Bekannte schlägt ihr Kind....

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Kommentare

  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    @Armana
    Das wollte ich auch noch loswerden!!!
    Armana, Du bist in meinen Augen eine super tolle Mutter, ein warmherziger Mensch! Du machst Dir Gedanken über Deine Kinder, wie Du am respektvollsten mit ihnen umgehst....Du willst das Beste für sie. So hab ich Dich bis jetzt über den Bildschirm kennen gelernt.
    Im Prinzip spreche ich Dich in meine letzten Post - in den ersten Zeilen - mit an. Ich wollte das nur noch mal persönlich los werden, weil mir das sehr wichtig ist! Ich hoffe, es ist klar, dass ich nur von mir gesprochen habe und ich niemals irgendjemanden irgendeine Schuld für irgendein Verhalten zusprechen wollte oder vielleicht sogar verurteilen wollte! In welcher Form auch immer! Wenn das so rüber kam, dann tut mir das wirklich, wirklich leid! Das war weder in meiner Absicht, noch wollte ich das damit ausdrücken!



    Zu dem Thema...was Du noch geschrieben hast...wann Gewalt anfängt:
    Ja, für mich (und NUR FÜR MICH!...das muss niemand übernehmen!!!!)...fängt bei mir Gewalt an:

    Wenn ich dem Kind gegen seinen Willen Windeln, Sachen, Schuhe wechsle.
    Wenn ich es - gegen seinen Willen - aus dem Haus schleife.
    Wenn ich es - gegen seinen Willen medikamentös behandeln muss.
    Wenn ich es anbrülle.
    Wenn ich es - gegen seinen Willen - aus einer Situation herausnehmen.

    Die Liste ist ewig lang....
    jeden Tag...

    Und weisst Du, warum das Gewalt für mich ist?

    Weil ICH es so empfinde!
    Jedes Mal, wenn Du das Wort Kind durch das Wort Mann / Frau in diesen Sätzen ersetzten könntest und dann ein komisches, ungutes Gefühl hättest....stimmt bei mir was nicht. Stell Dir vor, die Oma ist alt, gebrechlich, fit im Kopf...sie wehrt sich, wenn Du ihr die Windeln wechselst. Was ist das für sie? Gewalt! Du zwingst Deinen Mann, dass er in einer halben Stunde das Haus mit Dir verlassen muss. Ist das Gewalt gegen ihn? Ja!
    Aber wenn man das bei einem Kind einsetzt ist es auf einmal keine Gewalt...das finde ich komisch.

    Das Gefühl bleibt übrigens bei mir auch, wenn ich weisst, dass das gerade dringend SEIN muss, ich aber auf kein Verständnis hoffen kann. Weil das Kind/Oma..was auch immer gerade eine medizinische Behandlung braucht, sonst passiert was Schlimmes. Ich muss das nicht ausführen, außer sinnlosen Impfungen oder sinnlosen Behandlungen mit Antibiotika erscheint einem ja ziemlich jede medizinische Behandlung sinnvoll und wichtig. Auch andere Sachen müssen einfach mal sein....
    das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich dann Gewalt einsetze.
    Gewalt gegen einen Menschen....völlig wurscht ob das Kind oder Erwachsener ist. Was man als Gewalt gegen einen Erwachsenen deklarieren würde, ist auch Gewalt gegen das Kind. So einfach ist das. Ob das sein muss oder nicht, ist egal. Und überlege mal, wie sich das anhäuft. Was man JEDEN Tag gegen den Willen des Kindes tut. Und dann vergleiche mal, wenn man einen Erwachsenen JEDEN Tag so gängeln würde...Du darfst das nicht, lass das sein, geh da weg, das ist blöd, sag Bitte, sag Danke, sag Auf Wiedersehen, sitz am Tisch gerade, nimm das Essen nicht mit dem Finger, unterbrich Erwachsene nicht, wenn sie reden..booaaahhh....neeee.....kennt jemand den Film "Falling down" mit Michael Douglas? Der Mensch flippt aus irgendwann und ich hab gejubelt, als ich diesen Film gesehen habe! Klar, so geht es uns allen - jeden Tag! Aber WIR wissen, dass wir die Wahl haben. Ein Kind nicht...das erlebt nur....
    JEDEN Tag DIESE Gängelei. Wer von uns flippt da nicht irgendwann aus?
    Ein Kind, das genauso Mensch ist wie wir alle, muss still halten


    Ich glaube, dass hier jetzt einige mitlesen, die den Kopf schütteln.
    Das hab ich auch...ich hab hier im Forum vor ein paar Jahre das erste Mal - ich weiß nicht mehr, wer die Frage gestellt hat, in einem Post gelesen, dass jemand den respektvollen Umgang mit seinem Kind anstrebt. Und bei dieser Mutter ist die Situation aufgetreten, dass sie ihr Kind nicht schreiend vom Spielplatz wegtragen wollte. Ehrlich? Ich hab gesagt, hat die sie nicht mehr alle? Es gibt Sachen, die müssen sein und da gibt es keine Diskussionen ;-)
    Nein..das ist mir immer noch im Kopf und ich hab kein Recht, mein Kind einfach wegzutragen, weil es ein Mensch ist...zumindest bin ich ihm schuldig, dass ich mir Gedanken über diese Situation mache.
    Blablub...ich ist es wieder so viel Text geworden.
    Ich schreibe / rede mich jedes Mal in Rage, wenn mir ein Thema wichtig ist. ;-)
  • najonajo

    1,083

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Claudinchen, die Idee mit dem Anruf finde ich gut! Ist bestimmt nicht einfach, aber viel besser, als den Kopf in den Sand zu stecken!! Wenn Du erstmal von Deinen Gefühlen in der Situation sprichst ohne Ratschläge zu geben oder Vorwürfe zu machen hast Du gute Chancen, an sie ranzukommen, glaube ich!
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Miaofeli schrieb:
    Miaofeli schrieb:
    Ähm Du wolltest den Vergleich.... Mal wieder... Ich habe Deine Frage beantwortet. Ich finde es höchst unfair wiederholt mit kruden Vergleichen zu kommen und dann, wenn Du siehst das die Antwort nicht die erwünschte ist, zu sagen das könne man ja nicht vergleichen....


    Ich wiederhole mich mal, denn ich denke Du verstehst nicht das DU vergleiche ziehst die nicht passen und direkt danach fragst, nicht andere.... Du vergleichst, mergst es ist Mist und tust dann so als wäre Dir das immer klar und andere würden das verzapft haben.... Naja ich denk mir hier meinen Teil...
    ICh habe auch geschrieben, das es Dir an Erfahrung fehlt und das tut es. Ist nichts schlimmes oder schlechtes nur eine Tatsache. Ich habe keine Erfahrung im Umgang mit Elefanten und würde nie behaupten Dinge wären so oder so bei Elefanten, sebst wenn ich jeden Tag im Zoo stünde...
    Elena hatte eben solche Austicker die Du als nicht normal siehst... Wie ist Deine Diagnose? Du schreibst nie Lösungen obwohl Du scheinbar die Ursachen kennst... Nun erzähl doch mal was bei Elena falsch lief, so das sie Abnormal war ? Wer bestimmt eigentlich diese Norm?
    Was die nicht vorhandene Ahnung betrifft...
    Sorry aber Du hast echt keine Ahnung wie es ist, in solch einer Situation zu sein in der ich mich befand.
    Lies mal richtig. Woher willst Du wissen in welcher Situation ich mich befand? Davon kannst Du gar keine Ahnung haben... Und wenn Du 100 bist.
    Und das Beispiel IST dämlich, das wertet aber nicht Dich als Person sondern Du hast nur ein Beispiel angeführt das wie Du selbst ja immer wieder schreibst schlicht nix taugt.

