sein kann, dass der Kleine mit 3 Jahren immer noch Windeln trägt - und deshalb werde ich sie ihm JETZT auch nicht abgewöhnen. Daraufhin meinte er ganz panisch, ich soll sowas nicht sagen, sonst muss er sich darüber auch noch Gedanken machen... :shock:
Punkto Beruhigen denke ich, dass mein Mann den Kleinen sehr wohl beruhigen KÖNNTE. Aber wenn der Kleine z.B. quängelt, weil er müde ist, sag ich meinem Mann, er soll mit ihm ein bisserl durch die Wohnung gehen und ihm was vorsingen oder vorsummen, dann schläft er ein. Mein Mann setzt sich stattdessen mit ihm auf die Couch und sagt zum Kleinen, dass er jetzt nicht mit ihm herumgehen will. Ja, davon schläft er natürlich nicht ein... :roll: Dann versucht mein Mann, ihn zu unterhalten - ja, da hört er kurzfristig auf zum Quängeln, aber das ändert natürlich nichts daran, dass er müde ist und schlafen will. Also ist er nach kürzester Zeit richtig grantig und will an die Brust.
Und gestern hatten wir dann auch wieder so eine Situation. Ich war duschen, der Kleine ist aufgewacht und war hungrig. Mein Mann geht zu ihm hin, schaut und lässt ihn dann schreiend im Bett liegen. Er kann ja nicht stillen, also muss der Kleine warten, bis ich aus der Dusche komme. :roll: Sowas verstehe ICH dann überhaupt nicht. Ich KANN mein Kind nicht schreien lassen und selbst wenn ich es in irgendeiner Situation grad nicht stillen kann, nehme ich ihn zumindest hoch und rede mit ihm, damit er weiß, dass wer da ist. Das hätte ich mir von meinem Mann eigentlich auch erwartet, aber im Gegenteil - wir reden jetzt einfach nur mehr das nötigste miteinander, weil der Kleine geweint hat, während ich duschen war und ich meinem Mann gesagt hab, er soll ihn nicht alleine lassen. :sad:
Und beim Einschlafen war wieder das gleiche wie sonst auch: ich stille den Kleinen, er schläft mir nicht sofort ein. Da ich mit ihm nicht zwei Stunden im Schlafzimmer liegen will und mit "Gewalt" versuchen will, dass er schläft (hab ich probiert - ist sinnlos, weil er nicht einschläft und ich am Ende völlig fertig bin). Also hab ich ihn ins Wohnzimmer mitgenommen, mein Mann hat noch kurz mit ihm gespielt und nach einer halben Stunde hab ich ihn wieder ins Schlafzimmer gelegt, er hat drei Schluck getrunken und ist danach mit dem Schnuller eingeschlafen.
Kaum war ich wieder im Wohnzimmer kam schon die Frage: "War das jetzt wirklich notwendig?" JA, war es!! Aber sämtliche Erklärungen von mir, dass er das einfach braucht, kommen bei meinem Mann nicht an.
Ich weiß einfach nicht mehr, was ich mit ihm machen soll. :sad: Er meinte gestern, er weiß auch nicht, wieso ihn das Stillen so stört. Aber er will weder mit mir noch mit sonstwem reden. Er schaut den Kleinen kaum an (weil er könnte ja weinen). Ich hab ihm vorhin vorgeschlagen, dass er sich am Abend mit seinem besten Freund fortgehen soll. Will er nicht. :roll: Schön langsam fürchte ich, dass er wirklich eine leichte Depression hat. :sad: Kann man ihm da irgendwie raus helfen?
