Hei an alle,
ich weiss ja nicht ob das hier der richtige Platz dafür ist, aber ich muss mal ein bisschen zetern über die finnischen Krankenschwestern/Hebammen und deren Stillwissen. Wenn das hier nicht passt, dann bitte keine Zurückhaltung dabei, diesen Beitrag in ein anderes Unterforum zu schieben
Mein kleiner Knubbel ist jetzt 5 Monate alt und ich stille ihn noch voll und habe auch vor, das weiterhin zu tun und erst in etwa 4 Wochen, wenn er denn die Bereitschaft dazu zeigt, langsam mit der Beikost anzufangen. Gestern hatten wir unsere U5 und Lasse wiegt jetzt 7620g bei 68,6cm Körperlänge. Seit dem letzten Checkup vor vier Wochen hat er knapp 600g zugenommen. Ich finde das eigentlich ganz in Ordnung, solange er zunimmt ist doch alles in Butter,oder etwa nicht?
Jedenfalls fing die Krankenschwester/Hebamme (die machen hier in Finnland die Säuglingsbetreuung zum grössten Teil) natürlich an, ich sollte jetzt mit der Beikost anfangen, weil Lasse so schlecht zugenommen hätte!? Sie hat schon bei der U4 gesagt, ich solle schon mal anfangen, ihm etwas Beikost anzubieten, weil sonst die Gewöhnung daran so schwierig sei(????). Ich versteh die Logik dahinter echt nicht. Erstens fängt man ja die Beikost nun mit Gemüse an und jeder, der mal eine Diet gemacht hat weiss doch, dass Gemüse nun wirklich nicht mit Milch mithalten kann in punkto Kaloriendichte, schon gar nicht mit MuMi! Also finde ich diese Schlussfolgerung: das Kind nimmt nicht genügend zu, also schnell mit der Beikost anfangen! sehr merkwürdig. Und auch dass Kind sich mehr sträubt, wenn man die Beikost "zu spät" einführt kann ich nicht nachvollziehen. Man sollte doch meinen, dass es eher genau umgekehrt ist, denn je älter die Mäuse werden, desto neugieriger sind sie doch auf das, was Mama und Papa da so in den Mund schaufeln und wollen auch mal probieren.
Ich jedenfalls werde noch schön weiterstillen (zumal er echt noch ohne Probleme satt zu werden scheint) und dann in 4 Wochen weitersehen, ob Lasse schon mal ein bisschen Gemüsebrei probieren will. So, das war's mit meinen Beschweren, vielen Dank für's "Zuhören" und in diesem Sinne,
schönes Stillen :hmmmm: Julia.
Kommentare
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du machst das ganz richtig. Biete ihm wenn er sechs Monate alt ist Beikost an, das reicht völlig aus.
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Es ist so, dass die Beikostempfehlungen europaweit für den Breich der Allergievorbeugung geändert wurden.
Insofern ist das Personal vielleicht dahingehend geprägt.
Wir haben beschlossen uns dem nicht ganz zu verschließen, nur ist es natürlich etwas sehr eingleisig nur diesen Aspekt der Stillens zu sehen.
Guck mal
http://www.hebamme4u.net/baby/stillen/a ... ost-1.html
Du befindest Dich bei uns auf einer Insel Bekost bedeutet bei den allermeisten Ratgebern nicht Gemüse, sondern dicken Brei oder so etwas halt. Dann schläft das Kind so schön. :cool:
Deswegen würde ich nicht davon ausgehen, dass Gemüse gemeint war. Oder haben sie das gesagt?
Das alles nur als Zusatzinfo, denn das Gewicht würde ich auch nicht beanstanden.
