so, nun wird es endlich mal zeit, dass ich meine gedanken ordne und hier niederschreibe, wie es uns ergangen ist ;-).
da mein ET der 3.1.10 (sonntag) war, hat mein gyn am montag, dem 4.1.10, die letzte vorsorge gemacht. beim CTG-schreiben hatte ich gg. ende der 30min eine einzige wehe, die für mich aber nicht schmerzhaft war, sondern sich nur als ein hart- und engwerden des bauches bemerkbar gemacht hat. das hatte ich in den letzten tagen immer mal wieder gehabt und wusste nun, dass es eine wehe war ;-) , da ich sowas bei lilly nie hatte. mein gyn hat mich dann zur betreuung in`s KH abgegeben und mir empfohlen, mich dort ab mittwoch tgl. zum CTG vorzustellen, wenn henry nicht schon vorher geboren werden wollte.
am dienstag hatte ich immer mal wieder vorwehen, die dann aber am mittwoch nicht aufgetreten sind, so dass auch das CTG im KH "ruhig" war. in der nacht von mittwoch auf donnerstag hatte ich ab mitternacht bis morgens immer mal wieder wehen, die auch intensiver wurden, so dass ich dachte, es geht vllt. los. daraufhin bin ich morgens in die wanne, wo sich aber alles beruhigte. hinterher bin ich in`s KH gefahren und dort waren einige nicht-schmerzhafte wehen zu sehen. nach dem CTG bin ich dann nach hause und dort hat mich dann der bevorratungswahn gepackt ;-). ich habe einen kuchen sowie ein brot gebacken, einen rotkrautsalat zubereitet, den mein mann sich gewünscht hat und das erste mal in meinem leben eine echte hühnersuppe gekocht. mittags kam dann noch meine hebamme vorbei und hat mich geburtseinleitend akupunktiert. den tag über hatte ich dann immer mal wieder wehen, die mich aber nicht eingeschränkt haben. die nacht von donnerstag auf freitag war dann recht ruhig. morgens bin ich wieder in`s KH und hatte dort alle 5-6min wehen, die aber wiederum nicht wirklich schmerzhaft waren, denn ich habe währenddessen gelesen ;-). der OA, der zur auswertung des CTGs kam, meinte, dass dass ja schon alles recht gut aussehen würde und fragte mich, was wir denn jetzt tun wollen. ich habe ihm geantwortet, dass wir nichts machen und ich morgen wiederkomme ;-).
nach dem verlassen des KHs bin ich nochmal ein paar dinge einkaufen gefahren, was zugegebenermaßen etwas anstrengend war :oops: , und habe noch eine gulaschsuppe gekocht, um mich zu beschäftigen. mein mann hatte mittags noch einen geschäftlichen termin und brachte danach lilly von der TaMu mit nach hause. da ich seit mittag wieder regelmäßig alle 5-6min wehen hatte, beschlossen wir, lilly in anbetracht des bevorstehenden wetters zu meiner mutter zu bringen, falls es in der nacht losgehen sollte und wir uns nicht dann erst auf den weg machen mussten. mein mann hat dann lilly zu meiner mutter gefahren und wir haben den nachmittag und abend über nochmal die zeit für uns genutzt. ich habe immer schön meine wehenabtsände notiert, viiiiiieeeeeeeel ferngesehen und auch noch eine runde gesurft. schlussendlich haben mein mann und ich auch nochmal abschließend die namensfrage diskutiert, da wir immer noch unentschlossen waren ;-) . gegen 20.00 uhr wurden die wehen dann etwas unregelmäßiger und ich beschloss - wie jeden freitag - mein obligatorisches wannenbad zu nehmen und mich nochmal richtig zu entspannen. gesagt getan ;-). die wanne war sehr angenehm und trug auch nicht zur verstärkung der wehen bei. ich habe dann nochmal das volle verwöhnprogramm durchgezogen und hinterher noch ein bißchen mit meinem mann ferngesehen.