    Sorry, Miaofeli.
    Entweder Du liest, was ich geschrieben habe oder Du lässt es einfach sein.
    Dass Du meine Posts anscheinend nicht liest, sieht man auch daran, dass Du Dich selbst zitierst. Das ist mir auch schon passiert...ist aber trotzdem peinlich! ;-)
    Jedenfalls ist mir diese Diskussion mit Dir auf diesem Niveau wirklich und echt zu blöde :roll:
    Ich hab jetzt wiederholt gesagt, dass ich mir nie anmaßen werde, eine Wertung vorzunehmen und ich hab mich auch für Sachen entschuldigt, die anscheinend falsch interpretiert worden sind.

    Aber für jeden müsste jetzt klar sein..wenn nicht, kann ich auch nichts dafür (also ein klein wenig Lesen und Öffnen gehört schon dazu):
    ICH schreibe, was ICH im Umgang mit Kindern, speziell mit MEINEM eigenen Kind! - EMPFINDE!!

    Wenn das Thema für Dich so emotionsgeladen ist, dass Du keine klaren Gedanken mehr fassen kannst, dann kann ich das nachvollziehen, aber dann lass es einfach sein. So eine Diskussion - nur persönlich und nicht sachlich zu führen - ist etwas ist anstrengend, vor allem über einen Bildschirm! Auch weil ich bis jetzt nicht weiß, welches Menschenbild Du von Deinen Kindern hast. Aber wie gesagt, wenn Du Dich auf eine sachliche Ebene begeben würdest und nicht nur - wie so oft - auf eine persönliche, dann könnte ich auch diskutieren. Aber außer, dass Du ja ein ganz schlimmes Kind und wilde Probleme hattest und dass 1-Kind-Mamas keine Ahnung haben und dass Dir Deine Ausrutscher leid tun, aber wieder rum auch nicht, weil Du ja mit Deinen Zeilen implizierst, dass Dein Kind halt so schlimm war, dass Du bei einem Erwachsenen auch nicht anders reagiert hättest..ich weiß echt nicht, was ich von diesem Wirrwarr halten soll?

    Jedenfalls würde ich Dir vorschlagen, dass Du Dich mit Mamas zu diesem Thema unterhältst, die mehr als zwei Kinder haben,. Obwohl die vielleicht auch nicht prädestiniert sein dürften, weil sie bestimmt und jedem Fall nicht so ein schwieriges Kind hatten und haben wir Deines. :roll:
    Wenn sich jetzt übrigens ALLE hier im Forum ihre Probleme um den Kopf hauen, dann müssen wir hier ein zweites Forum eröffnen! Glaubst Du wirklich, dass Du die einzige bist, die von Problemen geplagt war / ist?? Bei Dir hab ich manchmal das Gefühl, dass alle, die keine existentiellen Probleme hatten oder haben, außen vor sind. Erstens haben wir vielleicht viele hier im Forum - auch die, die jetzt vielleicht begütert dastehen - mal diese Probleme gehabt? Vielleicht auch mit Drogen, Gewalt, sonst was...das volle Programm? Wie kommst Du darauf, dass Du die einzige bist, die schlimme oder die SCHLIMMSTEN Probleme hatte? Manche schreiben einfach nur nicht drüber...
    ...was ich jedoch von Dir höre, dass andere keine Ahnung haben und irgendwas von Elefanten...keine Ahnung, da ich hab ich mich schon ausklinken wollen und den Text nur noch überflogen :oops:

    Lösungen zu dem Thema kann ich übrigens auch nicht aufzeigen!!!
    Das hab ich auch NIEMALS geschrieben! Ich sag doch, Du liest nicht, was ich schreibe :roll:
    Ich hab von meiner eigenen Ratlosigkeit geschrieben, aber ich hab auch davon geschrieben, dass ich WEISS, dass ICH was falsch mache. Zu wissen, dass man etwas falsch macht, zeigt ja noch lange keine Lösung auf.
    Ich kann mir auch kein Urteil über fremde Familien erlauben, wenn ich meine eigene Situation schon nicht rekapitulieren kann :roll: Ich weiß echt nicht, wie Du überhaupt auf die Idee kommt, dass ich ein Rezept habe?!

    Für mich ist die Diskussion mit Dir zu diesem Thema beendet.
    Wie gesagt, dass bringt mich nicht weiter und es ist Weihnachten...
    eine völlig blöde Zeit, um mich rumzuärgern!


    PS: Mein Vergleich war übrigens vielleicht doch nicht so blöd, weil andere ja auch gesagt haben, dass man das so nicht vergleichen kann, wie Du das gemacht hast!
    Das wollte ich noch loswerden ;-)

    HO HO HO!
    :grin:
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    So, ich hoffe, dass ich es auf die Reihe bekomme um diese Uhrzeit noch einen vernünftigen Text zu tippen. ;-)

    @ Gretchen: Ich habe keine Deiner Zeilen als Angriff auf mich gewertet, ich war nur so entsetzt über den von mir zitierten Satz, denn diesen kann ich so einfach nicht stehen lassen (für mich). Denn ich denke schon, dass hauen, treten, beissen einfach in uns Menschen drin stecken, schliesslich mussten wir uns Jahrtausende lang so primitiv wehren, gegen Überfälle, Übergriffe, wilde Tiere usw. So wie eben in jedem Hund ein Jäger steckt - ich denke Du weisst was ich meine. ;-)
    Die Zwergin sieht hier keinerlei Gewalt, ich glaube - nein ich bin mir sicher - dass in ihrem kurzem Leben bisher noch nichts schief gelaufen ist, sie musste nicht weinen oder unnötig schreien und es wird und wurde immer prompt, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit auf ihre Bedürfnisse reagiert. Sie bekommt uneingeschränkte Liebe von mindestens 3 Personen hier und auch deren volle Aufmerksamkeit. Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass hier schon so etwas grundlegendes schief gelaufen ist. Ich sage nun eher, dass es eben ihre Art ist, sich Distanz zu verschaffen, wenn es ihr eben zu eng wird. Wenn sie jetzt nicht gewickelt werden will usw. Andere Kinder würden sich dafür in Rage schreien, sie haut eben um sich. Ich habe mir im Übrigen abgewöhnt, dies mit einem "Nein" zu quittieren und nach mehrmaligem wiederholen sie von mir wegzusetzen, ich ignoriere es mittlerweile nur noch. Dann ist es meist einmal, höchstens ein zweitesmal interessant und dann wars das.

