...heute Abend. Er ist ganz ruhig im KH eingeschlafen. Meine Schwiegermutter, mein Mann und seine zwei Geschwister waren bei ihm, als er einschlief.
Ich bin so überrumpelt von seinem Tod, aber das ist man wahrscheinlich immer.
Bei ihm wurde letztes Jahr ALS diagnostiziert. Da er schon Asbesthose hatte, entwickelte sich der Krankheitsverlauf schnell ins Schlechte. Seine Lunge konnte nicht komplett arbeiten, er bekam Sauerstoff hier ins Haus und Atemgymnastik. Vor zwei Wochen konnte er noch Auto fahren, auf einmal sass er nur noch im Stuhl und schnappte nach Luft.
Ich glaube, er hat nur noch auf Weihnachten hin gelebt, wollte nochmal alle beisammen haben.
Greta liebte ihn sehr (wir wohnen in einem Haus) und ich weiss noch gar nicht, wie ich es ihr morgen klar machen soll.
Sie ist momentan so labil und von diversen Zwängen besessen, daß ich totale Angst habe, daß sie morgen ausflippen wird.
Mein Mann ist relativ gefasst. Wir leben ja auch schon seit einem Jahr mit dieser Krankheit. Seine Geschwister und Familien sind sehr geschockt. Sie wohnen jeweils fast zwei Stunden entfernt. Heute sind aber alle gekommen, um Abschied zu nehmen.
Was ich fühle? Ich bin traurig, aber ich bin froh, dass er es geschafft hat. Und dass er nicht lange leiden musste. Als gestern Nacht der RTW kam, war er schon bewusstlos. Er ist bis heute nicht mehr zu sich gekommen und das ist wohl besser so.
Ich hoffe, dass ich meine Schwiegermutter stützen kann, wo es nur geht. Aber Greta macht mir ja so Sorgen! Meine SchwieMu ist froh, die Kinder im Haus zu haben. Das bedeutet Ablenkung und sie hat eine Aufgabe. Sie ist eine optimistische Frau, die nicht lange untätig still sitzen kann.
Mein Schwiegervater war ein Stoffel, kam selten aus sich heraus, Telefongespräche mit ihm dauerten nie länger als 2 Minuten. Er hatte eine klare Vorstellung davon, wie der Garten auszusehen hat und kannte alle Sportergebnisse jeglicher Sportarten auswendig. Sonntags ging es zum Frühschoppen im Anzug.
Ich hatte ein gutes, wenn auch nicht herzliches Verhältnis zu ihm. Ich habe ihn sehr gemocht und meine Kinder liebten ihn. Alles hat er ihnen durchgehen lassen.
Was soll ich den Kindern sagen? Wie soll ich es ihnen begreifbar machen? Als damals meine Mama starb, war Greta noch ein Baby und Lotte noch nicht da.
Sollen wir Greta mit zur Beerdigung nehmen? Ich habe so Angst davor, dass sie zusammenbricht.
Kommentare
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Ich wollte Euch nur mein Beileid ausdrücken und wünsche Euch, dass Ihr Greta gut auffangen könnt :troest:
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Dieses Gefühl hatte ich auch als mein Vater gestorben ist.
Habt ihr mit Greta schon darüber gesprochen, dass der Opa eventuell nicht mehr lange lebt?
Ich würde vermutlich versuchen zu vermitteln, dass der Tod zum Leben einfach dazu gehört. Dass es jetzt total traurig ist, weil der Opa nicht mehr da ist. Aber dass es eben auch ein Stück Normalität ist. Ich würde meine Kinder zur Beerdigung mitnehmen und ihnen eben vorher auch genau erklären, was es da so für Rituale drum herum gibt.
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mein herzliches Beileid gilt euch allen! Ich denke wie Eo, Kinder sollen ruhig wissen, was mit Opa passiert und wieso. Sie verstehen es besser, als wir denken...
Sende euch viel Kraft für die nächste Zeit!
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Ich sehe es genau wie Eo, vielleicht nich mit der Ergänzung, dass ich es grundsätzlich für wichtig uind richtig halte, Kinder zur Beerdigung mitzunehmen, damit der Tod nicht so abstrakt ist. Da aber Greta ja im Moment wohl wirklich von der Rolle ist und es für uns kaum einzuschätzen ist, wie sie reagieren kann, ist es schwer eine Empfehlung zu geben. Du wirst es ihr aber kaum verheimlichen können und wollen. Gibt es die Möglichkeit, dass sie ihn nochmal sehen kann um es wirklich verstehen zu können?