gegen 22.00 uhr sind wir dann zusammen in`s bett. ich bin auch recht schnell eingeschlafen, aber bereits eine stunde später von einer unangenehmen wehe geweckt worden. das habe ich mir dann ein bißchen angeschaut und meinen mann geweckt, da die wehen jetzt anders waren als die, die ich schon den ganzen tag über hatte. mittlerweile musste ich auch anfangen, die wehen zu veratmen und mich bewusst auf sie zu konzentrieren. wir beschlossen aufzustehen und die hebamme anzurufen, mit der ich den tag über schon immer über in telefonischem kontakt gestanden habe. gegen 24.00 uhr haben wir dann versucht, die hebi zu ereichen, sind aber nur auf ihrem AB gelandet :shock: :roll:. eine stunde später rief sie dann zurück und entschuldigte sich, dass sie nicht erreichbar gewesen wäre, da ihr handyakku leer war. zwischenzeitlich hatten wir auch schon nach ihrer festnetznummer gesucht und waren kurz davor, sie um 1.00 uhr morgens unter ihrer privatnummer anzurufen. ich sagte ihr dann, dass die wehen sich jetzt anders anfühlen würde, ich mich nicht mehr so wohl fühlen würde und auch nur schlecht zurecht kommen würde. sie machte sich dann auf den weg und war um 1.30 uhr bei uns. sie hat dann erstmal ein CTG gemacht und mich untersucht. der MuMu war zu diesem zeitpunkt fingerkuppendurchlässig und wohl recht straff, so dass sie mir eine pflanzliche kapsel vor den MuMu legte, die dazu beitragen sollte, dass er weicher werden sollte. danach berieten wir, wie wir weitermachen würden, da es zunehmend anfing zu schneien. die hebi meinte, dass es jetzt noch gar keinen sinn machen würde in`s KH zu fahren. sie hat sich entschieden bei uns zu bleiben und etwas zu schlafen. mein mann hat sich auch nochmal hingelegt. da ich logischerweise nicht schlafen konnte, sass ich bei kerzenschein im wohnzimmer und habe vor mich hingeweht. als besonders angenehm habe ich in dieser phase mein heizkissen empfunden, was ich im rücken hatte. die wehen blieben weiterhin regelmäßig, wenngleich ich nicht mehr die abstände notierte, und worden auch schmerzhafter, so dass ich anfing zu tönen. die folgenden 3 stunden vergingen nach meinem gefühl erstaunlicherweise recht schnell.
gegen 5.30 machte die hebi dann nochmal ein CTG und untersucht mich. der MuMu war ernüchternderweise erst bei 1cm :confuded:. da ich kaum geschlafen hatte, war ich entsprechend k.o und enttäuscht über den geringen fortschritt. die hebi meinte dann auch, dass sie denken würde, dass sich bis 8.00 uhr alles etwas reduzieren würde und mein körper den tag über keine oder wenn dann nur unregelmäßig wehen produzieren würde. sie wollte das ganze aucht nicht anschubsen, sonder lieber darauf setzten, dass es gegen abend wieder von alleine losgehen würde. so wirklich erfreut war ich über dieses aussicht nicht :roll: :confuded:. wir haben dann beschlossen, dass ich den tag nutzen sollte, um zu essen, zu schlafen und mich möglichst auszuruhen. um 6.30 fuhr die hebi dann erstmal wieder nach hause und wir hatten uns für 10.00 uhr zum CTG im KH verabredet. sollten in der zwischenzeit widererwartend doch was passieren, würden wir miteinander telefonieren.
mein mann und ich beschlossen dann, dass wir nochmal in`s bett gehen, um etwas schlaf nachzuholen. im bett habe ich es dann aber bereits nach kurzer zeit nicht mehr ausgehalten, da die wehen zunehmend stärker wurden und in kürzeren abständen kamen. ich habe die schmerzen nur durch starken gegendruck im kreuz-/steissbein annähernd aushalten können. ich bin dann nochmal in die wanne, weil ich dachte, dass ich dort vllt. besser entspannen könnte, habe es da aber überhaupt nicht ausgehalten und war froh, in einer wehenpause wieder draußen zu sein. mittlerweile hatte ich alle 3min wehen. mein mann musste mir in den wehenpausen beim anziehen helfen, da ich dass schon nicht mehr alleine konnte. nach dem wannenbad haben wir umgehend die hebi angerufen, um ihr mitzuteilen, dass wir schon eher in´s KH fahren würden, das sich nichts beruhigt hatte, sondern alles heftiger geworden war. mittlerweile war es 8.45 und wir verließen unser haus. ich hatte große angst vor der autofahrt, da ich einerseits nicht wusste, was uns auf den straßen erwarten würde und ich andererseits ohne die hilfe meines mannes bei der bewältigung der wehen auskommen sollte. zum glück sind wir aber gut durchgekommen auf den straßen und waren nach einer knappen halben stund eim KH.