    Um das Thema wo fängt Gewalt an nochmals aufzugreifen, ich verstehe schon, dass Du das für Dich so siehst und kann Dich ansatzweise ganz gut verstehen. Aber es gibt eben Dinge, die einfach in meinen Augen sein müssen. Natürlich tut es mir in der Seele weh, meinem unwilligen Kind gegen seinen Willen die Windeln zu wechseln, es zu Medizin zu zwingen, die es nicht nehmen will, aber dringend brauch, weil sonst das Fieber tödlich enden könnte. Ebenso würde ich das aber bei meinem Mann und der alten Dame im Pflegeheim machen - eben weil es in diesem Moment gut für sie ist. Denn es ist eben nicht gut und gesund, das Kind/die alte Frau in der Windel liegen zu lassen, weil es davon wund wird und sogar die Haut noch schlimmer schädigen kann. Ebenso brauchen beide ihre Medikamente, weil sie sonst vielleicht sterben würden. In diesem Fall empfinde ich diese "Gewalt" nicht als schlimm - auch wenn es mir natürlich weh tut, mein Kind leiden zu sehen. Aber was ist schlimmer? Wochenlang an einem wunden Hintern herumzudoktern, mein Kind durch eine "harmlose" Grippe zu verlieren oder mich über seinen Willen hinwegzusetzen, ihm "Gewalt" anzutun und nachher habe ich dafür aber wieder ein gesundes Kind? Wenn ich mich entscheiden muss, dann ganz klar diese Art von Gewalt! ;-)

    Aber es ist eine andere Gewalt, wenn ich mein Kind maßregle, körperlich wie psychisch - wobei in meinen Augen Ermahnungen auch dazu gehören. Ich ermahne meinen Mann auch ("Zieh Dich wärmer an, Du wirst krank!" "Putz Dir doch bitte mal die Nase" usw) und wenn er mir zu nahe kommt und ich das in dem Moment nicht möchte, sage ich ebenfalls mal: Lass das! Das alles finde ich nicht schlimm und ich finde es auch nicht schlimm, meinem Sohn meine Grenzen zu zeigen und ihm zu sagen: So gehts einfach nicht. Eine Familie ist eine Gemeinschaft und die kann nur mit Regeln und Einhaltung der gegenseitigen Grenzen funktionieren. Grenzüberschreitungen wird es immer mal wieder geben, sich hier gegenseitig maßzuregeln finde ich ebenfalls nicht schlimm. Mein Sohn darf mich mit seinen 6 Jahren aus seinem Zimmer schmeissen, ohne Frage. Denn sein Zimmer ist sein Zimmer und wenn er mich nicht darin haben möchte, dann respektiere ich das. Aber ich möchte z.B. nicht, dass er hier in unseren gemeinsamen Räumen ungehindert seine Tobsuchtsanfälle auslebt.

    Ähm ja, nun habe ich den Faden verloren... :roll:

    Ach ja, was ich sagen wollte, ist dass uns allen ja irgendwo jeden Tag Gewalt wiederfährt. Wir MÜSSEN jeden Morgen aufstehen, wir MÜSSEN zur Arbeit gehen, wir MÜSSEN Geld heranschaffen um leben zu können - das MÜSSEN wir tun, auch wenn wir hin und wieder, der eine mehr, der andere weniger, keine Lust dazu hat und sich quält - und da fängt dann laut Deiner Beschreibung auch schon Gewalt an. Sofern ich Dich richtig verstanden habe?

    So, nun kann ich mich nicht mehr konzentrieren, weil Amira nun bei Papa weint, daher belasse ich es mal dabei. Sorry für das Wirrwar, aber ich musste meine Gedanken dazu nun doch noch aufschreiben.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Gretchen schrieb:
    Du darfst das nicht, lass das sein, geh da weg, das ist blöd, sag Bitte, sag Danke, sag Auf Wiedersehen, sitz am Tisch gerade, nimm das Essen nicht mit dem Finger, unterbrich Erwachsene nicht, wenn sie reden..booaaahhh....neeee.....kennt jemand den Film "Falling down" mit Michael Douglas? Der Mensch flippt aus irgendwann und ich hab gejubelt, als ich diesen Film gesehen habe! Klar, so geht es uns allen - jeden Tag! Aber WIR wissen, dass wir die Wahl haben. Ein Kind nicht...das erlebt nur....
    JEDEN Tag DIESE Gängelei. Wer von uns flippt da nicht irgendwann aus?

    Einverstanden! Da bin ich ganz bei Dir! Aber das
    Gretchen schrieb:
    Jedes Mal, wenn Du das Wort Kind durch das Wort Mann / Frau in diesen Sätzen ersetzten könntest und dann ein komisches, ungutes Gefühl hättest....stimmt bei mir was nicht.

    kann doch gar nicht aufgehen, weil es im Umkehrschluss eben auch nicht stimmt:

    Würdest Du bei einem Erwachsenen akzeptieren, dass er Dich schlägt?
    Würdest Du bei einem Erwachsenen akzeptieren, dass er Dich beschimpft?
    Würdest Du bei einem Erwachsenen akzeptieren, dass er Dir im Supermarkt eine Szene macht?

    Würde niemand. Und deshalb geht diese Gleichsetzung für mich nicht auf. Weil Kinder keine Erwachsenen sind und Erwachsene keine Kinder. In manchen Dingen muss ein Erwachsener für ein Kind mitentscheiden oder eben auch über seinen Kopf hinweg etwas tun (Windeln wechseln, Zähne putzen etc.), aber in ganz vielen Dingen, kann das Kind eben auch Kind sein und muss nicht wie ein Erwachsener funktionieren ;-) Wenn Du Erwachsene und Kinder gleichsetzt, dann müsstest Du von einem Kind im Umkehrschluss auch verlangen, dass es eben erwachsene Entscheidungen und Handlungen vornimmt. Und das tut ja wohl keiner ;-)

    Und dann würde mich persönlich dazu noch interessieren:
    Gretchen schrieb:
    u dem Thema...was Du noch geschrieben hast...wann Gewalt anfängt:
    Ja, für mich (und NUR FÜR MICH!...das muss niemand übernehmen!!!!)...fängt bei mir Gewalt an:

    Wenn ich dem Kind gegen seinen Willen Windeln, Sachen, Schuhe wechsle.
    Wenn ich es - gegen seinen Willen - aus dem Haus schleife.
    Wenn ich es - gegen seinen Willen medikamentös behandeln muss.
    Wenn ich es anbrülle.
    Wenn ich es - gegen seinen Willen - aus einer Situation herausnehmen.

    Was machst Du persönlich mit dieser Erkenntnis oder Einstellung? Du wirst ja nicht umhin können, zwischendurch mal gegen den Willen Deines Kindes zu handeln. Was machst Du mit der Erkenntnis, dass Du ihm damit Gewalt antust?


    Ansonsten finde ich es schade, dass ausgerechnet die Diskussion zum Thema "Gewalt" teilweise so verletzend geführt wird. Fast schon ein bisschen absurd ;-)
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich denke Guniem hat es treffend formuliert. Erwachsene sind keine Kinder (auch wenn sich manche so verhalten) und Kinder keine erwachsene. Sicherlich haben kinder nicht weniger Rechte dadurch, aber Kinder sind eben da sie Kinder sind, noch -ich sage mal unvollständig- was Erfahrungen, Konsequenzen, und diese ganze Palette betrifft. Von einem Erwachsenen erwarte ich ein gewisses verhalten und bei meinem Kind zb weiss ich,d ass es manches einfach noch lernen muss und da gibt es dann einfach Situationen, wo ich mich dann halt so verhalten muss, wie ich es einem erwachsenen gegenüber halt nicht machen würde! Das ist halt einfach so.

    Wir sind im Bus , eine ältere Dame steigt ein, ich erwarte dass mein Kind aufsteht und den Platz 'frei' macht (ich steh natürlich vor meinem Kind auf, aber angenommen ich stehe schon...und wenn ich sehe es ist sonst nichts frei oder eben die zerbrechliche Frau müsste ewig zum Platz laufen). Und ja da bestehe ich dann drauf, ob das meinem Kind dann passt oder nicht. Hier setze ich mich ja über den Willen des Kindes hinweg, aber ich stelle mir jetzt die Frage, täte ich das nicht, wie soll das Kind es dann lernen? Natürlich erkläre ich auch, dass die Dame sich nicht so gut halten kann usw....nur dass Kind sieht das ein bisschen anders (ja das habe ich alles schon erlebt ;-) ). Und jetzt?