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Ich möchte, dass sie ihn so in Erinnerung behält, wie sie ihn zuletzt gesehen hat.
Wir werden sie mit zur Beerdigung nehmen, ich denke auch, dass dad die einzige Möglichkeit ist Abschied zu nehmen. Sie wird ausgrenzen, was sie nicht versteht. Oder Fragen stellen.
Ich hoffe nur, dass sie nicht ganz ausrastet...
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Ach Mensch, da habt Ihr eine schwierige Zeit vor euch - auch wenn das zurückliegende Jahr sicher genauso schwer war... Und wenn noch die Sorgen um Greta dazukommen, ist es natürlich besonders schlimm.
Meine Überlegungen hierzu sind, ob es eventuell auch Greta eine Last nimmt, wenn Ihr ihr erklärt, dass der Opa nun keine Schwerzen mehr hat und so. Ich weiß ja nicht, wie (und ob) religiös Ihr seid und wie Ihr ihr den Tod erklärt.
Und eine andere Idee habe ich noch - vielleicht kannst du dich kurzfristig in dieser psychologischen Klinik, in der du angerufen hattest (hattest du doch, oder irre ich mich da?), beraten lassen, wie Ihr euch verhalten sollt? Evtl. bis dahin Greta noch gar nichts sagen (wenn das geht?).
Ich wünsche euch viel Kraft!
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Aber es ist eine Idee in der Klinik anzurufen, um vielleicht doch noch einen früheren Termin zu bekommen, jetzt, bei den veränderten Umständen.
Das mit den Schmerzen werden wir auf jeden Fall sagen. Das wird sie glücklich machen und beruhigen.
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Ach herrje, es tut mir so weh und leid.
Wir werden sie mit zur Beerdigung nehmen. Ich habe auch noch einige Freundinnen gefragt und die sagten das gleiche wie ihr. Auch wenn sie es nicht sofort begreift, so ist es doch nur fair und die ganze Sache bleibt nich so abstrakt.
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Die arme Greta, sie tut mir so leid. :sad: Ich wünsch Dir viel Glück, beim Anruf in der Klink und hoffe sehr, dass sie den Termin vorziehen können!
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aber für den opa ist es besser so und auch ihr als familie müsst nicht mehr mit ihm leiden. drück die greta mal ganz feste, ich weiss wie es ist, wenn die großeltern plötzlich nicht mehr da sind :sad: und sag ihr, die oma ist ja nicht alleine, sie hat ja euch alle! mit greta zur beerdigung finde ich gut und richtig, auch wenn man sich ja schon als großer mensch kaum vorstellen mag, dass da ein geliebter mensch im sarg liegt. aber es ist ein abschied. hatte der opa lieblingsblumen? die könnte sie ihm doch mit "in den himmel" geben. oder ein foto? ich fand sowas als kind hilfreich.
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Es war insgesamt heute ein guter Greta-Tag. Frank und ich führen eine Art Tagebuch, in dem wir Noten für bestimmte Situationen vergeben und aufschreiben, wie sie sich gegeben hat.
Sonst ist das, glaube ich, schwierig dem Therapeuten zu erzählen. Alles kann ich mir auch nicht merken.
Sie hat nur einmal geweint und gesagt "Ich will, dass das mit dem Pipi und AA aufhört." Der Rest war ok. Sie trägt auch keine Windel mehr heute über Tag. Nachher will sie aber eine, hat sie gesagt - soll sie bekommen.
Ansonsten läuft hier der normale Betrieb, den eine Beerdigung so mit sich bringt - Karten raussuchen, Adressen auch, wer darf mit zum Kaffee ( :roll: ) etc. Gut, dass meine SchwieMu so viel zu tun hat und gut, dass sie nicht alleine wohnt.
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ich habe es heute erst gelesen.
Ihr habt mein Mitgefühl, auch und vor allem wegen Greta.
