Ich war gestern bei einer Kreißsaalbesichtigung in Immenstadt. Ich muß sagen, daß ich begeistert war und mich sofort wohl gefühlt habe. Es ist ein kleines Krankenhaus, sehr familiär, allerdings ohne Kinderstation. Das ist leider der Haken an der Sache. Ansonsten ist es ein stillfreundliches Krankenhaus, es gibt nur 2-Bettzimmer und Mutter und Kind werden nicht getrennt. Sie nehmen auch erst werdene Mütter ab der 37. Woche auf.
Mein Sohn hatte ich in Kempten entbunden, daß ist ein großes Kinikum, mit allem was das Herz begehrt. Allerdings gibt es dort 2,3 oder sogar 4-Bett Zimmer. Max wurde ziemlich schnell Fencheltee gegeben und zum Anlegen selber hat man mir ihm erst am nächsten Tag gegeben. Allerdings hat dieses Krankenhaus eine Kinderklinik, falls etwas sein sollte.
Klar, wenn in Immenstadt etwas sein sollte, würde das Baby nach Kempten verlegt werden, aber was ist mit mir? Wo würdet ihr entbinden?
Kommentare
7,364
ich würde dort entbinden, wo ich mich am wohlsten fühle. ;-)
Natürlich kann immer mal was sein. Aber bedenke mal die Frauen, die im Geburtshaus oder zu Hause entbinden. An sich ist die Geburt immer noch ein natürlicher Vorgang, der meistens unproblematisch von statten geht, und kein medizinisches Ereignis. Ich würde wirklich auf mein Gefühl vertrauen.
Was bringt Dir ein großes Klinikum mit einer kalten Atmosphäre, wenn Du Dich nicht fallen lassen kannst und loslassen kannst? Ich denke halt, die Chance, dass mit dem Kind was ist, ist relativ gering und die Erstversorgung kann auch ein kleines Haus machen.
LG
59,500
Falls wirklich was ist, was ja unwahrscheinlich ist, dann findet ihr dann bestimmt eine Lösung.
885
655
Besprich das doch mal mit dem KH welche Möglichkeiten es in solchen Fällen gibt.
Gruß Mia
11,944
2,615
Andererseits bin ich mittlerweile der Meinung, dass ein KH doch immer eine medizinische Einrichtung ist und somit schon vom Prinzip her kein Ort zum reinen wohlfühlen.
Also für mich - und da spreche ich wirklich nur für mich - wäre immer die Entscheidung zwischen einem medizinisch optimal ausgestatteten KH oder einer Haus/Geburtshaus-Geburt. Einfach weil ich - sollte ich mich nochmal auf eine KH-Geburt einlassen - auch die optimale medizinische Versorgung möchte, für mich und das Kind, dazu gehört eine Neugeborenen-Intensivstation genau wie eine 'eigene' Anästhesie etc. Um das 'Danach' kann man sich ja auch selber kümmern, z.B. eine Einzelzimmer 'buchen', das Kind immer bei sich behalten, deutlich angeben, dass keinerlei Zufüttern, Schnulli etc. gewünscht ist oder - am einfachsten - wenn alles gut läuft einfach ambulant entbinden und gleich wieder nach Hause gehen.
Ich finde man muss sich auch vor Augen halten, dass hinter vielen 'Wohlfühl-Angeboten' zur Geburt in kleineren Krankenhäusern natürlich auch immer ein Vermarktungskonzept steht. Das ist auch völlig ok, gerade wenn das Konzept 'Stillfreundliches KH' gut und konsequent umgesetzt wird ein echter Gewinn, doch natürlich nicht immer aus tiefer Überzeugung sondern oft in erster Linie ein wirtschaftlicher Gedanke...
68
ich denke auch, Frau sollte dort entbinden, wo sie sich am sichersten und wohlsten fühlt. Wenn soweit keine Probleme erwartet werden, steht dem auch sicherlich nichts entgegen in einem Geburtshaus o.ä. zu entbinden. Ich denke, da hat jede Frau so ihre eigenen Vorstellungen. Es sollte halt immer zum Wohle des Kindes entschieden werden.
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, in einem Geburtshaus oder einer "kleinen Klinik" zu entbinden. Auch wenn es ein unkomplizierte Geburt werden soll, kann ja immer was ein. Meine Schwester ist 8 Jahre jünger als ich und es sollte eine unkomplizierte Geburt werden. Leider gab es doch Komplikationen und sie musste schnell in eine andere Klinik transportiert werden, ohne meine Mutter! Die musste dann hinterher reisen und sich extra ein Zimmer in der Nähe mieten. Gut, dass ist nun schon lange her, aber es macht mich doch nachdenklich. Ich habe lieber alles "unter einem Dach". Wir haben uns das KH angesehen wo ich entbinden werde. Es hat schöne "gemütliche" Kreissäle, eine Kinderintensivstation, 2-Bett-Zimmer (ohne Aufpreis ;-) ) und ist dazu noch äußerst stillfreundlich. Für mich kann es nix besseres geben im näheren Umkreis. Naja, und die kennen halt auch meine Krankheitsgeschichte wegen der Cholestase und führen auch äußere Wendungen sowie normale Geburten in BEL durch, wenns denn passt.