    Was ich eigentlich meine ist, solche Situationen treffen uns bzw mich total oft am Tag, aber ich kann doch nicht bei allem dann ein schlechtes Gewissen davon tragen, weil ich mich jetzt über den Willen des Kindes hinweggesetzt habe.
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    guniem schrieb:
    Gretchen schrieb:
    Du darfst das nicht, lass das sein, geh da weg, das ist blöd, sag Bitte, sag Danke, sag Auf Wiedersehen, sitz am Tisch gerade, nimm das Essen nicht mit dem Finger, unterbrich Erwachsene nicht, wenn sie reden..

    das heitß eigendlich nicht anderes als " SEI ANDERS!" :roll:


    Mir hat das Buch " So sag ichs meinem Kind" von A.Faber und E.Mazlish viel geholfen. Wie alle Bücher ist es natürlcih kein Allheimittel aber es gibt sehr wertvolle Anregugnen wie man Konfliktsituationen durch die richtige Kommunikation entschärfen kann. Das ganze nennt sich im Fachjargon u.a. aktives Fragen, und durch diese zu von den Eltern zu lernende Fragestellungen kann man Kinder ab ca 2,5 Jahren wirklich recht häufig aus Trotz oder anderen Situationen "rausholen". Üben kann man schon ab Säugling aber da sind die Reaktionen natürlich noch nicht so klar.
    Ich fands einfach nur gut.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Meint Ihr nicht, Ihr benutzt etwas zu oft das Wort Gewalt?

    Vielleicht kämet Ihr besser zurecht, wenn man etwas unterscheidet zwischen übergriffig sein, Grenzen verletzen und wirklich Gewalt antun.
    Das Eine ist nach meinem Verständnis manchmal notwendig, wie bei Medikamenten, im Straßenverkehr, oder Windeln wechseln, egal ob Groß oder Klein.
    Natürlich kann man dann wieder darüber diskutieren, wo die Übergriffe aufhören und Gewalt beginnt.

    Die Grenzen sind immer fließend, und für jeden Menschen woanders.
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich denke tatsächlich es ist besser diese Diskussion hier zu beenden. Also nur ich, die anderen können gerne noch ;-) . Gretchen Du bist mir gegenüber herablassend und beleidigend.Ich kann mir bei Bedarf die mühe machen und einige Zitate heraussuchen. Aber ich denke Du weißt schon was Du selbst schreibst.

    Ich habe offenbar einen wunden Punkt bei Dir erwischt was Erfahrung angeht, das war aber nie als Beleidigung gedacht, sondern nur ein Hinweis darauf das Du noch nicht wissen und wohl auch nicht vorstellen kannst wie Kinder abgehen können wenn sie älter sind als Deines und das es nichts ist was Mutter hätte steuern können. Muss nicht sein ist aber nicht selten. Wenn Du Dich dadurch beleidigt gefühlt hast, so lag es wie gesagt nicht in meiner absicht.

    Das rechtfertigt jedoch nicht Deine herablassende Art und Weise und die ist es die mich das hier beenden lässt, denn ich will hier in diesem Forum keinen Streit , also halte ich besser die Klappe nun.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Meint Ihr nicht, Ihr benutzt etwas zu oft das Wort Gewalt?

    Vielleicht kämet Ihr besser zurecht, wenn man etwas unterscheidet zwischen übergriffig sein, Grenzen verletzen und wirklich Gewalt antun.
    Das Eine ist nach meinem Verständnis manchmal notwendig, wie bei Medikamenten, im Straßenverkehr, oder Windeln wechseln, egal ob Groß oder Klein.
    Natürlich kann man dann wieder darüber diskutieren, wo die Übergriffe aufhören und Gewalt beginnt.

    Die Grenzen sind immer fließend, und für jeden Menschen woanders.

    Treffender hätte man es nicht formulieren können. :)
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich fand auch, dass es Marlies absolut treffend formuliert hat.
    Diese Unterscheidung habe ich bisher in dieser Form nicht getroffen. Aber diese Unterscheidung hilft ungemein beim Diskutieren...darüber hab ich heute nachgedacht.
    Und dass die Grenzen hier fließend sind, ist auch zutreffend...aber wo aus einer Grenzverletzung dann schlussendlich Gewalt wird, kann nur das Kind entscheiden. Und da gibt es anscheinend (wie bei Erwachsenen auch) unterschiedliche Wahrnehmungen.

    Zu Guniem...
    warum kann man nicht die Behandlung von Erwachsenen mit Kindern vergleichen?
    Kinder sind KEINE kleinen Erwachsenen...Erwachsene sind KEINE großen Kinder. Da geb ich Dir völlig Recht!
    Aber:
    Kinder sind Menschen.
    Erwachsene sind Menschen.
    Mehr braucht man doch nicht zu wissen! Die Behandlung muss nicht gleich sein, aber alle müssen gleiche Rechte haben.

    Bei Deinen Beispielen...nein, ich lass mich nicht von einem erwachsenen, mir fremden Menschen einfach so schlagen oder beschimpfen. Ich lass das aber bei einer guten Freundin, die ich sonst als sehr liebenswert kennengelernt habe (wie mein Kind), einfach mal so geschehen. Weil ich weiß, dass diese Person ein massives Problem oder massiven Kummer haben muss, dass sie schlussendlich so reagiert, wie sie gerade reagiert. Ich versuche ihr zu helfen und ihr nicht um die Ohren zu knallen: Jetzt reicht es, mein liebes Fräulein! Das hilft ihr nicht weiter...und mir auch nicht. Ich hab mir zwar einen "Respekt" verschafft, aber diese gute Freundin wird danach keine gute Freundin mehr sein. Weil ich ihr in diesem Moment Empathie verwehrt habe.
    Auch weil ich sowieso weiß, dass es Hilflosigkeit ist, die aus ihren Worten und Taten spricht und sie sonst ein ganz anderer Mensch ist.

    Und ich hab selbstverständlich auch Situationen, in denen ich nicht weiter komme.
    Mein Kind muss nunmal die Windel gewechselt bekommen, Zähne putzen, um die und die Uhrzeit muss man aus dem Haus. Anders geht es nicht. Also setze ich natürlich auch Gewalt ein und habe dann ab und an - wenn sich diese Situationen summiert haben - ein austickendes Kind vor mir. Da ich für mich persönlich jetzt aber zu dem Resultat gekommen bin, dass das Gewalt ist, was ich meinem Kind antue, kann ich anders mit seinen Ausbrüchen umgehen, weil ich weiß, dass es eigentlich Unrecht ist, was ich meinem Kind antue...das Kind soll aber stillhalten!
    ...es geht mir um den Blickwinkel, der vieles in einem anderen Licht erscheinen lässt. Mit diesem anderen Blickwinkel hab ich keinen Rotzlöffel vor mir, der mich "mit Gewalt manipulieren" will, sondern einfach ein hilfloses Menschenbündel, dass dem Nervenzusammenbruch nahe ist, weil ihm Unrecht geschehen ist und er sich einfach nicht anders audrücken kann.