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hab den Beitrag über die Zöliakie and Stillen durchgelesen. Echt der Hammer, wie einfach mal so Empfehlungen ausgesprochen werden, ohne gute wissenschaftliche Grundlage :shock:
Ich hab noch mal all mein Infomaterial, das ich so übers Stillen von der Hebamme bzw. von der Krankenkasse bekommen habe durchgesehen. Auch hier wird eigentlich, sogar eben auch von öffentlicher Seite her, das Vollstillen bis zum Alter von 6 Monaten empfohlen. Es wird, wie nicht anders zu erwarten, natürlich die Ausnahme gemacht: wenn die MuMi nicht mehr reicht, kann man auch früher (also ab 4 Monate) mit der Beikost anfangen. Und damit ist auch hier das langsame Einführen erst von Gemüse (hier wird gerne Kartoffel empfohlen), mit schrittweisen Einführintervallen von 1 Woche, dann Obst und Beeren und erst zum Schluss Fleisch und Getreide.
Ich bin mir auch sehr sicher, dass die Krankenschwester genau das gemeint hat und nicht, wie Du vermutestes Marlies, dicke, stärkehaltige Breie (was zumindest was die Gewichtszunahme angeht ja wenigstens noch irgendwie nachvollziehbar wäre, wenn auch nach allem was ich so gelesen habe nicht besonders toll für das Verdauungssystem des Babys). Also echt irgendwie widersinnig.
Wenn ich so Lasses Gewicht und Grösse auf der WHO Kurve ansehe, dann denke ich, dass die Krankenschwester auch eher gemeint hatte, dass er für seine Grösse ein bisschen zu leicht wäre. Aber gleich so'n Alarm zu machen, nur weil er nicht genau auf der 50% Linie liegt??? Ausserdem ist er seit seiner Geburt etwas grösser und dabei leichter als der Durchschnitt (weiss nicht, wo er das her hat, bei seinen kleinen und etwas moppeligen Eltern ), also sollte man doch wohl eher meinen, dass er eben so konstituiert ist und nicht etwa zu wenig zwischen die zahnlosen Kiefer bekommt. Zugenommen hat er nämlich immer gut, also immer 600 bis 900g pro Monat. Er setzt eben alles in Länge um und nicht in Speckröllchen ;-)
Bin ich froh, dass es diese Insel der Seeligen gibt, wo man noch ungestört und unterstützt erst nach einem halben Jahr Stillen so langsam an Beikost zu denken beginnt :hmmmm: .
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klar hätte das sein können, und ich für meinen Teil würde dann auch eher verstehen, weshalb man bei angeblichen Problemen bei der Gewichtszunahme auf den früheren Start der Beikost dringt. Aber so wie es gemeint war, also mit Gemüse anfangen etc. ist das doch echt ein dicker fetter Denkfehler. Warum kommen die da selber nicht drauf, dass das total unlogisch ist.
Und wieso kommt die darauf, dass mein kleiner Knubbel zu dünn sei? Ich weiss ja nun wirklich wie er trinkt und bis jetzt hat er noch kein gesteigertes Trinkbedürfnis, was darauf schliessen liesse, dass er nicht mehr genug bekommt. Die Krankenschwester hat noch nicht mal danach gefragt.
Naja, die sind ja eh ein bisschen merkwürdig, was das Stillen angeht. Im Krnakenhaus nach der Geburt hat man mir gesagt, ich dürfe das Baby nur max. 1h trinken lassen, weil dann der Energieaufwand für das trinken höher wäre als der Energieintake durch die MuMi. Die Folge davon war, dass ich armes verwirrtes Mütterlein (fremdes Land, ein bisschen Sprachprobleme, erstes Mal Mama sein) Lasse einfach nicht solange hab nuckeln lassen, wie er wollte (er ist immer eingeschlafen und war ein extremer Langsamtrinker). Die Folge DAVON war, dass sein Blutzuckerspiegel zu weit abgesunken war und ich ihm Zusatzmilch geben musste. Ich bin heute noch sauer auf die Hebammen im KH. Glücklicherweise hatte Lasse keine Saugverwirrung bekommen und erst einmal zuhause hab ich einfach Lasse machen lassen wie er wollte. Und siehe da: keine Probleme mehr!
Glücklicherweise gibt's ja kompetente Beratung per Internet :859tiu:
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