Wie gesagt, dass muss jede Frau für sich selbst entscheiden. Manche Frauen mögen es einfach lieber "im kleinen Kreis" zu entbinden, als in einem "Sterilum". Ist wohl eine Sache das Bauchgefühls ;-) und was Gyn und Hebi dazu meinen.
LG,
Nici
1,070
Naja, und ich bin dann einfach auch gegangen. Musste mir noch die PDA ziehen lassen und halt unterschreiben, dass ich auf eigene Verantwortung gehe, aber gefesselt hat mich keiner.
Die Kinderklinik war :groggy:. Als sie nach 4 Tagen nicht mehr internsiv lag, konnte ich aber auch mit dort "wohnen", aber entbunden hätte ich dort nicht gerne.
Alles in allem würde ich es vorziehen in dem KH zu entbinden, wo Du Dich gut aufgehoben fühlst. Denn der Negativfall kommt doch eher nicht vor. Und selbst wenn, denke ich, dass Dich das KH dann kompetent weiterleitet.
5,464
Aber es geht ja nicht nur um das Danach (abgesehen davon, dass hier sicher genug ein Lied davon singen können, dass man es nicht immer schaft, sich auch nach der Geburt wirklich durchzusetzen).
Ich würde das auch nicht so schwarz-weiß sehen: Hausgeburt oder Krankenhaus. Und ich sehe es auch so: Dass die optimale medizinische Versorgung VOHANDEN ist bedeutet nicht, dass sie auch optimal eingesetzt wird. Soll heißen: Ich hätte viel zu viel Sorge, dass durch zu viel Intervention der Geburtsverlauf ungünstig beeinflusst wird oder/und mein Kind unnötig verlegt wird. Auch für große Krankenhäuser ist der wirtschaftliche Gedanke schließlich kein nebensächlicher.
Ich würde selbst im Risikofall immer nach einem guten Kompromiss suchen. Heißt für mich: Ich muss mich wohlfühlen, damit optimale Voraussetzungen für die Geburt geschaffen sind, falls es aber doch schief geht, soll eine möglichst gute Versorgung bereit stehen.
Für mich wäre die Sache in Deinem Fall, wie er im Moment aussieht völlig klar. Aber ich bin da vielleicht auch kein Maßstab, weil ich eh nicht freiwillig ins Krankenhaus gehen würde ;-)
Andererseits wurde ich ja bei Johans Geburt vom Geburtshaus ins Krankenhaus verlegt und bin mir ziemlich sicher, dass das nicht notwendig gewesen wäre, wenn ich mich im Geburtshaus nicht wider erwarten so unwohl gefühlt hätte.
4,287
10,947
3,647
885
7,740
Gegen die Kinderklinik habe ich mich zum einen deshalb entschieden, weil "mein" Krankenhaus stillfreundlich ist und ich da einfach die Gewissheit hatte, dass niemand ungefragt irgendwas mit meinem Kind macht und mir bei Stillproblemen geholfen werden kann, und zum anderen, weil ich zu oft gehört habe, dass Kh mit Kinderkliniken gerne mal schnell auf die Neugeborenenintensiv verlegen, wenn es eigentlich gar nicht nötig wäre, um ihre Betten vollzukriegen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Komplikationen auftreten, ist so gering, und wenn es hart auf hart gekommen wäre, und mein Kind hätte verlegt werden müssen, hätte ich mich entlassen und wäre mit in die Kinderklinik gefahren ... da hab ich mir aber ehrlich gesagt auch nie Gedanken drum gemacht!
231
Also ich habe auch in einem kleinen Krankenhaus ohne Kinderintensivstation entbunden. Die nehmen, genau wie bei dir, auch erst ab der 37.SSW auf, da sie ab diesem Zeitpunkt die Babys trotzdem gut versorgen können.
Ich denke mal bis zur 37.SSW wirst du ja schon erfahren, ob soweit alles ok ist mit deinem Kleinen. Sollte es vorher kommen müsstest du ja eh nach Kempten.