    @Naseweis
    Zum Beispiel mit der Bahn:
    Warum z. B. hat ein Kind in der Bahn aufzustehen, wenn eine ältere Dame kommt?
    Vielleicht ist das Kind gerade auch total kaputt, stundenlange Schule, Sportunterricht, der schwere Ranzen, der mit rumgeschleppt wird, Probleme und Sorgen mit den Eltern, der Schule. Da ist doch der 40jährige Mann in der Bahn viel besser unterwegs und kann der älteren Dame auch Platz machen. Aber nein...das Kind MUSS aufstehen, sonst ist es nicht wohlerzogen.
    Warum sollen eigentlich zuerst die KINDER aufstehen? Da fangen diese Unterscheidungen schon an...

    Ich kann z. B. mein Kind darauf hinweisen, dass so etwas höflich ist. Ich kann mit gutem Beispiel vorangehen. Ich kann das Kind auf die Hilflosigkeit der Dame aufmerksam machen. Aber warum um alles in der Welt ZWINGE ich ein Kind mit einem unhöflichen Verhalten von mir (dem Kind gegenüber) sich gegenüber anderen Menschen höflich zu verhalten?
    Welches Recht steht mir hier zu, das von dem Kind zu verlangen?
    Weil ich es nett finde? Weil ich es so gelernt habe? Weil ich mir wünschen würde, dass die anderen Leute in der Bahn von meinen Mutterqualitäten denken, boah...da hat die Mutter aber toll ihr Kind erzogen. Wie das Kind folgt und höflich ist! Erkannte Höflichkeit von meinem Kind schmeichelt mir als Mutter auch...welcher nicht? Aber nee...so etwas möchte ich freiwillig von meinem Kind erleben, nicht weil ich es so anordne und das Kind dazu zwinge.

    Und Du schreibst, dass Kinder nicht weniger Rechte haben.
    Kinder haben massiv weniger Rechte als Erwachsene!! In jedem Fall!! Das fängt z. B. schon damit an, dass ich mein Kind zu Stubenarrest verdonnern kann...das wäre bei einem Erwachsenen Freiheitsentzug und ein schweres Vergehen. Dafür geht man in den Knast! Wenn ich das bei einem Kind anwende, ist das eine Erziehungsmaßnahme :roll:
    Das ist schonmal EIN Menschenrecht, was einem Kind verwehrt wird!
    Da lassen sich wahnsinnig viele Beispiele bringen. Ich würde dazu gern etwas verlinken, wenn ich das darf. Die Anfrage habe ich am Ende des Textes noch mal klarer formuliert.

    Und selbstverständlich muss ein Kind noch lernen.
    Aber das muss jeder Erwachsener auch noch. Oder meinst Du, dass wir hier alle vollkommen sind? Wir lernen hier alle noch...jeden Tag. Und es gibt ja auch noch Erwachsene, die später dran sind als andere. Die mit 30 Jahren gerade das lernen, was ein weiter 14jähriger gerade lernt.
    Den 14jährigen maßregelt man aber, obwohl der fiter im Kopf ist, als der 30jährige. Bei dem macht man das nicht mehr...weil dann ist es ja SEIN Leben! Welches Leben hatte das Kind aber vorher? War es nicht auch das Leben das Kindes? Aber nein, das Kind war ja noch keine 18 Jahre alt. Deswegen muss man es noch reglementieren...

    Und ich spreche wieder nur für mich, Naseweis:
    Ich hab JEDES Mal, wenn ich mich gegen den Willen meines Kindes hinwegsetzen würde, ein schlechtes Gewissen. Immer und in jedem Fall! Und ich bin für mich persönlich froh, dass ich das habe. Weil es für mich ein Radarwarner ist...hier läuft gerade was ganz massiv falsch. Ich kann es nicht ändern, es ist aber Tatsache.
    Und mein Kind merkt es, ob es mir gerade schlecht geht, weil ich mich gegen den Willen des Kindes hinwegsetzen muss. Auch wenn es ihm in diesem Augenblick nicht hilft, bin ich persönlich etwas beruhigt, dass mein Kind weiß, dass ich mich nicht wohl fühle und ich hasse, was ich da tue. Das reicht mir in diesen Moment nicht, aber es beruhigt ein wenig. Auch weil mein Kind erkennt, dass an seiner Reaktion auf diese Grenzverletzung nichts, aber auch gar nichts falsch ist.


    Für mich ist diese Thema immer emotionsgeladen (deswegen hab ich wieder einen halben Roman geschrieben)...
    einerseits wegen meiner Vorgeschichte, aber auch wegen anderen Kindern, die ich in meinem Leben kennen gelernt habe, und eines auch begleitet habe.
    Und es macht mich immer und in jedem Fall betroffen..
    Man möge mir deswegen vielleicht auch nicht eindeutige Formulierungen oder auch eventuelle verbale Angriffe, die als solche gewertet werden, obwohl es keine sind...verzeihen ;-) Diese sind/waren keine Absicht! Mich berührt dieses Thema ungemein. Mehr nicht.


    Ich würde - wie oben schon mal angefragt - gern etwas verlinken zum Thema:

    von der Seite kraetzae.de - einen ganzen bestimmten Punkt davon..."Erziehung ist gemein"
    Eine Seite, die mal zeigt, wie KINDER diese Grenzverletzung und Gewalt tagtäglich erleben.
    Eine Seite, nur von Kindern gemacht...da hat kein Erwachsener mitgemischt.

    Darf ich?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    ja mach das mal.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    So, jetzt muss ich auch noch was schreiben...wahrscheinlich etwas wirr, weil im Grippe-Dilirium, aber ich versuchs mal ;-)
    Gretchen schrieb:
    Ich hab JEDES Mal, wenn ich mich gegen den Willen meines Kindes hinwegsetzen würde, ein schlechtes Gewissen. Immer und in jedem Fall! Und ich bin für mich persönlich froh, dass ich das habe. Weil es für mich ein Radarwarner ist...hier läuft gerade was ganz massiv falsch. Ich kann es nicht ändern, es ist aber Tatsache.
    Und mein Kind merkt es, ob es mir gerade schlecht geht, weil ich mich gegen den Willen des Kindes hinwegsetzen muss. Auch wenn es ihm in diesem Augenblick nicht hilft, bin ich persönlich etwas beruhigt, dass mein Kind weiß, dass ich mich nicht wohl fühle und ich hasse, was ich da tue. Das reicht mir in diesen Moment nicht, aber es beruhigt ein wenig. Auch weil mein Kind erkennt, dass an seiner Reaktion auf diese Grenzverletzung nichts, aber auch gar nichts falsch ist.