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Für meinen Mann zählen diese Dinge aber nicht. Arzt, Kinderschwestern und Hebammen können sich ja auch irren (und wahrscheinlich haben sie sich untereinander abgesprochen... :roll: ) und momentan fürchtet er, dass unser Sohn Bulimie haben oder bekommen könnte!!! :roll:
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mein freund war ganz besonders VOR der geburt so wie deiner. er hatte angst vorm wickeln, davor daß sie nachts schreien könnte, davor, da er wieder arbeiten geht und keine zeit für sie hat ... er hat sich über alles gedanken gemacht und war dann auch wirklich unleidlich. ich habe immer versucht ihm zu sagen, daß er es auf sich zukommen lassen soll.
letztendlich war er der erste der sie gewickelt hat, weil ich noch nicht aufstehen konnte. er hatte sie nach der geburt als erster im arm und hat sie NICHT zerbrochen und und und ... gut, das war jetzt ein wenig OT aber ich wollte dir nur zeigen, daß männer durchaus angst haben können und letztendlich genauso lernen wie wir auch. ich wusste auch nicht, wie man ein baby wickelt. ;-)
zum stillen möchte ich folgendes sagen: bei mir war es wie bei armana. ich dachte auch, ich müsse mal abpumpen und sie de flasche bekommen damit ich mal weg kann. pustekuchen. sie nimmt auch bis heute keine flasche. ;-) und PRE schon gar nicht. :biggrin: nur das wirklich gute zeugs. ;-)
wenn ich die diskussionen mit deinem mann so "verfolge", würde ich an deiner stelle teilweise gar nicht mehr reagieren. wenn er dich fragt ob das schonwieder nötig war - also verständnis für seine ansichten und auch sorgen hin oder her. wenn das kind hunger hat, hat es hunger (oder nähe braucht oder...), dann ist das so. du bist die mutter, du weißt das am besten. und das HAT er einfach zu akzeptieren.
ihm gonzalez zu besorgen halte ich persönlich für keine idee, meiner wäre in absolutes gelächtes ausgebrochen auch wenn ICH dieses buch super findfe und es jedem empfehlen würde. aber auch wirklich nur denjenigen, die sich dafür auch interessieren. dein mann HAT allerdings seine einstellung und ihn dann mit gonzalez "umpolen" zu wollen, bringt sicherlich wenig. das einzige was dir was bringt, ist sicherlich das gedeihen deines sohnes! mach so weiter wie bisher! leg dir ein dickes fell zu! hör auf deinen instinkt!
ich stille jetzt 10 monate und mein freund kommt hier auch langsam auf den trichter, daß es doch langsam mal genug sei und sie müsse mal durchschlafen und und und. ich diskutiere da aber nicht, fertig aus. mein instinkt zählt und gut. mein freund macht tausend dinge mit ihr, sie raufen sich, sie spielen fanger, er wickelt sie und und und. es gibt viele dinge, die er mit ihr machen kann - nur ICH bin fürs stillen zuständig. und so lange sie das einfordert und braucht, werde ich ihr das nicht nehmen nur weil der herr im hause meint, er bräuchte mehr ruhe zum schlafen. :flaming01: :fingers: (dabei sollte ER sich mal schnarchen hören - vermutlich schläft sie DESWEGEN nicht durch. :biggrin: ;-) )
also: mach weiter so und deine schwiegereltern und allen andere fragst du, wenn sie das nächste mal kommentieren, ob sie untereinander umarmungen, zwischenmahlzeiten, naschereien, große mahlzeiten, küsse etc auch nur im4h-rhythmus verteilen.
UND: hätte mutter natur gewollt, daß der papa das kind füttert, dann hätte er (auch) brüste. SO. :idea: :oops: ;-)
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Wir haben unseren Tagesrhytmus immer nach den Babies ausgerichtet und wurden immer wieder erstaunt gefragt, wie es sein kann, dass diese so wenig schreien, so viel schlafen und überhaupt...
Rhytmus ist schonmal das halbe Leben finde ich persönlich.
Ich finde auch, dass Du das ganz toll machst. Und wenn Du der lieben Verwandschaft mit Argumenten nicht kommen kannst, dafür hat Gott Dir 2 Ohren gegeben, "hier rein, da raus"
Lass Dich nicht unterkriegen!