gegen 9.15 meldeten uns im kreisssaal. da meine hebi noch nicht da war, hat uns eine der diensthabenden hebamme schon mal an`s CTG gelegt. kurze zeit später kam die hebamme und meinte zu mir, dass ich nur in den wehen verändert atmen soll und in den pausen ganz normal weiteratmen soll. da ich im liegen die wehen nur sehr schlecht verarbeiten konnte, gelang mir das atmen scheinbar nur unzureichend, denn das CTG wurde schlecht und ich hörte schon, wie die hebamme per telefon sehr energisch zwei ärztinnen dazu bat. die kamen dann auch sofort und teilten mir mit, dass das CTG pathologsich sei (herzschlag nur bei 70 :sad: ), sie mir jetzt wehenhemmer spritzen würden und ich aus dem geburtsvorbereitungsgespräch mit dem OA wüsste, dass eine sectio unausweichlich sein, wenn sich das CTG nicht schnell bessern würde. zwischenzeitlich war dann auch meine hebi gekommen und ich war völlig fertig. ich hatte den totale erinnerungsflash an die notsectio bei lilly, hatte herzrasen und zitterte am ganzen körper aufgrund des wehenhemmers, weinte und war nicht in der lage einen klaren gedanken zu fassen. ich jammerte nur immer wieder, dass ich das nicht nochmal erleben will und war völlig neben der spur. in der situation war ich kurz davor zu sagen, dass sie die sectio machen sollen, damit das alles aufhört und es dem kind gut geht. zum glück beruhigt sich das CTG wieder und eine der ärztinnen untersuchte mich. dabei platzte die fruchtblase und der befund ergab, dass der MuMu bereits 5cm :shock: geöffnet war. dies quittierte ich mít einem völlig entsetztem "WAS??????!!!!!!!", weil ich über den fortschritt so überrascht war und die beiden ärztinnen fragten nur, ob meine reaktion jetzt positiv oder negativ zu verstehen sei ;-). ich wurde dann in den kreisssaal verlegt und es wurde weiterhin CTG geschrieben. zu diesem zeitpunkt fragte ich meine hebi nach einer PDA, da ich nicht mehr konnte. sie meinte, dass es jetzt ein guter zeitpunkt wäre, bat mich aber noch 30min abzuwarten, da sie mich dann nochmal untersuchen wollte. ich fragte sie, wie lange es dann noch dauern würde bis die PDA käme und sie meinte, dass es nochmal ca. 30min wären. okay, dachte ich, das kann ich mir gerade noch so vorstellen. dann kletterte ich auf das bett und habe mich hingekniet und an den haltegriffen festgehalten, um möglichst aufrecht die wehen zu verarbeuten. nach der halben stunde, es war mittlerweile so gg. 10.45 war der MuMu bei 8cm und ich wusste, dass die sache mit der PDA geschichte ist. die wehen waren in der ganzen zeit im kreisssaal nur durch atmen, tönen, schreien und massiven gegendruck im kreuzbein zu überstehen.
die letzten 2cm bis zu vollständigen eröffnung haben dann nochmal etwas länger gedauert, da henry nicht richtig tiefer rutschte und die rechte muttermundslippe nicht ganz verschwand. nach einer buscopanspritze klappte das dann aber zum glück. in den wehenpausen musste ich ständig trinken, da mein mund und die lippen so trocken waren und mein gesicht mit einem nassen lappen kühlen.