    Also vorab, ich kann viele deiner Gedanken gut nachvollziehen, doch mein Bauchgefühl sagt mir, du hängst das alles sehr hoch auf. Bei mir kommen da zwei Fragen auf: Wem nutzt diese ganze Schuldzuweisung (á la Ich-weiß-dass-ich-ihm-Gewalt-antue)? Und wenn du hasst, was du da tust, warum tust du es dann??? Das geistert mir die ganze Zeit schon durch den Kopf. Mir ist nicht klar, warum ich mich selber für etwas anklagen soll, was ich bewusst entschieden habe?
    Ich versuche tatsächlich, meinen Sohn so gut es geht selber entscheiden und gewähren zu lassen, doch es gibt Grenzen, bedingt - vor allem - durch das Leben, dass wir führen (in das er nun mal reingeboren wurde) und durch bestimmte Gefahren, die abgewendet werden müssen. Das sind unsere Entscheidungen als Eltern, wem hilft es, wenn ich mir jeden Tag selber einrede, das unser Leben unserem Sohn Gewalt antut. Verstehst du, was ich meine? Hätte ich deine Gedanken müsst ich mir einen hübschen Bauernhof, fernab jedweder Zivilisation suchen, natürlich in einer warmen Gegend, so dass sich niemand was anziehen muss und eine intakte Großfamilie müsst da auch wohnen, rundherum dürft es keinen Straßenverkehr und auch sonst keine Gefahren geben... könnte noch weiterschreiben, doch vielleicht wird klar, was ich meine?
    Die Schuldgefühle, die ich im Laufe der Zeit bei unserem derzeitigen Leben anhäufe, wären für mich nicht erträglich und somit für unseren Sohn nicht 'gesund', denn er würde eine permanent verunsichert, zögerliche Mutter erleben. Alle Sicherheit, die ich ihm geben kann - weil ich zu den Entscheidungen die ich treffe stehen kann - wäre dahin. Das heißt nicht, dass ich unreflektiert durchziehe, was ich einmal beschlossen haben, das heißt auch nicht, dass ich sein Nöte ignoriere, das heißt nur, dass ich die 'Übergriffe' die für mich unvermeidlich sind auch vor mir selber und vor meinem Kind vertreten kann. Alles, was ich nicht vertreten kann und will lasse ich. Das heißt aber auch, dass ich keine Schuld auf mich lade.
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    puh das ist ja eine Diskussion geworden und da ich sicher nicht mehr alles zusammenkriege was ich gelesen habe schreibe ich da nicht viel zu. Aber mit der Freundin die einen schlägt muss ich für mich persönlich sagen das ich das nicht so einfach hinnehmen könnte. Egal wie gut ich mit ihr befreundet wäre geht sowas in meinen Augegn gar nicht und ich würde auch erstmal wollen das sie geht und dann wiederkommt wenn sie sidch beruhigt hat. Denn erst dann könnte ich vernünftig mit ihr reden. Aber welche Freundin schlägt einen weil sie Probleme hat? Da fängt es dann doch wieder an schwierig zu werden Kinder und Erwachsene so sehr auf gleicher Stufe zu sehen finde ich.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Gretchen schrieb:
    ...es geht mir um den Blickwinkel, der vieles in einem anderen Licht erscheinen lässt.
    Gretchen schrieb:
    Ich hab JEDES Mal, wenn ich mich gegen den Willen meines Kindes hinwegsetzen würde, ein schlechtes Gewissen. Immer und in jedem Fall! Und ich bin für mich persönlich froh, dass ich das habe. Weil es für mich ein Radarwarner ist...hier läuft gerade was ganz massiv falsch. Ich kann es nicht ändern, es ist aber Tatsache.

    Ich glaube, ich verstehe Dich langsam, würde aber trotzdem bei Sophie unterschreiben, denn so sehe ich es auch. Das schlechte Gewissen hilft niemandem. Dir nicht und Deinem Kind nicht. Ich verstehe aber auch, dass es vielleicht manchmal so eine kleine innere Kontrollinstanz braucht, die einem dann immer wieder daran erinnert, wie man sein Kind behandeln möchte und wie eben nicht und das wiederum wird wohl sehr viel damit zusammenhängen, wie man selbst als Kind behandelt worden ist. Und deshalb ist wohl das Thema hier auch ziemlich emotional geworden. Und macht mich tatsächlich auch ein bisschen nachdenklich...!

    Unter dem Strich wollen wir ja alle nur das Eine: das Beste für unsere Kinder, dass sie in Sicherheit und Geborgenheit aufwachsen können und möglichst unbeschadet gross werden. Und ich denke mal, da sind wir alle - mit welchem Ansatz auch immer - auf gutem Weg ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Was das schlechte Gewissen und den Radar angeht: ich bin zwar nicht Gretchen, und will auch nicht für dich antworten, aber ich versteh es sehr gut und mir geht es auch so.

    Ich hab auch viel Gewalt - und andere Erfahrungen früher machen müssen und habe massive Grenzverletzungen erlebt, in vielen Hinsichten und ich habe deswegen kein so ein gutes "natürliches" Talent, Grenzen zu erkennen oder auch selber welche zu haben.

    Deswegen ist dieses "schlechte Gewissen", wie Gretchen es nennt, total wichtig, weil ich dann immer weiß, dass jetzt eine Situation da ist, bei der es irgendwie um Grenzen geht, die des Kindes oder meine eigenen und dass ich weiß, dass ich jetzt vielleicht mehr aufpassen muss, als in anderen Situationen, die für mich selber eben leichter zu handhaben sind. So ein "schlechtes Gewissen" macht, dass ich vielleicht einmal mehr nachdenke, wie ich mich jetzt verhalten möchte, denn für viele Situationen, die mit Grenzen zu tun haben, habe ich wirklich kein gutes, natürliches und vorbildhaftes Verhalten, auf das ich zurückgreifen kann und muss mir so eine Situation dann selber aus dem Kopf heraus gestalten und dazu ist so ein Frühwarnsystem ziemlich gut.
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich hab nun die Antwort. Sie meint, er hat es nicht gemerkt, da er nicht mehr davon gesprochen hat :shock: ehrlich gesagt, ich war und bin sprachlos auf ganzer Linie....!
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Öfff..... Wie geht denn sowas? War ihr das Thema vielleicht zu peinlich und sie hat nur eine Ausweichmöglichkeit gesucht? Ich kann mir gar nicht vorstellen das jemand so vernagelt sein kann, wirklich zu glauben das Kind hätte es nicht gemerkt.... Kennst Du Freunde von ihr?
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    :shock:

    *sprachlos*
  • najonajo

    1,083

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hmmm, und das ist jetzt echt ein Grund zu überlegen, wies weitergehen kann! Ein Tipp von mir wäre, daß Du Dich an den Kinderschutzbund wendest und dort die Situation schilderst. Dort wirst Du wahrscheinlich am besten beraten!
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ne, oder?
    Er hat es nicht gemerkt? :roll:
    Da stellt sich ja dann die nächste Frage, wenn sie wirklich daran glaubt, was sie da sagt:
    WIESO macht sie es denn dann?
    Also selbst Leute, die Schläge/Klapse als regulären Weg sehen, um ihr Kind zu erziehen, gehen ja davon aus, dass diese Schläge auch helfen. Ich denke, der größte Teil der Leute hat ja letztendlich auch nur Gutes für die Kinder im Sinn. Aber wenn man schon denkt, dass das Kind es nicht merkt oder es ihm wurscht ist? Was soll das denn dann überhaupt?


    @doro und auch guniem...
    Genau das will ich mir bewahren...diese Kontrollinstanz, den inneren Wächter. Ihr habt das gut ausgedrückt. Ich möchte nicht, dass solche Situationen irgendwann zum Automatismus werden bei mir und ich dann nicht mehr erkenne, dass hier gerade was ganz massiv falsch läuft. Ich kenne mein Kind erst etwas über 3 Jahre und ich merke jetzt schon eine leichte Veränderung in meinem Verhalten, einfach weil sich diese Situationen mit der größer werdenden Selbständigkeit des Kindes häufen.
    Wie wird es denn dann erst in 5 Jahren aussehen oder in 10 Jahren? Die Zeit...ja...die schleift viele und vieles zurecht im Leben. Das will ich nicht und ich denke, dass ich dem wenigstens etwas entgegen wirken kann, wenn ich mir immer wieder vor Augen halte, dass das zwar nicht anders zu handeln ist im Moment, aber eigentlich auch Unrecht dem Kind gegenüber ist.
    Und ich möchte auch, dass mein Kind weiß, dass da gerade was falsch läuft und auch er nicht den Blick darauf verliert. Er darf ruhig wissen, dass das eigentlich nicht so in Ordnung ist, was die olle Mutter da gerade mit ihm macht (auch wenn sie es gerade besser weiß oder ihm nur Gutes will oder wie auch immer). Und er soll auch wissen, dass seine Gefühle auf diese Verletzungen völlig natürlich sind...dass an ihm selbst nichts falsch ist, wenn er dann mal austickt.
    Nur, dass man dieses Ausleben des Austickens irgendwann mal kanalisieren muss...in eine gewaltlose Richtung. Aber ich denke, dass lernen Kinder ganz automatisch, sobald sie sich besser ausdrücken können.