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Sie sind nur so kurz so klein und ihre eigenen Wege (die uns dann auch nicht passen werden *g*) gehen sie doch noch lange genug. Warum soll ich mich dann nicht mal für ein paar Jahre an meine Kinder anpassen. ;-)
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Ich habe noch etwas für die Familie, die keinem glaubt. Es ist uralt, aber leider noch immer aktuell.
http://www.hebamme4u.net/schwangerschaf ... rbung.html
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Nochmal tausend Dank für eure Antworten und eure aufbauenden Worte! Ich habe meinem Mann gestern ein paar Links zum Thema Baby Blues bei Vätern geschickt (aber die harmlosen, wo einfach nur drinnen stand, dass es das gibt - hab sonst nämlich nur Links gefunden, wo dabei stand, welchen Schaden die Söhne davon tragen) und ihm ein Forum gesucht, wo mehr Männer schreiben. Dieses E-Mail hat er mir nicht beantwortet und ich dachte mir eigentlich, dass er offenbar sauer ist.
Am Abend kam er dann heim, war zuerst mal furchtbar sauer, weil unser Kleiner hundemüde war, nicht einschlafen wollte und geweint hat. (Er meinte, er hat erst geweint, wie er ihn gesehen hat. Und wie er mich angeschaut hat, hat er nicht geweint. Das wäre mir nicht aufgefallen - er war einfach übermüdet und raunzig.) Dann ist er doch mit einem Freund fortgegangen.
Und wie er wieder nach Hause gekommen ist, hat er angefangen mit mir zu reden und wir konnten das Problem endlich auf einen Punkt bringen. :biggrin: Er hat so oft gelesen, dass die Mutter die intensive Bindung zum Kind beim Stillen aufbaut. Diese Möglichkeit hat er als Vater nicht. Ich bin durchs Stillen unersetzlich und er ist jederzeit austauschbar, denn alles, was er mit dem Kleinen macht, kann jemand anderer auch machen.
Wir haben dann noch lange geredet, und ich denke, es ist mir dann doch gelungen, ihn davon zu überzeugen, dass der Kleine nicht weint, weil er ihn nicht kennt oder mag, und dass sicher noch Phasen kommen werden, wo der Papa viel, viel wichtiger ist als die Mama. Man muss die Kleinen einfach mal wachsen lassen.
Bei meinem Mann kommt da halt dazu, dass seine Eltern sich sehr früh scheiden ließen und er mit Stiefvater aufgewachsen ist. Somit hatte er zu seinem Vater nie eine wirkliche Bindung (hat sich nie um seine Kinder gekümmert) und mit dem Stiefvater versteht er sich auch erst, seit er ausgezogen ist. Wahrscheinlich ist das auch mit ein Punkt, wieso er sich solche Sorgen macht, dass er keine Bindung zu unserem Sohn aufbauen kann. Aber nachdem ich ihm gesagt hab, dass das bei uns ganz anders war, war er auch etwas beruhigter.
Außerdem war ich gestern noch bei meiner Hebamme zur Gewichtskontrolle. Und sie war total begeistert, dass er mit ausschließlichem Stillen derart gedeiht! Er ist jetzt 63 cm groß und wiegt 6,8 kg - und sie meinte dazu, wenn er jetzt so schnell wächst, ist es erstens völlig logisch, dass er viel trinken will, und zweitens wächst er dann später nicht mehr so. (Da ist mir dann auch eingefallen, woher er das haben dürfte... ich war als Kind auch immer viel größer als die Gleichaltrigen - dafür war ich mit 13 Jahren ausgewachsen und mit 16 gab's dann plötzlich Gleichaltrige, die auch so groß waren wie ich.)
Auf alle Fälle war der heutige Morgen schon viiiiiel entspannter! :biggrin: Mein Mann hat sich endlich wieder mit dem Kleinen im Bett gespielt (und das, obwohl der Kleine eigentlich schon wieder müde war, aber er ist ja ein totaler Papa-Fan und lässt sich gerne unterhalten ), war gut drauf und es kam keine Frage, wie oft ich in der Nacht gestillt hab und ob das wirklich notwendig ist, dass ich ihn jetzt gestillt hab, damit er wieder einschläft. :biggrin: :biggrin: :biggrin:
Also, vielen, vielen Dank nochmal, dass ich mich bei euch ausweinen durfte - ich hätte diese Woche sonst nicht durchgehalten!
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Ihr werdet als Eltern schon noch zusammenwachsen, nur das reden dürft ihr nicht vergessen. Es ist einfach nochmal ganz was anderes, als nur Paar zu sein. Aber ich finde ihr macht das prima!