Und bei uns war es so, dass das kleine Krankenhaus auch komplett ausgerüstet war für evtl. Notkaiserschnitt etc. (also nach der 37.SSW). Wenn dann doch noch etwas mit dem Kleinen gewesen wäre, hätte der Krankenwagen von der Klinik bis zur Kinderintensiv auch ca. 10 Minuten gebraucht. Ich selbst hätte mich dann allerdings nur auf eigene Kosten ebenfalls verlegen lassen können (und es hätte was frei sein müssen in dem großen Krankenhaus). Allerdings hat unser kleines Krankenhaus einen Taxiservice angeboten, so dass man morgens zu seinem Kind fahren könnte und abends wieder zurück um im kleinen Krankenhaus zu schlafen. Wobei ich das auch doof finde, gerade wenn man stillt.
Aber ich würde an deiner Stelle auch mal davon ausgehen, dass alles gut läuft, wenn bis zur 37.SSW alles gut ist. Bei uns war es so. Und ich war sehr froh in so einem familiären Krankenhaus zu entbinden. Würde es auch wieder so machen. Aber da ist ja jeder anders und liegt wohl auch an den Erfahrungen die jeder so hat.
7,471
110
462
Aber eine Gebärende ist keine Patientin, da nicht krank
2,615
Nee, ich meine ja eben, das es hauptsächlich um die Geburt selber geht. Und klar spielen auch für die großen Häuser wirtschaftliche Gedanken eine Rolle, doch die können eben mit der guten medizinischen Versorgung punkten und müssen nicht so stark auf andere Dinge setzen. Was ich meinte war: entweder entscheide ich mich für ein KH, dem ich medizinisch vertraue oder ich verzichte auf die 'Sicherheit' und bleibe daheim, wo ich mich wirklich wohl fühlen kann. Es gibt ja aus medizinischer Sicht noch andere Aspekte: Was ich schon von 'verstochenen' PDA in irgendwelchen Feld- Wald- und Wiesen-Krankenhäusern, an vermurksten Einleitungen etc. gehört habe, da denke ich einfach: Wenn Intervention, dann gscheit. Das heißt nicht, dass alle großen Kliniken eine 'fortschrittliche' Geburtshilfe haben, nur, würde ich mir diese Aspekte vorher ansehen. Ist aber wirklich nur meine persönliche Einstellung...
HÄ? Verstehe nicht ganz, was du damit sagen willst?
38,644
Eigentlich sind solche Kliniken für vorhersehbare Risikofälle geplant worden. Wobei wirklich allen klar ist, dass in der Geburtshilfe eben nicht alles planbar ist.
Nomal verlaufende Schwangerschaftrn gehören aber nicht zu der geplanten Ausnutzung solcher Krankenhäuse.
Ich habe als Hebamme selber diverse Variationen durch.
Intensivbetten sind sehr teuer, und werden sie nicht ausgelastet, noch teurer und müssen u.U. gestrichen werden. Von daher ist ein gutes Stück Marketing im Spiel. Es landen viele Kinder zur "Beobachtung" dort.
Je nachdem wieviele Geburten dort laufen und die personelle Bestzung ist, kann man nicht immer von einer optimalen Überwachung ausgehen. Solche Kreißsääle tendieren auch sehr oft zu vielen Eingriffen. Ob nun nötig oder nicht, wäre ein eigenes Thema.
Zuwendung wird oft mit Medizin ersetzt.
Das Kreißsaalteam ist nicht immer gut in der Erstversorgung, einfach weil die sich auf die Kinderklinik verlassen und kaum Übung haben.
Selten stehen die Kinderätze bei einer normalen Geburt dabei, sondern müssen auch erst gerufen werden.
Je nachdem wie groß die Klinik bzw. das Gelände ist, und was sie gerade tun, kann auch das länger dauern. Manche Inkubatoren werden über ruckelige Wege geschoben, und da ist so mancher Transport im Krankenwagen schonender.
Stillen und Kinderklinik ist fast ein Sonderthema. Das kann man hier sehr oft lesen. :flaming01:
Bei kleineren Krankenhäusern ist es personell nicht unbedingt besser, aber oft anders.
Leider weiß man das immer erst hinterher.
Je nach Philosophie des Hauses, kann man dort eher selbstbestimmt gebären.
So etwas ist aber nicht unbedingt nur an der gemütlichen Einrichtung festzumachen.
Ich selber war zuletzt in einem KH mit ca. 800 Geburten. Wir waren alle!!!! in der Lage Mütter und Kinder notfalltechnisch zu versorgen. Sonst hätte ich mich nie auf Hausgeburten eingelassen.
Ich kann alles was man dazu braucht. Viele Kolleginnen aus großen Zentren trauen sich das nicht zu. Klar sagen Sie das nie den Frauen.
Es geht ihnen oft so wie rajeriver: man geht davon aus, dass etwas passiert, weil man in solchen Kliniken natürlich viel mehr Zwischenfälle sieht. Das beinflusst aber auch die gesamte Einstellung zur Geburtshilfe.