    Hier ist übrigens der Link zu der Kinderrechtsseite Zänker. Die Seite bzw. die dazugehörigen Foren haben mich vor anderthalb Jahren ziemlich nachdenklich gemacht und diese Nachdenklichkeit in Bezug auf dieses Thema hab ich immer noch.
    Einige werden jetzt aber sicherlich sowieso bestimmt sagen, dass das balla ist und dass das nie funktionieren kann..ich möchte trotzdem den Link einstellen.
    Die Kids haben sich Mühe gegeben. ;-)

    Erziehen ist gemein:

    http://kraetzae.de/erziehung/erziehen_ist_gemein/


    Was ich noch vergaß...wegen dem hier vorliegenden Fall.
    Die Kinder haben viele Flugblätter verfasst. Einfach und prägnant. Vielleicht rütteln diese Flugblätter einige Eltern auf, die denken, dass sie das Recht haben, mit Schlägen ihre Kinder auf die "richtige Spur" zu bringen. Vielleicht...ein kleiner Funke Hoffnung besteht immer...
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Mmmh, hab ich's überlesen? Ich verstehe immer noch nicht, wozu das permanente schlechte Gewissen gut ist? Was hat das dann mit einer Kontrollinstanz zu tun? Ein schlechtes Gewissen ist für mich echt keine Kontrollinstanz... :traurig04: Meine Instanz ist das Gefühl, das ich für mein Kind habe, das Mitfühlen für die Nöte, in die ich ihn bringe. Mir tut es richtig leid und auch weh, wenn ich ihn leiden sehe, ich kann das auch schlecht aushalten, doch meine Sicherheit hilft uns da beiden. Warum soll ich meinen Sohn in einer Situation, die ich bewusst entschieden/in Kauf genommen habe, auch noch spüren lassen, dass ihm Unrecht widerfährt. Warum wende ich das Unrecht dann nicht von ihm ab?
    Ich kann nachvollziehen was Doro sagt, dass es für sie Gründe gibt, warum diese innere 'Alarmglocke' für sie wichtig ist. Das ist aber doch die Kompensation eines inneren Konflikts, das kann doch kein Instrument werden, das mir hilft, richtig mit meinem Kind umzugehen. Denn wenn diese Alarmglocke sich nicht durch Gegenargumente (z.B. Das gebrochene Bein muss eingegipst werden...) abstellen lässt, macht mich das doch auf Dauer fertig, oder nicht?
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich bin ratlos. Sie meint, sie hat das noch nie gemacht. So klang es für mich aber überhaupt nicht und so sah es auch einfach nicht aus (auch wenn ich überhaupt keine Erfahrung auf diesem Gebiet habe- zum Glück). Das Ding ist einfach, wenn ich mich irgendwo melde, und die ORagnisation, egal welche, bei ihr, ist klar von wem das kommt und dann ist der Ofen wohl aus was Frederik anbelangt und seinen Freund. Ich komme eigendlich zu dem Schluß den Kontakt zu halten und weiter zu sehen. Ich kennn sonst keine Freunde von der Familie, die ich fragen könnte, ob sowas schonmal war oder was sonst so los ist. Wenn es in meiner Gegenwart nochmal passiert bin ich auf gewisse Weise gewappnet und werde ihr sicher sagen was ich davon halte und das das nicht geht und sie sich Hilfe holen muss.
    Ich fühle mcih jetzt nicht in der Position jmd zu holen, da ich es nur 1x gesehen habe und ich die Familie kaum kenne. Der Kontakt wächst ja grad erst. Natürlcih ist es ein zweischnigies Schwert- wer weiß was als nächstes passiert, das ist mir klar. Aber es ist auch klar, das meine Glaubwürdigkeit recht gering ist, wenn sie dann sagt, sie hat nichts gemacht. Oder?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich persönlich würde wohl nicht gleich über offizielle Stellen gehen und auch nicht den Kontakt abbrechen, sondern versuchen, v.a. das Kind zu bestärken, indem es eben öfters bei Euch ist und da erlebt, wie es eben auch anders laufen kann. Die zwei Kinder verstehen sich ja gut und ich fände es nicht gut, wenn für Deinen Sohn, aber v.a. auch für seinen kleinen Freund dieser Kontakt wegfällt! Vielleicht entwickelt sich ja mit der Zeit auch ein Vertrauensverhältnis zur Mutter. Dann könntest Du bestimmt positiver auf sie einwirken als das von welchem Amt auch immer geschehen könnte..!
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich kann mich Guni da nur anschließen. Auch wenn andere das bestimmt nun anders sehen. Aber was ist, wenn es wirklich nur einmalig war? Dann hetzt man einer Mutter, die einmalig die Nerven verloren hat, das JA auf den Hals. Toll! Ich stelle mir grade vor, wenn das mir damals passiert wäre...

    Ich würde auch den Kontakt halten, weiter beobachten und vielleicht versuchen, einfühlsame Gespräche zu führen. Wenn es wirklich nochmal oder immer wieder vorkommt, kann man immer noch handeln. Aber auch da fände ich es wichtig, erstmal auf die Mutter einzugehen und ihr nahezulegen, sich Hilfe zu suchen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Sopie74,

    Ich versuch mal zu erklären, so gut ich kann. Das schlechte Gewissen such ich mir nicht aus, das hab ich und dann kann ich es auch nutzen als Signal. Und warum ich es hab? Einmal, weil ich mich noch immer schuldig fühle für die Misshandlungen damals (obwohl ich vom Kopf her weiß, dass es Schwachsinn ist, aber das GEfühl ist trotzdem präsent), und zweitens, weil ich eben deswegen keinen selbstverständlichen, sondern eher einen kontruierten und teilweise auch defezitären Umgang mit dem Thema Grenzen und Gewalt habe, was ich meinem Kind ja nun auch mitgebe und was ich in so grenzwertigen Situationen mit Kindern immer wieder erlebe und empfinde.

    Und natürlich ist dieses Verhalten eine Kompensation auf einen inneren Konflikt, aber wenn ich diesen Konflikt nun mal habe, dann ist mir lieber, ich kompensiere meine Lücken auf diese Art, was mir ermöglicht, das gewalttätige Verhalten, was ich natürlich auch in mir trage, nicht zu leben, sondern halt mit etwas anderem zu kompensieren. Und diesen Konflikt zu lösen, also all die Fragen zum Thema Gewalt und Missbrauch, wo sind meine Grenzen, darf ich überhaupt welche haben, was passiert, wenn ich nein sage, was passiert, wenn ich mit Gewalt etwas durchsetze, was ist Gewalt, was ist keine usw., das ist nichts, was sich einfach so lösen läßt, sondern diese Fragen werden ja durch die jeweilige Lebenssituation immer wieder erneuert und aufgeworfen. Und ich kann mich immer wieder damit auseinandersetzen und die Fragen für mich beantworten, aber ich kann nicht machen, dass meine Defizite verschwinden und auch nicht meine Ambivalenz, also kompensier ich.
  • Annette2Annette2

    440

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Habt Ihr mal überlegt, dass die Frau vielleicht einfach keine Lust hat, mit jemandem , den sie gar nicht so genau kennt, über solche Dinge zu reden?

