hallo,
so, jetzt ist es sicher: wir haben mit 100%iger sicherheit eine 2-wort-aeusserung. mein linguisten-mutter-herz platzt vor stolz :biggrin: , obwohl es ja nur ganz normal ist :roll: .
und wie sollte es anders sein, diese aeusserung bedeutet uebersetzt: "will nicht" :biggrin: , wobei "will" portugisiesch ist und "nicht" franzoesisch, auch wenn das auf franzoesisch nicht ganz korrekt ist (auf port. sind "nein" und "nicht" das gleiche wort; auf franz. nicht). und "nicht" bzw. "nein" (franz.) verwendet er auch alleine.
na ja, letztendlich koennte dieses "non" (n + nasale variante von ? ) auch port. sein, da ist es n + diphthong bestehend aus a und der nasalvariante von ?. diphthong oder diphthong mit nasalvokal ist vielleicht noch etwas heftig fuer 18 monate. die syntax wuerde auch eher fuer port. sprechen, aber ich habe die erfahrung mit meiner zweisprachigen nichte gemacht, dass gerne mal x-sprachige syntax mit y-sprachigem wortschatz benutzt wird. aber das interessiert hier sicher noch weniger, als die zwei-wort-aeusserung meines sohnes eh schon... :biggrin: :biggrin: :biggrin:
oh, mann, ich seh schwarz fuer's deutsche... :sad: :sad: :sad: port. und franz. sind so schoen kompatibel und werden beide durch vielfaeltige interaktionen unterstuetzt, waehrend deutsch halt nur in der zweiersituation mit mir benutzt werden kann. und wenn sich auch alle einig sind - inklusive papa - wie wichtig gerade deutsch fuer ihn waere (wir sind ja hier in CH), faengt natuerlich - und verstaendlicherweise - niemand an, jetzt ploetzlich auf auch deutsch zu sprechen.
uebrigens nur mal so am rande speziell
@franziska: in der tat scheint der konsonantenerwerb ziemlich anders abzulaufen, wenn nicht (nur) deutsch im spiel ist. wenn ich mir die liste der abfolge so angucke, dann ist die entwicklung bei uns dermassen abweichend, dass es sich wohl kaum nur um individuelle abweichungen handeln kann.
LG
sophie
Kommentare
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das nennt man code-mixing bzw. code-switching (weißt du ja sicherlich selbst :biggrin: ) und ist völlig normal ;-)
portugiesisch spricht dein mann soweit ich weiß, in der kita dann französisch, oder wie ? du zu hause dann deutsch ?
ich würde abwarten und da jetzt keinen stress machen. möglicherweise gibt es ja auch mal phasen, in denen er eine sprache verstärkt nutzt und sie den anderen vorzieht.
das kann schon gut möglich sein, denn es ist davon auszugehen, dass die phoneminventare im erwerb miteinander interagieren. die daten, die ich hier eingestellt habe, sind ja wirklich nur für den monolingualen erwerb des hochdeutschen gedacht. ich gehen davon aus, dass es da auch nochmal einige unterschiede zum schweizerdeutschen geben wird.
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@franziska: nee, ist schon klar. ich habe keine angst vor'm schreckgespenst code-mixing - zumindest bis zur ersten grundschulklasse werde ich mir da keine sorgen machen :roll: .
sophie
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:eek02:
aber du bist doch keine deutschschweizerin, oder?
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auso, "chuechichäschtli" is bärndytsch :biggrin: :biggrin: :biggrin: - nein, quatsch, ich habe ueberhaupt keine ahnung. ich bin halt ein "schwab" :biggrin: also chuchichäschtli - irgendwann lern ich's noch...
sophie
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es gibt noch wenig forschung zur dreisprachigkeit. allerdings gibt es eben doch auch die theorie, dass dann die gefahr besteht, dass eine irgendwann abgelehnt wird- vorzugsweise die am wenigsten "nuetzliche": wenig interaktion - waere ja nur mit mir und bei besuch von/bei oma und opa; wenig sprecher - nur ich, selten mal eine deutschsprachige freundin und eben nur ein paar mal im jahr meine familie...
wir werden sehen...
LG
sophie
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die zwei-wort-aeusserung-entwicklung ist nicht weitergegangen :sad: . immer nur noch die frz./port. variante von "will nicht". und das sogar extrem selten. muesste da nicht mal mehr passieren?
auf der anderen seite koennte dieser entwicklungsstopp durch eine andere entwicklungsleistung erklaert werden. mein kleiner diskriminiert jetzt eindeutig die sprachen. von mir wird [kukn] oder [kuke] verlangt, von der grossmutter [bolu]. er hat jetzt sogar [o], [aga] und [vatta] im repertoire und scheint sehr gut zu wissen, wo bzw. wen er wie um wasser zu bitten hat. wortschatz nimmt weiterhin rasant zu. es gibt auch einige "phantasiewoerter": z.b. "golul" - das heisst "bus" :shock: , aehnelt aber weder [bus] noch [bys] noch [autocaru].
hmm, eigentlich ist das ja alles keine frage...
LG
sophie
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alles was du schreibts, klingt für mich völlig normal ;-) - immer diese linguistenmütter :biggrin: ;-)
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jaaaaa :oops: ich fuehre sogar ein "spracherwerbstagebuch" :roll: .
daraus mache ich dann ein populaerwissenschaftliches buch zum thema spracherwerb bei dreisprachigen kindern, werde dadurch aber weder reich noch beruehmt :biggrin: .
sophie
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ansonsten wird weiter fleissig wortschatz angehaeuft und die sprachen an- bzw. ausgetestet. mal sehen, ob mama anders reagiert auf: "mamaaaaa", "mamaaaaan" oder "maiiiiiiiii". er musste aber lernen, dass das keinen unterschied macht und er in keinem fall den zucker auf den boden verstreuen darf :biggrin: .
na ja, dies eigentlich nur am rande... ich hatte nur neulich, @franziska, in deiner signatur gesehen, dass du ja nicht mehr allzu lange hast. und da du ja immer guckst, was hier bei der sprachentwicklung geschrieben wird, erschien mir das eine guter weg, dir alles gute fuer den entspurt und eine schoene geburt, so wie du sie dir vorstellst, zu wuenschen!
LG
sophie
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wenn er fleißig wortschatz sammelt, ist er doch auf dem besten wege, die basis für weitere weitere fortschritte in der grammatik in allen ;-) sprachen zu legen. gib ihm einfach etwas zeit ;-) . im alter deines sohnes produzieren nicht mal alle monolingualen kinder schon permanent zwei-wort-äußerungen ;-).
danke für deine lieben wünsche ;-). wir werden unser bestes geben ;-). du wirst hier ja dann mehr erfahren ;-).