Es ist wirklich nicht leicht einem Kind von vier Jahren den Tod zu erklären. (Haben wir hier immer mal wieder, wenn Tom nach seinem Opa fragt, der starb als er 4 Monate alt war). Ich glaube aber fest daran, dass es auf keinen Fall verkehrt ist, sich so früh es eben im Leben auftaucht mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen. Daran kann man nur wachsen und zu einer stabilen Einstellung zum eigenen Leben und auch dem der anderen kommen.
Ich würde sie auch mit zur Beerdigung nehmen.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie für die nächsten Wochen ganz viel Kraft.
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war die Tage nicht online und habe es jetzt erst gelesen. :sad:
Mein herzliches Beileid... es tut mir so leid und ich wünsche euch alle ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit. :troest:
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:sad: (eigentlich hätte ich hier gerne wieder den weinenden blauen Smiley)
Greta hat ein Bügelperlenherz gemacht, was der Opa "mitnimmt". Hat sie selbst überlegt.
Ausserdem hat sie gesagt, dass der Opa ja jetzt bei Oma Maggy (meiner Mama) sei. Die säßen jetzt oben bei Petrus auf einer Wolke. Find ich nett, die Vorstellung.
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Eine Terminverschiebung bin ich jetzt nicht angegangen. Mal sehen...sollte das so bleiben, nehmen wir ganz normal den Termin im Februar wahr.
Wir sind gespannt auf ihr Verhalten bei der Beerdigung am Freitag. Sie hat das Thema heute wohl im KiGa zur Sprache gebracht. Ich finde es gut, dass sie drüber reden kann.
@Nienna: Wie hat Tom damals reagiert? Er ist doch auch so sensibel und empfindsam wie Greta.
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...ja, das dachte ich mir beim Schreiben auch...
Mensch, das es Greta jetzt besser geht, ist doch wenigstens eine positive Nachricht bei all der Trauer! Mit einer Endgültigkeit klarzukommen ist manchmal wohl wirklich besser als die Ungewissheit. Da sieht man mal wieder, wie wichtig es für Kinder ist, "klare Ansagen" zu bekommen. Das passt irgendwie hier auch auf Gretas Situation.
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Ich habe ihm aber immer von seinem Opa erzählt und er hat auch mit mir zusammen schon seinen Baum im Friedwald besucht.
Ausserdem hat er 2 Fotos von seinem Opa in seinem Zimmer an der Wand hängen.
Ab und zu redet er mal davon: "Mama, das da war der Opa Arnulf. Das war Dein Opa."
Ich: "Nein, Tom, das war mein Papa, und Dein Opa."
"Der ist gestorben. Jetzt ist er leider nicht mehr da."
"Ja, aber als Du ganz klein warst, hat er Dich noch auf dem Arm halten können und hat Dich noch kennengelernt."
"Schade, dass mein Opa nicht mehr da ist und dass Du keinen Papa mehr hast."
"Ja, das finde ich auch schade, und ich bin auch manchmal noch ganz traurig deswegen."
So oder so ähnlich laufen unsere Gespräche ab. Er hat mich neulich sogar dann ganz fest in den Arm genommen und getröstet, scheinbar versteht er die Sache auf seine kindliche Weise schon. Auch in ihrer Tragweite. Er versucht sich auch ein Bild von seinem Opa zu machen, z.B. wenn ich Dinge aus meiner Kindheit erzähle, dann verbindet er das auch mit seinem Opa, den er nicht wirklich kennt.
Meine Mutter hat in diesem Dezember neu geheiratet. Ich möchte aber, dass Tom und Luzie wissen, dass dieser Mann nicht ihr Opa ist. Auch deshalb erzähle ich ihnen von ihrem richtigen Opa.
Schön, dass es Greta besser geht.
Vielleicht hat sie den bevorstehenden Tod so stark gespürt und es hat sie so verunsichert, dass sie so reagiert hat. Und jetzt ist die Anspannung weg, weil jetzt alles geklärt ist - ich hoffe, das ist jetzt verständlich ausgedrückt.
Das kennt man doch von vielen Situationen, dass sie einen mehr belasten, solange noch etwas in der Schwebe ist. Sobald das gefürchtete Ereignis eingetreten ist, fühlt man sich komischerweise besser als vorher, obwohl man doch solche Angst davor hatte.