irgendwann - es muss vllt. so gg. 12.00 uhr gewesen sein - meinte die hebi, sie würde jetzt mit einigen vorbereitungen anfangen. sie hat dann schon einige unterlagen ausgebreitet, das bett so verstellt, dass ich mich aufrecht setzten konnte und an einem tuch festhalten konnte, das an der decke hing. die wehen ließen mir zu diesem zeitpunkt kaum noch eine pause und ich hatte einen solchen starken druck in richtung po, dass ich dachte, henry wird dort geboren. ich musste dann einige male meine position vom vierfüssler, der seitenlage hin zum sitzen verändern, da henrys kopf zwar bereits unter den wehen sichtbar wurde, aber immer wieder zurückrutschte und parallel dazu die herztöne sehr hoch wurden. mein mann schaute dan auch schon mal nach dem kopf und die hebi fragte mich, ob ich auch mal tasten wollte, aber ich war nicht ansprechbar und reaktionsfähig. da sich die herztöne nicht allein regulierten und das CTG weiterhin pathologisch war, wurde eine ärztin hinzugerufen. ich konnte vor schmerzen nur noch schreien und habe insgesamt wenig mitbekommen. wie auch schon vorher war ich am rande meiner kräfte und konnte einfach nicht mehr. meine hebi sagte mir dann, dass sie in der nächsten wehe einen schnitt machen würde. da meiner hebi das total widerstrebt, wusste ich, dass es ernst sein musste. die ärztin sagte dann auch, dass sie mir bei der nächsten wehe "helfen" würde. ich wusste, dass sie sich dann auf meinen bauch legen würde, um mitzuschieben und zu drücken. in den näcsten 2 oder 3 wehen sollte ich so stark schieben, wie ich nur kann und dabei die luft anhalten. ich musste mehrfach in einer wehe schieben, habe aber das gefühl gehabt, gar nichts aktiv bewegen zu können. ich habe auch nie einen wirklichen pressdrang gespürt, sondern immer nur den druck in richtung po. nach 3 wehen war der kopf endlich geboren und bei der nächsten wehe wurde henry schnell herausgezogen. das war um 12.42 uhr. er fing auch gleich an zu schreien. mein mann hat dann die nabelschnur durchgeschnitten und ich habe henry gleich zu mir auf die brust bekommen. dort durfte er dann auch die ganze zeit während des nähens bleiben. die plazenta war vorher auch ohne probleme gekommen und meine hebi hat sie uns gezeigt und einiges dazu erklärt. nachdem ich versorgt war, wurde henry etwas gewaschen, da er sehr blutig war. anschließend haben wir ausgiebig gestillt, noch ein verspätetes warmes mittag um 13.30 uhr bekommen (ich hatte seit freitagnachmittag nichts mehr gegessen) und der KiA kam zur U1. als ich dann geduscht hatte, wurde ich auf die wochenbettstation verlegt, da ich mich entschlossen hatte, in anbetracht des dammschnittes nicht ambulant zu entbinden. dort kam ich in ein zweibettzimmer, war aber die erste nacht allein. am sonntag bekam ich dann eine nette bettnachbarin, mit der ich bis dienstag das zimmer geteilt habe. ich habe die zeit im KH als überhaupt nicht stressig und wenig erholsam empfunden. für mich war es in der situation die richtige entscheidung, weil ich zu hause wahrscheinlich nicht so viel ruhe gehabt hätte und so konsequent im bett geblieben wäre. etwas unangenehm war, dass ich mir wohl während der geburt eine rechtsseitige zerrung im bereich der leiste und des bauches zugezogen habe, die sehr schmerzhaft war und parallel zum dammschnitt ein aufstehen und sitzen deutlich erschwerte. mittlerweile ist aber alles fast wieder normal.
alles in allem bin ich sehr glücklich über den verlauf der geburt, wenngleich ich zwischendrin sehr an mir und meinen kräften sehr gezweifelt habe und mich gefragt habe, ob ich das wirklich kannund vor allem will. aber es stimmt wirklich: sobald henry gebiren war und bei mir auf der brust lag, waren die schmerzen der stunden davor vergessen. ich bin froh, dass ich so lange zu hause geblieben bin und erst relativ spät in`s KH gekommen bin, auch wenn ich nicht wusste, wie weit der MuMu zu diesem zeitpunkt bereits war. überrascht hat mich der dann doch sehr schnelle geburtsverlauf im KH, der vermutlich durch die von marlies empfohlene geburtsvorbereitung (geburtsvorbereitunsgtropfen, schüssler salze) mitbedingt gewesen ist. ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass ich eher wie eine erstgebärende einzustufen wäre aufrund der vorherigen sectio, bei der sich der MuMu trotz mehrfacher einleitungsversuche in 26h nur auf 3cm geöffnet hatte.
nun ist henry bereits 11 tage alt und wir sind überglücklich mit unseren beiden mäusen
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Kommentare
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Auch an dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch, ihr habt das gaaaaaanz toll gemacht! :fantasy05:
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Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deines Sohnes, toll dass es geklappt hat mit der Spontangeburt!
LG
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Danke für deinen tollen Bericht, ich sitze grad mit Tränen in den Augen, weils so schön war. Ich hoffe, dieser Bericht macht vielen KS-Mamas Mut!
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Herzlichen Glückwunsch nachträglich :bounce02: .
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Und ich habe echt Respekt, ich kenn das Gefühl dass man schon sehr früh nicht mehr kann, oder denkt man kann und will das alles nicht... Aber wie du das gemeistert hast ist echt super! Kannst wirklich stolz auf dich sein!
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