    Sorry, dass ich da etwas hitzig bin, aber mir ist ja vor einiger Zeit genau das passiert: eine Nachbarin, die sich auf Geräusche aus unserer Wohnung wer-weiss-was gedacht hat, hat mir das JA auf den Hals gehetzt. Es dauerte ein Dreiviertel Jahr, bis endlich alle Anschuldigungen widerlegt waren. (Armana erinnert sich bestimmt noch, was damals los war). Man glaubt nicht wie dieses Spießrutenlaufen ausarten kann!

    Ich finde, man muss nicht Hinz und Kunz Rechenschaft darüber ablegen, wie man mit seinem Kind umgeht.
    Klar muss man beim Thema genau hinsehen, und wenn Claudinchen wieder etwas in der Richtung bemerkt, kann sie ja überlegen, was sie machen will.
    Bei diesem sensiblen Thema sind Verdächtigungen schnell in die Welt gesetzt, und vielleicht hieß "er hat nix mehr dazu gesagt" einfach nur "Ich sag nix mehr dazu?"
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich denke auch eine offizielle Stelle ist (noch) nicht die beste Möglichkeit. Ich denke wie meine Vorschreiberinnen auch, das ein Freundschaftliches Verhältnis und evtl. GEspräche über Probleme und wie man sie bewältigen könnte, wenn die "BEziehung" gefestigter ist, sinnvoller sind solange das Kind keiner offensichtlichen Gefährdung durch die Mutter ausgesetzt ist. Obwohl ich zum einem die Art und Weise der Schläge sowie das spätere Statement immer noch als extrem befremdlich empfinde...
  • sophie33sophie33

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    sopie74 schrieb:
    Ich verstehe immer noch nicht, wozu das permanente schlechte Gewissen gut ist? Was hat das dann mit einer Kontrollinstanz zu tun? Ein schlechtes Gewissen ist für mich echt keine Kontrollinstanz...

    so, jetzt gebe ich auch noch meinen kurzen senf hinzu.
    dass das gewissen eine kontrollinstanz ist, ist ja nun eine recht alte idee in unserer abendlaendisch-christlichen kultur. sinn und zweck ist aber eigentlich, das verhalten, das das gewissen wachruettelt, zu vermeiden oder nur im aeussersten notfall an den tag zu legen. und deswegen finde ich auch, dass es wenig sinn macht, das gewissen zu bemuehen, wenn es um dinge geht, die man fast taeglich mehrmals machen muss/macht. dass man es hat, ist ja wieder eine andere frage. auf kommando laesst es sich sicher nicht abstellen.
    ich persoenlich finde aber auch, dass das entsprechende gewissen in solchen faellen (windelwechsel, schuhe anziehen, etc.) eine etwas uebersensible kontrollinstanz ist. das ist aber keine kritik, denn ich denke, wer so sensibel reagiert, hat eben viel gelitten und tut es eben immer noch.
    ich unterschreibe jetzt mal bei allen, die auch meinten, dass man kinder und erwachsene nicht gleichsetzen kann: einerseits kann ich von erwachsenen wesentlich mehr erwarten (also, sie haben mehr pflichten als kinder), andererseits habe ich meinen kindern gegenueber eine verantwortung, die nicht durch die eigenverantwortung des kindes ersetzt werden kann (thema medikamente geben oder blut abnehmen). dann sind die zwaenge der grossen und kleinen ja einfach nur unterschiedlich, naemlich erstere verinnerlicht und damit wesentlich impliziter. das wurde schon lang und breit diskutiert.
    ich finde, es liegt aber auch an der beziehung selbst, die man zu seinen kindern hat. ich bin von den anderen erwachsenen weistesgehend unabhaengig bei so "nichtigkeiten" wie termine einhalten, etc. haette ich z.b. eine arbeitssitzung um 8h30 und mit einer freundin, die ins gleiche buero geht, ausgemacht, dass ich sie um 8h abhole, haette besagte freundin dann aber einfach keine lust, sich ihre schuhe anzuziehen (was natuerlich absurd ist; erwachsene und kinder verhalten sich eben nicht gleich; man kann sich ja hier einen "erwachsenen" grund vorstellen: z.b. sie hat einen kater), na dann wuerde ich eben einfach ohne sie fahren. muss sie ja wissen. meinen sohn MUSS ich aber vorher in die KiTa bringen und kann ihn schlecht einfach alleine zu hause lassen, nur weil er keine lust hat sich die jacke anziehen zu lassen.
    man ist - um es mal aus der anderen perspektive und etwas ueberzogen zu formulieren - seinen kindern und "ihren launen" oder "ausrastern" einfach auf gedeih und verderb ausgeliefert, wie es nur selten bei erwachsenen der fall ist. fuer niemand anderen uebernehme ich so viel verantwortung. niemand anderen wuerde ich so lange zeit so intensiv um mich herum dulden. bei so einer symbiotischen beziehung muss es ja fast zwangslaeufig dazu kommen, was hier oft als grenzueberschreitung bezeichnet wurde.

    LG
    sophie

    p.s.: nein, mein kind wurde noch nie geschlagen und ich waere froh, wenn ich das auch in 10 jahren noch sagen koennte. nein, ich schreie mein kind nicht an. ich habe schon geschrien (aber nicht es an), wenn gefahr im verzug war. ja, ich habe auch schon die geduld verloren und ihm z.b. etwas einfach ohne grosse erklaerung weggenommen (z.b. im supermarkt). und ja, ich habe mein kind auch schon grob weggeschobenund zwar, wenn es mich gebissen hat und ich gerade in einer unguenstigen position war - z.b. auf allen vieren, kopf unten, um zu sehen, ob XY-spielzeug unter dem schrank gelandet ist, woraufhin mir der kleine in den po beisst. ich rede hier von beissen, von dem ih noch nach einer woche einen blauen fleck habe! darauf bin ich nicht stolz, aber ein quaelendes gewissen ist es mir nicht wert.ich geh ja nun auch nicht kommentarlos ueber so etwas hinweg.
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    @Annett2: ähm nun untertreibst aber Du... ich hab nicht irgendwelche Geräusche gehört und ich hetzte definitiv niemandem das JA auf den Hals, das habe ich eigendlich auch so geschrieben!?! Alles andere wurde ja zur Genüge gesagt, eben die Ungewißheit über irgendwelche Probleme, ob sies öfter tut oder eben nicht, deswegen ja meine Unsicherheit was tun...wie schon gesagt, ich mach erstmal nichts außer den Kontakt beibehalten wohin es sich entwickelt werden wir ja sehen.
  • najonajo

    1,083

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Mit "offizieller Stelle" meint Ihr vielleicht den von mir angesprochenen Kinderschutzbund. Dazu kann ich sagen, daß sich der keineswegs sofort an die betroffene Familie wendet, sondern Du kannst Dir dort (auch anonym, d.h. Du mußt weder Deinen noch den Namen der Mutter nennen) Ratschläge holen, wie Du Dich weiter verhalten kannst. Ich zumindest finde, das das eine gute Idee ist! Und gerade wenn Du das Gefühl hast, daß diese Mutter nicht zum ersten Mal geschlagen hat, hilft es meiner Meinung nach gar nichts, einfach nur Zeit verstreichen zu lassen. Nochmal: Es geht um die Gesundheit dieses kleinen Kindes!!
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