Und noch ein Aspekt: die allermeisten "Notfälle" zeichnen sich ab. Es gibt nur wenige Geburten wo es um Minuten geht. Meistens hat man Zeit die Kinderklinik anzurufen, und die sind da, wenn das Kind kommt.
Natürlich regional unterschiedlich.
Man kann bei der Kreißsaalführung ruhig danach fragen.
5,464
Vermutlich gehört man dann mit einer "normalen" Geburt in einem solchen Krankenhaus ja dann auch gerade zu denen, die vernachlässigt werden, weil man es ja (aus medizinischer Sicht) nicht nötig hat.
38,644
4,287
Wie gesagt, ich kenne nur so krasse Beispiele, die ich auch nicht benennen mag hier, weil es sich auch sicher nur um die absoluten Ausnahmefälle handelt, aber wenn man dadurch seine negativen Erfahrungen kennenlernen muss, steht man dem auch anders gegenüber, als Leute, die mit dem nie was zutun hatten und immer gesunde Kinder in einer Klini, ohne Kinderärzte zur Welt bringen...
Und vernachlässigt habe ich mich nicht gefühkt, nur weil ich eine normale Geburt hatte. Und weil es bei mir nicht 1 a lief war ich auch froh, dass gleich ein Kinderarzt da war, als es zur Geburt kam und er sich Annika gleich angeschaut hat. Wart mir einfach sicherer, als wenn das ein Arzt macht, der sonst "nur" Wunden behandelt...*überspitzt gesagt*
25,096
In eigentlich fast allen Kliniken ist tagsüber immer ein KIA da und abends/Nachts recht schnell da. Bei uns in maximal 30 MInuten. Bis dahin hat das eben oft besser geschulte Personal als so manches Personal in einem Pränatalzentrum die Versorgung doch schon übernommen.
Und ich kenne grad wieder aktuell einen Fall wo eine Mutter das hiesige Pränatalzentrum mit Kinderklinik auf dem selben Gang wie der Kreisaal verklagt wegen Fehler unter der Geburt. Und zwar weil sie eben zu "normal" war..und keine drauf geachtet hat das sich ein Notfall abzeichnet.
Und die beiden Häuser hier ohne Kinderklinik holen übrigens ihre Kinderärzte nicht aus dem Pränatalzentrum sondern aus dem doch fast 40 km entfehrnten Baden Baden..und das nicht ohne Grund.
Die Einstellung ist eben doch eine andere . Mir hat man im großen Klinikum gesagt: Was wollen sie hier haben sie die optimale medizinische Versorgung...genau das wollte ich nicht..ich wollte die medizinisch notwendige und nicht die medizinisch mögliche Versorgung..das ist ein gewaltiger Unterschied.
Und ich habe mich trotz absoluter Risikogeburt bei Julia im kleinen Haus wesentlich wohler gefühlt.
462
Genau das was dort steht, Gebärende sind nicht krank und somit auch keine Patientinnen im herkömmlichen Sinne, die zwangsläufig auf die Klinik "als rein medizinische Einrichtung" angewiesen sind.
Der Wohlfühlfaktor hat meines Erachtens einen sehr großen Einfluss auf den Verlauf der Geburt und sehr oft entstehen kritische Situationen auch erst durch unnötiges Eingreifen in den Geburtsvorgang, welches in größeren Häusern eben schneller und häufiger geschieht.
2,615
Ahhh! Aber genau das hatte ich doch auch geschrieben, nur deinen letzten Satz kann ich eben aus meiner Erfahrung nicht unterschreiben. In meiner Geburtsklinik - große Münchner Uniklinik - wurde eben eine kaum invasive Geburtsmedizin vertreten und auch praktiziert. Die haben einfach eine moderne Medizin (in diesem Fall so wenig Medizin wie möglich) am Start und gleichzeitig die volle Sicherheit (Kinderintensiv direkt neben Kreissaal, eigene Anästhesie...) falls was ist. DAS ist mir dann lieber als eine vordergründige Wohlfühl-Klinik, die keine optimale Versorgung garantiert. Ich denke eben nicht, dass Eingriffe in den natürliche Geburtsverlauf mit der Größe des KH zunehmen. Ist aber wie gesagt nur meine Erfahrung und die, die ich so aufschnappe... Und ich denke, dass egal ob großes oder kleines KH - wenn es brenzlig wird fühlt sich jedes KH an wie ein KH.
@Marlies: Aus dem was du dazu schreibst, kann ich eigentlich auch nur lesen, dass man sich vorab gründlich über die Philosophie eines KH informieren soll, den prinzipiellen Vorteil eines kleinen KH lese ich da jetzt nicht, oder?
38,644