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Ich habe ihr erklärt, dass der Opa ganz schrecklich krank geworden ist und so krank nicht mehr weiter leben konnte (er hatte einen heftigen Schlaganfall und kam bis zu seinem Tod 4 Tage später nicht mehr zu sich). Jetzt ist der Opa ein Stern und schaut jeden Abend auf uns herab. Mit dieser Vorstellung konnte Mara umgehen.
Einige Wochen später wurde ihr der Verlust erst richtig bewusst. Als die Sehnsucht einsetzte und ihr klar wurde, dass wir nie wieder den Opa besuchen fahren können. Bis heute ist es noch so, dass sie von ihm träumt und dann tränenüberströmt aufwacht. Sie sagt jeden Tag (wirklich JEDEN), wie schade es ist, dass der Opa gestorben ist. Ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann, bin ja selbst noch nicht damit fertig geworden.
Euch wünsche ich für morgen und die kommende Zeit ganz viel Kraft! :troest:
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Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es ein Mitleiden von Greta gewesen ist. Kinder gehen mit Krankheit und Tod ganz anders um wie wir Erwachsene.
Und ich würde sie auch zur Beerdigung mitnehmen. Mein Opa starb wo ich 6 Jahre alt gewesen bin und ich durfte nicht zur Beerdigung (meine Cousine wo jünger gewesen ist schon!) und da bin ich bis heute nicht drüber hinweg. Mir hat es immer gefehlt dort abschied nehmen zu können. Ich kann es nicht beschreiben, aber das ist ein Teil, wo in meinem Leben einfach fehlt, auch wenn ich inzwischen damit gelernt habe zu leben.
Edit: Mir hatte man auch gesagt, wenn ein Mensch stirbt, dann leuchtet ein neuer Stern ganz hell...zufällig war es in der Nacht auch so. Daran denke ich heute noch sehr gerne und such mir ein Stern...auch wenn ich inzwischen nicht mehr daran glaube.
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Trotzdem habe ich echt Angst vor dem morgigen Tag und bin froh, wenn er vorbei ist.
Greta war die letzten Tage ganz gut drauf. Sie war nochmal bei einer Schnupperstunde beim Ballett und scheint ihr Steckenpferd gefunden zu haben, was mich sehr freut für sie (und mich).
Heute ist sie stimmungsmässig wieder etwas zurückgefallen, sie wird sich Gedanken um den morgigen Tag machen.
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Dann sind wir zum Friedhof und das Schlimmste waren die Beileidsbekundungen, die man da entgegen nehmen muss. Jedem die Hand schütteln etc. Meine Schwiegermutter wollte das wohl so.
Der anschliessende Kaffee war dann gut und erleichternd. Die Stimmung war gut und die Kinder (Greta und Lotte waren die einzigen Kids, leider) haben die Blicke und Aufmerksamkeit der Leute auf sich gezogen.
Ich bin nun etwas angeschickert nach 4 Bier und 3 Malteser und bin froh, dass wir es hinter uns haben.
Meiner SchwieMu scheint es nervlich auch besser zu gehen.
Greta ist relativ neutral. Hoffe, es geht nun bergauf.
Hach...
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Es tut mir sehr leid, dass es nun so schnell ging mit deinem Schwiegervater - ich war ganz erschrocken, als ich die Überschrift gelesen habe. Aber, so abgedroschen es sich immer anhört, vielleicht ist ihm nun einiges erspart geblieben. Ich hatte dir ja schon geschrieben, dass meine Stiefmutter auch ALS hat, sie liegt nun seit 1 Jahr völlig bewegungsunfähig im Bett, seit einigen Tagen klappt nicht mal mehr die Kommunikation mit den Augen. Diese Situation wäre sicherlich auch für Greta noch belastender gewesen.
Du machst dir so viele Gedanken um Greta, du hilfst ihr ganz bestimmt, ihr Gleichgewicht wieder zu finden, wenn du einfach für sie da bist. Und Kinder gehen unbefangener mit dem Thema Tod um, als Erwachsene es sich vorstellen können.
Alles Gute und liebe Grüße
Carolin
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ja, es war schon eine Erlösung, er wäre sonst ein 100%iger Pflegefall geworden und ich weiss nicht, inwieweit meine SchwieMu das geschafft hätte. So konnte er bis kurz vor seinem Tod noch fast alles alleine machen.
Euch wünsche ich viel Kraft!